Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879. Fouquier. Die Geschwornen müssen wollen. Hermann. Ein Mittel wüßt' ich, aber es wird die gesetzliche Form verletzen. Fouquier. Nur zu. Hermann. Wir losen nicht, sondern suchen die Hand- festen aus. Fouquier. Das muß gehen. -- Das wird ein gutes Heckenfeuer geben. Es sind ihrer Neunzehn. Sie sind geschickt zusammengewürfelt. Die vier Fälscher, dann einige Banquiers und Fremde. Das ist ein pikantes Gericht. Das Volk braucht dergleichen. Also zuverlässige Leute! Wer zum Beispiel? Hermann. Leroi, er ist taub und hört daher nichts von all' dem, was die Angeklagten vorbringen. Danton mag sich den Hals bei ihm rauh schreien. Fouquier. Sehr gut; weiter! Hermann. Vilatte und Lamiere, der eine sitzt immer in der Trinkstube, und der andere schläft immer. Beide öffnen den Mund nur, um das Wort: schuldig zu sagen. -- Girard hat den Grundsatz, es dürfe Keiner entwischen, der einmal vor das Tribunal gestellt sei. Renaudin -- Fouquier. Auch der? Er half einmal einigen Pfaffen durch. Hermann. Sei ruhig, vor einigen Tagen kommt er zu mir und verlangt, man solle allen Verurtheilten vor der Hin- richtung zur Ader lassen, um sie ein wenig matt zu machen; ihre meist trotzige Haltung ärgere ihn. Fouquier. Ah, sehr gut. Also ich verlasse mich drauf! Hermann. Laß mich nur machen. Fouquier. Die Geſchwornen müſſen wollen. Hermann. Ein Mittel wüßt' ich, aber es wird die geſetzliche Form verletzen. Fouquier. Nur zu. Hermann. Wir loſen nicht, ſondern ſuchen die Hand- feſten aus. Fouquier. Das muß gehen. — Das wird ein gutes Heckenfeuer geben. Es ſind ihrer Neunzehn. Sie ſind geſchickt zuſammengewürfelt. Die vier Fälſcher, dann einige Banquiers und Fremde. Das iſt ein pikantes Gericht. Das Volk braucht dergleichen. Alſo zuverläſſige Leute! Wer zum Beiſpiel? Hermann. Leroi, er iſt taub und hört daher nichts von all' dem, was die Angeklagten vorbringen. Danton mag ſich den Hals bei ihm rauh ſchreien. Fouquier. Sehr gut; weiter! Hermann. Vilatte und Lamière, der eine ſitzt immer in der Trinkſtube, und der andere ſchläft immer. Beide öffnen den Mund nur, um das Wort: ſchuldig zu ſagen. — Girard hat den Grundſatz, es dürfe Keiner entwiſchen, der einmal vor das Tribunal geſtellt ſei. Renaudin — Fouquier. Auch der? Er half einmal einigen Pfaffen durch. Hermann. Sei ruhig, vor einigen Tagen kommt er zu mir und verlangt, man ſolle allen Verurtheilten vor der Hin- richtung zur Ader laſſen, um ſie ein wenig matt zu machen; ihre meiſt trotzige Haltung ärgere ihn. Fouquier. Ah, ſehr gut. Alſo ich verlaſſe mich drauf! Hermann. 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geſetzliche Form verletzen.
Fouquier. Nur zu.
Hermann. Wir loſen nicht, ſondern ſuchen die Hand-
feſten aus.
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Heckenfeuer geben. Es ſind ihrer Neunzehn. Sie ſind geſchickt
zuſammengewürfelt. Die vier Fälſcher, dann einige Banquiers
und Fremde. Das iſt ein pikantes Gericht. Das Volk braucht
dergleichen. Alſo zuverläſſige Leute! Wer zum Beiſpiel?
Hermann. Leroi, er iſt taub und hört daher nichts von
all' dem, was die Angeklagten vorbringen. Danton mag
ſich den Hals bei ihm rauh ſchreien.
Fouquier. Sehr gut; weiter!
Hermann. Vilatte und Lamière, der eine ſitzt immer
in der Trinkſtube, und der andere ſchläft immer. Beide
öffnen den Mund nur, um das Wort: ſchuldig zu ſagen.
— Girard hat den Grundſatz, es dürfe Keiner entwiſchen,
der einmal vor das Tribunal geſtellt ſei. Renaudin —
Fouquier. Auch der? Er half einmal einigen Pfaffen
durch.
Hermann. Sei ruhig, vor einigen Tagen kommt er zu
mir und verlangt, man ſolle allen Verurtheilten vor der Hin-
richtung zur Ader laſſen, um ſie ein wenig matt zu machen;
ihre meiſt trotzige Haltung ärgere ihn.
Fouquier. Ah, ſehr gut. Alſo ich verlaſſe mich drauf!
Hermann. Laß mich nur machen.
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Zitationshilfe: | Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_werke_1879/259>, abgerufen am 16.07.2024. |