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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
darnach in der liebe / vnd ja auch sölicher liebe / die gnuog ist / wenn sy gleych vnuollkommen für Gott / daß er sy meere vnd bessere / gebracht wirt / dieweyl sy gantz vnd vollkommen von vns nit mag geleistet werdend. So vil Caluinus.

Das hab ich nun bißhär geredt von dem heiligen Nachtmal vnsers Herren Jesu Christi / dem aller fürträffenlichsten vnd gantz heilsamen sacrament der Christen / welchen der teüfel / der auffsetzig feynd vnsers heils / gleych von anfang / vnd do noch die apostel läbtend / aufgsetzt / vnd es mit vil vnrat vnderzetrucken vnderstanden hat. Vnd wiewol es nun ein zeyt här von dem selbigen trüwlich geseüberet / so hört er doch nit auf das selbig / das der kirchen zuo einem zeichen eins vnzerbrüchlichen pundts geben ist / als ein haspel oder zanckeysen ymmerdar fürzewerffen vnd zebrauchen. Darumb so erforderet die notturfft vnd vnser heil / dz wir wacker seygind / vnd dem versuocher kein statt gäbind / sonder in Christo all einhällig / vnd durch die glöubig haltung deß Nachtmals in einen leyb verknüpfft / einandern liebind / vnd Christo vnseren Herren vnd erlöser ewig lob vnd danck sagind. Dem seye auch lob vnd eer yetz vnd biß in die ewigkeit. Amen.

Die Fünfftzigste Predig.

Von etlichen ordnungen der kirchen / als namlich von Schuolen / von Kirchengüteren /
vnd der selbigen brauch vnd mißbrauch. Auch den von Templen der Christen / vnd
den instrumenten vnd gschirren darzuo gehörig. Von der Warnung vnd züchtigung
der dieneren / deßgleych auch der gantzen kirchen. Von der Ee. Von Witfrauwen.
Von Jungkfrauwen. Von München. Was auch die kirch Christi mit den krancken
handle: deßgleych von den Lychen vnd begrebnussen der abgestorbnen.

ES sind noch etliche ding überig / deren zwar wenig / die ich euwer lieb erklären muoß: welche zum teil zuo der anrichtung vnnd erhaltung deß kirchendiensts gehörend: zum teil aber besondere ordnungen vnd ansähungen der kirchen sind / deren sy nit manglen mag. Von welchen ich in diser letsten Predig / so vil mir der Herr außzesprächen gäben wirt / vnnd auffs kürtzest / als ich mag / reden wil.

3857 Da ist aber vor allen dingen zewüssen / daß vnser Herr Gott sein kirchen nit beschwärt hat mit weytgespannen satzungen vnd breüchen: sonder daß er jren allein etliche wenige vnd gwüsse stuck angegeben hat: vnd söliche / die nit grossen kosten brauchend / verwirt oder lang / sonder schlächt / einfalt / offenbar vnd kurtz sind. Vor zeyten / als der Herr das gsatz gab / vnd seinem volck einen gottsdienst befalch / der sunst etwas kostens braucht / was es dennocht alles in gwüsser zal vnd maß / vnd wolt Gott nit daß dem selben nichts auß menschlichem willen vnd wolgefallen von oder zuogethon / oder daß es anderst dann er es eyngsetzt hatt / gebraucht wurde. Wär wil dann glauben / dz Gott / nach aufhebung deß gsatzes / der kirchen vnd gmeind seines neüwen volcks / ein vilkostende vnd weyt außgespanne disciplin vnd übung aufgelegt habe. Darumb so hat zum teil der geyt der hirten vnd vorstenderen der kirchen / zum teil der greüwlich aberglaub deß gmeinen manns / alle ding in der kirchen so zuo grossem kosten / vnd in söliche vnmaß gebracht. Wir söllend wüssen vnd halten / dz Gott der Herr vast wenig / vnd nichts anders dann notwendige ding seiner kirchen befolhen hat: vnd daß es vnser aller ampt ist / dz wir dahin arbeitind / vnd vns dessen fleyssind / daß die kirch nit überschüttet vnd überladen werde mit satzungen vnd ansähungen / die von Gott selbs nit härkommend. Gottes kirch vnd gmeind ist herrlich gnuog geziert vnnd angerichtet / wenn sy die ordnungen jres Herren vnd Gottes behaltet.

3857 Daß Gott sein kirchen nit mit vilen satzungen beschwert habe.

Predig.
darnach in der liebe / vnd ja auch soͤlicher liebe / die gnuͦg ist / wenn sy gleych vnuͦllkommen für Gott / daß er sy meere vnd bessere / gebracht wirt / dieweyl sy gantz vnd vollkommen von vns nit mag geleistet werdend. So vil Caluinus.

Das hab ich nun bißhaͤr geredt von dem heiligen Nachtmal vnsers Herren Jesu Christi / dem aller fürtraͤffenlichsten vnd gantz heilsamen sacrament der Christen / welchen der teüfel / der auffsetzig feynd vnsers heils / gleych von anfang / vnd do noch die apostel laͤbtend / aufgsetzt / vnd es mit vil vnrat vnderzetrucken vnderstanden hat. Vnd wiewol es nun ein zeyt haͤr von dem selbigen trüwlich geseüberet / so hoͤrt er doch nit auf das selbig / das der kirchen zuͦ einem zeichen eins vnzerbrüchlichen pundts geben ist / als ein haspel oder zanckeysen ymmerdar fürzewerffen vnd zebrauchen. Darumb so erforderet die notturfft vnd vnser heil / dz wir wacker seygind / vnd dem versuͦcher kein statt gaͤbind / sonder in Christo all einhaͤllig / vnd durch die gloͤubig haltung deß Nachtmals in einen leyb verknüpfft / einandern liebind / vnd Christo vnseren Herren vnd erloͤser ewig lob vnd danck sagind. Dem seye auch lob vnd eer yetz vnd biß in die ewigkeit. Amen.

Die Fünfftzigste Predig.

Von etlichen ordnungen der kirchen / als namlich von Schuͦlen / von Kirchenguͤteren /
vnd der selbigen brauch vnd mißbrauch. Auch den von Templen der Christen / vnd
den instrumenten vnd gschirren darzuͦ gehoͤrig. Von der Warnung vnd züchtigung
der dieneren / deßgleych auch der gantzen kirchen. Von der Ee. Von Witfrauwen.
Von Jungkfrauwen. Von München. Was auch die kirch Christi mit den krancken
handle: deßgleych von den Lychen vnd begrebnussen der abgestorbnen.

ES sind noch etliche ding überig / deren zwar wenig / die ich euwer lieb erklaͤren muͦß: welche zum teil zuͦ der anrichtung vnnd erhaltung deß kirchendiensts gehoͤrend: zum teil aber besondere ordnungen vnd ansaͤhungen der kirchen sind / deren sy nit manglen mag. Von welchen ich in diser letsten Predig / so vil mir der Herr außzespraͤchen gaͤben wirt / vnnd auffs kürtzest / als ich mag / reden wil.

3857 Da ist aber vor allen dingen zewüssen / daß vnser Herr Gott sein kirchen nit beschwaͤrt hat mit weytgespannen satzungen vnd breüchen: sonder daß er jren allein etliche wenige vnd gwüsse stuck angegeben hat: vnd soͤliche / die nit grossen kosten brauchend / verwirt oder lang / sonder schlaͤcht / einfalt / offenbar vnd kurtz sind. Vor zeyten / als der Herr das gsatz gab / vnd seinem volck einen gottsdienst befalch / der sunst etwas kostens braucht / was es dennocht alles in gwüsser zal vnd maß / vnd wolt Gott nit daß dem selben nichts auß menschlichem willen vnd wolgefallen von oder zuͦgethon / oder daß es anderst dann er es eyngsetzt hatt / gebraucht wurde. Waͤr wil dann glauben / dz Gott / nach aufhebung deß gsatzes / der kirchen vnd gmeind seines neüwen volcks / ein vilkostende vnd weyt außgespanne disciplin vnd uͤbung aufgelegt habe. Darumb so hat zum teil der geyt der hirten vnd vorstenderen der kirchen / zum teil der greüwlich aberglaub deß gmeinen manns / alle ding in der kirchen so zuͦ grossem kosten / vnd in soͤliche vnmaß gebracht. Wir soͤllend wüssen vnd halten / dz Gott der Herr vast wenig / vnd nichts anders dann notwendige ding seiner kirchen befolhen hat: vnd daß es vnser aller ampt ist / dz wir dahin arbeitind / vnd vns dessen fleyssind / daß die kirch nit überschüttet vnd überladen werde mit satzungen vnd ansaͤhungen / die von Gott selbs nit haͤrkommend. Gottes kirch vnd gmeind ist herrlich gnuͦg geziert vnnd angerichtet / wenn sy die ordnungen jres Herren vnd Gottes behaltet.

3857 Daß Gott sein kirchen nit mit vilen satzungen beschwert habe.
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[CCCCLXIIII./1019] Predig. darnach in der liebe / vnd ja auch soͤlicher liebe / die gnuͦg ist / wenn sy gleych vnuͦllkommen für Gott / daß er sy meere vnd bessere / gebracht wirt / dieweyl sy gantz vnd vollkommen von vns nit mag geleistet werdend. So vil Caluinus. Das hab ich nun bißhaͤr geredt von dem heiligen Nachtmal vnsers Herren Jesu Christi / dem aller fürtraͤffenlichsten vnd gantz heilsamen sacrament der Christen / welchen der teüfel / der auffsetzig feynd vnsers heils / gleych von anfang / vnd do noch die apostel laͤbtend / aufgsetzt / vnd es mit vil vnrat vnderzetrucken vnderstanden hat. Vnd wiewol es nun ein zeyt haͤr von dem selbigen trüwlich geseüberet / so hoͤrt er doch nit auf das selbig / das der kirchen zuͦ einem zeichen eins vnzerbrüchlichen pundts geben ist / als ein haspel oder zanckeysen ymmerdar fürzewerffen vnd zebrauchen. Darumb so erforderet die notturfft vnd vnser heil / dz wir wacker seygind / vnd dem versuͦcher kein statt gaͤbind / sonder in Christo all einhaͤllig / vnd durch die gloͤubig haltung deß Nachtmals in einen leyb verknüpfft / einandern liebind / vnd Christo vnseren Herren vnd erloͤser ewig lob vnd danck sagind. Dem seye auch lob vnd eer yetz vnd biß in die ewigkeit. Amen. Die Fünfftzigste Predig. Von etlichen ordnungen der kirchen / als namlich von Schuͦlen / von Kirchenguͤteren / vnd der selbigen brauch vnd mißbrauch. Auch den von Templen der Christen / vnd den instrumenten vnd gschirren darzuͦ gehoͤrig. Von der Warnung vnd züchtigung der dieneren / deßgleych auch der gantzen kirchen. Von der Ee. Von Witfrauwen. Von Jungkfrauwen. Von München. Was auch die kirch Christi mit den krancken handle: deßgleych von den Lychen vnd begrebnussen der abgestorbnen. ES sind noch etliche ding überig / deren zwar wenig / die ich euwer lieb erklaͤren muͦß: welche zum teil zuͦ der anrichtung vnnd erhaltung deß kirchendiensts gehoͤrend: zum teil aber besondere ordnungen vnd ansaͤhungen der kirchen sind / deren sy nit manglen mag. Von welchen ich in diser letsten Predig / so vil mir der Herr außzespraͤchen gaͤben wirt / vnnd auffs kürtzest / als ich mag / reden wil. 3857 Da ist aber vor allen dingen zewüssen / daß vnser Herr Gott sein kirchen nit beschwaͤrt hat mit weytgespannen satzungen vnd breüchen: sonder daß er jren allein etliche wenige vnd gwüsse stuck angegeben hat: vnd soͤliche / die nit grossen kosten brauchend / verwirt oder lang / sonder schlaͤcht / einfalt / offenbar vnd kurtz sind. Vor zeyten / als der Herr das gsatz gab / vnd seinem volck einen gottsdienst befalch / der sunst etwas kostens braucht / was es dennocht alles in gwüsser zal vnd maß / vnd wolt Gott nit daß dem selben nichts auß menschlichem willen vnd wolgefallen von oder zuͦgethon / oder daß es anderst dann er es eyngsetzt hatt / gebraucht wurde. Waͤr wil dann glauben / dz Gott / nach aufhebung deß gsatzes / der kirchen vnd gmeind seines neüwen volcks / ein vilkostende vnd weyt außgespanne disciplin vnd uͤbung aufgelegt habe. Darumb so hat zum teil der geyt der hirten vnd vorstenderen der kirchen / zum teil der greüwlich aberglaub deß gmeinen manns / alle ding in der kirchen so zuͦ grossem kosten / vnd in soͤliche vnmaß gebracht. Wir soͤllend wüssen vnd halten / dz Gott der Herr vast wenig / vnd nichts anders dann notwendige ding seiner kirchen befolhen hat: vnd daß es vnser aller ampt ist / dz wir dahin arbeitind / vnd vns dessen fleyssind / daß die kirch nit überschüttet vnd überladen werde mit satzungen vnd ansaͤhungen / die von Gott selbs nit haͤrkommend. Gottes kirch vnd gmeind ist herrlich gnuͦg geziert vnnd angerichtet / wenn sy die ordnungen jres Herren vnd Gottes behaltet. 3857 Daß Gott sein kirchen nit mit vilen satzungen beschwert habe.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCCLXIIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/1019>, abgerufen am 21.11.2024.