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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

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Und lief, in vollem Trab,
Queerfeldein, schnurgerade,
Zum nächsten Meergestade,
Und hui! that er hinab,
Kein Weilchen zu verlieren,
Den Sprung mit allen Vieren.
"Ach! schrien die Zofen, ach!
(Die an das Ufer sprangen
Und ihre Hände rangen)
Ach! Ach! Prinzessin, ach!
Was für ein Streich, Ihr Gnaden!
Nun han wir's auszubaden.
Allein das arme Kind
Hub, zappelnd mit den Beinen,
Erbärmlich an zu weinen:
"Ach! helft mir! helft geschwind!
Doch unser Schalk vor Freude
War taub zu ihrem Leide.

Nichts
Und lief, in vollem Trab,
Queerfeldein, ſchnurgerade,
Zum naͤchſten Meergeſtade,
Und hui! that er hinab,
Kein Weilchen zu verlieren,
Den Sprung mit allen Vieren.
„Ach! ſchrien die Zofen, ach!
(Die an das Ufer ſprangen
Und ihre Haͤnde rangen)
Ach! Ach! Prinzeſſin, ach!
Was fuͤr ein Streich, Ihr Gnaden!
Nun han wir’s auszubaden.
Allein das arme Kind
Hub, zappelnd mit den Beinen,
Erbaͤrmlich an zu weinen:
„Ach! helft mir! helft geſchwind!
Doch unſer Schalk vor Freude
War taub zu ihrem Leide.

Nichts
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[142/0211] Und lief, in vollem Trab, Queerfeldein, ſchnurgerade, Zum naͤchſten Meergeſtade, Und hui! that er hinab, Kein Weilchen zu verlieren, Den Sprung mit allen Vieren. „Ach! ſchrien die Zofen, ach! (Die an das Ufer ſprangen Und ihre Haͤnde rangen) Ach! Ach! Prinzeſſin, ach! Was fuͤr ein Streich, Ihr Gnaden! Nun han wir’s auszubaden. Allein das arme Kind Hub, zappelnd mit den Beinen, Erbaͤrmlich an zu weinen: „Ach! helft mir! helft geſchwind! Doch unſer Schalk vor Freude War taub zu ihrem Leide. Nichts

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Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/211>, abgerufen am 21.11.2024.