Ein Mädchen, so von Angesicht, Von Stirn und Augenstralen, Von Wuchs und Wesen, läst sich nicht Beschreiben und nicht malen.
Ich freundlich hin, sie freundlich her, Wir musten beid' uns grüssen, Und fragten nicht, wohin? woher? Noch minder, wie wir hiessen?
Sie schmükte grün und rot den Hut, Brach Früchte mir vom Stengel; Und war so lieblich, war so gut, So himlisch, wie ein Engel!
Doch wust' ich nicht, was tief aus mir So seufzte, so erbebte, Und, unter Druk und Küssen, ihr Was vorzuweinen strebte.
Ich
Ein Maͤdchen, ſo von Angeſicht, Von Stirn und Augenſtralen, Von Wuchs und Weſen, laͤſt ſich nicht Beſchreiben und nicht malen.
Ich freundlich hin, ſie freundlich her, Wir muſten beid’ uns gruͤſſen, Und fragten nicht, wohin? woher? Noch minder, wie wir hieſſen?
Sie ſchmuͤkte gruͤn und rot den Hut, Brach Fruͤchte mir vom Stengel; Und war ſo lieblich, war ſo gut, So himliſch, wie ein Engel!
Doch wuſt’ ich nicht, was tief aus mir So ſeufzte, ſo erbebte, Und, unter Druk und Kuͤſſen, ihr Was vorzuweinen ſtrebte.
Ich
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Ein Maͤdchen, ſo von Angeſicht,
Von Stirn und Augenſtralen,
Von Wuchs und Weſen, laͤſt ſich nicht
Beſchreiben und nicht malen.
Ich freundlich hin, ſie freundlich her,
Wir muſten beid’ uns gruͤſſen,
Und fragten nicht, wohin? woher?
Noch minder, wie wir hieſſen?
Sie ſchmuͤkte gruͤn und rot den Hut,
Brach Fruͤchte mir vom Stengel;
Und war ſo lieblich, war ſo gut,
So himliſch, wie ein Engel!
Doch wuſt’ ich nicht, was tief aus mir
So ſeufzte, ſo erbebte,
Und, unter Druk und Kuͤſſen, ihr
Was vorzuweinen ſtrebte.
Ich
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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/263>, abgerufen am 22.06.2024.
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