Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.Nun schwebt die Grazie vor mir, Schlägt mit den Silberfüschen Triller, Und tanzet hin an das Klavier, Und singt ein Lied, nach Weiß, von Miller. Mit welcher Wollustfülle schwelt Mein Herz der Zauber ihrer Kehle! Hinweg, aus aller Gotteswelt, Gen Himmel singt sie meine Seele. Der Morgen eilt, man weis nicht wie? Zur Malzeit ruft die Küchenschelle. Ihr gegen über, Knie an Knie, Und Fus an Fus, ist meine Stelle. Hier treiben wir's, wie froh und frei! Uns fesselt kein verwünschter Dritter. Die beste Fürstenschmauserei Ist gegen solch ein Schmäuschen hitter. Selin- H 3
Nun ſchwebt die Grazie vor mir, Schlaͤgt mit den Silberfuͤschen Triller, Und tanzet hin an das Klavier, Und ſingt ein Lied, nach Weiß, von Miller. Mit welcher Wolluſtfuͤlle ſchwelt Mein Herz der Zauber ihrer Kehle! Hinweg, aus aller Gotteswelt, Gen Himmel ſingt ſie meine Seele. Der Morgen eilt, man weis nicht wie? Zur Malzeit ruft die Kuͤchenſchelle. Ihr gegen uͤber, Knie an Knie, Und Fus an Fus, iſt meine Stelle. Hier treiben wir’s, wie froh und frei! Uns feſſelt kein verwuͤnſchter Dritter. Die beſte Fuͤrſtenſchmauſerei Iſt gegen ſolch ein Schmaͤuschen hitter. Selin- H 3
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Nun ſchwebt die Grazie vor mir,
Schlaͤgt mit den Silberfuͤschen Triller,
Und tanzet hin an das Klavier,
Und ſingt ein Lied, nach Weiß, von Miller.
Mit welcher Wolluſtfuͤlle ſchwelt
Mein Herz der Zauber ihrer Kehle!
Hinweg, aus aller Gotteswelt,
Gen Himmel ſingt ſie meine Seele.
Der Morgen eilt, man weis nicht wie?
Zur Malzeit ruft die Kuͤchenſchelle.
Ihr gegen uͤber, Knie an Knie,
Und Fus an Fus, iſt meine Stelle.
Hier treiben wir’s, wie froh und frei!
Uns feſſelt kein verwuͤnſchter Dritter.
Die beſte Fuͤrſtenſchmauſerei
Iſt gegen ſolch ein Schmaͤuschen hitter.
Selin-
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