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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
gütter noch schätz der gantzen welt dem wort Gottes mögend verglichen werden. Vnd söllichs gebend wir dem wort Gottes nit zuo one grund vnd zeügnuß der heiligen geschrifft. Dann im Propheten Amos88 tröuwet Gott als die höchste straff / den hunger vnd durst / nit deß brotts vnd wassers / sonder deß hörens deß worts Gottes. Darumb stadt auch im gsatzt89 vnd im Euangelio90 / das der mensch nit allein im brot läbe / sonder in einem yeden wort das auß dem mund Gotes gadt. Vnd der Apostel Paulus spricht91 / daß alles das vns fürgeschriben / syge vns zur leer fürgeschriben / auff das wir durch gedullt vnnd trost der geschrifft hoffnung habind. Jtem Petrus92 / Jr sind widergeborn / nit auß sterblichem / sonder auß vnsterblichem saamen / namlichen durch das wort deß lebendigen Gottes / vnd der do bleibt in ewigkeyt. Das ist aber das wort / das durch das Euangelium zuo euch gebracht ist. Es zeüget auch der Herr im Euangelio vnd spricht93 / Jr sind yetz rein von deß worts wegen das ich mit euch geredt hab. Jtem er spricht auch94 / Welcher mich liebet / der wirt mein wort halten / vnd mein vatter wirt jn lieben / vnd wir werdend zuo jm kommen / vnd wonung by jm machen. Also auch Jeremias95 / dein wort ist mir zur fröud worden. Vnd David96 / die satzungen deß Herren sind billich / vnd erfröuwend dz hertz. Darzuo dienet auch dz der Herr im Euangelio gesprochen97 / so jr inn mir bleibend / vnd meine wort inn euch bleibend / was jr wöllend / das werdend jr begern / vnd es wirt euch widerfaren. An eim andern ort spricht der Prophet98 / wenn jr wöllend vnd hörend / so werdend jr das best im land niessen / so jr aber mein wort nit wöllend hören / so werdend jr vom schwert gefressen werden. Es erzelt auch Moses nach der vile vnd lenge Levit. xxvj. vnd Deut. xxviij.cap. wz guots darauß entstande / so man dem wort Gottes zuohört vnd volget. Darumb haltet auch Dauid dz wort Gottes höher dann alle wollüst vnnd schätz diser welt / da er spricht 99 / Die forcht deß Herrn ist rein vnd steiff in ewigkeit / die vrteil deß Herren sind warhafft vnd gerecht / lustbarlicher dann die menge deß feinesten golds / vnd süsser dann honig oder honigwaben. Die haltet dein diener / dann wer sie haltet / dem wirt ein grosse widergeltung. Vnd100 dz gsatzt deines munds ist mir besser dann vnzalbar gold vnd silber. Vnd so dein gsatz nit mein wollust were / so were ich verdorben in meinem ellend. Dahar gehört auch die Euangelisch101 gleichnuß von dem der ein kostlichs pärle kaufft / Jtem von dem der da verkaufft alles das er hat / vnd ein acker darumb kaufft / in dem er wußt ein schatz verborgen sein. Dann disers pärle vnd diser schatz / ist dz Euangelium oder wort Gottes / wölches auch von seiner fürträffenliche wegen in der H. gschrifft etwan genent wirt102 ein liecht / fewr / schwert / ein hammer der die Felsen zerschlecht / ein schilt / vnd wz dergleichen zuonammen mer sind.

103 Also hat nun euwer lieb auff dißmal gehört / wie vnser getreüwer Herr vnd Gott / der da wil das alle menschen sälig werdind vnd zuo erkantnuß der waarheyt kömnmind / sein wort habe geoffnet allen menschen inn der gantzen welt / vnd aber darzuo vnd von deß wegen geoffnet / das mengklicher dardurch / er sye was standts / alters oder wäsens er wölle / die waarheit lerne erkennen / vnd berichtet werde der waaren säligkeyt / vnnd ein volkomne anzeigung habe / wie man wol vnd säligklich leben sölle / damit der mensch Gottes volkommen sye / zuo allen guotten wercken bereittet. Dann es hatt der Herr im wort der waarheit seiner kirchen alles das angeben / darinn das heil vnd alle Gottsäligkeit stadt. Ja alles das / das von nöten ist zewissen / von Gott / von seinen wercken / von seinen gerichten / von seim willen vnd seinen gebotten / Auch von Christo / vom glauben in Christum / vnd von allem dz zuo eim heiligen leben gehört / dz ist alles völlig in dem wort Gottes begriffen. Vnnd darff die kirch Gottes nit anderßwo har auß menschen satzungen zebättlen / oder etwas zuohin zeflicken / als ob dem wort Gottes etwz mangle / dann der Herr hat nit nur muntlich vnsere vordern durch

88 Amos 8.
89 Deut.8.
90 Matth.4.
91 Rom.15.
92 1.Pet.1.
93 Joan.15.
94 Joan.14.
95 Jerem.15.
96 Psal.13.
97 Joan.15.
98 Esai.1.
99 Psalm 19.
100 Psal.119.
101 Matth.13.
102 Psal.119. Pro.30. Heb.4. Jerem.23.
103 Beschlussz.

Predig.
guͤtter noch schaͤtz der gantzen welt dem wort Gottes moͤgend verglichen werden. Vnd soͤllichs gebend wir dem wort Gottes nit zuͦ one grund vnd zeügnuß der heiligen geschrifft. Dann im Propheten Amos88 troͤuwet Gott als die hoͤchste straff / den hunger vnd durst / nit deß brotts vnd wassers / sonder deß hoͤrens deß worts Gottes. Darumb stadt auch im gsatzt89 vnd im Euangelio90 / das der mensch nit allein im brot laͤbe / sonder in einem yeden wort das auß dem mund Gotes gadt. Vnd der Apostel Paulus spricht91 / daß alles das vns fürgeschriben / syge vns zur leer fürgeschriben / auff das wir durch gedullt vnnd trost der geschrifft hoffnung habind. Jtem Petrus92 / Jr sind widergeborn / nit auß sterblichem / sonder auß vnsterblichem saamen / namlichen durch das wort deß lebendigen Gottes / vnd der do bleibt in ewigkeyt. Das ist aber das wort / das durch das Euangelium zuͦ euch gebracht ist. Es zeüget auch der Herr im Euangelio vnd spricht93 / Jr sind yetz rein von deß worts wegen das ich mit euch geredt hab. Jtem er spricht auch94 / Welcher mich liebet / der wirt mein wort halten / vnd mein vatter wirt jn lieben / vnd wir werdend zuͦ jm kommen / vnd wonung by jm machen. Also auch Jeremias95 / dein wort ist mir zur froͤud worden. Vnd David96 / die satzungen deß Herren sind billich / vnd erfroͤuwend dz hertz. Darzuͦ dienet auch dz der Herr im Euangelio gesprochen97 / so jr inn mir bleibend / vnd meine wort inn euch bleibend / was jr woͤllend / das werdend jr begern / vnd es wirt euch widerfaren. An eim andern ort spricht der Prophet98 / wenn jr woͤllend vnd hoͤrend / so werdend jr das best im land niessen / so jr aber mein wort nit woͤllend hoͤren / so werdend jr vom schwert gefressen werden. Es erzelt auch Moses nach der vile vnd lenge Levit. xxvj. vnd Deut. xxviij.cap. wz guͦts darauß entstande / so man dem wort Gottes zuͦhoͤrt vnd volget. Darumb haltet auch Dauid dz wort Gottes hoͤher dann alle wollüst vnnd schaͤtz diser welt / da er spricht 99 / Die forcht deß Herrn ist rein vnd steiff in ewigkeit / die vrteil deß Herren sind warhafft vnd gerecht / lustbarlicher dann die menge deß feinesten golds / vnd suͤsser dann honig oder honigwaben. Die haltet dein diener / dann wer sie haltet / dem wirt ein grosse widergeltung. Vnd100 dz gsatzt deines munds ist mir besser dann vnzalbar gold vnd silber. Vnd so dein gsatz nit mein wollust were / so were ich verdorben in meinem ellend. Dahar gehoͤrt auch die Euangelisch101 gleichnuß von dem der ein kostlichs paͤrle kaufft / Jtem von dem der da verkaufft alles das er hat / vnd ein acker darumb kaufft / in dem er wußt ein schatz verborgen sein. Dann disers paͤrle vnd diser schatz / ist dz Euangelium oder wort Gottes / woͤlches auch von seiner fürtraͤffenliche wegen in der H. gschrifft etwan genent wirt102 ein liecht / fewr / schwert / ein hammer der die Felsen zerschlecht / ein schilt / vnd wz dergleichen zuͦnammen mer sind.

103 Also hat nun euwer lieb auff dißmal gehoͤrt / wie vnser getreüwer Herr vnd Gott / der da wil das alle menschen saͤlig werdind vnd zuͦ erkantnuß der waarheyt koͤmnmind / sein wort habe geoffnet allen menschen inn der gantzen welt / vnd aber darzuͦ vnd von deß wegen geoffnet / das mengklicher dardurch / er sye was standts / alters oder waͤsens er woͤlle / die waarheit lerne erkennen / vnd berichtet werde der waaren saͤligkeyt / vnnd ein volkomne anzeigung habe / wie man wol vnd saͤligklich leben soͤlle / damit der mensch Gottes volkommen sye / zuͦ allen guͦtten wercken bereittet. Dann es hatt der Herr im wort der waarheit seiner kirchen alles das angeben / darinn das heil vnd alle Gottsaͤligkeit stadt. Ja alles das / das von noͤten ist zewissen / von Gott / von seinen wercken / von seinen gerichten / von seim willen vnd seinen gebotten / Auch von Christo / vom glauben in Christum / vnd von allem dz zuͦ eim heiligen leben gehoͤrt / dz ist alles voͤllig in dem wort Gottes begriffen. Vnnd darff die kirch Gottes nit anderßwo har auß menschen satzungen zebaͤttlen / oder etwas zuͦhin zeflicken / als ob dem wort Gottes etwz mangle / dann der Herr hat nit nur muntlich vnsere vordern durch

88 Amos 8.
89 Deut.8.
90 Matth.4.
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93 Joan.15.
94 Joan.14.
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99 Psalm 19.
100 Psal.119.
101 Matth.13.
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103 Beschlussz.
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[X./0111] Predig. guͤtter noch schaͤtz der gantzen welt dem wort Gottes moͤgend verglichen werden. Vnd soͤllichs gebend wir dem wort Gottes nit zuͦ one grund vnd zeügnuß der heiligen geschrifft. Dann im Propheten Amos 88 troͤuwet Gott als die hoͤchste straff / den hunger vnd durst / nit deß brotts vnd wassers / sonder deß hoͤrens deß worts Gottes. Darumb stadt auch im gsatzt 89 vnd im Euangelio 90 / das der mensch nit allein im brot laͤbe / sonder in einem yeden wort das auß dem mund Gotes gadt. Vnd der Apostel Paulus spricht 91 / daß alles das vns fürgeschriben / syge vns zur leer fürgeschriben / auff das wir durch gedullt vnnd trost der geschrifft hoffnung habind. Jtem Petrus 92 / Jr sind widergeborn / nit auß sterblichem / sonder auß vnsterblichem saamen / namlichen durch das wort deß lebendigen Gottes / vnd der do bleibt in ewigkeyt. Das ist aber das wort / das durch das Euangelium zuͦ euch gebracht ist. Es zeüget auch der Herr im Euangelio vnd spricht 93 / Jr sind yetz rein von deß worts wegen das ich mit euch geredt hab. Jtem er spricht auch 94 / Welcher mich liebet / der wirt mein wort halten / vnd mein vatter wirt jn lieben / vnd wir werdend zuͦ jm kommen / vnd wonung by jm machen. Also auch Jeremias 95 / dein wort ist mir zur froͤud worden. Vnd David 96 / die satzungen deß Herren sind billich / vnd erfroͤuwend dz hertz. Darzuͦ dienet auch dz der Herr im Euangelio gesprochen 97 / so jr inn mir bleibend / vnd meine wort inn euch bleibend / was jr woͤllend / das werdend jr begern / vnd es wirt euch widerfaren. An eim andern ort spricht der Prophet 98 / wenn jr woͤllend vnd hoͤrend / so werdend jr das best im land niessen / so jr aber mein wort nit woͤllend hoͤren / so werdend jr vom schwert gefressen werden. Es erzelt auch Moses nach der vile vnd lenge Levit. xxvj. vnd Deut. xxviij.cap. wz guͦts darauß entstande / so man dem wort Gottes zuͦhoͤrt vnd volget. Darumb haltet auch Dauid dz wort Gottes hoͤher dann alle wollüst vnnd schaͤtz diser welt / da er spricht 99 / Die forcht deß Herrn ist rein vnd steiff in ewigkeit / die vrteil deß Herren sind warhafft vnd gerecht / lustbarlicher dann die menge deß feinesten golds / vnd suͤsser dann honig oder honigwaben. Die haltet dein diener / dann wer sie haltet / dem wirt ein grosse widergeltung. Vnd 100 dz gsatzt deines munds ist mir besser dann vnzalbar gold vnd silber. Vnd so dein gsatz nit mein wollust were / so were ich verdorben in meinem ellend. Dahar gehoͤrt auch die Euangelisch 101 gleichnuß von dem der ein kostlichs paͤrle kaufft / Jtem von dem der da verkaufft alles das er hat / vnd ein acker darumb kaufft / in dem er wußt ein schatz verborgen sein. Dann disers paͤrle vnd diser schatz / ist dz Euangelium oder wort Gottes / woͤlches auch von seiner fürtraͤffenliche wegen in der H. gschrifft etwan genent wirt 102 ein liecht / fewr / schwert / ein hammer der die Felsen zerschlecht / ein schilt / vnd wz dergleichen zuͦnammen mer sind. 103 Also hat nun euwer lieb auff dißmal gehoͤrt / wie vnser getreüwer Herr vnd Gott / der da wil das alle menschen saͤlig werdind vnd zuͦ erkantnuß der waarheyt koͤmnmind / sein wort habe geoffnet allen menschen inn der gantzen welt / vnd aber darzuͦ vnd von deß wegen geoffnet / das mengklicher dardurch / er sye was standts / alters oder waͤsens er woͤlle / die waarheit lerne erkennen / vnd berichtet werde der waaren saͤligkeyt / vnnd ein volkomne anzeigung habe / wie man wol vnd saͤligklich leben soͤlle / damit der mensch Gottes volkommen sye / zuͦ allen guͦtten wercken bereittet. Dann es hatt der Herr im wort der waarheit seiner kirchen alles das angeben / darinn das heil vnd alle Gottsaͤligkeit stadt. Ja alles das / das von noͤten ist zewissen / von Gott / von seinen wercken / von seinen gerichten / von seim willen vnd seinen gebotten / Auch von Christo / vom glauben in Christum / vnd von allem dz zuͦ eim heiligen leben gehoͤrt / dz ist alles voͤllig in dem wort Gottes begriffen. Vnnd darff die kirch Gottes nit anderßwo har auß menschen satzungen zebaͤttlen / oder etwas zuͦhin zeflicken / als ob dem wort Gottes etwz mangle / dann der Herr hat nit nur muntlich vnsere vordern durch 88 Amos 8. 89 Deut.8. 90 Matth.4. 91 Rom.15. 92 1.Pet.1. 93 Joan.15. 94 Joan.14. 95 Jerem.15. 96 Psal.13. 97 Joan.15. 98 Esai.1. 99 Psalm 19. 100 Psal.119. 101 Matth.13. 102 Psal.119. Pro.30. Heb.4. Jerem.23. 103 Beschlussz.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. X.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/111>, abgerufen am 16.05.2024.