Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893.Privatkunden damit zu versorgen. Doch bedarf die ganze Etwas klarer sehen wir in die Beziehungen des Groß- Die Fuggerzeitungen enthalten regelmäßig Nachrichten 1) Christoph Scheurl's Briefbuch, ein Beitrag zur Ge-
schichte der Reformation und ihrer Zeit, herausg. von Sooden und Knaake. Potsdam 1867/72. Privatkunden damit zu verſorgen. Doch bedarf die ganze Etwas klarer ſehen wir in die Beziehungen des Groß- Die Fuggerzeitungen enthalten regelmäßig Nachrichten 1) Chriſtoph Scheurl’s Briefbuch, ein Beitrag zur Ge-
ſchichte der Reformation und ihrer Zeit, herausg. von Sooden und Knaake. Potsdam 1867/72. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0213" n="191"/> Privatkunden damit zu verſorgen. Doch bedarf die ganze<lb/> Angelegenheit noch ſehr der näheren Unterſuchung.</p><lb/> <p>Etwas klarer ſehen wir in die Beziehungen des Groß-<lb/> handels zum Zeitungsweſen. Wie die vorhin erwähnten<lb/> Nürnberger Kaufleute, ſo hatten auch an andern Orten<lb/> einzelne große Handelshäuſer den Nachrichtendienſt auf<lb/> eigene Hand organiſiert. So namentlich die <hi rendition="#g">Welſer</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Fugger</hi>, deren Nachrichten wir neben den Nürnbergern<lb/> in dem berühmten Briefbuche des Nürnberger Rechtsge-<lb/> lehrten <hi rendition="#g">Chriſtoph Scheurl</hi> finden <note place="foot" n="1)"><hi rendition="#g">Chriſtoph Scheurl’s</hi> Briefbuch, ein Beitrag zur Ge-<lb/> ſchichte der Reformation und ihrer Zeit, herausg. von Sooden und<lb/> Knaake. Potsdam 1867/72.</note>. In der zweiten<lb/> Hälfte des <hi rendition="#aq">XVI.</hi> Jahrhunderts ließen die Fugger die aus<lb/> allen Teilen der Welt bei ihnen einlaufenden Nachrichten<lb/> regelmäßig zuſammenſtellen und, wie es ſcheint, auch publi-<lb/> zieren. Der Titel der regelmäßig erſcheinenden Nummern<lb/> war Ordinari-Zeittungen. Daneben gab es Beilagen mit<lb/> dem Allerneueſten: Extraordinari-Zeittungen. Der Preis<lb/> einer Nummer war 4 Kreuzer; der ganze Jahrgang koſtete<lb/> in Augsburg einſchließlich der Zuſtellung 25 fl., die Ordi-<lb/> nari-Zeittungen allein 14 fl. Eine Sammlung dieſes ſehr<lb/> reichhaltigen Publikations-Organs von 1568—1604 befindet<lb/> ſich in der Wiener Bibliothek.</p><lb/> <p>Die Fuggerzeitungen enthalten regelmäßig Nachrichten<lb/> aus den verſchiedenen Teilen Europas und dem Orient,<lb/> aber auch darüber hinaus aus Perſien, China, Japan,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [191/0213]
Privatkunden damit zu verſorgen. Doch bedarf die ganze
Angelegenheit noch ſehr der näheren Unterſuchung.
Etwas klarer ſehen wir in die Beziehungen des Groß-
handels zum Zeitungsweſen. Wie die vorhin erwähnten
Nürnberger Kaufleute, ſo hatten auch an andern Orten
einzelne große Handelshäuſer den Nachrichtendienſt auf
eigene Hand organiſiert. So namentlich die Welſer und
Fugger, deren Nachrichten wir neben den Nürnbergern
in dem berühmten Briefbuche des Nürnberger Rechtsge-
lehrten Chriſtoph Scheurl finden 1). In der zweiten
Hälfte des XVI. Jahrhunderts ließen die Fugger die aus
allen Teilen der Welt bei ihnen einlaufenden Nachrichten
regelmäßig zuſammenſtellen und, wie es ſcheint, auch publi-
zieren. Der Titel der regelmäßig erſcheinenden Nummern
war Ordinari-Zeittungen. Daneben gab es Beilagen mit
dem Allerneueſten: Extraordinari-Zeittungen. Der Preis
einer Nummer war 4 Kreuzer; der ganze Jahrgang koſtete
in Augsburg einſchließlich der Zuſtellung 25 fl., die Ordi-
nari-Zeittungen allein 14 fl. Eine Sammlung dieſes ſehr
reichhaltigen Publikations-Organs von 1568—1604 befindet
ſich in der Wiener Bibliothek.
Die Fuggerzeitungen enthalten regelmäßig Nachrichten
aus den verſchiedenen Teilen Europas und dem Orient,
aber auch darüber hinaus aus Perſien, China, Japan,
1) Chriſtoph Scheurl’s Briefbuch, ein Beitrag zur Ge-
ſchichte der Reformation und ihrer Zeit, herausg. von Sooden und
Knaake. Potsdam 1867/72.
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