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Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879.

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Du offenbarst dich unter Blitzstrahlen und Donnerschlägen.
Aber, Volk, deine Streiche dürfen deinen eignen Leib nicht
verwunden; du mordest dich selbst in deinem Grimm. Du
kannst nur durch deine eigne Kraft fallen, das wissen deine
Feinde. Deine Gesetzgeber wachen, sie werden deine Hände
führen, ihre Augen sind untrügbar, deine Hände sind unent-
rinnbar. Kommt mit zu den Jacobinern. Eure Brüder
werden euch ihre Arme öffnen, wir werden ein Blutgericht
über unsere Feinde halten.
Viele Stimmen. Zu den Jacobinern! Es lebe Robes-
pierre!
(Alle ab.)
Simon. Weh' mir, verlassen! (Er versucht, sich aufzu-
richten.)
Weib. Da! (Sie unterstützt ihn.)
Simon. Ach meine Baucis, du sammelst Kohlen auf
mein Haupt.
Weib. Da steh!
Simon. Du wendest dich ab? Ha, kannst du mir
vergeben, Portia? Schlug ich dich? Das war nicht meine
Hand, war nicht mein Arm, mein Wahnsinn that es. Sein
Wahnsinn ist des armen Hamlet Feind. Hamlet that's nicht,
Hamlet verläugnet's. Wo ist unsere Tochter, wo ist mein
Sannchen?
Weib. Dort um das Eck herum.
Simon. Fort zu ihr! Komm, mein tugendreich Gemahl.
(Beide ab.)


Du offenbarſt dich unter Blitzſtrahlen und Donnerſchlägen.
Aber, Volk, deine Streiche dürfen deinen eignen Leib nicht
verwunden; du mordeſt dich ſelbſt in deinem Grimm. Du
kannſt nur durch deine eigne Kraft fallen, das wiſſen deine
Feinde. Deine Geſetzgeber wachen, ſie werden deine Hände
führen, ihre Augen ſind untrügbar, deine Hände ſind unent-
rinnbar. Kommt mit zu den Jacobinern. Eure Brüder
werden euch ihre Arme öffnen, wir werden ein Blutgericht
über unſere Feinde halten.
Viele Stimmen. Zu den Jacobinern! Es lebe Robes-
pierre!
(Alle ab.)
Simon. Weh' mir, verlaſſen! (Er verſucht, ſich aufzu-
richten.)
Weib. Da! (Sie unterſtützt ihn.)
Simon. Ach meine Baucis, du ſammelſt Kohlen auf
mein Haupt.
Weib. Da ſteh!
Simon. Du wendeſt dich ab? Ha, kannſt du mir
vergeben, Portia? Schlug ich dich? Das war nicht meine
Hand, war nicht mein Arm, mein Wahnſinn that es. Sein
Wahnſinn iſt des armen Hamlet Feind. Hamlet that's nicht,
Hamlet verläugnet's. Wo iſt unſere Tochter, wo iſt mein
Sannchen?
Weib. Dort um das Eck herum.
Simon. Fort zu ihr! Komm, mein tugendreich Gemahl.
(Beide ab.)


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[15/0211] Du offenbarſt dich unter Blitzſtrahlen und Donnerſchlägen. Aber, Volk, deine Streiche dürfen deinen eignen Leib nicht verwunden; du mordeſt dich ſelbſt in deinem Grimm. Du kannſt nur durch deine eigne Kraft fallen, das wiſſen deine Feinde. Deine Geſetzgeber wachen, ſie werden deine Hände führen, ihre Augen ſind untrügbar, deine Hände ſind unent- rinnbar. Kommt mit zu den Jacobinern. Eure Brüder werden euch ihre Arme öffnen, wir werden ein Blutgericht über unſere Feinde halten. Viele Stimmen. Zu den Jacobinern! Es lebe Robes- pierre! (Alle ab.) Simon. Weh' mir, verlaſſen! (Er verſucht, ſich aufzu- richten.) Weib. Da! (Sie unterſtützt ihn.) Simon. Ach meine Baucis, du ſammelſt Kohlen auf mein Haupt. Weib. Da ſteh! Simon. Du wendeſt dich ab? Ha, kannſt du mir vergeben, Portia? Schlug ich dich? Das war nicht meine Hand, war nicht mein Arm, mein Wahnſinn that es. Sein Wahnſinn iſt des armen Hamlet Feind. Hamlet that's nicht, Hamlet verläugnet's. Wo iſt unſere Tochter, wo iſt mein Sannchen? Weib. Dort um das Eck herum. Simon. Fort zu ihr! Komm, mein tugendreich Gemahl. (Beide ab.)

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Zitationshilfe: Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_werke_1879/211>, abgerufen am 21.11.2024.