in eine Hand legte, trieb eine große Verschwendung mit ihren qualifizierten Arbeitskräften und schränkte den produk- tiven Teil der Bevölkerung ein auf diejenigen, welche irgend eine Technik in allen ihren Teilen beherrschten. Dadurch, daß die Arbeitsteilung die qualitativ ungleichen Arbeits- elemente von einander scheidet, gelingt es ihr, die stärksten wie die schwächsten Arbeitskräfte zu verwenden und zur Ausbildung der höchsten speziellen Arbeitsgeschicklichkeit an- zureizen.
So ist die Arbeitsteilung schließlich nichts anderes als einer jener Anpassungsvorgänge, welche in der Entwicklungs- geschichte der ganzen belebten Welt eine so große Rolle spielen: Anpassung der Arbeitsaufgaben an die Verschieden- artigkeit der menschlichen Kräfte, Anpassung der Arbeits- kräfte an die Arbeitsaufgaben, fortgesetzte Differenzierung der einen und der andern. Und damit rückt der ganze Vor- gang aus der Dämmerung des Trieblebens in das helle Licht wohl motivierten menschlichen Handelns.
Mehr aber läßt sich auch über die allgemeine Entstehungs- ursache der Arbeitsteilung nicht sagen. Auf die besonderen Entstehungsbedingungen, unter welchen die einzelnen Arten oder Formen derselben auftreten, soll an anderer Stelle noch kurz eingegangen werden.
Ebenso können wir die wirtschaftlichen Folgen der Arbeitsteilung an dieser Stelle nur flüchtig berühren, obwohl gerade an diesem Punkte die verschiedenen Formen am weitesten auseinandergehen.
in eine Hand legte, trieb eine große Verſchwendung mit ihren qualifizierten Arbeitskräften und ſchränkte den produk- tiven Teil der Bevölkerung ein auf diejenigen, welche irgend eine Technik in allen ihren Teilen beherrſchten. Dadurch, daß die Arbeitsteilung die qualitativ ungleichen Arbeits- elemente von einander ſcheidet, gelingt es ihr, die ſtärkſten wie die ſchwächſten Arbeitskräfte zu verwenden und zur Ausbildung der höchſten ſpeziellen Arbeitsgeſchicklichkeit an- zureizen.
So iſt die Arbeitsteilung ſchließlich nichts anderes als einer jener Anpaſſungsvorgänge, welche in der Entwicklungs- geſchichte der ganzen belebten Welt eine ſo große Rolle ſpielen: Anpaſſung der Arbeitsaufgaben an die Verſchieden- artigkeit der menſchlichen Kräfte, Anpaſſung der Arbeits- kräfte an die Arbeitsaufgaben, fortgeſetzte Differenzierung der einen und der andern. Und damit rückt der ganze Vor- gang aus der Dämmerung des Trieblebens in das helle Licht wohl motivierten menſchlichen Handelns.
Mehr aber läßt ſich auch über die allgemeine Entſtehungs- urſache der Arbeitsteilung nicht ſagen. Auf die beſonderen Entſtehungsbedingungen, unter welchen die einzelnen Arten oder Formen derſelben auftreten, ſoll an anderer Stelle noch kurz eingegangen werden.
Ebenſo können wir die wirtſchaftlichen Folgen der Arbeitsteilung an dieſer Stelle nur flüchtig berühren, obwohl gerade an dieſem Punkte die verſchiedenen Formen am weiteſten auseinandergehen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0165"n="143"/>
in <hirendition="#g">eine</hi> Hand legte, trieb eine große Verſchwendung mit<lb/>
ihren qualifizierten Arbeitskräften und ſchränkte den produk-<lb/>
tiven Teil der Bevölkerung ein auf diejenigen, welche irgend<lb/>
eine Technik in allen ihren Teilen beherrſchten. Dadurch,<lb/>
daß die Arbeitsteilung die qualitativ ungleichen Arbeits-<lb/>
elemente von einander ſcheidet, gelingt es ihr, die ſtärkſten<lb/>
wie die ſchwächſten Arbeitskräfte zu verwenden und zur<lb/>
Ausbildung der höchſten ſpeziellen Arbeitsgeſchicklichkeit an-<lb/>
zureizen.</p><lb/><p>So iſt die Arbeitsteilung ſchließlich nichts anderes als<lb/>
einer jener Anpaſſungsvorgänge, welche in der Entwicklungs-<lb/>
geſchichte der ganzen belebten Welt eine ſo große Rolle<lb/>ſpielen: Anpaſſung der Arbeitsaufgaben an die Verſchieden-<lb/>
artigkeit der menſchlichen Kräfte, Anpaſſung der Arbeits-<lb/>
kräfte an die Arbeitsaufgaben, fortgeſetzte Differenzierung<lb/>
der einen und der andern. Und damit rückt der ganze Vor-<lb/>
gang aus der Dämmerung des Trieblebens in das helle<lb/>
Licht wohl motivierten menſchlichen Handelns.</p><lb/><p>Mehr aber läßt ſich auch über die allgemeine Entſtehungs-<lb/>
urſache der Arbeitsteilung nicht ſagen. Auf die beſonderen<lb/>
Entſtehungsbedingungen, unter welchen die einzelnen Arten<lb/>
oder Formen derſelben auftreten, ſoll an anderer Stelle noch<lb/>
kurz eingegangen werden.</p><lb/><p>Ebenſo können wir die <hirendition="#g">wirtſchaftlichen Folgen</hi><lb/>
der Arbeitsteilung an dieſer Stelle nur flüchtig berühren,<lb/>
obwohl gerade an dieſem Punkte die verſchiedenen Formen<lb/>
am weiteſten auseinandergehen.</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[143/0165]
in eine Hand legte, trieb eine große Verſchwendung mit
ihren qualifizierten Arbeitskräften und ſchränkte den produk-
tiven Teil der Bevölkerung ein auf diejenigen, welche irgend
eine Technik in allen ihren Teilen beherrſchten. Dadurch,
daß die Arbeitsteilung die qualitativ ungleichen Arbeits-
elemente von einander ſcheidet, gelingt es ihr, die ſtärkſten
wie die ſchwächſten Arbeitskräfte zu verwenden und zur
Ausbildung der höchſten ſpeziellen Arbeitsgeſchicklichkeit an-
zureizen.
So iſt die Arbeitsteilung ſchließlich nichts anderes als
einer jener Anpaſſungsvorgänge, welche in der Entwicklungs-
geſchichte der ganzen belebten Welt eine ſo große Rolle
ſpielen: Anpaſſung der Arbeitsaufgaben an die Verſchieden-
artigkeit der menſchlichen Kräfte, Anpaſſung der Arbeits-
kräfte an die Arbeitsaufgaben, fortgeſetzte Differenzierung
der einen und der andern. Und damit rückt der ganze Vor-
gang aus der Dämmerung des Trieblebens in das helle
Licht wohl motivierten menſchlichen Handelns.
Mehr aber läßt ſich auch über die allgemeine Entſtehungs-
urſache der Arbeitsteilung nicht ſagen. Auf die beſonderen
Entſtehungsbedingungen, unter welchen die einzelnen Arten
oder Formen derſelben auftreten, ſoll an anderer Stelle noch
kurz eingegangen werden.
Ebenſo können wir die wirtſchaftlichen Folgen
der Arbeitsteilung an dieſer Stelle nur flüchtig berühren,
obwohl gerade an dieſem Punkte die verſchiedenen Formen
am weiteſten auseinandergehen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buecher_volkswirtschaft_1893/165>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.