Büchner, Ludwig: Kraft und Stoff. Frankfurt (Main), 1855.die Verstandes-Nerven drückt, so haben wir die Ursache Es ist das Gesetz, daß Gehirn und Seele sich gegen- die Verſtandes-Nerven drückt, ſo haben wir die Urſache Es iſt das Geſetz, daß Gehirn und Seele ſich gegen- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0155" n="135"/> die Verſtandes-Nerven drückt, ſo haben wir die Urſache<lb/> der Apoplexie ꝛc.‟</p><lb/> <p>Es iſt das Geſetz, daß Gehirn und Seele ſich gegen-<lb/> ſeitig mit Nothwendigkeit bedingen, ja daß die räumliche<lb/> Ausdehnung des erſten, ſowie ſeine Form und materielle<lb/> Beſchaffenheit, in einem ganz beſtimmten und geraden<lb/> Verhältniß zu der Jntenſität der ſeeliſchen Funktionen<lb/> ſteht, ein ſo ſtrenges und unabweisbares, daß der Geiſt<lb/> ſelbſt wiederum den weſentlichſten Einfluß auf die Ent-<lb/> wicklung und Fortbildung des ihm dienenden Organs<lb/> übt, und daß das letztere unter einer vermehrten geiſtigen<lb/> Thätigkeit an Kraft und Maſſe zunimmt, ganz in der-<lb/> ſelben Weiſe, wie ein Muskel durch Gebrauch und<lb/> Uebung wächſt und erſtarkt. <hi rendition="#g">Albers</hi> in Bonn erzählt,<lb/> er habe die Gehirne von mehreren Perſonen ſecirt,<lb/> welche ſeit mehreren Jahren geiſtig ſehr viel gearbeitet<lb/> hatten; bei Allen fand er <hi rendition="#g">die Gehirnſubſtanz ſehr<lb/> feſt, die graue Subſtanz und die Gehirnwin-<lb/> dungen auffallend entwickelt.</hi> Vergleichungen<lb/> zwiſchen ausgegrabenen Schädeln aus der Vorzeit, zwiſchen<lb/> den Statuen des Alterthums und den Köpfen der jetzt<lb/> lebenden menſchlichen Generationen laſſen kaum einen<lb/> Zweifel über die intereſſante Thatſache, daß der Schä-<lb/> delbau der europäiſchen Menſchheit im Laufe der hiſto-<lb/> riſchen Zeit im Großen und Ganzen an Umfang nicht<lb/> unbedeutend zugenommen hat. Der Abt <hi rendition="#g">Fr<hi rendition="#aq">è</hi>re</hi> in<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [135/0155]
die Verſtandes-Nerven drückt, ſo haben wir die Urſache
der Apoplexie ꝛc.‟
Es iſt das Geſetz, daß Gehirn und Seele ſich gegen-
ſeitig mit Nothwendigkeit bedingen, ja daß die räumliche
Ausdehnung des erſten, ſowie ſeine Form und materielle
Beſchaffenheit, in einem ganz beſtimmten und geraden
Verhältniß zu der Jntenſität der ſeeliſchen Funktionen
ſteht, ein ſo ſtrenges und unabweisbares, daß der Geiſt
ſelbſt wiederum den weſentlichſten Einfluß auf die Ent-
wicklung und Fortbildung des ihm dienenden Organs
übt, und daß das letztere unter einer vermehrten geiſtigen
Thätigkeit an Kraft und Maſſe zunimmt, ganz in der-
ſelben Weiſe, wie ein Muskel durch Gebrauch und
Uebung wächſt und erſtarkt. Albers in Bonn erzählt,
er habe die Gehirne von mehreren Perſonen ſecirt,
welche ſeit mehreren Jahren geiſtig ſehr viel gearbeitet
hatten; bei Allen fand er die Gehirnſubſtanz ſehr
feſt, die graue Subſtanz und die Gehirnwin-
dungen auffallend entwickelt. Vergleichungen
zwiſchen ausgegrabenen Schädeln aus der Vorzeit, zwiſchen
den Statuen des Alterthums und den Köpfen der jetzt
lebenden menſchlichen Generationen laſſen kaum einen
Zweifel über die intereſſante Thatſache, daß der Schä-
delbau der europäiſchen Menſchheit im Laufe der hiſto-
riſchen Zeit im Großen und Ganzen an Umfang nicht
unbedeutend zugenommen hat. Der Abt Frère in
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