Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.Cap. 4. Vom Waaren-Preise etc. Menschen in Tähtigkeit gesezt und das Maas ihrerArbeit vermehrt. Die Eile, mit welcher diese Be- dürfnisse herbei geschaft werden müssen, und deren Nohtwendigkeit macht, daß man grosse Preise der- selben einwilligt. Es entsteht also die ganze Wir- kung einer hohen Nachfrage und gleicher Vor- teil für deren Verkäufer. Je mehr man die Kriegs- Kunst ausstudirt, desto kostbarer werden dessen Bedürf- nisse, und der Privatmann gewinnt immer am mei- sten von dem Fürsten, der den Krieg am besten ver- steht, weil der andre bald Schulden macht. b) Durch den Krieg werden viele Producte ver- Von allen Beschä[f]tigungen, die zum Dienst des Cap. 4. Vom Waaren-Preiſe ꝛc. Menſchen in Taͤhtigkeit geſezt und das Maas ihrerArbeit vermehrt. Die Eile, mit welcher dieſe Be- duͤrfniſſe herbei geſchaft werden muͤſſen, und deren Nohtwendigkeit macht, daß man groſſe Preiſe der- ſelben einwilligt. Es entſteht alſo die ganze Wir- kung einer hohen Nachfrage und gleicher Vor- teil fuͤr deren Verkaͤufer. Je mehr man die Kriegs- Kunſt ausſtudirt, deſto koſtbarer werden deſſen Beduͤrf- niſſe, und der Privatmann gewinnt immer am mei- ſten von dem Fuͤrſten, der den Krieg am beſten ver- ſteht, weil der andre bald Schulden macht. b) Durch den Krieg werden viele Producte ver- Von allen Beſchaͤ[f]tigungen, die zum Dienſt des <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0213" n="191"/><fw place="top" type="header">Cap. 4. Vom Waaren-Preiſe ꝛc.</fw><lb/> Menſchen in Taͤhtigkeit geſezt und das Maas ihrer<lb/> Arbeit vermehrt. Die Eile, mit welcher dieſe Be-<lb/> duͤrfniſſe herbei geſchaft werden muͤſſen, und deren<lb/> Nohtwendigkeit macht, daß man groſſe Preiſe der-<lb/> ſelben einwilligt. Es entſteht alſo die ganze Wir-<lb/> kung einer <hi rendition="#g">hohen Nachfrage</hi> und gleicher Vor-<lb/> teil fuͤr deren Verkaͤufer. Je mehr man die Kriegs-<lb/> Kunſt ausſtudirt, deſto koſtbarer werden deſſen Beduͤrf-<lb/> niſſe, und der Privatmann gewinnt immer am mei-<lb/> ſten von dem Fuͤrſten, der den Krieg am beſten ver-<lb/> ſteht, weil der andre bald Schulden macht.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">b</hi>) Durch den Krieg werden viele Producte ver-<lb/> dorben, und die Induſtrie in manchen Landen geſtoͤrt,<lb/> welches die Nachfrage in denen Laͤndern, die der<lb/> Krieg nicht erreicht, ſteigen macht.</p><lb/> <p>Von allen Beſchaͤ<supplied>f</supplied>tigungen, die zum Dienſt des<lb/> Krieges entſtehen, iſt der Hauptſiz in den Staͤdten.<lb/> Die Staͤdte nehmen alſo in jedem Kriege im Wohl-<lb/> ſtand zu, ſelbſt in dem Lande, welches der Krieg<lb/> trift. Z. E. die Oeſterreichiſchen Niederlande wuͤr-<lb/> den nicht ſo viel bluͤhende Staͤdte haben behalten koͤn-<lb/> nen, da ſonſt die Handlung dort ſeit dem Entſtehen<lb/> der Republik der Vereinigten Niederlande ſo ſehr<lb/> ſtokte, wenn nicht der Krieg mehr als Ein Jahr-<lb/> Hundert durch dort ſeinen gewoͤhnlichen Siz ge-<lb/> habt haͤtte.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [191/0213]
Cap. 4. Vom Waaren-Preiſe ꝛc.
Menſchen in Taͤhtigkeit geſezt und das Maas ihrer
Arbeit vermehrt. Die Eile, mit welcher dieſe Be-
duͤrfniſſe herbei geſchaft werden muͤſſen, und deren
Nohtwendigkeit macht, daß man groſſe Preiſe der-
ſelben einwilligt. Es entſteht alſo die ganze Wir-
kung einer hohen Nachfrage und gleicher Vor-
teil fuͤr deren Verkaͤufer. Je mehr man die Kriegs-
Kunſt ausſtudirt, deſto koſtbarer werden deſſen Beduͤrf-
niſſe, und der Privatmann gewinnt immer am mei-
ſten von dem Fuͤrſten, der den Krieg am beſten ver-
ſteht, weil der andre bald Schulden macht.
b) Durch den Krieg werden viele Producte ver-
dorben, und die Induſtrie in manchen Landen geſtoͤrt,
welches die Nachfrage in denen Laͤndern, die der
Krieg nicht erreicht, ſteigen macht.
Von allen Beſchaͤftigungen, die zum Dienſt des
Krieges entſtehen, iſt der Hauptſiz in den Staͤdten.
Die Staͤdte nehmen alſo in jedem Kriege im Wohl-
ſtand zu, ſelbſt in dem Lande, welches der Krieg
trift. Z. E. die Oeſterreichiſchen Niederlande wuͤr-
den nicht ſo viel bluͤhende Staͤdte haben behalten koͤn-
nen, da ſonſt die Handlung dort ſeit dem Entſtehen
der Republik der Vereinigten Niederlande ſo ſehr
ſtokte, wenn nicht der Krieg mehr als Ein Jahr-
Hundert durch dort ſeinen gewoͤhnlichen Siz ge-
habt haͤtte.
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