Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.Die Neün vnd viertzigste warlich alle menschen die in
der gantzen wält läbend daruon außschliessen vnd absünderen: ja er
wirt deß Herren Nachtmal überal aufheben vnd abthuon / als das yetz nit mer den
sündigen menschen / sonder den englen eyngesetzt seye. Darumb söllend wir
wüssen / dz dise bewärung auch innert jren gwüssen zilen stat / vnd dz
Gott hierinn / wie auch sunst allenthalben / sein gnad vnd barmhertzigkeit gegen
vns brucht. Er weißt vnser schwachheit vnd verderbnuß / vnd mag mit vnseren
blödigkeiten mitleyden haben. Das volck Jsraels aß vnder dem künig Ezechia
das Osterlamb / vnd wz dennocht nit vollkommenlich gereiniget. Aber der künig
bättet / vnd sprach: Der Herr der gütig ist / wirt gnädig
seyn allen / die jr hertz schickend den Gott jrer vätteren zesuochen / vnd
wirts jnen nit zuorechnen / ob sy gleych nit nach dem heiligthuomb gereiniget
sind. Vnd es volget in der selbigen histori 2. Par. 30. gleych also: Vnd der Herr
erhort Ezechiam / vnd ward mit dem volck versünt. Die wirde die durch die
eigentlich bewärung gsuocht vnd erforderet wirt / ist nit gantze
vollkommenheit / sonder ein bereiter will / vnd ein sölichs gemüt
von Gott / das mit demuot sein vnwirde erkennt / vnd deßhalb ernstlich vmb meerung
deß glaubens vnd der liebe bittet / vnd alle vollkommenheit allein in Christo
suocht. Ob dem ersten Nachtmal warend die apostel deß Herren gest / vnd vnder
denen Judas. Dieweyl nun er keinen glauben hatt / vnd ein verräter vnd
todschleger wz / so ist er schuldig worden deß leybs vnd bluots deß Herren. Die
anderen apostel aber warend auch sünder / warend aber nit gottloß / sy hattend
glauben in Christum / sy liebtend Christum / vnd auch sich selbs vnder einandern
wie brüder: darumb habend sy nit wie Judas vnwirdig von deß Herren tisch
geässen / ob sy gleych auch ob dem selben tisch grosse vnuollkommenheit
erzeigtend. Dann Petrus erhuob sich für die anderen all nit on verachtung vnd
schmaach der anderen brüderen. Darzuo hattend sy ein eergeytigen zanck /
welcher der gröst vnder jnen seyn wurde. Jch wil gschwygen / dz sy gleych
nach dem mal den Herren verliessend / vnd von jm fluhend / vnd sich in vil
wäg vnwirdig vnd vnzimlich truogend. Das ward aber alles leychtlich
durchthon / dieweyl der glaub so tieff in jnen gewurtzlet hatt. Hie muoß mich nit
verdriessen üwer lieb vorzeläsen von wort zwort den trost deß
gottsäligen vnd gleerten manns herren Jo. Caluini / der noch mit grossem
lob in der kirchen Gottes leert / meines lieben vnd eerenden mitarbeiters vnd
bruoders / den er in disem handel allen schwachen vnd bekümberten also gibt.
Lassend vns eyndenck seyn / spricht er / dz dise heilig malzyt ein artzny den
krancken / ein trost den sünderen / ein handreichung ist den armen. Welche ding
den gsunden / grechten / vnd rychen / so glych etliche söliche
möchtind gfunden werden / nichts brächtind. Dann diewyl vns
Christus hierinn zur spyß gäben wirt / so erkennend wir / dz wir on jn
verdurbind / hinfielind vnd abnämind. Darnach diewyl er vns zum
läben geben wirt / so verstond wir / dz wir in vns selbs on jn gantz vnd
gar tod wärind. Darumb so ist das die einig vnd best wirde / die wir für
Gott bringen mögend / wenn wir vnsere schlächte / vnd also zreden
vnsere vnwirdige für jn bringend / dz er vns mit seiner barmhertzigkeit wirdig
mache: item wenn wir in vns selbs verzagend / damit wir in jm getröst
werdind: wenn wir vns nidrigend / dz wir von jm aufgricht werdind: wenn wir vns
selbs anklagend / dz wir von jm grechtgmachet werdind. Darzuo wenn wir nach der
einigkeit ringend / die er vns in seinem Nachtmal befilcht / vnd wie er vns alle
eins machet in jm selbs / dz wir also vns allen ein seel / ein hertz / vnd ein
zungen wüschind vnd begärind. Wenn wir dises erwägend vnd
bedenckend / so werdend vns dise gedancken nit verwirren / da wir gedenckend / Wie
woltend wir / die wir bloß vnd arm sind an allem guoten / item befleckt mit dem
wuost der sünden / vnd glych als halb tod / den leyb deß Herren wirdig
ässen? Sonder wir werdend vil mer gedencken / dz wir armen zuo einem
gütigen außspender / wir krancken zuo einem artzet / wir sünder zum
heiland vnd helffer kommend. Vnd daß die wirde / die von Gott gebotten wirt /
fürnemlich im glauben stande / der alles auff Gott / nichts auff sich selbs setzt:Die Neün vnd viertzigste warlich alle menschen die in
der gantzen waͤlt laͤbend daruͦn außschliessen vnd absünderen: ja er
wirt deß Herren Nachtmal überal aufheben vnd abthuͦn / als das yetz nit mer den
sündigen menschen / sonder den englen eyngesetzt seye. Darumb soͤllend wir
wüssen / dz dise bewaͤrung auch innert jren gwüssen zilen stat / vnd dz
Gott hierinn / wie auch sunst allenthalben / sein gnad vnd barmhertzigkeit gegen
vns brucht. Er weißt vnser schwachheit vnd verderbnuß / vnd mag mit vnseren
bloͤdigkeiten mitleyden haben. Das volck Jsraels aß vnder dem künig Ezechia
das Osterlamb / vnd wz dennocht nit vollkommenlich gereiniget. Aber der künig
baͤttet / vnd sprach: Der Herr der guͤtig ist / wirt gnaͤdig
seyn allen / die jr hertz schickend den Gott jrer vaͤtteren zesuͦchen / vnd
wirts jnen nit zuͦrechnen / ob sy gleych nit nach dem heiligthuͦmb gereiniget
sind. Vnd es volget in der selbigen histori 2. Par. 30. gleych also: Vnd der Herr
erhort Ezechiam / vnd ward mit dem volck versuͤnt. Die wirde die durch die
eigentlich bewaͤrung gsuͦcht vnd erforderet wirt / ist nit gantze
vollkommenheit / sonder ein bereiter will / vnd ein soͤlichs gemuͤt
von Gott / das mit demuͦt sein vnwirde erkennt / vnd deßhalb ernstlich vmb meerung
deß glaubens vnd der liebe bittet / vnd alle vollkommenheit allein in Christo
suͦcht. Ob dem ersten Nachtmal warend die apostel deß Herren gest / vnd vnder
denen Judas. Dieweyl nun er keinen glauben hatt / vnd ein verraͤter vnd
todschleger wz / so ist er schuldig worden deß leybs vnd bluͦts deß Herren. Die
anderen apostel aber warend auch sünder / warend aber nit gottloß / sy hattend
glauben in Christum / sy liebtend Christum / vnd auch sich selbs vnder einandern
wie bruͤder: darumb habend sy nit wie Judas vnwirdig von deß Herren tisch
geaͤssen / ob sy gleych auch ob dem selben tisch grosse vnuͦllkommenheit
erzeigtend. Dann Petrus erhuͦb sich für die anderen all nit on verachtung vnd
schmaach der anderen bruͤderen. Darzuͦ hattend sy ein eergeytigen zanck /
welcher der groͤst vnder jnen seyn wurde. Jch wil gschwygen / dz sy gleych
nach dem mal den Herren verliessend / vnd von jm fluhend / vnd sich in vil
waͤg vnwirdig vnd vnzimlich truͦgend. Das ward aber alles leychtlich
durchthon / dieweyl der glaub so tieff in jnen gewurtzlet hatt. Hie muͦß mich nit
verdriessen üwer lieb vorzelaͤsen von wort zwort den trost deß
gottsaͤligen vnd gleerten manns herren Jo. Caluini / der noch mit grossem
lob in der kirchen Gottes leert / meines lieben vnd eerenden mitarbeiters vnd
bruͦders / den er in disem handel allen schwachen vnd bekümberten also gibt.
Lassend vns eyndenck seyn / spricht er / dz dise heilig malzyt ein artzny den
krancken / ein trost den sünderen / ein handreichung ist den armen. Welche ding
den gsunden / grechten / vnd rychen / so glych etliche soͤliche
moͤchtind gfunden werden / nichts braͤchtind. Dann diewyl vns
Christus hierinn zur spyß gaͤben wirt / so erkennend wir / dz wir on jn
verdurbind / hinfielind vnd abnaͤmind. Darnach diewyl er vns zum
laͤben geben wirt / so verstond wir / dz wir in vns selbs on jn gantz vnd
gar tod waͤrind. Darumb so ist das die einig vnd best wirde / die wir für
Gott bringen moͤgend / wenn wir vnsere schlaͤchte / vnd also zreden
vnsere vnwirdige für jn bringend / dz er vns mit seiner barmhertzigkeit wirdig
mache: item wenn wir in vns selbs verzagend / damit wir in jm getroͤst
werdind: wenn wir vns nidrigend / dz wir von jm aufgricht werdind: wenn wir vns
selbs anklagend / dz wir von jm grechtgmachet werdind. Darzuͦ wenn wir nach der
einigkeit ringend / die er vns in seinem Nachtmal befilcht / vnd wie er vns alle
eins machet in jm selbs / dz wir also vns allen ein seel / ein hertz / vnd ein
zungen wüschind vnd begaͤrind. Wenn wir dises erwaͤgend vnd
bedenckend / so werdend vns dise gedancken nit verwirren / da wir gedenckend / Wie
woltend wir / die wir bloß vnd arm sind an allem guͦten / item befleckt mit dem
wuͦst der sünden / vnd glych als halb tod / den leyb deß Herren wirdig
aͤssen? Sonder wir werdend vil mer gedencken / dz wir armen zuͦ einem
guͤtigen außspender / wir krancken zuͦ einem artzet / wir sünder zum
heiland vnd helffer kommend. Vnd daß die wirde / die von Gott gebotten wirt /
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Die Neün vnd viertzigste
warlich alle menschen die in der gantzen waͤlt laͤbend daruͦn außschliessen vnd absünderen: ja er wirt deß Herren Nachtmal überal aufheben vnd abthuͦn / als das yetz nit mer den sündigen menschen / sonder den englen eyngesetzt seye. Darumb soͤllend wir wüssen / dz dise bewaͤrung auch innert jren gwüssen zilen stat / vnd dz Gott hierinn / wie auch sunst allenthalben / sein gnad vnd barmhertzigkeit gegen vns brucht. Er weißt vnser schwachheit vnd verderbnuß / vnd mag mit vnseren bloͤdigkeiten mitleyden haben. Das volck Jsraels aß vnder dem künig Ezechia das Osterlamb / vnd wz dennocht nit vollkommenlich gereiniget. Aber der künig baͤttet / vnd sprach: Der Herr der guͤtig ist / wirt gnaͤdig seyn allen / die jr hertz schickend den Gott jrer vaͤtteren zesuͦchen / vnd wirts jnen nit zuͦrechnen / ob sy gleych nit nach dem heiligthuͦmb gereiniget sind. Vnd es volget in der selbigen histori 2. Par. 30. gleych also: Vnd der Herr erhort Ezechiam / vnd ward mit dem volck versuͤnt. Die wirde die durch die eigentlich bewaͤrung gsuͦcht vnd erforderet wirt / ist nit gantze vollkommenheit / sonder ein bereiter will / vnd ein soͤlichs gemuͤt von Gott / das mit demuͦt sein vnwirde erkennt / vnd deßhalb ernstlich vmb meerung deß glaubens vnd der liebe bittet / vnd alle vollkommenheit allein in Christo suͦcht. Ob dem ersten Nachtmal warend die apostel deß Herren gest / vnd vnder denen Judas. Dieweyl nun er keinen glauben hatt / vnd ein verraͤter vnd todschleger wz / so ist er schuldig worden deß leybs vnd bluͦts deß Herren. Die anderen apostel aber warend auch sünder / warend aber nit gottloß / sy hattend glauben in Christum / sy liebtend Christum / vnd auch sich selbs vnder einandern wie bruͤder: darumb habend sy nit wie Judas vnwirdig von deß Herren tisch geaͤssen / ob sy gleych auch ob dem selben tisch grosse vnuͦllkommenheit erzeigtend. Dann Petrus erhuͦb sich für die anderen all nit on verachtung vnd schmaach der anderen bruͤderen. Darzuͦ hattend sy ein eergeytigen zanck / welcher der groͤst vnder jnen seyn wurde. Jch wil gschwygen / dz sy gleych nach dem mal den Herren verliessend / vnd von jm fluhend / vnd sich in vil waͤg vnwirdig vnd vnzimlich truͦgend. Das ward aber alles leychtlich durchthon / dieweyl der glaub so tieff in jnen gewurtzlet hatt. Hie muͦß mich nit verdriessen üwer lieb vorzelaͤsen von wort zwort den trost deß gottsaͤligen vnd gleerten manns herren Jo. Caluini / der noch mit grossem lob in der kirchen Gottes leert / meines lieben vnd eerenden mitarbeiters vnd bruͦders / den er in disem handel allen schwachen vnd bekümberten also gibt. Lassend vns eyndenck seyn / spricht er / dz dise heilig malzyt ein artzny den krancken / ein trost den sünderen / ein handreichung ist den armen. Welche ding den gsunden / grechten / vnd rychen / so glych etliche soͤliche moͤchtind gfunden werden / nichts braͤchtind. Dann diewyl vns Christus hierinn zur spyß gaͤben wirt / so erkennend wir / dz wir on jn verdurbind / hinfielind vnd abnaͤmind. Darnach diewyl er vns zum laͤben geben wirt / so verstond wir / dz wir in vns selbs on jn gantz vnd gar tod waͤrind. Darumb so ist das die einig vnd best wirde / die wir für Gott bringen moͤgend / wenn wir vnsere schlaͤchte / vnd also zreden vnsere vnwirdige für jn bringend / dz er vns mit seiner barmhertzigkeit wirdig mache: item wenn wir in vns selbs verzagend / damit wir in jm getroͤst werdind: wenn wir vns nidrigend / dz wir von jm aufgricht werdind: wenn wir vns selbs anklagend / dz wir von jm grechtgmachet werdind. Darzuͦ wenn wir nach der einigkeit ringend / die er vns in seinem Nachtmal befilcht / vnd wie er vns alle eins machet in jm selbs / dz wir also vns allen ein seel / ein hertz / vnd ein zungen wüschind vnd begaͤrind. Wenn wir dises erwaͤgend vnd bedenckend / so werdend vns dise gedancken nit verwirren / da wir gedenckend / Wie woltend wir / die wir bloß vnd arm sind an allem guͦten / item befleckt mit dem wuͦst der sünden / vnd glych als halb tod / den leyb deß Herren wirdig aͤssen? Sonder wir werdend vil mer gedencken / dz wir armen zuͦ einem guͤtigen außspender / wir krancken zuͦ einem artzet / wir sünder zum heiland vnd helffer kommend. Vnd daß die wirde / die von Gott gebotten wirt / fürnemlich im glauben stande / der alles auff Gott / nichts auff sich selbs setzt:
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(2014-03-16T11:00:00Z)
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(2014-03-16T11:00:00Z)
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(2014-03-12T12:00:00Z)
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