Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.Cap. 1. Von der Schiffahrt. bezahlt einem solchen Schiffe das Seesalz an denUfern der südlichen Meere seine Rükfracht, dessen die Länder an der Ostsee so sehr bedürfen. Mit die- sem segelt der Schiffer dem Sunde zu, ohne den Ort seiner eigentlichen Bestimmung zu wissen, welchen er allererst im Sunde durch Briefe seiner Rheder er- fährt, die mittlerweile erkundigt haben, in welche[m] Ha- fen der Ostsee das Salz am meisten verlangt wird.(*) In manchen Häfen läßt sich so wenig eine volle Fracht erwarten, daß ein Schiff nur auf mehrere derselben in Ladung legen kann, sie der Reihe nach befährt, und sich seiner Ladung Teilweise entledigt. (*) Ich kann mir nicht verbieten, solchen Lesern
meines Buches, welche dessen Verfasser wol wollen, und die es interessiren kann; meinen zu S. Uebes oder Setuval etablirten Sohn, Carl August Büsch (dies ist dessen Firma) zu Consignationen ihrer dorthin auf Salzfracht gehenden Schiffe an ihn bestens, als einen jun- gen Mann, zu empfehlen, den sein Aufenthalt in Hamburg, demnächst in Copenhagen vier Jahre durch, und nun schon seit sieben Jahren in Portugal mit der Handlung und den Sprachen dieser Länder zur Bedienung Nordischer Kauf- leute vorzüglich geschikt gemacht hat. So fremd diese Empfehlung dem Inhalte meines Buches ist, so wird doch das Interesse eines alten Vaters an dem Glück seines Sohns hoffentlich sie ent- schuldigen. Cap. 1. Von der Schiffahrt. bezahlt einem ſolchen Schiffe das Seeſalz an denUfern der ſuͤdlichen Meere ſeine Ruͤkfracht, deſſen die Laͤnder an der Oſtſee ſo ſehr beduͤrfen. Mit die- ſem ſegelt der Schiffer dem Sunde zu, ohne den Ort ſeiner eigentlichen Beſtimmung zu wiſſen, welchen er allererſt im Sunde durch Briefe ſeiner Rheder er- faͤhrt, die mittlerweile erkundigt haben, in welche[m] Ha- fen der Oſtſee das Salz am meiſten verlangt wird.(*) In manchen Haͤfen laͤßt ſich ſo wenig eine volle Fracht erwarten, daß ein Schiff nur auf mehrere derſelben in Ladung legen kann, ſie der Reihe nach befaͤhrt, und ſich ſeiner Ladung Teilweiſe entledigt. (*) Ich kann mir nicht verbieten, ſolchen Leſern
meines Buches, welche deſſen Verfaſſer wol wollen, und die es intereſſiren kann; meinen zu S. Uebes oder Setuval etablirten Sohn, Carl Auguſt Buͤſch (dies iſt deſſen Firma) zu Conſignationen ihrer dorthin auf Salzfracht gehenden Schiffe an ihn beſtens, als einen jun- gen Mann, zu empfehlen, den ſein Aufenthalt in Hamburg, demnaͤchſt in Copenhagen vier Jahre durch, und nun ſchon ſeit ſieben Jahren in Portugal mit der Handlung und den Sprachen dieſer Laͤnder zur Bedienung Nordiſcher Kauf- leute vorzuͤglich geſchikt gemacht hat. So fremd dieſe Empfehlung dem Inhalte meines Buches iſt, ſo wird doch das Intereſſe eines alten Vaters an dem Gluͤck ſeines Sohns hoffentlich ſie ent- ſchuldigen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0019" n="11"/><fw place="top" type="header">Cap. 1. Von der Schiffahrt.</fw><lb/> bezahlt einem ſolchen Schiffe das Seeſalz an den<lb/> Ufern der ſuͤdlichen Meere ſeine Ruͤkfracht, deſſen<lb/> die Laͤnder an der Oſtſee ſo ſehr beduͤrfen. Mit die-<lb/> ſem ſegelt der Schiffer dem Sunde zu, ohne den Ort<lb/> ſeiner eigentlichen Beſtimmung zu wiſſen, welchen<lb/> er allererſt im Sunde durch Briefe ſeiner Rheder er-<lb/> faͤhrt, die mittlerweile erkundigt haben, in welche<supplied>m</supplied> Ha-<lb/> fen der Oſtſee das Salz am meiſten verlangt wird.<note place="foot" n="(*)">Ich kann mir nicht verbieten, ſolchen Leſern<lb/> meines Buches, welche deſſen Verfaſſer wol<lb/> wollen, und die es intereſſiren kann; meinen<lb/> zu S. Uebes oder Setuval etablirten Sohn,<lb/><hi rendition="#g">Carl Auguſt Buͤſch</hi> (dies iſt deſſen Firma)<lb/> zu Conſignationen ihrer dorthin auf Salzfracht<lb/> gehenden Schiffe an ihn beſtens, als einen jun-<lb/> gen Mann, zu empfehlen, den ſein Aufenthalt<lb/> in Hamburg, demnaͤchſt in Copenhagen vier<lb/> Jahre durch, und nun ſchon ſeit ſieben Jahren in<lb/> Portugal mit der Handlung und den Sprachen<lb/> dieſer Laͤnder zur Bedienung Nordiſcher Kauf-<lb/> leute vorzuͤglich geſchikt gemacht hat. So fremd<lb/> dieſe Empfehlung dem Inhalte meines Buches iſt,<lb/> ſo wird doch das Intereſſe eines alten Vaters<lb/> an dem Gluͤck ſeines Sohns hoffentlich ſie ent-<lb/> ſchuldigen.</note><lb/> In manchen Haͤfen laͤßt ſich ſo wenig eine volle Fracht<lb/> erwarten, daß ein Schiff nur auf mehrere derſelben<lb/> in Ladung legen kann, ſie der Reihe nach befaͤhrt,<lb/> und ſich ſeiner Ladung Teilweiſe entledigt.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [11/0019]
Cap. 1. Von der Schiffahrt.
bezahlt einem ſolchen Schiffe das Seeſalz an den
Ufern der ſuͤdlichen Meere ſeine Ruͤkfracht, deſſen
die Laͤnder an der Oſtſee ſo ſehr beduͤrfen. Mit die-
ſem ſegelt der Schiffer dem Sunde zu, ohne den Ort
ſeiner eigentlichen Beſtimmung zu wiſſen, welchen
er allererſt im Sunde durch Briefe ſeiner Rheder er-
faͤhrt, die mittlerweile erkundigt haben, in welchem Ha-
fen der Oſtſee das Salz am meiſten verlangt wird. (*)
In manchen Haͤfen laͤßt ſich ſo wenig eine volle Fracht
erwarten, daß ein Schiff nur auf mehrere derſelben
in Ladung legen kann, ſie der Reihe nach befaͤhrt,
und ſich ſeiner Ladung Teilweiſe entledigt.
(*) Ich kann mir nicht verbieten, ſolchen Leſern
meines Buches, welche deſſen Verfaſſer wol
wollen, und die es intereſſiren kann; meinen
zu S. Uebes oder Setuval etablirten Sohn,
Carl Auguſt Buͤſch (dies iſt deſſen Firma)
zu Conſignationen ihrer dorthin auf Salzfracht
gehenden Schiffe an ihn beſtens, als einen jun-
gen Mann, zu empfehlen, den ſein Aufenthalt
in Hamburg, demnaͤchſt in Copenhagen vier
Jahre durch, und nun ſchon ſeit ſieben Jahren in
Portugal mit der Handlung und den Sprachen
dieſer Laͤnder zur Bedienung Nordiſcher Kauf-
leute vorzuͤglich geſchikt gemacht hat. So fremd
dieſe Empfehlung dem Inhalte meines Buches iſt,
ſo wird doch das Intereſſe eines alten Vaters
an dem Gluͤck ſeines Sohns hoffentlich ſie ent-
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