Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

Erster Theil
auß der grossen Blut-Ader in die venam
Woher sie
komme.
azygos, und von dannen in die kleinere/
zwischen den Rippen hinauffsteigenden/
und in die leere Orter desselben Häutleins
außgegossenem Geblüth entstehet/ kan
solches offmahl nicht wieder zurück getrie-
ben werden/ sondern wird zuweilen daselbst
also versperret/ daß es vereytert und grosse
Zufäll verursachet. Solche Matery wird
ausgeführet/ entweder durch das Husten/
oder durch den Harn/ durch Hülff der A-
Heilung.der sine pari welche gleiches weges hinunter
zu die emulgentes oder in die venam cavam
selbst gehet/ oder durch den Stuhlgang/
welcher Weg doch nicht so bekandt/ doch
wegen der Schweißlöcher woll geschehen
Aquapand.
part. 1. cap.

46.
kan. Wann aber die Natur zu schwach/
und die Materie auff gehörte Weise nicht
ausgeführet werden kan/ muß man zur
Hand. Cur.Chirurgia greiffen/ und die Brust öffnen/
welches füglich geschehen kan/ zwischen der
fünfften und sechsten Ripp/ in dem der Pa-
tient den Lufft ausläst/ damit die Lung nicht
getroffen werde/ und zwar mehr vorwerts/
ungefehr vier Finger breit vom Sterno, denn
daselbst nur ein Musculus, nehmlich/ wel-
cher den Arm zur Brust führet/ in Sum-
ma/ man soll an der sechsten Rippen nahe
an öffnen/ doch damit nicht die Ripp ent-
blösset werde/ an dem Ort/ da das dritte

Theil

Erſter Theil
auß der groſſen Blut-Ader in die venam
Woher ſie
komme.
azygos, und von dannen in die kleinere/
zwiſchen den Rippen hinauffſteigenden/
und in die leere Orter deſſelben Haͤutleins
außgegoſſenem Gebluͤth entſtehet/ kan
ſolches offmahl nicht wieder zuruͤck getrie-
ben werden/ ſondern wird zuweilen daſelbſt
alſo verſperret/ daß es vereytert und groſſe
Zufaͤll verurſachet. Solche Matery wird
ausgefuͤhret/ entweder durch das Huſten/
oder durch den Harn/ durch Huͤlff der A-
Heilung.der ſine pari welche gleiches weges hinunter
zu die emulgentes oder in die venam cavam
ſelbſt gehet/ oder durch den Stuhlgang/
welcher Weg doch nicht ſo bekandt/ doch
wegen der Schweißloͤcher woll geſchehen
Aquapand.
part. 1. cap.

46.
kan. Wann aber die Natur zu ſchwach/
und die Materie auff gehoͤrte Weiſe nicht
ausgefuͤhret werden kan/ muß man zur
Hand. Cur.Chirurgia greiffen/ und die Bruſt oͤffnen/
welches fuͤglich geſchehen kan/ zwiſchen der
fuͤnfften und ſechſten Ripp/ in dem der Pa-
tient den Lufft auslaͤſt/ damit die Lung nicht
getroffen werde/ und zwar mehr vorwerts/
ungefehr vier Finger breit vom Sterno, denn
daſelbſt nur ein Muſculus, nehmlich/ wel-
cher den Arm zur Bruſt fuͤhret/ in Sum-
ma/ man ſoll an der ſechſten Rippen nahe
an oͤffnen/ doch damit nicht die Ripp ent-
bloͤſſet werde/ an dem Ort/ da das dritte

Theil
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0140" n="118"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Theil</hi></fw><lb/>
auß der gro&#x017F;&#x017F;en Blut-Ader in die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">venam</hi></hi><lb/><note place="left">Woher &#x017F;ie<lb/>
komme.</note><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">azygos</hi>,</hi> und von dannen in die kleinere/<lb/>
zwi&#x017F;chen den Rippen hinauff&#x017F;teigenden/<lb/>
und in die leere Orter de&#x017F;&#x017F;elben Ha&#x0364;utleins<lb/>
außgego&#x017F;&#x017F;enem Geblu&#x0364;th ent&#x017F;tehet/ kan<lb/>
&#x017F;olches offmahl nicht wieder zuru&#x0364;ck getrie-<lb/>
ben werden/ &#x017F;ondern wird zuweilen da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
al&#x017F;o ver&#x017F;perret/ daß es vereytert und gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Zufa&#x0364;ll verur&#x017F;achet. Solche Matery wird<lb/>
ausgefu&#x0364;hret/ entweder durch das Hu&#x017F;ten/<lb/>
oder durch den Harn/ durch Hu&#x0364;lff der A-<lb/><note place="left">Heilung.</note>der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&#x017F;ine pari</hi></hi> welche gleiches weges hinunter<lb/>
zu die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">emulgentes</hi></hi> oder in die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">venam cavam</hi></hi><lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t gehet/ oder durch den Stuhlgang/<lb/>
welcher Weg doch nicht &#x017F;o bekandt/ doch<lb/>
wegen der Schweißlo&#x0364;cher woll ge&#x017F;chehen<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Aquapand.<lb/>
part. 1. cap.</hi><lb/>
46.</note>kan. Wann aber die Natur zu &#x017F;chwach/<lb/>
und die Materie auff geho&#x0364;rte Wei&#x017F;e nicht<lb/>
ausgefu&#x0364;hret werden kan/ muß man zur<lb/><note place="left">Hand. Cur.</note><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Chirurgia</hi></hi> greiffen/ und die Bru&#x017F;t o&#x0364;ffnen/<lb/>
welches fu&#x0364;glich ge&#x017F;chehen kan/ zwi&#x017F;chen der<lb/>
fu&#x0364;nfften und &#x017F;ech&#x017F;ten Ripp/ in dem der Pa-<lb/>
tient den Lufft ausla&#x0364;&#x017F;t/ damit die Lung nicht<lb/>
getroffen werde/ und zwar mehr vorwerts/<lb/>
ungefehr vier Finger breit vom <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sterno</hi>,</hi> denn<lb/>
da&#x017F;elb&#x017F;t nur ein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mu&#x017F;culus</hi>,</hi> nehmlich/ wel-<lb/>
cher den Arm zur Bru&#x017F;t fu&#x0364;hret/ in Sum-<lb/>
ma/ man &#x017F;oll an der &#x017F;ech&#x017F;ten Rippen nahe<lb/>
an o&#x0364;ffnen/ doch damit nicht die Ripp ent-<lb/>
blo&#x0364;&#x017F;&#x017F;et werde/ an dem Ort/ da das dritte<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Theil</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[118/0140] Erſter Theil auß der groſſen Blut-Ader in die venam azygos, und von dannen in die kleinere/ zwiſchen den Rippen hinauffſteigenden/ und in die leere Orter deſſelben Haͤutleins außgegoſſenem Gebluͤth entſtehet/ kan ſolches offmahl nicht wieder zuruͤck getrie- ben werden/ ſondern wird zuweilen daſelbſt alſo verſperret/ daß es vereytert und groſſe Zufaͤll verurſachet. Solche Matery wird ausgefuͤhret/ entweder durch das Huſten/ oder durch den Harn/ durch Huͤlff der A- der ſine pari welche gleiches weges hinunter zu die emulgentes oder in die venam cavam ſelbſt gehet/ oder durch den Stuhlgang/ welcher Weg doch nicht ſo bekandt/ doch wegen der Schweißloͤcher woll geſchehen kan. Wann aber die Natur zu ſchwach/ und die Materie auff gehoͤrte Weiſe nicht ausgefuͤhret werden kan/ muß man zur Chirurgia greiffen/ und die Bruſt oͤffnen/ welches fuͤglich geſchehen kan/ zwiſchen der fuͤnfften und ſechſten Ripp/ in dem der Pa- tient den Lufft auslaͤſt/ damit die Lung nicht getroffen werde/ und zwar mehr vorwerts/ ungefehr vier Finger breit vom Sterno, denn daſelbſt nur ein Muſculus, nehmlich/ wel- cher den Arm zur Bruſt fuͤhret/ in Sum- ma/ man ſoll an der ſechſten Rippen nahe an oͤffnen/ doch damit nicht die Ripp ent- bloͤſſet werde/ an dem Ort/ da das dritte Theil Woher ſie komme. Heilung. Aquapand. part. 1. cap. 46. Hand. Cur.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/140
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/140>, abgerufen am 21.11.2024.