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Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.

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C. 6. In Ansehung der Schiffahrt.
gesezt, es wäre allenthalben alles so ehrlich geschwo-
ren, als es jenes stolze Volk verlangte, so war die
Folge davon diese, daß kein Franzose oder Spanier
Waaren aus dem Norden committiren oder die seini-
gen dorthin in Verkaufs-Commission senden konnte.
Wol aber mußten die Nordischen Kaufleute jenen
ihre Waaren in Verkaufs-Commission zusenden, und
was sie von dorther bedurften, durch Einkaufscom-
mission ziehen. Alles reiner Vorteil von 2 p. C. we-
nigstens auf jede hin oder her gehende Waare für die
Kaufleute der bekriegten Nationen! Es ist mir unbe-
greiflich, daß doch bisher nicht ein Britte aufgestan-
den ist, um seinem Volke zu sagen, daß dessen Ei-
gensinn die Vorteile seiner Feinde grade zu vermehre,
an statt sie zu mindern.

§. 14.

Friedrich der Grosse hatte nach dem Aachener
Frieden für die in dem Oesterreichischen Successions-
Kriege seinen Untertahnen von den Britten auf der
See zugefügten Kränkungen, welche auf 200000
Rthlr. berechnet wurden, sich durch Einbehaltung der
von ihm übernommenen Schlesischen Schuld bezahlt
gemacht, wovon ich schon bei anderer Veranlassung
B. 3. C. 6. §. 14 etwas gesagt habe. Als in dem
lezten Seekriege die Britten dies Spiel so arg trie-
ben, nahm Catharina eine Maasregel, deren sich

C. 6. In Anſehung der Schiffahrt.
geſezt, es waͤre allenthalben alles ſo ehrlich geſchwo-
ren, als es jenes ſtolze Volk verlangte, ſo war die
Folge davon dieſe, daß kein Franzoſe oder Spanier
Waaren aus dem Norden committiren oder die ſeini-
gen dorthin in Verkaufs-Commiſſion ſenden konnte.
Wol aber mußten die Nordiſchen Kaufleute jenen
ihre Waaren in Verkaufs-Commiſſion zuſenden, und
was ſie von dorther bedurften, durch Einkaufscom-
miſſion ziehen. Alles reiner Vorteil von 2 p. C. we-
nigſtens auf jede hin oder her gehende Waare fuͤr die
Kaufleute der bekriegten Nationen! Es iſt mir unbe-
greiflich, daß doch bisher nicht ein Britte aufgeſtan-
den iſt, um ſeinem Volke zu ſagen, daß deſſen Ei-
genſinn die Vorteile ſeiner Feinde grade zu vermehre,
an ſtatt ſie zu mindern.

§. 14.

Friedrich der Groſſe hatte nach dem Aachener
Frieden fuͤr die in dem Oeſterreichiſchen Succeſſions-
Kriege ſeinen Untertahnen von den Britten auf der
See zugefuͤgten Kraͤnkungen, welche auf 200000
Rthlr. berechnet wurden, ſich durch Einbehaltung der
von ihm uͤbernommenen Schleſiſchen Schuld bezahlt
gemacht, wovon ich ſchon bei anderer Veranlaſſung
B. 3. C. 6. §. 14 etwas geſagt habe. Als in dem
lezten Seekriege die Britten dies Spiel ſo arg trie-
ben, nahm Catharina eine Maasregel, deren ſich

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[303/0311] C. 6. In Anſehung der Schiffahrt. geſezt, es waͤre allenthalben alles ſo ehrlich geſchwo- ren, als es jenes ſtolze Volk verlangte, ſo war die Folge davon dieſe, daß kein Franzoſe oder Spanier Waaren aus dem Norden committiren oder die ſeini- gen dorthin in Verkaufs-Commiſſion ſenden konnte. Wol aber mußten die Nordiſchen Kaufleute jenen ihre Waaren in Verkaufs-Commiſſion zuſenden, und was ſie von dorther bedurften, durch Einkaufscom- miſſion ziehen. Alles reiner Vorteil von 2 p. C. we- nigſtens auf jede hin oder her gehende Waare fuͤr die Kaufleute der bekriegten Nationen! Es iſt mir unbe- greiflich, daß doch bisher nicht ein Britte aufgeſtan- den iſt, um ſeinem Volke zu ſagen, daß deſſen Ei- genſinn die Vorteile ſeiner Feinde grade zu vermehre, an ſtatt ſie zu mindern. §. 14. Friedrich der Groſſe hatte nach dem Aachener Frieden fuͤr die in dem Oeſterreichiſchen Succeſſions- Kriege ſeinen Untertahnen von den Britten auf der See zugefuͤgten Kraͤnkungen, welche auf 200000 Rthlr. berechnet wurden, ſich durch Einbehaltung der von ihm uͤbernommenen Schleſiſchen Schuld bezahlt gemacht, wovon ich ſchon bei anderer Veranlaſſung B. 3. C. 6. §. 14 etwas geſagt habe. Als in dem lezten Seekriege die Britten dies Spiel ſo arg trie- ben, nahm Catharina eine Maasregel, deren ſich

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Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung02_1792/311>, abgerufen am 10.11.2024.