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Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879.

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Junger Mensch. Meinetwegen, ihr werdet deßwegen
nicht heller sehen.
Die Umstehenden. Bravo! Bravo!
Einige Stimmen. Laßt ihn laufen! (Er entwischt.)
(Robespierre tritt auf, begleitet von Weibern und Ohnehosen.)
Robespierre. Was gibt's da, Bürger?
Dritter Bürger. Was wird's geben? Die Paar
Tropfen Bluts vom August und September haben dem Volke
die Backen nicht roth gemacht. Die Guillotine ist zu langsam.
Wir brauchen einen Platzregen.
Erster Bürger. Unsere Weiber und Kinder schreien
nach Brod, wir wollen sie mit Aristokratenfleisch füttern.
He! todtgeschlagen, wer kein Loch im Rocke hat!
Alle. Todtgeschlagen! Todtgeschlagen!
Robespierre. Im Namen des Gesetzes!
Erster Bürger. Was ist das Gesetz?
Robespierre. Der Wille des Volkes.
Erster Bürger. Wir sind das Volk und wir wollen,
daß kein Gesetz sei; ergo: ist dieser Wille das Gesetz, ergo:
im Namen des Gesetzes gibt's kein Gesetz mehr, ergo: todt-
geschlagen!
Einige Stimmen. Hört den Aristides, hört den Unbe-
stechlichen!
Ein Weib. Hört den Messias, der gesandt ist, zu
wählen und zu richten; er wird die Bösen mit der Schärfe
des Schwerdtes schlagen. Seine Augen sind die Augen der
Wahl, und seine Hände sind die Hände des Gerichts.
Robespierre. Armes, tugendhaftes Volk! Du thust
deine Pflicht, du opferst deine Feinde. Volk! du bist groß.
Junger Menſch. Meinetwegen, ihr werdet deßwegen
nicht heller ſehen.
Die Umſtehenden. Bravo! Bravo!
Einige Stimmen. Laßt ihn laufen! (Er entwiſcht.)
(Robespierre tritt auf, begleitet von Weibern und Ohnehoſen.)
Robespierre. Was gibt's da, Bürger?
Dritter Bürger. Was wird's geben? Die Paar
Tropfen Bluts vom Auguſt und September haben dem Volke
die Backen nicht roth gemacht. Die Guillotine iſt zu langſam.
Wir brauchen einen Platzregen.
Erſter Bürger. Unſere Weiber und Kinder ſchreien
nach Brod, wir wollen ſie mit Ariſtokratenfleiſch füttern.
He! todtgeſchlagen, wer kein Loch im Rocke hat!
Alle. Todtgeſchlagen! Todtgeſchlagen!
Robespierre. Im Namen des Geſetzes!
Erſter Bürger. Was iſt das Geſetz?
Robespierre. Der Wille des Volkes.
Erſter Bürger. Wir ſind das Volk und wir wollen,
daß kein Geſetz ſei; ergo: iſt dieſer Wille das Geſetz, ergo:
im Namen des Geſetzes gibt's kein Geſetz mehr, ergo: todt-
geſchlagen!
Einige Stimmen. Hört den Ariſtides, hört den Unbe-
ſtechlichen!
Ein Weib. Hört den Meſſias, der geſandt iſt, zu
wählen und zu richten; er wird die Böſen mit der Schärfe
des Schwerdtes ſchlagen. Seine Augen ſind die Augen der
Wahl, und ſeine Hände ſind die Hände des Gerichts.
Robespierre. Armes, tugendhaftes Volk! Du thuſt
deine Pflicht, du opferſt deine Feinde. Volk! du biſt groß.
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[14/0210] Junger Menſch. Meinetwegen, ihr werdet deßwegen nicht heller ſehen. Die Umſtehenden. Bravo! Bravo! Einige Stimmen. Laßt ihn laufen! (Er entwiſcht.) (Robespierre tritt auf, begleitet von Weibern und Ohnehoſen.) Robespierre. Was gibt's da, Bürger? Dritter Bürger. Was wird's geben? Die Paar Tropfen Bluts vom Auguſt und September haben dem Volke die Backen nicht roth gemacht. Die Guillotine iſt zu langſam. Wir brauchen einen Platzregen. Erſter Bürger. Unſere Weiber und Kinder ſchreien nach Brod, wir wollen ſie mit Ariſtokratenfleiſch füttern. He! todtgeſchlagen, wer kein Loch im Rocke hat! Alle. Todtgeſchlagen! Todtgeſchlagen! Robespierre. Im Namen des Geſetzes! Erſter Bürger. Was iſt das Geſetz? Robespierre. Der Wille des Volkes. Erſter Bürger. Wir ſind das Volk und wir wollen, daß kein Geſetz ſei; ergo: iſt dieſer Wille das Geſetz, ergo: im Namen des Geſetzes gibt's kein Geſetz mehr, ergo: todt- geſchlagen! Einige Stimmen. Hört den Ariſtides, hört den Unbe- ſtechlichen! Ein Weib. Hört den Meſſias, der geſandt iſt, zu wählen und zu richten; er wird die Böſen mit der Schärfe des Schwerdtes ſchlagen. Seine Augen ſind die Augen der Wahl, und ſeine Hände ſind die Hände des Gerichts. Robespierre. Armes, tugendhaftes Volk! Du thuſt deine Pflicht, du opferſt deine Feinde. Volk! du biſt groß.

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Zitationshilfe: Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_werke_1879/210>, abgerufen am 24.11.2024.