Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.C. 8. In Ansehung der Zölle. in dem Handel auf Süd-Amerika sehr durch die grosseContrabande, welche von der portugiesischen Colonie St. Sacrament aus queer durchs Land nach Chili gieng. Der grosse Belauf derselben zeigte sich in der Menge von Piastern, welche die Portugiesischen Re- tour-Schiffe von Brasilien nach Lissabon brachten. Davon hat sich Spanien durch die Eroberung dieser Colonie in dem kurzen Seekriege 1777 losgemacht, und in seinen Zöllen, wie in seiner Handlung, dadurch sehr gewonnen. §. 11. III. In dem Manufactur Handel werden C. 8. In Anſehung der Zoͤlle. in dem Handel auf Suͤd-Amerika ſehr durch die groſſeContrabande, welche von der portugieſiſchen Colonie St. Sacrament aus queer durchs Land nach Chili gieng. Der groſſe Belauf derſelben zeigte ſich in der Menge von Piaſtern, welche die Portugieſiſchen Re- tour-Schiffe von Braſilien nach Liſſabon brachten. Davon hat ſich Spanien durch die Eroberung dieſer Colonie in dem kurzen Seekriege 1777 losgemacht, und in ſeinen Zoͤllen, wie in ſeiner Handlung, dadurch ſehr gewonnen. §. 11. III. In dem Manufactur Handel werden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0351" n="343"/><fw place="top" type="header">C. 8. In Anſehung der Zoͤlle.</fw><lb/> in dem Handel auf Suͤd-Amerika ſehr durch die groſſe<lb/> Contrabande, welche von der portugieſiſchen Colonie<lb/> St. Sacrament aus queer durchs Land nach Chili<lb/> gieng. Der groſſe Belauf derſelben zeigte ſich in der<lb/> Menge von Piaſtern, welche die Portugieſiſchen Re-<lb/> tour-Schiffe von Braſilien nach Liſſabon brachten.<lb/> Davon hat ſich Spanien durch die Eroberung dieſer<lb/> Colonie in dem kurzen Seekriege 1777 losgemacht,<lb/> und in ſeinen Zoͤllen, wie in ſeiner Handlung, dadurch<lb/> ſehr gewonnen.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 11.</head><lb/> <p><hi rendition="#aq">III.</hi> In dem <hi rendition="#g">Manufactur Handel</hi> werden<lb/> die Zoͤlle hauptſaͤchlich von den handelnden Staaten<lb/> angewandt, um denſelben nach dem Entwurf der Re-<lb/> genten zu lenken. Es iſt klar, daß unter der Vor-<lb/> ausſezung, daß der Zoll richtig bezahlt werde, ſelbi-<lb/> ger ein Mittel abgiebt, eine inlaͤndiſche Manufactur<lb/> uͤber die Concurrenz mit einer auslaͤndiſchen zu heben,<lb/> wenn man die Waare der leztern mit einem ſolchen<lb/> Zolle belegt. Z. B. Rußland hat eintge Zuckerſieder.<lb/> Sie arbeiten wenigſtens 20 Procent teurer, als die<lb/> Hamburger, und wuͤrden ſchon laͤngſt eingegangen<lb/> ſein, wenn nicht der Hamburgiſche Zucker mit etwa<lb/> 15 p. C. belegt waͤre. Allein man kann nur darauf<lb/> rechnen, wenn die Waaren ſo groß und ſchweer ſind,<lb/> daß der Zoll nicht leicht bei ihnen betrogen werden<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [343/0351]
C. 8. In Anſehung der Zoͤlle.
in dem Handel auf Suͤd-Amerika ſehr durch die groſſe
Contrabande, welche von der portugieſiſchen Colonie
St. Sacrament aus queer durchs Land nach Chili
gieng. Der groſſe Belauf derſelben zeigte ſich in der
Menge von Piaſtern, welche die Portugieſiſchen Re-
tour-Schiffe von Braſilien nach Liſſabon brachten.
Davon hat ſich Spanien durch die Eroberung dieſer
Colonie in dem kurzen Seekriege 1777 losgemacht,
und in ſeinen Zoͤllen, wie in ſeiner Handlung, dadurch
ſehr gewonnen.
§. 11.
III. In dem Manufactur Handel werden
die Zoͤlle hauptſaͤchlich von den handelnden Staaten
angewandt, um denſelben nach dem Entwurf der Re-
genten zu lenken. Es iſt klar, daß unter der Vor-
ausſezung, daß der Zoll richtig bezahlt werde, ſelbi-
ger ein Mittel abgiebt, eine inlaͤndiſche Manufactur
uͤber die Concurrenz mit einer auslaͤndiſchen zu heben,
wenn man die Waare der leztern mit einem ſolchen
Zolle belegt. Z. B. Rußland hat eintge Zuckerſieder.
Sie arbeiten wenigſtens 20 Procent teurer, als die
Hamburger, und wuͤrden ſchon laͤngſt eingegangen
ſein, wenn nicht der Hamburgiſche Zucker mit etwa
15 p. C. belegt waͤre. Allein man kann nur darauf
rechnen, wenn die Waaren ſo groß und ſchweer ſind,
daß der Zoll nicht leicht bei ihnen betrogen werden
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |