Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.Cap. 6. Von den Wechseln. Ausdruck) der Handelsbalanz ansehen. Sie beach-ten dabei nicht die am meisten einleuchtenden Ursachen, welche den Wechselcurs verrücken, welche ich oben §. 20. erwähnt habe. Seit dreißig Jahren hat so mancher Dänischer Schriftsteller es für entschieden, wiewol grundlos, angenommen, daß die Handels- Balanz wider seinen Staat stehe, weil der Dänische Curs so sehr gesunken sei. So würde sich auch der- jenige sehr irren, der den so äusserst niedrigen rus- sischen Curs als einen Beweis ansehen wollte, daß Rußland, welches sonst in dem Handel mit fast jedem Lande gewann, nun stark zu verlieren anfange. Aber die wahren Ursachen, ausser den §. 20. bemerk- ten, liegen zu sehr ausser dem Gesichtskreise mancher Schriftsteller, als daß sie auf dieselben hinaussehen könnten. Von diesen will ich etwas jezt im Allge- meinen sagen, und die nähere mit Berechnungen begleitete Erläuterung für die Zusätze ersparen. §. 27. In dem jezigen Zustande der Handlung bestimmt Cap. 6. Von den Wechſeln. Ausdruck) der Handelsbalanz anſehen. Sie beach-ten dabei nicht die am meiſten einleuchtenden Urſachen, welche den Wechſelcurs verruͤcken, welche ich oben §. 20. erwaͤhnt habe. Seit dreißig Jahren hat ſo mancher Daͤniſcher Schriftſteller es fuͤr entſchieden, wiewol grundlos, angenommen, daß die Handels- Balanz wider ſeinen Staat ſtehe, weil der Daͤniſche Curs ſo ſehr geſunken ſei. So wuͤrde ſich auch der- jenige ſehr irren, der den ſo aͤuſſerſt niedrigen ruſ- ſiſchen Curs als einen Beweis anſehen wollte, daß Rußland, welches ſonſt in dem Handel mit faſt jedem Lande gewann, nun ſtark zu verlieren anfange. Aber die wahren Urſachen, auſſer den §. 20. bemerk- ten, liegen zu ſehr auſſer dem Geſichtskreiſe mancher Schriftſteller, als daß ſie auf dieſelben hinausſehen koͤnnten. Von dieſen will ich etwas jezt im Allge- meinen ſagen, und die naͤhere mit Berechnungen begleitete Erlaͤuterung fuͤr die Zuſaͤtze erſparen. §. 27. In dem jezigen Zuſtande der Handlung beſtimmt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0117" n="95"/><fw place="top" type="header">Cap. 6. Von den Wechſeln.</fw><lb/> Ausdruck) der Handelsbalanz anſehen. Sie beach-<lb/> ten dabei nicht die am meiſten einleuchtenden Urſachen,<lb/> welche den Wechſelcurs verruͤcken, welche ich oben<lb/> §. 20. erwaͤhnt habe. Seit dreißig Jahren hat ſo<lb/> mancher Daͤniſcher Schriftſteller es fuͤr entſchieden,<lb/> wiewol grundlos, angenommen, daß die Handels-<lb/> Balanz wider ſeinen Staat ſtehe, weil der Daͤniſche<lb/> Curs ſo ſehr geſunken ſei. So wuͤrde ſich auch der-<lb/> jenige ſehr irren, der den ſo aͤuſſerſt niedrigen ruſ-<lb/> ſiſchen Curs als einen Beweis anſehen wollte, daß<lb/> Rußland, welches ſonſt in dem Handel mit faſt jedem<lb/> Lande gewann, nun ſtark zu verlieren anfange.<lb/> Aber die wahren Urſachen, auſſer den §. 20. bemerk-<lb/> ten, liegen zu ſehr auſſer dem Geſichtskreiſe mancher<lb/> Schriftſteller, als daß ſie auf dieſelben hinausſehen<lb/> koͤnnten. Von dieſen will ich etwas jezt im Allge-<lb/> meinen ſagen, und die naͤhere mit Berechnungen<lb/> begleitete Erlaͤuterung fuͤr die Zuſaͤtze erſparen.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 27.</head><lb/> <p>In dem jezigen Zuſtande der Handlung beſtimmt<lb/> ſich der Wechſelcurs keineswegs allein aus den Umſaͤtzen<lb/> zweier Nationen mit einander. Denn 1) mancher<lb/> einzelne Handelsplaz oder groͤſſere Staat leiſtet einer<lb/> andern Nation die Bezahlung nicht nur fuͤr die Ge-<lb/> ſchaͤfte, welche dieſelbe mit ihm beſonders treibt, ſon-<lb/> dern fuͤr den ganzen Handel derſelben. So gehen<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [95/0117]
Cap. 6. Von den Wechſeln.
Ausdruck) der Handelsbalanz anſehen. Sie beach-
ten dabei nicht die am meiſten einleuchtenden Urſachen,
welche den Wechſelcurs verruͤcken, welche ich oben
§. 20. erwaͤhnt habe. Seit dreißig Jahren hat ſo
mancher Daͤniſcher Schriftſteller es fuͤr entſchieden,
wiewol grundlos, angenommen, daß die Handels-
Balanz wider ſeinen Staat ſtehe, weil der Daͤniſche
Curs ſo ſehr geſunken ſei. So wuͤrde ſich auch der-
jenige ſehr irren, der den ſo aͤuſſerſt niedrigen ruſ-
ſiſchen Curs als einen Beweis anſehen wollte, daß
Rußland, welches ſonſt in dem Handel mit faſt jedem
Lande gewann, nun ſtark zu verlieren anfange.
Aber die wahren Urſachen, auſſer den §. 20. bemerk-
ten, liegen zu ſehr auſſer dem Geſichtskreiſe mancher
Schriftſteller, als daß ſie auf dieſelben hinausſehen
koͤnnten. Von dieſen will ich etwas jezt im Allge-
meinen ſagen, und die naͤhere mit Berechnungen
begleitete Erlaͤuterung fuͤr die Zuſaͤtze erſparen.
§. 27.
In dem jezigen Zuſtande der Handlung beſtimmt
ſich der Wechſelcurs keineswegs allein aus den Umſaͤtzen
zweier Nationen mit einander. Denn 1) mancher
einzelne Handelsplaz oder groͤſſere Staat leiſtet einer
andern Nation die Bezahlung nicht nur fuͤr die Ge-
ſchaͤfte, welche dieſelbe mit ihm beſonders treibt, ſon-
dern fuͤr den ganzen Handel derſelben. So gehen
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