Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

von Brüchen.

den Fleisch-Wunden gedacht worden/ mit
digerieren/ mundificieren/ incarnieren/ und
die Schiefferlein herauß thun/ nach diesem
kan man woll die Binden fäster anziehen/
und die Schienen gebrauchen.

Die allzu grosse Schwule klein zu ma-Cur des
grossen
Calli.
chen/ muß man die Diät schmälern/ und
resolvierende und astringierende Mittel ge-
brauchen/ das Gebänd enger einziehen/ und
geschlagen Bley darauff binden.

Die kleine Schwule aber groß zu ma-Cur des
kleinen
Calli.
chen/ muß man das contrarium gebrauchen/
mit starckem Reiben/ dem Ort die Nah-
rung hinziehen/ und mit warmen Wasser
behen.

18. Wann einer einen Bein-
Bruch hätte/ so nicht gerad
geheilet wäre/ wie wolte-
stu ihm thun?

Solchen wieder zurecht zu bringen/ mü-Cur der un-
gleichen Brü-
che.
ste man bey Zeiten darzu thun/ mit Behun-
gen/ gemacht von Ibisch-Wurtzel und
Kraut/ Bären-Klaw/ Stein-Klee/ Cha-
millen/ Wermuth/ Leinsaamen/ &oen: graec:
mit welchem decocto das Glied/ und son-
derlich der Bruch und callus fleissig muß ge-
behet werden/ nach selbiger mit einer Sal-
ben schmieren/ gemacht von Menschen-Fett/
Bähren Schmaltz/ Gänse Schmaltz und

der-

G g iij

von Bruͤchen.

den Fleiſch-Wunden gedacht worden/ mit
digerieren/ mundificieren/ incarnieren/ und
die Schiefferlein herauß thun/ nach dieſem
kan man woll die Binden faͤſter anziehen/
und die Schienen gebrauchen.

Die allzu groſſe Schwule klein zu ma-Cur des
groſſen
Calli.
chen/ muß man die Diaͤt ſchmaͤlern/ und
reſolvierende und aſtringierende Mittel ge-
brauchen/ das Gebaͤnd enger einziehen/ und
geſchlagen Bley darauff binden.

Die kleine Schwule aber groß zu ma-Cur des
kleinen
Calli.
chen/ muß man das contrarium gebrauchen/
mit ſtarckem Reiben/ dem Ort die Nah-
rung hinziehen/ und mit warmen Waſſer
behen.

18. Wann einer einen Bein-
Bꝛuch haͤtte/ ſo nicht gerad
geheilet waͤre/ wie wolte-
ſtu ihm thun?

Solchen wieder zurecht zu bringen/ muͤ-Cur der un-
gleichen Bꝛuͤ-
che.
ſte man bey Zeiten darzu thun/ mit Behun-
gen/ gemacht von Ibiſch-Wurtzel und
Kraut/ Baͤren-Klaw/ Stein-Klee/ Cha-
millen/ Wermuth/ Leinſaamen/ &œn: græc:
mit welchem decocto das Glied/ und ſon-
derlich der Bruch und callus fleiſſig muß ge-
behet werden/ nach ſelbiger mit einer Sal-
ben ſchmieren/ gemacht von Menſchen-Fett/
Baͤhren Schmaltz/ Gaͤnſe Schmaltz und

der-

G g iij

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0491" n="469"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Bru&#x0364;chen.</hi></fw><lb/>
den Flei&#x017F;ch-Wunden gedacht worden/ mit<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">digerie</hi></hi>ren/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">mundificie</hi></hi>ren/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">incarnie</hi></hi>ren/ und<lb/>
die Schiefferlein herauß thun/ nach die&#x017F;em<lb/>
kan man woll die Binden fa&#x0364;&#x017F;ter anziehen/<lb/>
und die Schienen gebrauchen.</p><lb/>
          <p>Die allzu gro&#x017F;&#x017F;e Schwule klein zu ma-<note place="right">Cur des<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en<lb/><hi rendition="#aq">Calli.</hi></note><lb/>
chen/ muß man die Dia&#x0364;t &#x017F;chma&#x0364;lern/ und<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">re&#x017F;olvie</hi></hi>rende und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a&#x017F;tringie</hi></hi>rende Mittel ge-<lb/>
brauchen/ das Geba&#x0364;nd enger einziehen/ und<lb/>
ge&#x017F;chlagen Bley darauff binden.</p><lb/>
          <p>Die kleine Schwule aber groß zu ma-<note place="right">Cur des<lb/>
kleinen<lb/><hi rendition="#aq">Calli.</hi></note><lb/>
chen/ muß man das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">contrarium</hi></hi> gebrauchen/<lb/>
mit &#x017F;tarckem Reiben/ dem Ort die Nah-<lb/>
rung hinziehen/ und mit warmen Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
behen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">18. Wann einer einen Bein-<lb/>
B&#xA75B;uch ha&#x0364;tte/ &#x017F;o nicht gerad<lb/>
geheilet wa&#x0364;re/ wie wolte-<lb/>
&#x017F;tu ihm thun?</hi> </head><lb/>
          <p>Solchen wieder zurecht zu bringen/ mu&#x0364;-<note place="right">Cur der un-<lb/>
gleichen B&#xA75B;u&#x0364;-<lb/>
che.</note><lb/>
&#x017F;te man bey Zeiten darzu thun/ mit Behun-<lb/>
gen/ gemacht von Ibi&#x017F;ch-Wurtzel und<lb/>
Kraut/ Ba&#x0364;ren-Klaw/ Stein-Klee/ Cha-<lb/>
millen/ Wermuth/ Lein&#x017F;aamen/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&amp;&#x0153;n: græc:</hi></hi><lb/>
mit welchem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">decocto</hi></hi> das Glied/ und &#x017F;on-<lb/>
derlich der Bruch und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">callus</hi></hi> flei&#x017F;&#x017F;ig muß ge-<lb/>
behet werden/ nach &#x017F;elbiger mit einer Sal-<lb/>
ben &#x017F;chmieren/ gemacht von Men&#x017F;chen-Fett/<lb/>
Ba&#x0364;hren Schmaltz/ Ga&#x0364;n&#x017F;e Schmaltz und<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G g iij</fw><fw place="bottom" type="catch">der-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[469/0491] von Bruͤchen. den Fleiſch-Wunden gedacht worden/ mit digerieren/ mundificieren/ incarnieren/ und die Schiefferlein herauß thun/ nach dieſem kan man woll die Binden faͤſter anziehen/ und die Schienen gebrauchen. Die allzu groſſe Schwule klein zu ma- chen/ muß man die Diaͤt ſchmaͤlern/ und reſolvierende und aſtringierende Mittel ge- brauchen/ das Gebaͤnd enger einziehen/ und geſchlagen Bley darauff binden. Cur des groſſen Calli. Die kleine Schwule aber groß zu ma- chen/ muß man das contrarium gebrauchen/ mit ſtarckem Reiben/ dem Ort die Nah- rung hinziehen/ und mit warmen Waſſer behen. Cur des kleinen Calli. 18. Wann einer einen Bein- Bꝛuch haͤtte/ ſo nicht gerad geheilet waͤre/ wie wolte- ſtu ihm thun? Solchen wieder zurecht zu bringen/ muͤ- ſte man bey Zeiten darzu thun/ mit Behun- gen/ gemacht von Ibiſch-Wurtzel und Kraut/ Baͤren-Klaw/ Stein-Klee/ Cha- millen/ Wermuth/ Leinſaamen/ &œn: græc: mit welchem decocto das Glied/ und ſon- derlich der Bruch und callus fleiſſig muß ge- behet werden/ nach ſelbiger mit einer Sal- ben ſchmieren/ gemacht von Menſchen-Fett/ Baͤhren Schmaltz/ Gaͤnſe Schmaltz und der- Cur der un- gleichen Bꝛuͤ- che. G g iij

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/491
Zitationshilfe:	Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/491>, abgerufen am 22.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.