Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Zwölffte
vnd das als ich acht von wegen der Anthropomorphiten. Nach vnd nach aber ist der brauch der bilderen in die kirchen eingeschlichen. Diß schreibt Erasmus.

587 Nun sol man aber auch vnserem Herren vnnd waaren Gott Christo Jesu kein bildtnuß auffrichten / von wegen seiner angenomnen menschlichen natur / dann er ist nit darumb mensch worden / das man jhn verbildete. Darzuo hat er sein menschliche natur gen himmel gefürt / vnnd wil hiemit / das so wir bätten wöllend / das wir die augen vnsers gemüts vnnd auch deß leybs / daselbst hin auffhebind. Auff erden hat er seiner kirchen geschickt an sein stadt die krafft deß heiligen geists / inn welcher er ein geistlichs reich fürt / vnnd bedarff keiner leiblichen oder eusserlichen dingen / den armen hat er geheissen gäben / nit seinen bilderen anhencken / was man jm thuon wil. Besonders aber auch dieweil vnwidersprechlich ist / das Christus vnser waarer Gott ist / vnnd der waar Gott verbeütet das man jm kein menschliche oder andere bildtnuß auffrichten sölle / das ist Gott mit menschlicher gestalt verbilde / so volget / das man auch Christo kein bild söll auffrichten / dann er der waar Gott vnd das ewig leben ist. j.Johan v. So vil vom ersten theil dises gebotts.

588 Im anderen theil wirt aber angezeigt vnd gelert / wie verr man keine bilder Gottes vnd der götteren sölle machen / vnd ob sie jemand machete / wie wir vns dargegen söllind halten. Namlich so sol man die bilder nicht machen zum Gottsdienst / oder das man sie zuo der religion brauchen wölle / vnd so sie jemand also machet / vnd zur religion braucht / so söllend doch die rechten Gottsglöubigen die verachten vnd nichts schetzen / vnd sollend sie weder verehren / noch anbätten / noch jnen inn einigen wäg dienen. Vnd werdend hie zwey ding genent die man mercken muoß / 589 Das ein das da stadt du solt sie nicht anbätten. Anbätten heißt hie nit nur anrüffen / vnd sie einfaltig anbätten / sonder auch das haupt vor jhnen blössen / niderknüwen sich biegen vnd neigen / es seye mit dem haupt oder mit dem gantzen leyb / vor jnen niderfallen / jhnen ehr erbieten / sie verehren förchten vnnd hoch halten. Die glöubigen habend etwan anbättet / das ist sich geneigt / jr haupt entblößt vnd niderknüwet / gegen der oberkeit vnd den Propheten / gegen den Fürsten vnd leereren deß volcks / auch gegen anderen Ersamen männeren vnd personen / dann Gott hatt sölichs gebotten / vonn wegen das er durch dise leüth das heil vnnd den wolstand der menschen würckt vnnd fürderet / Darzuo so sind auch die menschen läbendige bildtnussen Gottes / Die götzen aber sind todt / stumm / blind / holtz vnd stein / die söllend wir nit anbätten / das ist jnen gantz kein ehr erzeigen wann es gleich Gottes bildtnussen wärind.

590 Das ander aber ist / das da stadt / du solt sie auch nicht vereeren / oder jhnen nicht dienen. Jn welchem stückli verbotten wirt aller eusserer vnd vngebürlicher Gottsdienst / der Gott oder frembden götteren bewisen wirt mit superstition vnd aberglauben / mit vßerem kirchenpreng / fyrtagen / vnnd was dergleichen diß sind. Dann dienen / heißt einen vereeren vnd vor augen haben / vnd jhm etwas maiestet vnd Göttlichs zuomessen / vnd zuoschreiben / jnn hoch halten / jm röuchen / opfferen / oder andere dergleichen stuck vnd dienst beweisen / wie dann menigklicher weißt was dienen ist vnd heißt / besonders in religions sachen. Darumb wirt vns hiemit verbotten das lauffen zuo den bilderen / vnnd wenn es gleich Gottes bilder wärind. 591 Es wirdt vns auch verbotten aller dienst / das wir jnen nützit schenckind gäbind oder zuotragind / oder ützit Göttlichs zuogebind / dardurch wir vns gegen jhnen verstrickind / ja das wir sie gantz keiner eeren wärt haltind / oder sie zuo vnseren heiligen religions vnd glaubens sachen brauchen wöllind. Dieweil wir jnen nun kein ehr noch dienst entbieten oder beweisen söllend / wie könend wir jnen dann zuogeben / daß allein deß geists vnd deß worts Gottes eigenschafft vnd wolthat ist / namlich dz sie vns leerind erinnerind vnd ermanind /

587 Das man auch dem Herren Christo kein Bild mache.
588 Wie verr man keine bilder machen sölle.
589 Was anbätten seye.
590 Was dienen seye.
591 Die bilder leerend nichts.

Die Zwoͤlffte
vnd das als ich acht von wegen der Anthropomorphiten. Nach vnd nach aber ist der brauch der bilderen in die kirchen eingeschlichen. Diß schreibt Erasmus.

587 Nun sol man aber auch vnserem Herren vnnd waaren Gott Christo Jesu kein bildtnuß auffrichten / von wegen seiner angenomnen menschlichen natur / dann er ist nit darumb mensch worden / das man jhn verbildete. Darzuͦ hat er sein menschliche natur gen himmel gefuͤrt / vnnd wil hiemit / das so wir baͤtten woͤllend / das wir die augen vnsers gemuͤts vnnd auch deß leybs / daselbst hin auffhebind. Auff erden hat er seiner kirchen geschickt an sein stadt die krafft deß heiligen geists / inn welcher er ein geistlichs reich fuͤrt / vnnd bedarff keiner leiblichen oder eusserlichen dingen / den armen hat er geheissen gaͤben / nit seinen bilderen anhencken / was man jm thuͦn wil. Besonders aber auch dieweil vnwidersprechlich ist / das Christus vnser waarer Gott ist / vnnd der waar Gott verbeütet das man jm kein menschliche oder andere bildtnuß auffrichten soͤlle / das ist Gott mit menschlicher gestalt verbilde / so volget / das man auch Christo kein bild soͤll auffrichten / dann er der waar Gott vnd das ewig leben ist. j.Johan v. So vil vom ersten theil dises gebotts.

588 Im anderen theil wirt aber angezeigt vnd gelert / wie verr man keine bilder Gottes vnd der goͤtteren soͤlle machen / vnd ob sie jemand machete / wie wir vns dargegen soͤllind halten. Namlich so sol man die bilder nicht machen zum Gottsdienst / oder das man sie zuͦ der religion brauchen woͤlle / vnd so sie jemand also machet / vnd zur religion braucht / so soͤllend doch die rechten Gottsgloͤubigen die verachten vnd nichts schetzen / vnd sollend sie weder verehren / noch anbaͤtten / noch jnen inn einigen waͤg dienen. Vnd werdend hie zwey ding genent die man mercken muͦß / 589 Das ein das da stadt du solt sie nicht anbaͤtten. Anbaͤtten heißt hie nit nur anruͤffen / vnd sie einfaltig anbaͤtten / sonder auch das haupt vor jhnen bloͤssen / niderknüwen sich biegen vnd neigen / es seye mit dem haupt oder mit dem gantzen leyb / vor jnen niderfallen / jhnen ehr erbieten / sie verehren foͤrchten vnnd hoch halten. Die gloͤubigen habend etwan anbaͤttet / das ist sich geneigt / jr haupt entbloͤßt vnd niderknüwet / gegen der oberkeit vnd den Propheten / gegen den Fürsten vnd leereren deß volcks / auch gegen anderen Ersamen maͤnneren vnd personen / dann Gott hatt soͤlichs gebotten / vonn wegen das er durch dise leüth das heil vnnd den wolstand der menschen würckt vnnd fürderet / Darzuͦ so sind auch die menschen laͤbendige bildtnussen Gottes / Die goͤtzen aber sind todt / stumm / blind / holtz vnd stein / die soͤllend wir nit anbaͤtten / das ist jnen gantz kein ehr erzeigen wann es gleich Gottes bildtnussen waͤrind.

590 Das ander aber ist / das da stadt / du solt sie auch nicht vereeren / oder jhnen nicht dienen. Jn welchem stückli verbotten wirt aller eusserer vnd vngebürlicher Gottsdienst / der Gott oder frembden goͤtteren bewisen wirt mit superstition vnd aberglauben / mit vßerem kirchenpreng / fyrtagen / vnnd was dergleichen diß sind. Dann dienen / heißt einen vereeren vnd vor augen haben / vnd jhm etwas maiestet vnd Goͤttlichs zuͦmessen / vnd zuͦschreiben / jnn hoch halten / jm roͤuchen / opfferen / oder andere dergleichen stuck vnd dienst beweisen / wie dann menigklicher weißt was dienen ist vnd heißt / besonders in religions sachen. Darumb wirt vns hiemit verbotten das lauffen zuͦ den bilderen / vnnd wenn es gleich Gottes bilder waͤrind. 591 Es wirdt vns auch verbotten aller dienst / das wir jnen nützit schenckind gaͤbind oder zuͦtragind / oder ützit Goͤttlichs zuͦgebind / dardurch wir vns gegen jhnen verstrickind / ja das wir sie gantz keiner eeren waͤrt haltind / oder sie zuͦ vnseren heiligen religions vnd glaubens sachen brauchen woͤllind. Dieweil wir jnen nun kein ehr noch dienst entbieten oder beweisen soͤllend / wie koͤnend wir jnen dann zuͦgeben / daß allein deß geists vnd deß worts Gottes eigenschafft vnd wolthat ist / namlich dz sie vns leerind erinnerind vnd ermanind /

587 Das man auch dem Herren Christo kein Bild mache.
588 Wie verr man keine bilder machen soͤlle.
589 Was anbaͤtten seye.
590 Was dienen seye.
591 Die bilder leerend nichts.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0200" n="[54]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">Z</hi>wo&#x0364;lffte</hi></hi><lb/></fw>vnd das als ich acht von wegen der
                   Anthropomorphiten. Nach vnd nach aber ist der brauch der bilderen in die kirchen
                   eingeschlichen. Diß schreibt Erasmus.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="587"> Das man auch dem Herren Christo kein Bild
                   mache.</note> Nun sol man aber auch vnserem Herren vnnd waaren Gott Christo Jesu
                kein bildtnuß auffrichten / von wegen seiner angenomnen menschlichen natur / dann er
                ist nit darumb mensch worden / das man jhn verbildete. Darzu&#x0366; hat er sein menschliche
                natur gen himmel gefu&#x0364;rt / vnnd wil hiemit / das so wir ba&#x0364;tten wo&#x0364;llend / das wir die
                augen vnsers gemu&#x0364;ts vnnd auch deß leybs / daselbst hin auffhebind. Auff erden hat er
                seiner kirchen geschickt an sein stadt die krafft deß heiligen geists / inn welcher
                er ein geistlichs reich fu&#x0364;rt / vnnd bedarff keiner leiblichen oder eusserlichen
                dingen / den armen hat er geheissen ga&#x0364;ben / nit seinen bilderen anhencken / was man
                jm thu&#x0366;n wil. Besonders aber auch dieweil vnwidersprechlich ist / das Christus vnser
                waarer Gott ist / vnnd der waar Gott verbeütet das man jm kein menschliche oder
                andere bildtnuß auffrichten so&#x0364;lle / das ist Gott mit menschlicher gestalt verbilde /
                so volget / das man auch Christo kein bild so&#x0364;ll auffrichten / dann er der waar Gott
                vnd das ewig leben ist. j.Johan v. So vil vom ersten theil dises gebotts.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="588"> Wie verr man keine bilder machen
                   so&#x0364;lle.</note> Im anderen theil wirt aber angezeigt vnd gelert / wie verr man keine
                bilder Gottes vnd der go&#x0364;tteren so&#x0364;lle machen / vnd ob sie jemand machete / wie wir vns
                dargegen so&#x0364;llind halten. Namlich so sol man die bilder nicht machen zum Gottsdienst /
                oder das man sie zu&#x0366; der religion brauchen wo&#x0364;lle / vnd so sie jemand also machet /
                vnd zur religion braucht / so so&#x0364;llend doch die rechten Gottsglo&#x0364;ubigen die verachten
                vnd nichts schetzen / vnd sollend sie weder verehren / noch anba&#x0364;tten / noch jnen inn
                einigen wa&#x0364;g dienen. Vnd werdend hie zwey ding genent die man mercken mu&#x0366;ß / <note place="foot" n="589"> Was anba&#x0364;tten seye.</note> Das ein das da
                stadt du solt sie nicht anba&#x0364;tten. Anba&#x0364;tten heißt hie nit nur anru&#x0364;ffen / vnd sie
                einfaltig anba&#x0364;tten / sonder auch das haupt vor jhnen blo&#x0364;ssen / niderknüwen sich
                biegen vnd neigen / es seye mit dem haupt oder mit dem gantzen leyb / vor jnen
                niderfallen / jhnen ehr erbieten / sie verehren fo&#x0364;rchten vnnd hoch halten. Die
                glo&#x0364;ubigen habend etwan anba&#x0364;ttet / das ist sich geneigt / jr haupt entblo&#x0364;ßt vnd
                niderknüwet / gegen der oberkeit vnd den Propheten / gegen den Fürsten vnd leereren
                deß volcks / auch gegen anderen Ersamen ma&#x0364;nneren vnd personen / dann Gott hatt
                so&#x0364;lichs gebotten / vonn wegen das er durch dise leüth das heil vnnd den wolstand der
                menschen würckt vnnd fürderet / Darzu&#x0366; so sind auch die menschen la&#x0364;bendige
                bildtnussen Gottes / Die go&#x0364;tzen aber sind todt / stumm / blind / holtz vnd stein /
                die so&#x0364;llend wir nit anba&#x0364;tten / das ist jnen gantz kein ehr erzeigen wann es gleich
                Gottes bildtnussen wa&#x0364;rind.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="590"> Was dienen seye.</note> Das ander aber
                   ist / das da stadt / du solt sie auch nicht vereeren / oder jhnen nicht dienen. Jn
                   welchem stückli verbotten wirt aller eusserer vnd vngebürlicher Gottsdienst / der
                   Gott oder frembden go&#x0364;tteren bewisen wirt mit superstition vnd aberglauben /
                   mit vßerem kirchenpreng / fyrtagen / vnnd was dergleichen diß
                   sind. Dann dienen / heißt einen vereeren vnd vor augen haben / vnd jhm etwas
                   maiestet vnd Go&#x0364;ttlichs zu&#x0366;messen / vnd zu&#x0366;schreiben / jnn hoch halten / jm ro&#x0364;uchen
                   / opfferen / oder andere dergleichen stuck vnd dienst beweisen / wie dann
                   menigklicher weißt was dienen ist vnd heißt / besonders in religions sachen.
                   Darumb wirt vns hiemit verbotten das lauffen zu&#x0366; den bilderen / vnnd wenn es
                   gleich Gottes bilder wa&#x0364;rind. <note place="foot" n="591"> Die
                      bilder leerend nichts.</note> Es wirdt vns auch verbotten aller dienst / das
                   wir jnen nützit schenckind ga&#x0364;bind oder zu&#x0366;tragind / oder ützit
                   Go&#x0364;ttlichs zu&#x0366;gebind / dardurch wir vns gegen jhnen verstrickind / ja das
                   wir sie gantz keiner eeren wa&#x0364;rt haltind / oder sie zu&#x0366; vnseren heiligen religions
                   vnd glaubens sachen brauchen wo&#x0364;llind. Dieweil wir jnen nun kein ehr noch dienst
                   entbieten oder beweisen so&#x0364;llend / wie ko&#x0364;nend wir jnen dann zu&#x0366;geben / daß allein
                   deß geists vnd deß worts Gottes eigenschafft vnd wolthat ist / namlich dz sie vns
                   leerind erinnerind vnd ermanind /<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[54]/0200] Die Zwoͤlffte vnd das als ich acht von wegen der Anthropomorphiten. Nach vnd nach aber ist der brauch der bilderen in die kirchen eingeschlichen. Diß schreibt Erasmus. 587 Nun sol man aber auch vnserem Herren vnnd waaren Gott Christo Jesu kein bildtnuß auffrichten / von wegen seiner angenomnen menschlichen natur / dann er ist nit darumb mensch worden / das man jhn verbildete. Darzuͦ hat er sein menschliche natur gen himmel gefuͤrt / vnnd wil hiemit / das so wir baͤtten woͤllend / das wir die augen vnsers gemuͤts vnnd auch deß leybs / daselbst hin auffhebind. Auff erden hat er seiner kirchen geschickt an sein stadt die krafft deß heiligen geists / inn welcher er ein geistlichs reich fuͤrt / vnnd bedarff keiner leiblichen oder eusserlichen dingen / den armen hat er geheissen gaͤben / nit seinen bilderen anhencken / was man jm thuͦn wil. Besonders aber auch dieweil vnwidersprechlich ist / das Christus vnser waarer Gott ist / vnnd der waar Gott verbeütet das man jm kein menschliche oder andere bildtnuß auffrichten soͤlle / das ist Gott mit menschlicher gestalt verbilde / so volget / das man auch Christo kein bild soͤll auffrichten / dann er der waar Gott vnd das ewig leben ist. j.Johan v. So vil vom ersten theil dises gebotts. 588 Im anderen theil wirt aber angezeigt vnd gelert / wie verr man keine bilder Gottes vnd der goͤtteren soͤlle machen / vnd ob sie jemand machete / wie wir vns dargegen soͤllind halten. Namlich so sol man die bilder nicht machen zum Gottsdienst / oder das man sie zuͦ der religion brauchen woͤlle / vnd so sie jemand also machet / vnd zur religion braucht / so soͤllend doch die rechten Gottsgloͤubigen die verachten vnd nichts schetzen / vnd sollend sie weder verehren / noch anbaͤtten / noch jnen inn einigen waͤg dienen. Vnd werdend hie zwey ding genent die man mercken muͦß / 589 Das ein das da stadt du solt sie nicht anbaͤtten. Anbaͤtten heißt hie nit nur anruͤffen / vnd sie einfaltig anbaͤtten / sonder auch das haupt vor jhnen bloͤssen / niderknüwen sich biegen vnd neigen / es seye mit dem haupt oder mit dem gantzen leyb / vor jnen niderfallen / jhnen ehr erbieten / sie verehren foͤrchten vnnd hoch halten. Die gloͤubigen habend etwan anbaͤttet / das ist sich geneigt / jr haupt entbloͤßt vnd niderknüwet / gegen der oberkeit vnd den Propheten / gegen den Fürsten vnd leereren deß volcks / auch gegen anderen Ersamen maͤnneren vnd personen / dann Gott hatt soͤlichs gebotten / vonn wegen das er durch dise leüth das heil vnnd den wolstand der menschen würckt vnnd fürderet / Darzuͦ so sind auch die menschen laͤbendige bildtnussen Gottes / Die goͤtzen aber sind todt / stumm / blind / holtz vnd stein / die soͤllend wir nit anbaͤtten / das ist jnen gantz kein ehr erzeigen wann es gleich Gottes bildtnussen waͤrind. 590 Das ander aber ist / das da stadt / du solt sie auch nicht vereeren / oder jhnen nicht dienen. Jn welchem stückli verbotten wirt aller eusserer vnd vngebürlicher Gottsdienst / der Gott oder frembden goͤtteren bewisen wirt mit superstition vnd aberglauben / mit vßerem kirchenpreng / fyrtagen / vnnd was dergleichen diß sind. Dann dienen / heißt einen vereeren vnd vor augen haben / vnd jhm etwas maiestet vnd Goͤttlichs zuͦmessen / vnd zuͦschreiben / jnn hoch halten / jm roͤuchen / opfferen / oder andere dergleichen stuck vnd dienst beweisen / wie dann menigklicher weißt was dienen ist vnd heißt / besonders in religions sachen. Darumb wirt vns hiemit verbotten das lauffen zuͦ den bilderen / vnnd wenn es gleich Gottes bilder waͤrind. 591 Es wirdt vns auch verbotten aller dienst / das wir jnen nützit schenckind gaͤbind oder zuͦtragind / oder ützit Goͤttlichs zuͦgebind / dardurch wir vns gegen jhnen verstrickind / ja das wir sie gantz keiner eeren waͤrt haltind / oder sie zuͦ vnseren heiligen religions vnd glaubens sachen brauchen woͤllind. Dieweil wir jnen nun kein ehr noch dienst entbieten oder beweisen soͤllend / wie koͤnend wir jnen dann zuͦgeben / daß allein deß geists vnd deß worts Gottes eigenschafft vnd wolthat ist / namlich dz sie vns leerind erinnerind vnd ermanind / 587 Das man auch dem Herren Christo kein Bild mache. 588 Wie verr man keine bilder machen soͤlle. 589 Was anbaͤtten seye. 590 Was dienen seye. 591 Die bilder leerend nichts.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/200
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [54]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/200>, abgerufen am 24.11.2024.