Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.Dritter Theil chet werden kan/ weswegen dann nicht al-lein das schwitzen mit dem decocto, sondern auch das Bad mit allerhand erweichenden Kräutern zugebrauchen ist: Wo fern man aber damit nichts außrichten könte/ müs- sen die lahmen Glieder/ als in welchen eine schädliche und gifftige anklebende Materie stecket/ mit einen vesicatorio bestrichen und mit einem Pinsel überfahren werden/ welches gemacht wird von mercur: subl, cantharid, fermento acertim, adipe lardi porcini, euphor- bij, piper long, mit Theriaca Andromach: und vino suplimato zum Wasser gemacht/ wann denn der Ort 2/ 3 oder 4 Tage nach- einander bestrichen/ muß man die auffge- fahrne Blättern und Blaasen auffschnei- den/ und die gifftige Materie außlassen/ auch ist diese Cur nicht allein allen schmertz- hafften Gliedern/ sondern allen Lähm- und Speck-Beulen zugebrauchen. 95. Was ist zu thun/ wann ei- Cur.ner Löcher im Halse hätte/ und ihm das Zäpflein und der Gaumen faulete? Nachdem man den Leib mit den pill: fahren/
Dritter Theil chet werden kan/ weswegen dann nicht al-lein das ſchwitzen mit dem decocto, ſondern auch das Bad mit allerhand erweichenden Kraͤutern zugebrauchen iſt: Wo fern man aber damit nichts außrichten koͤnte/ muͤſ- ſen die lahmen Glieder/ als in welchen eine ſchaͤdliche und gifftige anklebende Materie ſtecket/ mit einen veſicatorio beſtrichen und mit einem Pinſel uͤbeꝛfahren werden/ welches gemacht wird von mercur: ſubl, cantharid, fermento acertim, adipe lardi porcini, euphor- bij, piper long, mit Theriaca Andromach: und vino ſuplimato zum Waſſer gemacht/ wann denn der Ort 2/ 3 oder 4 Tage nach- einander beſtrichen/ muß man die auffge- fahrne Blaͤttern und Blaaſen auffſchnei- den/ und die gifftige Materie außlaſſen/ auch iſt dieſe Cur nicht allein allen ſchmertz- hafften Gliedern/ ſondern allen Laͤhm- und Speck-Beulen zugebrauchen. 95. Was iſt zu thun/ wann ei- Cur.ner Loͤcher im Halſe haͤtte/ und ihm das Zaͤpflein und der Gaumen faulete? Nachdem man den Leib mit den pill: fahren/
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Dritter Theil
chet werden kan/ weswegen dann nicht al-
lein das ſchwitzen mit dem decocto, ſondern
auch das Bad mit allerhand erweichenden
Kraͤutern zugebrauchen iſt: Wo fern man
aber damit nichts außrichten koͤnte/ muͤſ-
ſen die lahmen Glieder/ als in welchen eine
ſchaͤdliche und gifftige anklebende Materie
ſtecket/ mit einen veſicatorio beſtrichen und
mit einem Pinſel uͤbeꝛfahren werden/ welches
gemacht wird von mercur: ſubl, cantharid,
fermento acertim, adipe lardi porcini, euphor-
bij, piper long, mit Theriaca Andromach:
und vino ſuplimato zum Waſſer gemacht/
wann denn der Ort 2/ 3 oder 4 Tage nach-
einander beſtrichen/ muß man die auffge-
fahrne Blaͤttern und Blaaſen auffſchnei-
den/ und die gifftige Materie außlaſſen/
auch iſt dieſe Cur nicht allein allen ſchmertz-
hafften Gliedern/ ſondern allen Laͤhm- und
Speck-Beulen zugebrauchen.
95. Was iſt zu thun/ wann ei-
ner Loͤcher im Halſe haͤtte/
und ihm das Zaͤpflein und
der Gaumen faulete?
Nachdem man den Leib mit den pill:
chochijs, ☿ rio: dulc: oder anderen derglei-
chen purgieret/ ſoll man den Ort mit einem
ſcharffen Waſſer/ oder ſpirit: vitriol uͤber-
fahren/
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Zitationshilfe: | Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/430>, abgerufen am 16.07.2024. |