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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Ander Theil
77. Was ist zu thun/ wann ei-
nem ein Floh oder Käfer
ins Ohr gekommen?
Aquapen-
dens.

Wie woll solche offt herauß zu bringen/
wann man ein Püschlein Haar in das Ohr
hinein schiebet/ auff welches sie hecken blei-
ben/ und also mit dem Haar können herauß
gezogen werden/ so kan man doch/ wann
es auff solche Weise nicht angehen wolte/
ein warmes süsses Mandel-Oehl ins Ohr
giessen/ und wieder herauß fliessen lassen;
man kan auch an ein Instrument ein
Schwämlein anbinden/ selbiges in etwas
klebriges eintuncken/ und damit mehlig in
das Ohr fahren; Oder Nieß-Pulver ge-
ben/ und im Niesen Naas und Maul zu-
halten.

78. Was ist zu thun/ wann ei-
ner lange Zeit nicht gehö-
ret hätte?

Von der Chirurgia zu reden/ soll man
das Ohr von dem Unflat mit einem Ohr-
löffel woll reinigen. Wann aber solches
etwa mit einem Fell oder Haut verwachsen/
gebiethet zwar Celsus und Paulus, die Haut
zu öffnen/ und den meatum auditorium mit
einem Röhrlein offen zu halten/ biß die
Wunde geheilet: Allein Aquapendens hält

davor/
Ander Theil
77. Was iſt zu thun/ wann ei-
nem ein Floh oder Kaͤfer
ins Ohr gekommen?
Aquapen-
dens.

Wie woll ſolche offt herauß zu bringen/
wann man ein Puͤſchlein Haar in das Ohr
hinein ſchiebet/ auff welches ſie hecken blei-
ben/ und alſo mit dem Haar koͤnnen herauß
gezogen werden/ ſo kan man doch/ wann
es auff ſolche Weiſe nicht angehen wolte/
ein warmes ſuͤſſes Mandel-Oehl ins Ohr
gieſſen/ und wieder herauß flieſſen laſſen;
man kan auch an ein Inſtrument ein
Schwaͤmlein anbinden/ ſelbiges in etwas
klebriges eintuncken/ und damit mehlig in
das Ohr fahren; Oder Nieß-Pulver ge-
ben/ und im Nieſen Naas und Maul zu-
halten.

78. Was iſt zu thun/ wann ei-
ner lange Zeit nicht gehoͤ-
ret haͤtte?

Von der Chirurgia zu reden/ ſoll man
das Ohr von dem Unflat mit einem Ohr-
loͤffel woll reinigen. Wann aber ſolches
etwa mit einem Fell oder Haut verwachſen/
gebiethet zwar Celſus und Paulus, die Haut
zu oͤffnen/ und den meatum auditorium mit
einem Roͤhrlein offen zu halten/ biß die
Wunde geheilet: Allein Aquapendens haͤlt

davor/
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[228/0250] Ander Theil 77. Was iſt zu thun/ wann ei- nem ein Floh oder Kaͤfer ins Ohr gekommen? Wie woll ſolche offt herauß zu bringen/ wann man ein Puͤſchlein Haar in das Ohr hinein ſchiebet/ auff welches ſie hecken blei- ben/ und alſo mit dem Haar koͤnnen herauß gezogen werden/ ſo kan man doch/ wann es auff ſolche Weiſe nicht angehen wolte/ ein warmes ſuͤſſes Mandel-Oehl ins Ohr gieſſen/ und wieder herauß flieſſen laſſen; man kan auch an ein Inſtrument ein Schwaͤmlein anbinden/ ſelbiges in etwas klebriges eintuncken/ und damit mehlig in das Ohr fahren; Oder Nieß-Pulver ge- ben/ und im Nieſen Naas und Maul zu- halten. 78. Was iſt zu thun/ wann ei- ner lange Zeit nicht gehoͤ- ret haͤtte? Von der Chirurgia zu reden/ ſoll man das Ohr von dem Unflat mit einem Ohr- loͤffel woll reinigen. Wann aber ſolches etwa mit einem Fell oder Haut verwachſen/ gebiethet zwar Celſus und Paulus, die Haut zu oͤffnen/ und den meatum auditorium mit einem Roͤhrlein offen zu halten/ biß die Wunde geheilet: Allein Aquapendens haͤlt davor/

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/250>, abgerufen am 21.11.2024.