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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
machete / dann es gebüre vnd zimme sich nit sölichs von Gott zuo gedencken. Seine wort hab ich doben in der achtenden predig anzogen / da ich geredt hab von der gerechten deß vatters / vnd anzeigt was es seye zur gerechten deß vatters sitzen.

585 So vil aber jetzund andere bilder belanget / die man den creaturen oder Götteren auffrichtet / so sind söliche nit minder verbotten dann Gottes bildtnussen. Dann sol man dem waaren Gott kein bild auffrichten / so sol mans auch vil minder einem frömbden Gott auffrichten. Dann mit den bilderen hatt es die gestalt / dz deß menschen gemüt zum ersten jm erwelt ein Gott zuo vereeren / darnach so bildet es jm yn etwas gstalt / die gibt es jm zuo / vnd dannenthin so macht die hand dz bild / das man deßhalb recht spricht / das gemüt empfahe den götzen / die hand gebäre jhn aber. Nun hatt aber Gott im ersten gebott verbotten / das wir nicht frömbde götter haben söllind. Wer nun keine frömbde götter hatt oder jm selbs erwellt / der erdenckt jhnen auch kein bildtnuß / vnd richt jhnen keine götzen auff / dann er weißt das es vnrecht ist Gott ein bildtnuß wöllen auffrichten / er weißt auch das es wider Gott ist / ein frömbden Gott erwellen / vnnd deßhalb auch eines frömbden Gotts bildtnuß inn der kirchen wellen haben vnnd auffrichten. Darumb läsend wir auch niergent / das die kirch vnnd gemeind Gottes im alten Testament jrgent einiche bilder jhren heiligen (deren sie doch vil hattend / nammlich die alten heiligen Patriarchen / Richter / Künig / Priester / Propheten vnd marterer / auch vil fürnemer ehrlicher frawen vnnd witfrawen /) auffgericht habe. So hat auch die erste kirch zun zeiten Christi vnnd der heiligen Apostlen keine bilder gehabt inn jhren templen oder bätthüseren / weder Christi deß Herren / noch anderer heiligen.

Es ist auch menigklichen bewüsst die that deß heiligen Epiphanij die er inn Syria zuo Anablatha gethon hat / welche funden wirt inn einer Griechischen Epistel an Johannem den Bischoff zuo Jerusalem / welche Epistel vonn Sanct Hieronymo ins latin verdolmetschet ist / Nammlich das er ein tuoch daran ein bildtnuß was / eintweders Christi oder sonst eins heiligen / inn einer kirchen fand hangen / das nam er vnd zerzeeret es / vnnd sagt / das es der Christenlichen religion zuo wider wäre / das inn eim tempel Gottes eines menschen bild sölt hangen.

586 Es schreibt auch der heilig Augustinus in dem Register der Kätzeren / von einer frawen Marcella genant / die der Carpocratianer sect anhieng / das sie bildtnussen heige gehebt deß Herren Jesu / Jtem Pauli / Homeri vnd Pythagore / vnd das sie die habe vereeret / sie anbättet vnd vor jnen geröucht. Darumb auch Eraßmus von Roterdam / der inn den bücheren der alten vätteren gar treffenlich geübt / nach dem er vil vnd scharpff von dem bruch der bilderen inn den templen geschriben hatt / sagt er zum letsten wol vnd recht druff also. Das bilder inn der kirchen sein söllind / das leert kein gebott / auch kein menschlichs nit. Vnd es wäre leichter / vnd das sicherer / das man alle bilder auß den kirchen thäte / dann das man dahin möge kommen / das man ein maß darinn halte / vnd kein aberglauben vnd superstition darmit inmische. Dann wie suber vnd rein joch dz gemüt von superstition vnd aberglauben immer seye / so sicht es doch einer superstition vnd aberglauben gleich / wenn einer so er bättet / vor einem höltzinen bild niderknüwet / seine augen auff das setzt / mit jhm redet / vnd es küßt / vnnd nimmer bättet er habe dann ein bild vor jm. Vnd wer jm Gott anderst ynbildet / dann wie er ist / der verehret die geschnitzten bild / wider das verbott dises gebotts. Jtem im selben büchlin schreibt er auch ein söllichs. Es sind biß auff die zeyt deß heiligen Hieronymi sölliche männer gewesen / die inn der religion vnnd am glauben kein fäl hattend / die littend inn jhren templen kein bildtnuß / weder gemalete / noch gegrabne / noch gewürckte / auch die bildtnuß Christi nicht /

585 Es sind auch andere bilder verbotten / zur vereerung zuo bruchen.
586 Jn Catechesi.

Predig.
machete / dann es gebüre vnd zimme sich nit soͤlichs von Gott zuͦ gedencken. Seine wort hab ich doben in der achtenden predig anzogen / da ich geredt hab von der gerechten deß vatters / vnd anzeigt was es seye zur gerechten deß vatters sitzen.

585 So vil aber jetzund andere bilder belanget / die man den creaturen oder Goͤtteren auffrichtet / so sind soͤliche nit minder verbotten dann Gottes bildtnussen. Dann sol man dem waaren Gott kein bild auffrichten / so sol mans auch vil minder einem froͤmbden Gott auffrichten. Dann mit den bilderen hatt es die gestalt / dz deß menschen gemuͤt zum ersten jm erwelt ein Gott zuͦ vereeren / darnach so bildet es jm yn etwas gstalt / die gibt es jm zuͦ / vnd dannenthin so macht die hand dz bild / das man deßhalb recht spricht / das gemuͤt empfahe den goͤtzen / die hand gebaͤre jhn aber. Nun hatt aber Gott im ersten gebott verbotten / das wir nicht froͤmbde goͤtter haben soͤllind. Wer nun keine froͤmbde goͤtter hatt oder jm selbs erwellt / der erdenckt jhnen auch kein bildtnuß / vnd richt jhnen keine goͤtzen auff / dann er weißt das es vnrecht ist Gott ein bildtnuß woͤllen auffrichten / er weißt auch das es wider Gott ist / ein froͤmbden Gott erwellen / vnnd deßhalb auch eines froͤmbden Gotts bildtnuß inn der kirchen wellen haben vnnd auffrichten. Darumb laͤsend wir auch niergent / das die kirch vnnd gemeind Gottes im alten Testament jrgent einiche bilder jhren heiligen (deren sie doch vil hattend / nammlich die alten heiligen Patriarchen / Richter / Künig / Priester / Propheten vnd marterer / auch vil fürnemer ehrlicher frawen vnnd witfrawen /) auffgericht habe. So hat auch die erste kirch zun zeiten Christi vnnd der heiligen Apostlen keine bilder gehabt inn jhren templen oder baͤtthüseren / weder Christi deß Herren / noch anderer heiligen.

Es ist auch menigklichen bewüsst die that deß heiligen Epiphanij die er inn Syria zuͦ Anablatha gethon hat / welche funden wirt inn einer Griechischen Epistel an Johannem den Bischoff zuͦ Jerusalem / welche Epistel vonn Sanct Hieronymo ins latin verdolmetschet ist / Nammlich das er ein tuͦch daran ein bildtnuß was / eintweders Christi oder sonst eins heiligen / inn einer kirchen fand hangen / das nam er vnd zerzeeret es / vnnd sagt / das es der Christenlichen religion zuͦ wider waͤre / das inn eim tempel Gottes eines menschen bild soͤlt hangen.

586 Es schreibt auch der heilig Augustinus in dem Register der Kaͤtzeren / von einer frawen Marcella genant / die der Carpocratianer sect anhieng / das sie bildtnussen heige gehebt deß Herren Jesu / Jtem Pauli / Homeri vnd Pythagore / vnd das sie die habe vereeret / sie anbaͤttet vnd vor jnen geroͤucht. Darumb auch Eraßmus von Roterdam / der inn den buͤcheren der alten vaͤtteren gar treffenlich geuͤbt / nach dem er vil vnd scharpff von dem bruch der bilderen inn den templen geschriben hatt / sagt er zum letsten wol vnd recht druff also. Das bilder inn der kirchen sein soͤllind / das leert kein gebott / auch kein menschlichs nit. Vnd es waͤre leichter / vnd das sicherer / das man alle bilder auß den kirchen thaͤte / dann das man dahin moͤge kommen / das man ein maß darinn halte / vnd kein aberglauben vnd superstition darmit inmische. Dann wie suber vnd rein joch dz gemuͤt von superstition vnd aberglauben immer seye / so sicht es doch einer superstition vnd aberglauben gleich / wenn einer so er baͤttet / vor einem hoͤltzinen bild niderknüwet / seine augen auff das setzt / mit jhm redet / vnd es küßt / vnnd nimmer baͤttet er habe dann ein bild vor jm. Vnd wer jm Gott anderst ynbildet / dann wie er ist / der verehret die geschnitzten bild / wider das verbott dises gebotts. Jtem im selben buͤchlin schreibt er auch ein soͤllichs. Es sind biß auff die zeyt deß heiligen Hieronymi soͤlliche maͤnner gewesen / die inn der religion vnnd am glauben kein faͤl hattend / die littend inn jhren templen kein bildtnuß / weder gemalete / noch gegrabne / noch gewürckte / auch die bildtnuß Christi nicht /

585 Es sind auch andere bilder verbotten / zur vereerung zuͦ bruchen.
586 Jn Catechesi.
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[LIIII./0199] Predig. machete / dann es gebüre vnd zimme sich nit soͤlichs von Gott zuͦ gedencken. Seine wort hab ich doben in der achtenden predig anzogen / da ich geredt hab von der gerechten deß vatters / vnd anzeigt was es seye zur gerechten deß vatters sitzen. 585 So vil aber jetzund andere bilder belanget / die man den creaturen oder Goͤtteren auffrichtet / so sind soͤliche nit minder verbotten dann Gottes bildtnussen. Dann sol man dem waaren Gott kein bild auffrichten / so sol mans auch vil minder einem froͤmbden Gott auffrichten. Dann mit den bilderen hatt es die gestalt / dz deß menschen gemuͤt zum ersten jm erwelt ein Gott zuͦ vereeren / darnach so bildet es jm yn etwas gstalt / die gibt es jm zuͦ / vnd dannenthin so macht die hand dz bild / das man deßhalb recht spricht / das gemuͤt empfahe den goͤtzen / die hand gebaͤre jhn aber. Nun hatt aber Gott im ersten gebott verbotten / das wir nicht froͤmbde goͤtter haben soͤllind. Wer nun keine froͤmbde goͤtter hatt oder jm selbs erwellt / der erdenckt jhnen auch kein bildtnuß / vnd richt jhnen keine goͤtzen auff / dann er weißt das es vnrecht ist Gott ein bildtnuß woͤllen auffrichten / er weißt auch das es wider Gott ist / ein froͤmbden Gott erwellen / vnnd deßhalb auch eines froͤmbden Gotts bildtnuß inn der kirchen wellen haben vnnd auffrichten. Darumb laͤsend wir auch niergent / das die kirch vnnd gemeind Gottes im alten Testament jrgent einiche bilder jhren heiligen (deren sie doch vil hattend / nammlich die alten heiligen Patriarchen / Richter / Künig / Priester / Propheten vnd marterer / auch vil fürnemer ehrlicher frawen vnnd witfrawen /) auffgericht habe. So hat auch die erste kirch zun zeiten Christi vnnd der heiligen Apostlen keine bilder gehabt inn jhren templen oder baͤtthüseren / weder Christi deß Herren / noch anderer heiligen. Es ist auch menigklichen bewüsst die that deß heiligen Epiphanij die er inn Syria zuͦ Anablatha gethon hat / welche funden wirt inn einer Griechischen Epistel an Johannem den Bischoff zuͦ Jerusalem / welche Epistel vonn Sanct Hieronymo ins latin verdolmetschet ist / Nammlich das er ein tuͦch daran ein bildtnuß was / eintweders Christi oder sonst eins heiligen / inn einer kirchen fand hangen / das nam er vnd zerzeeret es / vnnd sagt / das es der Christenlichen religion zuͦ wider waͤre / das inn eim tempel Gottes eines menschen bild soͤlt hangen. 586 Es schreibt auch der heilig Augustinus in dem Register der Kaͤtzeren / von einer frawen Marcella genant / die der Carpocratianer sect anhieng / das sie bildtnussen heige gehebt deß Herren Jesu / Jtem Pauli / Homeri vnd Pythagore / vnd das sie die habe vereeret / sie anbaͤttet vnd vor jnen geroͤucht. Darumb auch Eraßmus von Roterdam / der inn den buͤcheren der alten vaͤtteren gar treffenlich geuͤbt / nach dem er vil vnd scharpff von dem bruch der bilderen inn den templen geschriben hatt / sagt er zum letsten wol vnd recht druff also. Das bilder inn der kirchen sein soͤllind / das leert kein gebott / auch kein menschlichs nit. Vnd es waͤre leichter / vnd das sicherer / das man alle bilder auß den kirchen thaͤte / dann das man dahin moͤge kommen / das man ein maß darinn halte / vnd kein aberglauben vnd superstition darmit inmische. Dann wie suber vnd rein joch dz gemuͤt von superstition vnd aberglauben immer seye / so sicht es doch einer superstition vnd aberglauben gleich / wenn einer so er baͤttet / vor einem hoͤltzinen bild niderknüwet / seine augen auff das setzt / mit jhm redet / vnd es küßt / vnnd nimmer baͤttet er habe dann ein bild vor jm. Vnd wer jm Gott anderst ynbildet / dann wie er ist / der verehret die geschnitzten bild / wider das verbott dises gebotts. Jtem im selben buͤchlin schreibt er auch ein soͤllichs. Es sind biß auff die zeyt deß heiligen Hieronymi soͤlliche maͤnner gewesen / die inn der religion vnnd am glauben kein faͤl hattend / die littend inn jhren templen kein bildtnuß / weder gemalete / noch gegrabne / noch gewürckte / auch die bildtnuß Christi nicht / 585 Es sind auch andere bilder verbotten / zur vereerung zuͦ bruchen. 586 Jn Catechesi.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. LIIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/199>, abgerufen am 21.11.2024.