Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite
Fort, Kind! da kömt er! Ah!" " "
Doch er lies sacht die Glieder
Ins weiche Gräschen nieder,
Lag wiederkäuend da.
Sein Auge, dum und ehrlich,
Schien gänzlich nicht gefärlich.
Da ward das Mägdlein kühn,
Und trieb mit ihm viel Possen,
(Das lit er unverdrossen)
Und ach! und stieg auf ihn.
"Hi! Hi! Ich wil's doch wagen,
Ob mich das Thier wil tragen?"
Doch der verkapte Gast
Empfand auf seinem Rücken,
Mit krabbelndem Entzücken,
Kaum seine schöne Last,
So sprang er auf und rente,
Als ob der Kopf ihm brente.

Und
Fort, Kind! da koͤmt er! Ah!„ „ „
Doch er lies ſacht die Glieder
Ins weiche Graͤschen nieder,
Lag wiederkaͤuend da.
Sein Auge, dum und ehrlich,
Schien gaͤnzlich nicht gefaͤrlich.
Da ward das Maͤgdlein kuͤhn,
Und trieb mit ihm viel Poſſen,
(Das lit er unverdroſſen)
Und ach! und ſtieg auf ihn.
„Hi! Hi! Ich wil’s doch wagen,
Ob mich das Thier wil tragen?„
Doch der verkapte Gaſt
Empfand auf ſeinem Ruͤcken,
Mit krabbelndem Entzuͤcken,
Kaum ſeine ſchoͤne Laſt,
So ſprang er auf und rente,
Als ob der Kopf ihm brente.

Und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <l>
              <pb facs="#f0210" n="141"/>
            </l>
            <lg n="31">
              <l>Fort, Kind! da ko&#x0364;mt er! Ah!&#x201E; &#x201E; &#x201E;</l><lb/>
              <l>Doch er lies &#x017F;acht die Glieder</l><lb/>
              <l>Ins weiche Gra&#x0364;schen nieder,</l><lb/>
              <l>Lag wiederka&#x0364;uend da.</l><lb/>
              <l>Sein Auge, dum und ehrlich,</l><lb/>
              <l>Schien ga&#x0364;nzlich nicht gefa&#x0364;rlich.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="32">
              <l>Da ward das Ma&#x0364;gdlein ku&#x0364;hn,</l><lb/>
              <l>Und trieb mit ihm viel Po&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
              <l>(Das lit er unverdro&#x017F;&#x017F;en)</l><lb/>
              <l>Und ach! und &#x017F;tieg auf ihn.</l><lb/>
              <l>&#x201E;Hi! Hi! Ich wil&#x2019;s doch wagen,</l><lb/>
              <l>Ob mich das Thier wil tragen?&#x201E;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="33">
              <l>Doch der verkapte Ga&#x017F;t</l><lb/>
              <l>Empfand auf &#x017F;einem Ru&#x0364;cken,</l><lb/>
              <l>Mit krabbelndem Entzu&#x0364;cken,</l><lb/>
              <l>Kaum &#x017F;eine &#x017F;cho&#x0364;ne La&#x017F;t,</l><lb/>
              <l>So &#x017F;prang er auf und rente,</l><lb/>
              <l>Als ob der Kopf ihm brente.</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Und</fw><lb/>
            <l>
</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[141/0210] Fort, Kind! da koͤmt er! Ah!„ „ „ Doch er lies ſacht die Glieder Ins weiche Graͤschen nieder, Lag wiederkaͤuend da. Sein Auge, dum und ehrlich, Schien gaͤnzlich nicht gefaͤrlich. Da ward das Maͤgdlein kuͤhn, Und trieb mit ihm viel Poſſen, (Das lit er unverdroſſen) Und ach! und ſtieg auf ihn. „Hi! Hi! Ich wil’s doch wagen, Ob mich das Thier wil tragen?„ Doch der verkapte Gaſt Empfand auf ſeinem Ruͤcken, Mit krabbelndem Entzuͤcken, Kaum ſeine ſchoͤne Laſt, So ſprang er auf und rente, Als ob der Kopf ihm brente. Und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/210
Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/210>, abgerufen am 18.05.2024.