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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Ander Theil
schnitten/ nach diesem/ soll man verweh-
ren/ damit die Lefftzen der Fistel nicht gleich
aneinander heilen/ sonsten wird man nicht
zum Zweck gelangen; welche aber nicht tieff
sind/ bedürffen des bindens nicht/ sondern
werden mit einem krummen Messerlein her-
auß geschnitten.

Es ist aber im schneiden dieses in acht zu-
nehmen/ daß man nicht den Sphincterem
Ani
oder Zuschliesser des Hintern gantz
durch schneide/ sondern etwas von seinem
Circkel lasse/ sonsten würde ein unauffhör-
lich außlauffen der excrementen wider des
Patienten Willen verursachet werden.
Nach dem die Schwule oder callus abge-
schaffet/ wird sie wiederumb geheilet. Die
Haemorrhoides und derselben Geschwulst/
Schmertzen/ und Blutfluß/ sind schon in
der 55. Frag im ersten Theil beantwortet
worden.

180. Wo rühret die Fäulung
im Afftern her?

Die/ so innerlich/ kompt her von einem
Geschwär des Mastdarms/ und weil die
Materie beissend und scharff/ auch zugleich
an so einem feuchten Ort/ durch welchen al-
ler Unflat herauß muß/ ist er deswegen der
Faulung destomehr unterworffen Es
werden auch deswegen die Fisteln des Aff-

tern

Ander Theil
ſchnitten/ nach dieſem/ ſoll man verweh-
ren/ damit die Lefftzen der Fiſtel nicht gleich
aneinander heilen/ ſonſten wird man nicht
zum Zweck gelangen; welche aber nicht tieff
ſind/ beduͤrffen des bindens nicht/ ſondern
werden mit einem krummen Meſſerlein her-
auß geſchnitten.

Es iſt aber im ſchneiden dieſes in acht zu-
nehmen/ daß man nicht den Sphincterem
Ani
oder Zuſchlieſſer des Hintern gantz
durch ſchneide/ ſondern etwas von ſeinem
Circkel laſſe/ ſonſten wuͤrde ein unauffhoͤr-
lich außlauffen der excrementen wider des
Patienten Willen verurſachet werden.
Nach dem die Schwule oder callus abge-
ſchaffet/ wird ſie wiederumb geheilet. Die
Hæmorrhoides und derſelben Geſchwulſt/
Schmertzen/ und Blutfluß/ ſind ſchon in
der 55. Frag im erſten Theil beantwortet
worden.

180. Wo ruͤhret die Faͤulung
im Afftern her?

Die/ ſo innerlich/ kompt her von einem
Geſchwaͤr des Maſtdarms/ und weil die
Materie beiſſend und ſcharff/ auch zugleich
an ſo einem feuchten Ort/ durch welchen al-
ler Unflat herauß muß/ iſt er deswegen der
Faulung deſtomehr unterworffen Es
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[306/0328] Ander Theil ſchnitten/ nach dieſem/ ſoll man verweh- ren/ damit die Lefftzen der Fiſtel nicht gleich aneinander heilen/ ſonſten wird man nicht zum Zweck gelangen; welche aber nicht tieff ſind/ beduͤrffen des bindens nicht/ ſondern werden mit einem krummen Meſſerlein her- auß geſchnitten. Es iſt aber im ſchneiden dieſes in acht zu- nehmen/ daß man nicht den Sphincterem Ani oder Zuſchlieſſer des Hintern gantz durch ſchneide/ ſondern etwas von ſeinem Circkel laſſe/ ſonſten wuͤrde ein unauffhoͤr- lich außlauffen der excrementen wider des Patienten Willen verurſachet werden. Nach dem die Schwule oder callus abge- ſchaffet/ wird ſie wiederumb geheilet. Die Hæmorrhoides und derſelben Geſchwulſt/ Schmertzen/ und Blutfluß/ ſind ſchon in der 55. Frag im erſten Theil beantwortet worden. 180. Wo ruͤhret die Faͤulung im Afftern her? Die/ ſo innerlich/ kompt her von einem Geſchwaͤr des Maſtdarms/ und weil die Materie beiſſend und ſcharff/ auch zugleich an ſo einem feuchten Ort/ durch welchen al- ler Unflat herauß muß/ iſt er deswegen der Faulung deſtomehr unterworffen Es werden auch deswegen die Fiſteln des Aff- tern

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/328>, abgerufen am 22.11.2024.