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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
begären was wir bedörffend an leyb vnnd an seel. Jm söllend wir alle zeyt lob vnd danck sagen vmb seine guothaten die er vns thuot / dann alles guots das wir menschen alle haben vnd vberkommend / das habend wir von niemand anders dann auß dem brunnen seiner Göttlichen gnaden. Dise eer muoß man Gott allweg allein zuoschreiben. Jtem so wir durch widerwertigkeyt vnnd trübsal geängstiget werdend / so söllend wir nit murmlen wider den guoten vnd gnedigen willen / auch wider die gerechten gericht Gottes / sonder wir söllend vil mehr gedultig sein / vnd vns demütigen vnder der gewaltigen vnd vätterlichen hand Gottes / vnd mit Dauiden schreyen / Herr es ist mir guot / das du mich gedemütiget hast. Wir sollend auch Gott nichts fürschreiben / sonder vns allweg gantz vnd gar jhm vnd seinem heiligen vnnd gerechten willen vnderwerffen. Jtem wir sollend jhm in allen dingen die eer geben / sein nammen vnnd leer bekennen vnd veriehen vor künigen vnd fürsten / ja vor allen menschen der gantzen wält / so offt es die notturfft vnnd Gottes eer erforderet. Da söllend wir vns Gottes vnsers vatters / seiner waarheit vnnd glaubens nicht schämmen / wir söllend vns auch nicht beschämmen Christi vnsers erlösers vnd seines creützes. Beschämmen söllend wir vns aber der jrrthuomb / der abgötterey / der wält / vnd aller eytelkeyt / luginen vnd boßheit. Wir söllend auch vom wort vnd von den wercken Gottes eerlich vnd Christenlich reden vnd halten / Gottes gesatzt sol vns heilig vnd hoch / das Euangelium teür vnd werd / vnd die leer der heiligen Ertzuätteren / Propheten vnd Apostlen hochgeachtet lieb vnnd angenem sein. Wir söllend den nammen deß Herren vnsers Gottes nimmer in mund nemmen one grosse vrsachen. Wir söllend nit schweeren / fluochen oder liegen vnder dem nammen Gottes / wir söllend Gottes wort vnd nammen nicht brauchen / zuo zauberey / gauglerey / vnd sägnen / dann mit dem wirdt der nam Gottes gar größlich gelesteret. Wir söllend auch steyff vnd vest halten / was wir bey dem nammen deß ewigen Gottes schweerend. Wir söllend warhafft vnd auffrecht sein in allen dingen / damit so die wält in vns ein sölche hochhaltung vnd heiligung deß nammens Gottes sicht / vnseren vatter preyse der in himmlen ist. Das ist der recht vnd Christenlich brauch deß nammens Gottes / vnnd Gottes wolgefelliger Gottsdienst.

607 Dargegen aber mißbrauchend wir den nammen Gottes in mancherley wäg. Erstlich so vnsere hertzen kein forcht vnd scheühen gegen Gott tragend / so wir von den gerichten vnd vrtheilen Gottes / von seim wort vnd gesatzt vnzimlich / leichtfertig / schantlich vnnd lesterlich redend / Jtem so wir die wort Gottes leichtfertigklich brauchend / vnd auff andere ding ziehend / dann es sein sol / vnd also die geschrifft in ein groben vnerbaren verstand zühend etc. Deßgleich so entheiligendt wir den nammen deß Herren vnsers Gottes / wenn wir jn nit anrüffend / sonder vns zuo weiß nit was Götteren keerend / zuo menschen hilff / vnd bösen künsten / zuo verbottnen dingen / zuon götzen / zur zauberey / welchs fürnemlich denn zuo mal beschicht / wenn wir vonn wegen vnser sünden / oder so vns sonst Gott probieren vnd bewären wil / in vnfal kömend / vnd darinnen wider Gott murmlend / seine gericht vnnd vrtheil scheltend / vnnd also vndultigklich vnd mit lesterung Gottes das tragend / das wir aber billich vnd wol verdient leydend. Dahär dann auch gehört / das etliche vnflät / den aller heiligesten nammen Gottes brauchend zuo vnerberer holdschafft / item verdorbne oder gestolne ding wider zuo erlangen vnnd zuo finden. Jtem wenn wir jm nit in allen dingen alle eer zuoschreibend / Also so etwas guots durch vns beschehen ist / oder etwas löblichs in vns ist / vnd wir vns selbs das selbig / oder zum wenigsten ein theil daran zuoschreibend vnd zuo mässend / vnnd es nit alles überal Gott

607 Wie der namm Gottes mißbraucht werde.

Predig.
begaͤren was wir bedoͤrffend an leyb vnnd an seel. Jm soͤllend wir alle zeyt lob vnd danck sagen vmb seine guͦthaten die er vns thuͦt / dann alles guͦts das wir menschen alle haben vnd vberkommend / das habend wir von niemand anders dann auß dem brunnen seiner Goͤttlichen gnaden. Dise eer muͦß man Gott allweg allein zuͦschreiben. Jtem so wir durch widerwertigkeyt vnnd truͤbsal geaͤngstiget werdend / so soͤllend wir nit murmlen wider den guͦten vnd gnedigen willen / auch wider die gerechten gericht Gottes / sonder wir soͤllend vil mehr gedultig sein / vnd vns demuͤtigen vnder der gewaltigen vnd vaͤtterlichen hand Gottes / vnd mit Dauiden schreyen / Herr es ist mir guͦt / das du mich gedemuͤtiget hast. Wir sollend auch Gott nichts fürschreiben / sonder vns allweg gantz vnd gar jhm vnd seinem heiligen vnnd gerechten willen vnderwerffen. Jtem wir sollend jhm in allen dingen die eer geben / sein nammen vnnd leer bekennen vnd veriehen vor künigen vnd fürsten / ja vor allen menschen der gantzen waͤlt / so offt es die notturfft vnnd Gottes eer erforderet. Da soͤllend wir vns Gottes vnsers vatters / seiner waarheit vnnd glaubens nicht schaͤmmen / wir soͤllend vns auch nicht beschaͤmmen Christi vnsers erloͤsers vnd seines creützes. Beschaͤmmen soͤllend wir vns aber der jrrthuͦmb / der abgoͤtterey / der waͤlt / vnd aller eytelkeyt / luginen vnd boßheit. Wir soͤllend auch vom wort vnd von den wercken Gottes eerlich vnd Christenlich reden vnd halten / Gottes gesatzt sol vns heilig vnd hoch / das Euangelium teür vnd werd / vnd die leer der heiligen Ertzuaͤtteren / Propheten vnd Apostlen hochgeachtet lieb vnnd angenem sein. Wir soͤllend den nammen deß Herren vnsers Gottes nimmer in mund nemmen one grosse vrsachen. Wir soͤllend nit schweeren / fluͦchen oder liegen vnder dem nammen Gottes / wir soͤllend Gottes wort vnd nammen nicht brauchen / zuͦ zauberey / gauglerey / vnd saͤgnen / dann mit dem wirdt der nam Gottes gar groͤßlich gelesteret. Wir soͤllend auch steyff vnd vest halten / was wir bey dem nammen deß ewigen Gottes schweerend. Wir soͤllend warhafft vnd auffrecht sein in allen dingen / damit so die waͤlt in vns ein soͤlche hochhaltung vnd heiligung deß nammens Gottes sicht / vnseren vatter preyse der in himmlen ist. Das ist der recht vnd Christenlich brauch deß nammens Gottes / vnnd Gottes wolgefelliger Gottsdienst.

607 Dargegen aber mißbrauchend wir den nammen Gottes in mancherley waͤg. Erstlich so vnsere hertzen kein forcht vnd scheühen gegen Gott tragend / so wir von den gerichten vnd vrtheilen Gottes / von seim wort vnd gesatzt vnzimlich / leichtfertig / schantlich vnnd lesterlich redend / Jtem so wir die wort Gottes leichtfertigklich brauchend / vnd auff andere ding ziehend / dann es sein sol / vnd also die geschrifft in ein groben vnerbaren verstand zühend ꝛc. Deßgleich so entheiligendt wir den nammen deß Herren vnsers Gottes / wenn wir jn nit anruͤffend / sonder vns zuͦ weiß nit was Goͤtteren keerend / zuͦ menschen hilff / vnd boͤsen künsten / zuͦ verbottnen dingen / zuͦn goͤtzen / zur zauberey / welchs fürnemlich denn zuͦ mal beschicht / wenn wir vonn wegen vnser sünden / oder so vns sonst Gott probieren vnd bewaͤren wil / in vnfal koͤmend / vnd darinnen wider Gott murmlend / seine gericht vnnd vrtheil scheltend / vnnd also vndultigklich vnd mit lesterung Gottes das tragend / das wir aber billich vnd wol verdient leydend. Dahaͤr dann auch gehoͤrt / das etliche vnflaͤt / den aller heiligesten nammen Gottes brauchend zuͦ vnerberer holdschafft / item verdorbne oder gestolne ding wider zuͦ erlangen vnnd zuͦ finden. Jtem wenn wir jm nit in allen dingen alle eer zuͦschreibend / Also so etwas guͦts durch vns beschehen ist / oder etwas loͤblichs in vns ist / vnd wir vns selbs das selbig / oder zum wenigsten ein theil daran zuͦschreibend vnd zuͦ maͤssend / vnnd es nit alles überal Gott

607 Wie der namm Gottes mißbraucht werde.
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                   allweg gantz vnd gar jhm vnd seinem heiligen vnnd gerechten willen vnderwerffen.
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. LVII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/205>, abgerufen am 24.11.2024.