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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

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"Kind Gottes, härme so dich nicht!
Und denk wie Männer sind!
Den Meisten weht's aus Einer Brust,
Bald heis, bald kalt; sie sind zu Lust
Und Unlust gleich geschwind.
Wer weis, troz deiner Treu und Huld,
Hätt' ihn sein Loos gereut.
Dein Liebster war ein junges Blut,
Und junges Blut hegt Wankelmut,
Wie die Aprilenzeit." --
"Ach nein, Ehrwürdiger, ach nein!
Sprich dieses Wort nicht mehr!
Mein Trauter war so lieb und hold,
War lauter, ächt, und treu, wie Gold,
Und aller Falschheit leer.

"Ach!
„Kind Gottes, haͤrme ſo dich nicht!
Und denk wie Maͤnner ſind!
Den Meiſten weht’s aus Einer Bruſt,
Bald heis, bald kalt; ſie ſind zu Luſt
Und Unluſt gleich geſchwind.
Wer weis, troz deiner Treu und Huld,
Haͤtt’ ihn ſein Loos gereut.
Dein Liebſter war ein junges Blut,
Und junges Blut hegt Wankelmut,
Wie die Aprilenzeit.„ —
„Ach nein, Ehrwuͤrdiger, ach nein!
Sprich dieſes Wort nicht mehr!
Mein Trauter war ſo lieb und hold,
War lauter, aͤcht, und treu, wie Gold,
Und aller Falſchheit leer.

„Ach!
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[283/0360] „Kind Gottes, haͤrme ſo dich nicht! Und denk wie Maͤnner ſind! Den Meiſten weht’s aus Einer Bruſt, Bald heis, bald kalt; ſie ſind zu Luſt Und Unluſt gleich geſchwind. Wer weis, troz deiner Treu und Huld, Haͤtt’ ihn ſein Loos gereut. Dein Liebſter war ein junges Blut, Und junges Blut hegt Wankelmut, Wie die Aprilenzeit.„ — „Ach nein, Ehrwuͤrdiger, ach nein! Sprich dieſes Wort nicht mehr! Mein Trauter war ſo lieb und hold, War lauter, aͤcht, und treu, wie Gold, Und aller Falſchheit leer. „Ach!

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Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/360>, abgerufen am 23.11.2024.