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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

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Deines Hornes Klang verscheuche
Dieses Hains Gefieder nicht!
Selber wäre sie erschienen,
Selber hätte sie gefleht,
Doch sie scheute deiner Mienen,
Deines Ernstes Majestät.
Weich aus unserm Feierhaine!
Venus Amathusia
Walte morgen hier alleine!
Weich, o keusche Delia!

Morgen liebe, wer die Liebe
Schon gekant!
Morgen liebe, wer die Liebe
Nie empfand!
Zu des schönsten Festes Freude
Lüde sie auch dich mit ein,
Ziemt' es deinem keuschen Eide,
Zeugin unsrer Lust zu seyn.
Ha!
A 5

Deines Hornes Klang verſcheuche
Dieſes Hains Gefieder nicht!
Selber waͤre ſie erſchienen,
Selber haͤtte ſie gefleht,
Doch ſie ſcheute deiner Mienen,
Deines Ernſtes Majeſtaͤt.
Weich aus unſerm Feierhaine!
Venus Amathuſia
Walte morgen hier alleine!
Weich, o keuſche Delia!

Morgen liebe, wer die Liebe
Schon gekant!
Morgen liebe, wer die Liebe
Nie empfand!
Zu des ſchoͤnſten Feſtes Freude
Luͤde ſie auch dich mit ein,
Ziemt’ es deinem keuſchen Eide,
Zeugin unſrer Luſt zu ſeyn.
Ha!
A 5
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[9/0074] Deines Hornes Klang verſcheuche Dieſes Hains Gefieder nicht! Selber waͤre ſie erſchienen, Selber haͤtte ſie gefleht, Doch ſie ſcheute deiner Mienen, Deines Ernſtes Majeſtaͤt. Weich aus unſerm Feierhaine! Venus Amathuſia Walte morgen hier alleine! Weich, o keuſche Delia! Morgen liebe, wer die Liebe Schon gekant! Morgen liebe, wer die Liebe Nie empfand! Zu des ſchoͤnſten Feſtes Freude Luͤde ſie auch dich mit ein, Ziemt’ es deinem keuſchen Eide, Zeugin unſrer Luſt zu ſeyn. Ha! A 5

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Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/74>, abgerufen am 22.05.2024.