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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Neün vnd viertzigste
gegenwirtigkeit deß leybs viertzig tag mit seinen jüngeren beywandel gehebt:vnd als sy jn bleitet nahin sehende nit nahin volgende / ist er aufgefaren in den himmel / VND JST NJT HJE. Dann daselbst sitzt er zur grechten deß vatters / vnd DASELBST JST ER. Dann die gegenwirtigkeit seiner göttlichen maiestat vnnd herrligkeit ist nit von vns gewichen. So vil Augustinus. Wenn sy aber noch diß alles verachtend / vnd ymmerdar das wort deß Herren auß dem Mattheo treybend / Sihe / ich / ja ich / bin BEJ EUCH: so setzend wir jnen auch dises wort deß Herren auß dem Euangelio entgegen / Es ist euch nütz dz ich (sihe / da habend sy auch das wörtli JCH) hingange. Jtem / wir setzend jnen entgegen dise kundtschafft der englen auß dem heiligen Luca / Diser Jesus / der von euch hingenommen ist gen himmel / etc. Da werden sy zletst zwungen werden / sy thüginds gern oder vngern dise ort / die sich ansehen lassend mit einanderen streyten / zuo vergleychen / vnnd den allgemeinen verstand zuozelassen / den wir bißhär gschirmpt vnd fürbracht habend. 3822 Vnd ist hie kein gfar / dz Christus zerteilt werde. Wir zerteilend die person Christi nit mit dem Nestorio / wenn wir die eigenschafften beider naturen in Christo wider die Eutycher schirmend. Do der Herr Christus mit seinem leyb noch auff erden wandlet / da bezeüget er selbs im Euangelio / daß er nichtsdesterminder im himmel gewesen seye oder seye. Vnd warlich so was Christus / der warer Gott vnnd mensch miteinander was / dozemal auch im himmel / do er auff erden wandlet vnnd creütziget ward / ob schon sein leyb in himmlen keins wägs creütziget ward. Wie aber Christus sich selbs nit zerteilt hat / ob er gleych im himmel was / vnnd doch auff erden nach seinem leyb nit im himmel wandlet / vnd creütziget ward: also zerteilend auch wir Christum / den waren Gott vnnd menschen nit / wenn wir schon sagend / daß er vns im Nachtmal gegenwirtig seye / vnd wir mit jm gmeinschafft habind / vnd nichtsdesterminder darnäbend haltend / daß er mit seinem leyb im himmel zur gerechten deß vatters bleybe: vnnd deßhalb also innert den zilen vnd marchen der heiligen gschrifft ston bleybend. Von disem handel hab ich aber weyter disputiert / do ich geredt hab von der einigen person vnd beiden vnuermischten naturen in Christo.

Bißhär hab ich nun geredt vom rechten vnnd waren verstand der worten deß Herren Nachtmals auff das kürtzest vnd heiterist als ich gmögen. Von dem ort 1. Corinth. 10. Das trinckgschirr der dancksagung / mit dem wir danck sagend / etc. welches sy auch zuo schirm der leyblichen gegenwirtigkeit Christi anziehend / bedarff ich hie nit vil zuo sagen: dann ich hab das selbig nun ein mal oder zwey gehandlet vnd erklärt. 3823 Darumb so ist es nun an dem / daß wir erwägind / was yhene vom ässen deß leybs Christi fürgäbind / vnd was vns die heilig gschrifft dauon leere halten. Sy sprächend / Was der Herr verheissen hat / das leistet er gwüßlich vnd völlig. Vnd setzend hinzuo: Er hat aber verheissen / er wölle vns seinen waren leyb / vnnd sein wares bluot vnder der gstalt brots vnd weyns gäben zur speyß vnd zum tranck ins ewig läben. Vnd schliessend darauß / Darumb hat er den glöubigen seinen waren leyb / vnd sein wares bluot vnder der gstalt brots vnd weyns geben zur speyß vnd zuo tranck deß ewigen läbens. Darumb so muoß man jn gentzlich ässen also wie er ist / leyblich / leyblicher weyß. Vnd sölichs zuo bestätigen fürend sy eyn die red deß Herren / die in der Euangelischen histori Joannis am 6. cap. beschriben wirt. Auff sölichs wir antwortend: Daß ja Gott völlig vnd vollkommenlich leiste vnnd halte was er verheißt: wir sagend aber darbey / dz ers vns nit auff die weyß oder auff die meinung leiste / die wir vns selbs erdenckend: sonder die sein wort warlich begreyfft vnd innhaltet. Darumb muoß man vor allen dingen luogen in was

3822 Daß Christus hiemit nit zerteilt werde.
3823 Von dem waren ässen deß leybs Christi.

Die Neün vnd viertzigste
gegenwirtigkeit deß leybs viertzig tag mit seinen jüngeren beywandel gehebt:vnd als sy jn bleitet nahin sehende nit nahin volgende / ist er aufgefaren in den himmel / VND JST NJT HJE. Dann daselbst sitzt er zur grechten deß vatters / vnd DASELBST JST ER. Dann die gegenwirtigkeit seiner goͤttlichen maiestat vnnd herrligkeit ist nit von vns gewichen. So vil Augustinus. Wenn sy aber noch diß alles verachtend / vnd ymmerdar das wort deß Herren auß dem Mattheo treybend / Sihe / ich / ja ich / bin BEJ EUCH: so setzend wir jnen auch dises wort deß Herren auß dem Euangelio entgegen / Es ist euch nütz dz ich (sihe / da habend sy auch das woͤrtli JCH) hingange. Jtem / wir setzend jnen entgegen dise kundtschafft der englen auß dem heiligen Luca / Diser Jesus / der von euch hingenommen ist gen himmel / ꝛc. Da werden sy zletst zwungen werden / sy thuͤginds gern oder vngern dise ort / die sich ansehen lassend mit einanderen streyten / zuͦ vergleychen / vnnd den allgemeinen verstand zuͦzelassen / den wir bißhaͤr gschirmpt vnd fürbracht habend. 3822 Vnd ist hie kein gfar / dz Christus zerteilt werde. Wir zerteilend die person Christi nit mit dem Nestorio / wenn wir die eigenschafften beider naturen in Christo wider die Eutycher schirmend. Do der Herr Christus mit seinem leyb noch auff erden wandlet / da bezeüget er selbs im Euangelio / daß er nichtsdesterminder im himmel gewesen seye oder seye. Vnd warlich so was Christus / der warer Gott vnnd mensch miteinander was / dozemal auch im himmel / do er auff erden wandlet vnnd creütziget ward / ob schon sein leyb in himmlen keins waͤgs creütziget ward. Wie aber Christus sich selbs nit zerteilt hat / ob er gleych im himmel was / vnnd doch auff erden nach seinem leyb nit im himmel wandlet / vnd creütziget ward: also zerteilend auch wir Christum / den waren Gott vnnd menschen nit / wenn wir schon sagend / daß er vns im Nachtmal gegenwirtig seye / vnd wir mit jm gmeinschafft habind / vnd nichtsdesterminder darnaͤbend haltend / daß er mit seinem leyb im himmel zur gerechten deß vatters bleybe: vnnd deßhalb also innert den zilen vnd marchen der heiligen gschrifft ston bleybend. Von disem handel hab ich aber weyter disputiert / do ich geredt hab von der einigen person vnd beiden vnuermischten naturen in Christo.

Bißhaͤr hab ich nun geredt vom rechten vnnd waren verstand der worten deß Herren Nachtmals auff das kürtzest vnd heiterist als ich gmoͤgen. Von dem ort 1. Corinth. 10. Das trinckgschirr der dancksagung / mit dem wir danck sagend / ꝛc. welches sy auch zuͦ schirm der leyblichen gegenwirtigkeit Christi anziehend / bedarff ich hie nit vil zuͦ sagen: dann ich hab das selbig nun ein mal oder zwey gehandlet vnd erklaͤrt. 3823 Darumb so ist es nun an dem / daß wir erwaͤgind / was yhene vom aͤssen deß leybs Christi fürgaͤbind / vnd was vns die heilig gschrifft dauon leere halten. Sy spraͤchend / Was der Herr verheissen hat / das leistet er gwüßlich vnd voͤllig. Vnd setzend hinzuͦ: Er hat aber verheissen / er woͤlle vns seinen waren leyb / vnnd sein wares bluͦt vnder der gstalt brots vnd weyns gaͤben zur speyß vnd zum tranck ins ewig laͤben. Vnd schliessend darauß / Darumb hat er den gloͤubigen seinen waren leyb / vnd sein wares bluͦt vnder der gstalt brots vnd weyns geben zur speyß vnd zuͦ tranck deß ewigen laͤbens. Darumb so muͦß man jn gentzlich aͤssen also wie er ist / leyblich / leyblicher weyß. Vnd soͤlichs zuͦ bestaͤtigen fuͤrend sy eyn die red deß Herren / die in der Euangelischen histori Joannis am 6. cap. beschriben wirt. Auff soͤlichs wir antwortend: Daß ja Gott voͤllig vnd vollkommenlich leiste vnnd halte was er verheißt: wir sagend aber darbey / dz ers vns nit auff die weyß oder auff die meinung leiste / die wir vns selbs erdenckend: sonder die sein wort warlich begreyfft vnd innhaltet. Darumb muͦß man vor allen dingen luͦgen in was

3822 Daß Christus hiemit nit zerteilt werde.
3823 Von dem waren aͤssen deß leybs Christi.
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[[457]/1006] Die Neün vnd viertzigste gegenwirtigkeit deß leybs viertzig tag mit seinen jüngeren beywandel gehebt:vnd als sy jn bleitet nahin sehende nit nahin volgende / ist er aufgefaren in den himmel / VND JST NJT HJE. Dann daselbst sitzt er zur grechten deß vatters / vnd DASELBST JST ER. Dann die gegenwirtigkeit seiner goͤttlichen maiestat vnnd herrligkeit ist nit von vns gewichen. So vil Augustinus. Wenn sy aber noch diß alles verachtend / vnd ymmerdar das wort deß Herren auß dem Mattheo treybend / Sihe / ich / ja ich / bin BEJ EUCH: so setzend wir jnen auch dises wort deß Herren auß dem Euangelio entgegen / Es ist euch nütz dz ich (sihe / da habend sy auch das woͤrtli JCH) hingange. Jtem / wir setzend jnen entgegen dise kundtschafft der englen auß dem heiligen Luca / Diser Jesus / der von euch hingenommen ist gen himmel / ꝛc. Da werden sy zletst zwungen werden / sy thuͤginds gern oder vngern dise ort / die sich ansehen lassend mit einanderen streyten / zuͦ vergleychen / vnnd den allgemeinen verstand zuͦzelassen / den wir bißhaͤr gschirmpt vnd fürbracht habend. 3822 Vnd ist hie kein gfar / dz Christus zerteilt werde. Wir zerteilend die person Christi nit mit dem Nestorio / wenn wir die eigenschafften beider naturen in Christo wider die Eutycher schirmend. Do der Herr Christus mit seinem leyb noch auff erden wandlet / da bezeüget er selbs im Euangelio / daß er nichtsdesterminder im himmel gewesen seye oder seye. Vnd warlich so was Christus / der warer Gott vnnd mensch miteinander was / dozemal auch im himmel / do er auff erden wandlet vnnd creütziget ward / ob schon sein leyb in himmlen keins waͤgs creütziget ward. Wie aber Christus sich selbs nit zerteilt hat / ob er gleych im himmel was / vnnd doch auff erden nach seinem leyb nit im himmel wandlet / vnd creütziget ward: also zerteilend auch wir Christum / den waren Gott vnnd menschen nit / wenn wir schon sagend / daß er vns im Nachtmal gegenwirtig seye / vnd wir mit jm gmeinschafft habind / vnd nichtsdesterminder darnaͤbend haltend / daß er mit seinem leyb im himmel zur gerechten deß vatters bleybe: vnnd deßhalb also innert den zilen vnd marchen der heiligen gschrifft ston bleybend. Von disem handel hab ich aber weyter disputiert / do ich geredt hab von der einigen person vnd beiden vnuermischten naturen in Christo. Bißhaͤr hab ich nun geredt vom rechten vnnd waren verstand der worten deß Herren Nachtmals auff das kürtzest vnd heiterist als ich gmoͤgen. Von dem ort 1. Corinth. 10. Das trinckgschirr der dancksagung / mit dem wir danck sagend / ꝛc. welches sy auch zuͦ schirm der leyblichen gegenwirtigkeit Christi anziehend / bedarff ich hie nit vil zuͦ sagen: dann ich hab das selbig nun ein mal oder zwey gehandlet vnd erklaͤrt. 3823 Darumb so ist es nun an dem / daß wir erwaͤgind / was yhene vom aͤssen deß leybs Christi fürgaͤbind / vnd was vns die heilig gschrifft dauon leere halten. Sy spraͤchend / Was der Herr verheissen hat / das leistet er gwüßlich vnd voͤllig. Vnd setzend hinzuͦ: Er hat aber verheissen / er woͤlle vns seinen waren leyb / vnnd sein wares bluͦt vnder der gstalt brots vnd weyns gaͤben zur speyß vnd zum tranck ins ewig laͤben. Vnd schliessend darauß / Darumb hat er den gloͤubigen seinen waren leyb / vnd sein wares bluͦt vnder der gstalt brots vnd weyns geben zur speyß vnd zuͦ tranck deß ewigen laͤbens. Darumb so muͦß man jn gentzlich aͤssen also wie er ist / leyblich / leyblicher weyß. Vnd soͤlichs zuͦ bestaͤtigen fuͤrend sy eyn die red deß Herren / die in der Euangelischen histori Joannis am 6. cap. beschriben wirt. Auff soͤlichs wir antwortend: Daß ja Gott voͤllig vnd vollkommenlich leiste vnnd halte was er verheißt: wir sagend aber darbey / dz ers vns nit auff die weyß oder auff die meinung leiste / die wir vns selbs erdenckend: sonder die sein wort warlich begreyfft vnd innhaltet. Darumb muͦß man vor allen dingen luͦgen in was 3822 Daß Christus hiemit nit zerteilt werde. 3823 Von dem waren aͤssen deß leybs Christi.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [457]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/1006>, abgerufen am 21.11.2024.