Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

von Geschwären.
fahren läst/ auch kan man oberhalb des
Schadens defensiva oder Schutz-Mittel/
als Bänder in halb Essig und Wasser ge-
tunckt etc: Gebrauchen: Wann aber der
Brand im anderen Grad/ also/ daß nicht
allein die Blätterlein auffahren/ sondern
auch die Haut verbrent/ ertrocknet und zu-
sammen gezogen/ soll man keine Zwiefel/
Saltz oder truckne Mittel gebrauchen/ son-
dern was die Haut erweichet und schlup-
richt machet/ dieselbe sind mittelmässiger
Art/ warm und feucht: Wann nun die
Blätterlein mit einer Scheer auffgeschnit-
ten/ und ein defensiv gemacht von bol: armen,
sangv: dracon, gall, croc:
nus
mit Rosen-
Oehl und Wachs/ soll man über den gan-
tzen Orth/ wo der Brand geschehen/ ein
Sälblein brauchen/ gemacht von ungvento
basilic. ol: rosar:
und lilior: albor: und vitel:
ovorum,
oder von ungesaltzener Butter/
Hennen-Fett/ Wachs und weiß Lilien-
Oehl/ Ouitten-Schleim und ein wenig
Saffran darunter; Wann aber der
Schmertz zu groß/ soll man ein halb Scru-
pel Opii darzu thun. Wann die Haut gnug-
sam erweichet und schlüpfrich gemacht wor-
den/ sind zwar etzliche Autores der Meinung/
daß man truckne Artzeneyen brauche/ als
das Sälblein Rhasis, ungv: ex calce, cerat:
diapompholyg: &c.
Doch ist besser/ daß man

erwei-

von Geſchwaͤren.
fahren laͤſt/ auch kan man oberhalb des
Schadens defenſiva oder Schutz-Mittel/
als Baͤnder in halb Eſſig und Waſſer ge-
tunckt ꝛc: Gebrauchen: Wann aber der
Brand im anderen Grad/ alſo/ daß nicht
allein die Blaͤtterlein auffahren/ ſondern
auch die Haut verbrent/ ertrocknet und zu-
ſammen gezogen/ ſoll man keine Zwiefel/
Saltz oder truckne Mittel gebrauchen/ ſon-
dern was die Haut erweichet und ſchlup-
richt machet/ dieſelbe ſind mittelmaͤſſiger
Art/ warm und feucht: Wann nun die
Blaͤtterlein mit einer Scheer auffgeſchnit-
ten/ und ein defenſiv gemacht von bol: armen,
ſangv: dracon, gall, croc:
nus
mit Roſen-
Oehl und Wachs/ ſoll man uͤber den gan-
tzen Orth/ wo der Brand geſchehen/ ein
Saͤlblein brauchen/ gemacht von ungvento
baſilic. ol: roſar:
und lilior: albor: und vitel:
ovorum,
oder von ungeſaltzener Butter/
Hennen-Fett/ Wachs und weiß Lilien-
Oehl/ Ouitten-Schleim und ein wenig
Saffran darunter; Wann aber der
Schmertz zu groß/ ſoll man ein halb Scru-
pel Opii darzu thun. Wann die Haut gnug-
ſam erweichet und ſchluͤpfrich gemacht wor-
den/ ſind zwar etzliche Autores der Meinung/
daß man truckne Artzeneyen brauche/ als
das Saͤlblein Rhaſis, ungv: ex calce, cerat:
diapompholyg: &c.
Doch iſt beſſer/ daß man

erwei-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0401" n="379"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Ge&#x017F;chwa&#x0364;ren.</hi></fw><lb/>
fahren la&#x0364;&#x017F;t/ auch kan man oberhalb des<lb/>
Schadens <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">defen&#x017F;iva</hi></hi> oder Schutz-Mittel/<lb/>
als Ba&#x0364;nder in halb E&#x017F;&#x017F;ig und Wa&#x017F;&#x017F;er ge-<lb/>
tunckt &#xA75B;c: Gebrauchen: Wann aber der<lb/>
Brand im anderen Grad/ al&#x017F;o/ daß nicht<lb/>
allein die Bla&#x0364;tterlein auffahren/ &#x017F;ondern<lb/>
auch die Haut verbrent/ ertrocknet und zu-<lb/>
&#x017F;ammen gezogen/ &#x017F;oll man keine Zwiefel/<lb/>
Saltz oder truckne Mittel gebrauchen/ &#x017F;on-<lb/>
dern was die Haut erweichet und &#x017F;chlup-<lb/>
richt machet/ die&#x017F;elbe &#x017F;ind mittelma&#x0364;&#x017F;&#x017F;iger<lb/>
Art/ warm und feucht: Wann nun die<lb/>
Bla&#x0364;tterlein mit einer Scheer auffge&#x017F;chnit-<lb/>
ten/ und ein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">defen&#x017F;iv</hi></hi> gemacht von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">bol: armen,<lb/>
&#x017F;angv: dracon, gall, croc:</hi> &#x2640; <hi rendition="#i">nus</hi></hi> mit Ro&#x017F;en-<lb/>
Oehl und Wachs/ &#x017F;oll man u&#x0364;ber den gan-<lb/>
tzen Orth/ wo der Brand ge&#x017F;chehen/ ein<lb/>
Sa&#x0364;lblein brauchen/ gemacht von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ungvento<lb/>
ba&#x017F;ilic. ol: ro&#x017F;ar:</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">lilior: albor:</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">vitel:<lb/>
ovorum,</hi></hi> oder von unge&#x017F;altzener Butter/<lb/>
Hennen-Fett/ Wachs und weiß Lilien-<lb/>
Oehl/ Ouitten-Schleim und ein wenig<lb/>
Saffran darunter; Wann aber der<lb/>
Schmertz zu groß/ &#x017F;oll man ein halb Scru-<lb/>
pel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Opii</hi></hi> darzu thun. Wann die Haut gnug-<lb/>
&#x017F;am erweichet und &#x017F;chlu&#x0364;pfrich gemacht wor-<lb/>
den/ &#x017F;ind zwar etzliche <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Autores</hi></hi> der Meinung/<lb/>
daß man truckne Artzeneyen brauche/ als<lb/>
das Sa&#x0364;lblein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rha&#x017F;is, ungv: ex calce, cerat:<lb/>
diapompholyg: &amp;c.</hi></hi> Doch i&#x017F;t be&#x017F;&#x017F;er/ daß man<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">erwei-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[379/0401] von Geſchwaͤren. fahren laͤſt/ auch kan man oberhalb des Schadens defenſiva oder Schutz-Mittel/ als Baͤnder in halb Eſſig und Waſſer ge- tunckt ꝛc: Gebrauchen: Wann aber der Brand im anderen Grad/ alſo/ daß nicht allein die Blaͤtterlein auffahren/ ſondern auch die Haut verbrent/ ertrocknet und zu- ſammen gezogen/ ſoll man keine Zwiefel/ Saltz oder truckne Mittel gebrauchen/ ſon- dern was die Haut erweichet und ſchlup- richt machet/ dieſelbe ſind mittelmaͤſſiger Art/ warm und feucht: Wann nun die Blaͤtterlein mit einer Scheer auffgeſchnit- ten/ und ein defenſiv gemacht von bol: armen, ſangv: dracon, gall, croc: ♀ nus mit Roſen- Oehl und Wachs/ ſoll man uͤber den gan- tzen Orth/ wo der Brand geſchehen/ ein Saͤlblein brauchen/ gemacht von ungvento baſilic. ol: roſar: und lilior: albor: und vitel: ovorum, oder von ungeſaltzener Butter/ Hennen-Fett/ Wachs und weiß Lilien- Oehl/ Ouitten-Schleim und ein wenig Saffran darunter; Wann aber der Schmertz zu groß/ ſoll man ein halb Scru- pel Opii darzu thun. Wann die Haut gnug- ſam erweichet und ſchluͤpfrich gemacht wor- den/ ſind zwar etzliche Autores der Meinung/ daß man truckne Artzeneyen brauche/ als das Saͤlblein Rhaſis, ungv: ex calce, cerat: diapompholyg: &c. Doch iſt beſſer/ daß man erwei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/401
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/401>, abgerufen am 22.11.2024.