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Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.

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2. Buch. Von dem Waarenhandel.
Denn so, wie man nun wirklich sie rechnet, nem-
lich vom 100, ist dies eine Folge gewisser Erfahrun-
gen. Z. E. hier in Hamburg ist die Thara von
Rosinen in Fässern zu 10 pCt. angenommen, und
wenn daher 10 Fässer dieser Waare 1500 Pfund
wiegen, und man dabei in 1500 Pfunden 150
Pfunde Thara annimmt, und diese Zahl von jener
abzieht, so schliesse ich mit Recht daraus, daß um
90 Pfund Rosinen zu pakken 10 Pfund Holz er-
fodert werden. Gäbe die Erfahrung ein anders, und
könnte man 110 Pfund Rosinen in 10 Pfund Holz
im Durchschnitt pakken, oder würden die Fässer in
Spanien so viel leichter gemacht, so würde die Rech-
nung schon darnach gestellt sein, und der Verkäufer
würde dem Käufer nicht 10, sondern ungefähr 9 pCt.
Thara einräumen.

§. 6.

Im Waarenhandel im Grossen wird auch dem
Käufer ein Abzug aufs Gewicht unter der Benen-
nung Gut-Gewicht, verstattet, welcher bei gro-
ben Waaren 1 pCt., bei feinern 1/2 pCt. beträgt, und
ebenfalls vom Hundert gerechnet wird. Die natür-
liche Ursache davon ist, weil jeder Krämer, wenn er
im Kleinen verkauft, seinen Käufern einen kleinen
Ausschlag geben muß, welcher für ihn reiner Ver-
lust sein würde, wenn nicht der Grossirer, von

2. Buch. Von dem Waarenhandel.
Denn ſo, wie man nun wirklich ſie rechnet, nem-
lich vom 100, iſt dies eine Folge gewiſſer Erfahrun-
gen. Z. E. hier in Hamburg iſt die Thara von
Roſinen in Faͤſſern zu 10 pCt. angenommen, und
wenn daher 10 Faͤſſer dieſer Waare 1500 Pfund
wiegen, und man dabei in 1500 Pfunden 150
Pfunde Thara annimmt, und dieſe Zahl von jener
abzieht, ſo ſchlieſſe ich mit Recht daraus, daß um
90 Pfund Roſinen zu pakken 10 Pfund Holz er-
fodert werden. Gaͤbe die Erfahrung ein anders, und
koͤnnte man 110 Pfund Roſinen in 10 Pfund Holz
im Durchſchnitt pakken, oder wuͤrden die Faͤſſer in
Spanien ſo viel leichter gemacht, ſo wuͤrde die Rech-
nung ſchon darnach geſtellt ſein, und der Verkaͤufer
wuͤrde dem Kaͤufer nicht 10, ſondern ungefaͤhr 9 pCt.
Thara einraͤumen.

§. 6.

Im Waarenhandel im Groſſen wird auch dem
Kaͤufer ein Abzug aufs Gewicht unter der Benen-
nung Gut-Gewicht, verſtattet, welcher bei gro-
ben Waaren 1 pCt., bei feinern ½ pCt. betraͤgt, und
ebenfalls vom Hundert gerechnet wird. Die natuͤr-
liche Urſache davon iſt, weil jeder Kraͤmer, wenn er
im Kleinen verkauft, ſeinen Kaͤufern einen kleinen
Ausſchlag geben muß, welcher fuͤr ihn reiner Ver-
luſt ſein wuͤrde, wenn nicht der Groſſirer, von

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[170/0192] 2. Buch. Von dem Waarenhandel. Denn ſo, wie man nun wirklich ſie rechnet, nem- lich vom 100, iſt dies eine Folge gewiſſer Erfahrun- gen. Z. E. hier in Hamburg iſt die Thara von Roſinen in Faͤſſern zu 10 pCt. angenommen, und wenn daher 10 Faͤſſer dieſer Waare 1500 Pfund wiegen, und man dabei in 1500 Pfunden 150 Pfunde Thara annimmt, und dieſe Zahl von jener abzieht, ſo ſchlieſſe ich mit Recht daraus, daß um 90 Pfund Roſinen zu pakken 10 Pfund Holz er- fodert werden. Gaͤbe die Erfahrung ein anders, und koͤnnte man 110 Pfund Roſinen in 10 Pfund Holz im Durchſchnitt pakken, oder wuͤrden die Faͤſſer in Spanien ſo viel leichter gemacht, ſo wuͤrde die Rech- nung ſchon darnach geſtellt ſein, und der Verkaͤufer wuͤrde dem Kaͤufer nicht 10, ſondern ungefaͤhr 9 pCt. Thara einraͤumen. §. 6. Im Waarenhandel im Groſſen wird auch dem Kaͤufer ein Abzug aufs Gewicht unter der Benen- nung Gut-Gewicht, verſtattet, welcher bei gro- ben Waaren 1 pCt., bei feinern ½ pCt. betraͤgt, und ebenfalls vom Hundert gerechnet wird. Die natuͤr- liche Urſache davon iſt, weil jeder Kraͤmer, wenn er im Kleinen verkauft, ſeinen Kaͤufern einen kleinen Ausſchlag geben muß, welcher fuͤr ihn reiner Ver- luſt ſein wuͤrde, wenn nicht der Groſſirer, von

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Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/192>, abgerufen am 21.11.2024.