Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893.hielten sich auch wohl schon an den Hauptverkehrsplätzen In das Volk drangen diese geschriebenen Zeitungen 1) die Fürsten und Staatsmänner, sowie die städti- schen Räte, 2) die Universitätslehrer und die ihnen nahe stehenden Männer des öffentlichen Dienstes in Schule und Kirche, 3) die Börsenmänner der Zeit, die Großkaufleute. Fast alle Reformatoren und Humanisten sind eifrige Die Quellen für ihre Nachrichten sind sehr mannig- hielten ſich auch wohl ſchon an den Hauptverkehrsplätzen In das Volk drangen dieſe geſchriebenen Zeitungen 1) die Fürſten und Staatsmänner, ſowie die ſtädti- ſchen Räte, 2) die Univerſitätslehrer und die ihnen nahe ſtehenden Männer des öffentlichen Dienſtes in Schule und Kirche, 3) die Börſenmänner der Zeit, die Großkaufleute. Faſt alle Reformatoren und Humaniſten ſind eifrige Die Quellen für ihre Nachrichten ſind ſehr mannig- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0204" n="182"/> hielten ſich auch wohl ſchon an den Hauptverkehrsplätzen<lb/> eigene bezahlte Korreſpondenten.</p><lb/> <p>In das Volk drangen dieſe geſchriebenen Zeitungen<lb/> zunächſt nicht. Die Kreiſe, auf welche dieſelben berechnet<lb/> waren, ſind:</p><lb/> <list> <item>1) die Fürſten und Staatsmänner, ſowie die ſtädti-<lb/> ſchen Räte,</item><lb/> <item>2) die Univerſitätslehrer und die ihnen nahe ſtehenden<lb/> Männer des öffentlichen Dienſtes in Schule und<lb/> Kirche,</item><lb/> <item>3) die Börſenmänner der Zeit, die Großkaufleute.</item> </list><lb/> <p>Faſt alle Reformatoren und Humaniſten ſind eifrige<lb/> Zeitungskorreſpondenten und regelmäßige Empfänger von<lb/> Zeitungsnachrichten. So namentlich <hi rendition="#g">Melanchthon</hi>,<lb/> deſſen zahlreiche Verbindungen in allen Teilen Deutſchlands<lb/> und der Nachbarländer ihm fortwährend ein reichen Schatz<lb/> neuer Nachrichten zuführten, mit denen er wieder ſeine<lb/> Freunde und namentlich verſchiedene Fürſten verſorgte.<lb/> Neben ihm iſt <hi rendition="#g">Luthers</hi> und <hi rendition="#g">Zwinglis</hi> Briefwechſel<lb/> verhältnismäßig arm an ähnlichem Stoff. Dagegen waren<lb/> die Straßburger Johann und Jakob Sturm, Bucer, Capito,<lb/> die Basler Oecolampadius und Beatus Rhenanus, die<lb/> Augsburger Hätzer und Urbanus Rhegius, Hier. Baum-<lb/> gartner in Nürnberg, Joachim Camerarius, Bugenhagen<lb/> u. A. auf dieſem Gebiete ſehr fleißig thätig.</p><lb/> <p>Die Quellen für ihre Nachrichten ſind ſehr mannig-<lb/> faltige. Neben mündlichen oder ſchriftlichen Mitteilungen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [182/0204]
hielten ſich auch wohl ſchon an den Hauptverkehrsplätzen
eigene bezahlte Korreſpondenten.
In das Volk drangen dieſe geſchriebenen Zeitungen
zunächſt nicht. Die Kreiſe, auf welche dieſelben berechnet
waren, ſind:
1) die Fürſten und Staatsmänner, ſowie die ſtädti-
ſchen Räte,
2) die Univerſitätslehrer und die ihnen nahe ſtehenden
Männer des öffentlichen Dienſtes in Schule und
Kirche,
3) die Börſenmänner der Zeit, die Großkaufleute.
Faſt alle Reformatoren und Humaniſten ſind eifrige
Zeitungskorreſpondenten und regelmäßige Empfänger von
Zeitungsnachrichten. So namentlich Melanchthon,
deſſen zahlreiche Verbindungen in allen Teilen Deutſchlands
und der Nachbarländer ihm fortwährend ein reichen Schatz
neuer Nachrichten zuführten, mit denen er wieder ſeine
Freunde und namentlich verſchiedene Fürſten verſorgte.
Neben ihm iſt Luthers und Zwinglis Briefwechſel
verhältnismäßig arm an ähnlichem Stoff. Dagegen waren
die Straßburger Johann und Jakob Sturm, Bucer, Capito,
die Basler Oecolampadius und Beatus Rhenanus, die
Augsburger Hätzer und Urbanus Rhegius, Hier. Baum-
gartner in Nürnberg, Joachim Camerarius, Bugenhagen
u. A. auf dieſem Gebiete ſehr fleißig thätig.
Die Quellen für ihre Nachrichten ſind ſehr mannig-
faltige. Neben mündlichen oder ſchriftlichen Mitteilungen
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