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Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.

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Zusaz.
her will ich meine Ueberlegungen für meine übrigen
Untertahnen und für mich machen. Von dem Material
muß ich das Meinige haben. Diese Abgabe vom Ge-
nuß kann ich nicht entbehren. Dies sollen gleichfalls
nur 10 Procent vom Wehrt sein, damit nicht ein zu
grosser Reiz für die Contrabande entstehe, die nun
20 p. C. gewinnen kann. Wenn aber nun der Aus-
länder 10 p. C. mehr bezahlt, wo kömmt das her, als
von euren Mituntertahnen, welche jene 10 Procente
doch ebenfalls schon mir zahlen müssen? Jezt kömmt
es aber mir zu, zu überlegen, ob mit diesen 10 Procen-
ten mehr der Nuzen geschaft wird, der dieser Auflage
wehrt ist. Ich will also wissen 1) wie viele Menschen
von eurer Manufactur insbesondere ihr Brod haben.
2) Ich will überlegen, ob eben diese Menschen sonst
gar kein Brod in meinem Lande finden würden.
Wenn ich dann erführe, daß die Manufactur etwa
1000 Menschen ernährte und für 1100000 Rthlr.
Waare auslieferte, so würde ich diesen Fabrikanten
sagen: Seht Leute! so geht es nicht. Diese 100000
Rthlr. müssen eure Mitbürger noch zu jenen 10 p. C.
die ich ohnehin als einen Consumtionszoll bekommen
kann, zahlen, blos damit ihr mit euren 1000 Men-
schen leben könnt. So viel kosten mir nicht 1000
Soldaten, die ich aus Noht halten und dazu das
Geld von meinen Untertahnen aufbringen muß.
Denkt einmal, was das für eine Staatswirtschaft sein

A a 2

Zuſaz.
her will ich meine Ueberlegungen fuͤr meine uͤbrigen
Untertahnen und fuͤr mich machen. Von dem Material
muß ich das Meinige haben. Dieſe Abgabe vom Ge-
nuß kann ich nicht entbehren. Dies ſollen gleichfalls
nur 10 Procent vom Wehrt ſein, damit nicht ein zu
groſſer Reiz fuͤr die Contrabande entſtehe, die nun
20 p. C. gewinnen kann. Wenn aber nun der Aus-
laͤnder 10 p. C. mehr bezahlt, wo koͤmmt das her, als
von euren Mituntertahnen, welche jene 10 Procente
doch ebenfalls ſchon mir zahlen muͤſſen? Jezt koͤmmt
es aber mir zu, zu uͤberlegen, ob mit dieſen 10 Procen-
ten mehr der Nuzen geſchaft wird, der dieſer Auflage
wehrt iſt. Ich will alſo wiſſen 1) wie viele Menſchen
von eurer Manufactur insbeſondere ihr Brod haben.
2) Ich will uͤberlegen, ob eben dieſe Menſchen ſonſt
gar kein Brod in meinem Lande finden wuͤrden.
Wenn ich dann erfuͤhre, daß die Manufactur etwa
1000 Menſchen ernaͤhrte und fuͤr 1100000 Rthlr.
Waare auslieferte, ſo wuͤrde ich dieſen Fabrikanten
ſagen: Seht Leute! ſo geht es nicht. Dieſe 100000
Rthlr. muͤſſen eure Mitbuͤrger noch zu jenen 10 p. C.
die ich ohnehin als einen Conſumtionszoll bekommen
kann, zahlen, blos damit ihr mit euren 1000 Men-
ſchen leben koͤnnt. So viel koſten mir nicht 1000
Soldaten, die ich aus Noht halten und dazu das
Geld von meinen Untertahnen aufbringen muß.
Denkt einmal, was das fuͤr eine Staatswirtſchaft ſein

A a 2
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[369/0377] Zuſaz. her will ich meine Ueberlegungen fuͤr meine uͤbrigen Untertahnen und fuͤr mich machen. Von dem Material muß ich das Meinige haben. Dieſe Abgabe vom Ge- nuß kann ich nicht entbehren. Dies ſollen gleichfalls nur 10 Procent vom Wehrt ſein, damit nicht ein zu groſſer Reiz fuͤr die Contrabande entſtehe, die nun 20 p. C. gewinnen kann. Wenn aber nun der Aus- laͤnder 10 p. C. mehr bezahlt, wo koͤmmt das her, als von euren Mituntertahnen, welche jene 10 Procente doch ebenfalls ſchon mir zahlen muͤſſen? Jezt koͤmmt es aber mir zu, zu uͤberlegen, ob mit dieſen 10 Procen- ten mehr der Nuzen geſchaft wird, der dieſer Auflage wehrt iſt. Ich will alſo wiſſen 1) wie viele Menſchen von eurer Manufactur insbeſondere ihr Brod haben. 2) Ich will uͤberlegen, ob eben dieſe Menſchen ſonſt gar kein Brod in meinem Lande finden wuͤrden. Wenn ich dann erfuͤhre, daß die Manufactur etwa 1000 Menſchen ernaͤhrte und fuͤr 1100000 Rthlr. Waare auslieferte, ſo wuͤrde ich dieſen Fabrikanten ſagen: Seht Leute! ſo geht es nicht. Dieſe 100000 Rthlr. muͤſſen eure Mitbuͤrger noch zu jenen 10 p. C. die ich ohnehin als einen Conſumtionszoll bekommen kann, zahlen, blos damit ihr mit euren 1000 Men- ſchen leben koͤnnt. So viel koſten mir nicht 1000 Soldaten, die ich aus Noht halten und dazu das Geld von meinen Untertahnen aufbringen muß. Denkt einmal, was das fuͤr eine Staatswirtſchaft ſein A a 2

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Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung02_1792/377>, abgerufen am 24.11.2024.