Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.von den Wunden. davor/ daß im Schneiden das Tympanum leichtkönne verletzet werden/ gebeut derohalben/ man soll vielmehr mit Einfliessung eines Meerzwieflen Eßig/ Zwifel-Safft/ oder aqua vitae das Fell dünne machen/ hernach gar durch fressen/ mit ol: sulph: oder ol: vi- triol mit Rosen-Wasser vermischt/ herge- gen aber sich hüten/ daß das Tympanum nicht verzehret werde/ welches gemercket wird/ wann der Patient etwas besser höret/ und man als dann weniger von den scharf- fen Sachen nehmen und brauchen muß. Wann aber der Schade auß Flüssen käh- me/ müssen solche durch innerliche Artzeneyen gehoben werden. 79. Was ist zu thun/ wann einer über zwerg über ein Aug gehauen/ und das Au- gen-Bein mit sampt dem Augen-Lied und Stern entzwey wäre? Nach dem man Ihn vom Blut gesau-Hand-Cur. trucken- P iij
von den Wunden. davor/ daß im Schneidẽ das Tympanum leichtkoͤnne verletzet werden/ gebeut derohalben/ man ſoll vielmehr mit Einflieſſung eines Meerzwieflen Eßig/ Zwifel-Safft/ oder aqua vitæ das Fell duͤnne machen/ hernach gar durch freſſen/ mit ol: ſulph: oder ol: vi- triol mit Roſen-Waſſer vermiſcht/ herge- gen aber ſich huͤten/ daß das Tympanum nicht verzehret werde/ welches gemercket wird/ wann der Patient etwas beſſer hoͤret/ und man als dann weniger von den ſcharf- fen Sachen nehmen und brauchen muß. Wann aber der Schade auß Fluͤſſen kaͤh- me/ muͤſſen ſolche durch innerliche Artzeneyen gehoben werden. 79. Was iſt zu thun/ wann einer uͤber zwerg uͤber ein Aug gehauen/ und das Au- gen-Bein mit ſampt dem Augen-Lied und Stern entzwey waͤre? Nach dem man Ihn vom Blut geſau-Hand-Cur. trucken- P iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0251" n="229"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den Wunden.</hi></fw><lb/> davor/ daß im Schneidẽ das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tympanum</hi></hi> leicht<lb/> koͤnne verletzet werden/ gebeut derohalben/<lb/> man ſoll vielmehr mit Einflieſſung eines<lb/> Meerzwieflen Eßig/ Zwifel-Safft/ oder<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">aqua vitæ</hi></hi> das Fell duͤnne machen/ hernach<lb/> gar durch freſſen/ mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ol: ſulph:</hi></hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ol: vi-<lb/> triol</hi></hi> mit Roſen-Waſſer vermiſcht/ herge-<lb/> gen aber ſich huͤten/ daß das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tympanum</hi></hi><lb/> nicht verzehret werde/ welches gemercket<lb/> wird/ wann der Patient etwas beſſer hoͤret/<lb/> und man als dann weniger von den ſcharf-<lb/> fen Sachen nehmen und brauchen muß.<lb/> Wann aber der Schade auß Fluͤſſen kaͤh-<lb/> me/ muͤſſen ſolche durch innerliche Artzeneyen<lb/> gehoben werden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">79. Was iſt zu thun/ wann<lb/> einer uͤber zwerg uͤber ein<lb/> Aug gehauen/ und das Au-<lb/> gen-Bein mit ſampt dem<lb/> Augen-Lied und Stern<lb/> entzwey waͤre?</hi> </head><lb/> <p>Nach dem man Ihn vom Blut geſau-<note place="right">Hand-Cur.</note><lb/> bert/ ſoll man zuſehen/ ob ledige Knochen<lb/> verhanden/ und ſelbige herauß thun/ im<lb/> anderen Gebaͤnd den Bruch der Hirnſchal<lb/> recht erforſchen/ ob er durch beyde Tafeln<lb/> oder nicht/ die ſpitzige Ecken mit einem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ra-<lb/> ſorio</hi></hi> oder Meiſſel ſittſam wegnehmen/ ein<lb/> <fw place="bottom" type="sig">P iij</fw><fw place="bottom" type="catch">trucken-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [229/0251]
von den Wunden.
davor/ daß im Schneidẽ das Tympanum leicht
koͤnne verletzet werden/ gebeut derohalben/
man ſoll vielmehr mit Einflieſſung eines
Meerzwieflen Eßig/ Zwifel-Safft/ oder
aqua vitæ das Fell duͤnne machen/ hernach
gar durch freſſen/ mit ol: ſulph: oder ol: vi-
triol mit Roſen-Waſſer vermiſcht/ herge-
gen aber ſich huͤten/ daß das Tympanum
nicht verzehret werde/ welches gemercket
wird/ wann der Patient etwas beſſer hoͤret/
und man als dann weniger von den ſcharf-
fen Sachen nehmen und brauchen muß.
Wann aber der Schade auß Fluͤſſen kaͤh-
me/ muͤſſen ſolche durch innerliche Artzeneyen
gehoben werden.
79. Was iſt zu thun/ wann
einer uͤber zwerg uͤber ein
Aug gehauen/ und das Au-
gen-Bein mit ſampt dem
Augen-Lied und Stern
entzwey waͤre?
Nach dem man Ihn vom Blut geſau-
bert/ ſoll man zuſehen/ ob ledige Knochen
verhanden/ und ſelbige herauß thun/ im
anderen Gebaͤnd den Bruch der Hirnſchal
recht erforſchen/ ob er durch beyde Tafeln
oder nicht/ die ſpitzige Ecken mit einem Ra-
ſorio oder Meiſſel ſittſam wegnehmen/ ein
trucken-
Hand-Cur.
P iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeBei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |