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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Anatomischer
tet/ und durch die Speißröhr mit Hülffe
derer eigenen Mäußlein in den Magen ge-
bracht. Der Magen/ damit er die Speise
desto besser an sich halte/ ziehet sich alsobald
fest zu/ doch/ daß er den Magen-Mund
gar fest/ den Außgang aber nur in etwas
zuschliesse/ damit der Nahrungs Safft/
wann er nur ein wenig gedrenget wird/ sei-
nen Außgang finde.

So bald nun der Magen die Speise an-
genommen/ und dieselbe mit Speichel/
Tranck und eineger Feuchtigkeit allenthal-
ben befeuchtet worden/ fänget er also bald
durch seine eingepflantzte Wärmbde an zu
dauen.

Es wird aber die Ordnung nicht eben so
in acht genommen/ als wie die Speise ge-
nossen/ im Anfang zwar/ können solche in
derselben Ordnung gefunden werden/ als
das auffgeschnitte Thier dieselbe zuvor einge-
schlungen/ aber nachmahls sendet der ohne
unterlaß dauende Magen die Speisen/ so
am leichtesten zu verdauen sind/ zu erst zu
den Därmen/ und läst sich von denen noch
unverdaueten keines weges auffhalten/ wie
solches so wol der Stuhlgang/ als das Er-
brechen augenscheinlich darthun/ so fern
man nur dieselbe zu beschauen Lust hat.

Die verdauete Speise wird weiß/ als ein
Milchrahm oder Schmandt/ und wird ein

Milch-

Anatomiſcher
tet/ und durch die Speißroͤhr mit Huͤlffe
derer eigenen Maͤußlein in den Magen ge-
bracht. Der Magen/ damit er die Speiſe
deſto beſſer an ſich halte/ ziehet ſich alſobald
feſt zu/ doch/ daß er den Magen-Mund
gar feſt/ den Außgang aber nur in etwas
zuſchlieſſe/ damit der Nahrungs Safft/
wann er nur ein wenig gedrenget wird/ ſei-
nen Außgang finde.

So bald nun der Magen die Speiſe an-
genommen/ und dieſelbe mit Speichel/
Tranck und eineger Feuchtigkeit allenthal-
ben befeuchtet worden/ faͤnget er alſo bald
durch ſeine eingepflantzte Waͤrmbde an zu
dauen.

Es wird aber die Ordnung nicht eben ſo
in acht genommen/ als wie die Speiſe ge-
noſſen/ im Anfang zwar/ koͤnnen ſolche in
derſelben Ordnung gefunden werden/ als
das auffgeſchnitte Thier dieſelbe zuvor einge-
ſchlungen/ aber nachmahls ſendet der ohne
unterlaß dauende Magen die Speiſen/ ſo
am leichteſten zu verdauen ſind/ zu erſt zu
den Daͤrmen/ und laͤſt ſich von denen noch
unverdaueten keines weges auffhalten/ wie
ſolches ſo wol der Stuhlgang/ als das Er-
brechen augenſcheinlich darthun/ ſo fern
man nur dieſelbe zu beſchauen Luſt hat.

Die verdauete Speiſe wird weiß/ als ein
Milchrahm oder Schmandt/ und wird ein

Milch-
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[66/0088] Anatomiſcher tet/ und durch die Speißroͤhr mit Huͤlffe derer eigenen Maͤußlein in den Magen ge- bracht. Der Magen/ damit er die Speiſe deſto beſſer an ſich halte/ ziehet ſich alſobald feſt zu/ doch/ daß er den Magen-Mund gar feſt/ den Außgang aber nur in etwas zuſchlieſſe/ damit der Nahrungs Safft/ wann er nur ein wenig gedrenget wird/ ſei- nen Außgang finde. So bald nun der Magen die Speiſe an- genommen/ und dieſelbe mit Speichel/ Tranck und eineger Feuchtigkeit allenthal- ben befeuchtet worden/ faͤnget er alſo bald durch ſeine eingepflantzte Waͤrmbde an zu dauen. Es wird aber die Ordnung nicht eben ſo in acht genommen/ als wie die Speiſe ge- noſſen/ im Anfang zwar/ koͤnnen ſolche in derſelben Ordnung gefunden werden/ als das auffgeſchnitte Thier dieſelbe zuvor einge- ſchlungen/ aber nachmahls ſendet der ohne unterlaß dauende Magen die Speiſen/ ſo am leichteſten zu verdauen ſind/ zu erſt zu den Daͤrmen/ und laͤſt ſich von denen noch unverdaueten keines weges auffhalten/ wie ſolches ſo wol der Stuhlgang/ als das Er- brechen augenſcheinlich darthun/ ſo fern man nur dieſelbe zu beſchauen Luſt hat. Die verdauete Speiſe wird weiß/ als ein Milchrahm oder Schmandt/ und wird ein Milch-

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/88>, abgerufen am 24.11.2024.