Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Predig.
bescheiden / waarhafft / dienstbar vnd guotwillig zuo allen ehrlichen dingen die man im hauß zuo schaffen hat. Hüt dich auch vor allen denen dingen / auß denen böser vnd schädlicher argwon entspringen mag. Greiff weder deins meister weib noch töchtern fräfenlich an / auch die haußmägt nit / red nit zevil mit jnen weder offenlich noch heimlich. Deins meisters wyb / halt als dein muoter / wie sie dann ist / vnd seine töchtern / halt als deine schwestern / vnd denen schand zuofügen ist ein grosse schwäre sünd. Ein jüngling sol auch suber vnd nit vnflätig sein / freyes ferigs dings / vffrecht / vnd zimlicher gmeiner speiß / nit schläckerhafft vnd vngnügig / vnd was deß dings als ist. Jn summa behalte ein yeder jüngling dz wol in seim hertzen / das dz eines jungen menschen ampt ist / sich sauber vnd rein enthalten von aller vnreinigkeit / Jtem vnderthänig sein / nit wöllen herrschen / sonder yederman dienen / allweg etwas rechts lernen / wenig reden / nimmer nichts hochmütigs vnd hochtragens reden oder rümselen / nit widerbefftzen / sonder vil leiden vnd lassen übergon.

671 Zum fünfften / von der ehrentbietung gegen den dienern der kirchen / die da hirten leerer vnd vätter sind der Christenlichen gmeynden / wirt vil geredt / besonders von denen die lieber ein herrschafft hettend / dann ein dienst. Wir söllend aber erkennen das sie vns von Gott geben sind / vnd dz er durch sie mitt vns rede. Das sag ich aber von denen / die vns nit jr eigne tröum fürtragend / sonder das wort der waarheit / von wölchem der Herr im Euangelio redt / wer eüch hört / der hört mich / wer eüch verachtet / der verachtet mich. Darumb so ist diser dienst vom Herren / durch welchen er vnser heil würckt / Vnd deßhalb sol man den dienern ghorsammen / so sie jr ampt recht brauchend vnd verrichtend. Man sol sie auch lieben / wol vnd ehrlich von jnen halten / vnd ämpsig für sie bitten. 672 Vnd dieweil sie vns säyend das geistlich / so sol man jnen nitt vergunnen noch abschlahen zuoschneiden das fleischlich vnd zeitlich / Dann673 der arbeiter ist seines lons werdt. 674 Vnd dieweil der Römisch Landtvogt bey den Juden / dem heiligen Apostel Paulo sein hilff vnd beystand erzeigt / vnd nit abgschlagen hat / do die Juden jn vnderstuondend zemürden / vnd offnen gwalt an jn zeleggen / so sol vil minder ein Christenliche Oberkeit / den treüwen dieneren Christi vnd der kirchen / jr hilff schutz vnd schirm abschlahen. Dahar dienend yetzund die zeügnussen deß heiligen Apostels Pauli / der da spricht / j.Theß. am letsten Capitel / Wir bittend eüch lieben brüder / das jr erkennind die an eüch arbeitend / vnd eüch vorstond in dem Herren / vnnd vermanend eüch / das jhr sie haltind dester mehr in der liebe vmb jres wercks willen / vnd sind fridsam mit jnen. Vnd zun Hebr. am xiij. Capitel spricht er / Sind gehorsam eüwern vorstehern / vnd volgend jnen / dann sie wachend über eüwere seelen / als die da rechenschafft darfür geben söllend / auff das sie das mit fröuden thügind / vnd nit mit seüfftzen / dann das ist eüch nit nutzlich. Dann675 was jamers vnnd übels gantzen Künigreichen vnd völckern entstande auß der verachtung deß worts Gottes vnnd der dieneren / das mag man sehen auß vilen exempeln / sonderlich aber vß dem dz beschriben wirt im andern buoch der Chronick am letsten capit. da also stadt / Vnd der Herr jrer vätteren Gott sandt zuo jnen seine botten frü (dann er schonet seines volcks vnd seiner wonung) aber sie spottetend der botten Gottes / vnd verachtetend seine wort / vnnd äffetend seine Propheten / biß der grimm deß Herren über sein volck wuochß / das kein heilen mer da was. Vnnd mit disen worten stimmend auch die / die der Herr Jesus im Euangelio redt Matth. am xxiij. Capit. da er spricht / Sihe ich senden zuo eüch Propheten vnd weisen / vnd gschrifft geleerten / vnd der selbigen werdend jhr etlich töden vnd creützigen / vnd etlich werdend jhr geißlen in eüweren schuolen / vnd werdend sie verfolgen von einer statt biß zur anderen / auff das vff eüch komme alles das gerecht bluot das vergossen ist auff erden / von dem bluot an Abels deß gerechten / biß auff das bluot Zacharie deß suns Barachie / welchen

671 Von der ehrembietung gegen den dieneren der kirchen.
672 1.Cor.9.
673 Matth.10.
674 Acto.23.24.25.
675 Verachtung der dieneren deß worts.

Predig.
bescheiden / waarhafft / dienstbar vnd guͦtwillig zuͦ allen ehrlichen dingen die man im hauß zuͦ schaffen hat. Huͤt dich auch vor allen denen dingen / auß denen boͤser vnd schaͤdlicher argwon entspringen mag. Greiff weder deins meister weib noch toͤchtern fraͤfenlich an / auch die haußmaͤgt nit / red nit zevil mit jnen weder offenlich noch heimlich. Deins meisters wyb / halt als dein muͦter / wie sie dann ist / vnd seine toͤchtern / halt als deine schwestern / vnd denen schand zuͦfuͤgen ist ein grosse schwaͤre sünd. Ein jüngling sol auch suber vnd nit vnflaͤtig sein / freyes ferigs dings / vffrecht / vnd zimlicher gmeiner speiß / nit schlaͤckerhafft vnd vngnuͤgig / vnd was deß dings als ist. Jn summa behalte ein yeder jüngling dz wol in seim hertzen / das dz eines jungen menschen ampt ist / sich sauber vnd rein enthalten von aller vnreinigkeit / Jtem vnderthaͤnig sein / nit woͤllen herrschen / sonder yederman dienen / allweg etwas rechts lernen / wenig reden / nimmer nichts hochmuͤtigs vnd hochtragens reden oder ruͤmselen / nit widerbefftzen / sonder vil leiden vnd lassen übergon.

671 Zum fünfften / von der ehrentbietung gegen den dienern der kirchen / die da hirten leerer vnd vaͤtter sind der Christenlichen gmeynden / wirt vil geredt / besonders von denen die lieber ein herrschafft hettend / dann ein dienst. Wir soͤllend aber erkennen das sie vns von Gott geben sind / vnd dz er durch sie mitt vns rede. Das sag ich aber von denen / die vns nit jr eigne troͤum fürtragend / sonder das wort der waarheit / von woͤlchem der Herr im Euangelio redt / wer eüch hoͤrt / der hoͤrt mich / wer eüch verachtet / der verachtet mich. Darumb so ist diser dienst vom Herren / durch welchen er vnser heil würckt / Vnd deßhalb sol man den dienern ghorsammen / so sie jr ampt recht brauchend vnd verrichtend. Man sol sie auch lieben / wol vnd ehrlich von jnen halten / vnd aͤmpsig für sie bitten. 672 Vnd dieweil sie vns saͤyend das geistlich / so sol man jnen nitt vergunnen noch abschlahen zuͦschneiden das fleischlich vnd zeitlich / Dann673 der arbeiter ist seines lons werdt. 674 Vnd dieweil der Roͤmisch Landtvogt bey den Juden / dem heiligen Apostel Paulo sein hilff vnd beystand erzeigt / vnd nit abgschlagen hat / do die Juden jn vnderstuͦndend zemürden / vnd offnen gwalt an jn zeleggen / so sol vil minder ein Christenliche Oberkeit / den treüwen dieneren Christi vnd der kirchen / jr hilff schutz vnd schirm abschlahen. Dahar dienend yetzund die zeügnussen deß heiligen Apostels Pauli / der da spricht / j.Theß. am letsten Capitel / Wir bittend eüch lieben bruͤder / das jr erkennind die an eüch arbeitend / vnd eüch vorstond in dem Herren / vnnd vermanend eüch / das jhr sie haltind dester mehr in der liebe vmb jres wercks willen / vnd sind fridsam mit jnen. Vnd zun Hebr. am xiij. Capitel spricht er / Sind gehorsam eüwern vorstehern / vnd volgend jnen / dann sie wachend über eüwere seelen / als die da rechenschafft darfür geben soͤllend / auff das sie das mit froͤuden thuͤgind / vnd nit mit seüfftzen / dann das ist eüch nit nutzlich. Dann675 was jamers vnnd übels gantzen Künigreichen vnd voͤlckern entstande auß der verachtung deß worts Gottes vnnd der dieneren / das mag man sehen auß vilen exempeln / sonderlich aber vß dem dz beschriben wirt im andern buͦch der Chronick am letsten capit. da also stadt / Vnd der Herr jrer vaͤtteren Gott sandt zuͦ jnen seine botten fruͤ (dann er schonet seines volcks vnd seiner wonung) aber sie spottetend der botten Gottes / vnd verachtetend seine wort / vnnd aͤffetend seine Propheten / biß der grimm deß Herren über sein volck wuͦchß / das kein heilen mer da was. Vnnd mit disen worten stimmend auch die / die der Herr Jesus im Euangelio redt Matth. am xxiij. Capit. da er spricht / Sihe ich senden zuͦ eüch Propheten vnd weisen / vnd gschrifft geleerten / vnd der selbigen werdend jhr etlich toͤden vnd creützigen / vnd etlich werdend jhr geißlen in eüweren schuͦlen / vnd werdend sie verfolgen von einer statt biß zur anderen / auff das vff eüch komme alles das gerecht bluͦt das vergossen ist auff erden / von dem bluͦt an Abels deß gerechten / biß auff das bluͦt Zacharie deß suns Barachie / welchen

671 Von der ehrembietung gegen den dieneren der kirchen.
672 1.Cor.9.
673 Matth.10.
674 Acto.23.24.25.
675 Verachtung der dieneren deß worts.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0229" n="LXIX."/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi></hi><lb/></fw>bescheiden / waarhafft / dienstbar vnd gu&#x0366;twillig
                   zu&#x0366; allen ehrlichen dingen die man im hauß zu&#x0366; schaffen hat. Hu&#x0364;t dich auch vor
                   allen denen dingen / auß denen bo&#x0364;ser vnd scha&#x0364;dlicher argwon entspringen mag.
                   Greiff weder deins meister weib noch to&#x0364;chtern fra&#x0364;fenlich an / auch die haußma&#x0364;gt
                   nit / red nit zevil mit jnen weder offenlich noch heimlich. Deins meisters wyb /
                   halt als dein mu&#x0366;ter / wie sie dann ist / vnd seine to&#x0364;chtern / halt als deine
                   schwestern / vnd denen schand zu&#x0366;fu&#x0364;gen ist ein grosse schwa&#x0364;re sünd. Ein jüngling
                   sol auch suber vnd nit vnfla&#x0364;tig sein / freyes ferigs dings /
                   vffrecht / vnd zimlicher gmeiner speiß / nit schla&#x0364;ckerhafft vnd vngnu&#x0364;gig / vnd
                   was deß dings als ist. Jn summa behalte ein yeder jüngling dz wol in seim hertzen
                   / das dz eines jungen menschen ampt ist / sich sauber vnd rein enthalten von aller
                   vnreinigkeit / Jtem vndertha&#x0364;nig sein / nit wo&#x0364;llen herrschen / sonder yederman
                   dienen / allweg etwas rechts lernen / wenig reden / nimmer nichts hochmu&#x0364;tigs vnd
                   hochtragens reden oder ru&#x0364;mselen / nit widerbefftzen /
                   sonder vil leiden vnd lassen übergon.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="671"> Von der ehrembietung gegen den
                      dieneren der kirchen.</note> Zum fünfften / von der ehrentbietung gegen den
                   dienern der kirchen / die da hirten leerer vnd va&#x0364;tter sind der Christenlichen
                   gmeynden / wirt vil geredt / besonders von denen die lieber ein herrschafft
                   hettend / dann ein dienst. Wir so&#x0364;llend aber erkennen das sie vns von Gott geben
                   sind / vnd dz er durch sie mitt vns rede. Das sag ich aber von denen / die vns nit
                   jr eigne tro&#x0364;um fürtragend / sonder das wort der waarheit / von wo&#x0364;lchem der Herr im
                   Euangelio redt / wer eüch ho&#x0364;rt / der ho&#x0364;rt mich / wer eüch verachtet / der
                   verachtet mich. Darumb so ist diser dienst vom Herren / durch welchen er vnser
                   heil würckt / Vnd deßhalb sol man den dienern ghorsammen / so sie jr ampt recht
                   brauchend vnd verrichtend. Man sol sie auch lieben / wol vnd ehrlich von jnen
                   halten / vnd a&#x0364;mpsig für sie bitten. <note place="foot" n="672">
                      1.Cor.9.</note> Vnd dieweil sie vns sa&#x0364;yend das geistlich / so sol man jnen
                   nitt vergunnen noch abschlahen zu&#x0366;schneiden das fleischlich vnd zeitlich /
                      Dann<note place="foot" n="673"> Matth.10.</note> der
                   arbeiter ist seines lons werdt. <note place="foot" n="674">
                      Acto.23.24.25.</note> Vnd dieweil der Ro&#x0364;misch Landtvogt bey den Juden / dem
                   heiligen Apostel Paulo sein hilff vnd beystand erzeigt / vnd nit abgschlagen hat /
                   do die Juden jn vnderstu&#x0366;ndend zemürden / vnd offnen gwalt an jn
                   zeleggen / so sol vil minder ein Christenliche Oberkeit / den treüwen dieneren
                   Christi vnd der kirchen / jr hilff schutz vnd schirm abschlahen. Dahar dienend
                   yetzund die zeügnussen deß heiligen Apostels Pauli / der da spricht / j.Theß. am
                   letsten Capitel / Wir bittend eüch lieben bru&#x0364;der / das jr erkennind die an
                   eüch arbeitend / vnd eüch vorstond in dem Herren / vnnd vermanend eüch / das jhr
                   sie haltind dester mehr in der liebe vmb jres wercks willen / vnd sind fridsam mit
                   jnen. Vnd zun Hebr. am xiij. Capitel spricht er / Sind gehorsam eüwern
                   vorstehern / vnd volgend jnen / dann sie wachend über eüwere seelen / als die da
                   rechenschafft darfür geben so&#x0364;llend / auff das sie das mit fro&#x0364;uden thu&#x0364;gind / vnd
                   nit mit seüfftzen / dann das ist eüch nit nutzlich. Dann<note place="foot" n="675"> Verachtung der dieneren deß worts.</note> was jamers vnnd
                   übels gantzen Künigreichen vnd vo&#x0364;lckern entstande auß der verachtung deß worts
                   Gottes vnnd der dieneren / das mag man sehen auß vilen exempeln / sonderlich aber
                   vß dem dz beschriben wirt im andern bu&#x0366;ch der Chronick am letsten capit. da also
                   stadt / Vnd der Herr jrer va&#x0364;tteren Gott sandt zu&#x0366; jnen seine botten fru&#x0364; (dann er
                   schonet seines volcks vnd seiner wonung) aber sie spottetend der botten Gottes /
                   vnd verachtetend seine wort / vnnd a&#x0364;ffetend seine Propheten / biß der grimm deß
                   Herren über sein volck wu&#x0366;chß / das kein heilen mer da was. Vnnd mit disen worten
                   stimmend auch die / die der Herr Jesus im Euangelio redt Matth. am xxiij.
                   Capit. da er spricht / Sihe ich senden zu&#x0366; eüch Propheten vnd weisen / vnd
                   gschrifft geleerten / vnd der selbigen werdend jhr etlich to&#x0364;den vnd creützigen /
                   vnd etlich werdend jhr geißlen in eüweren schu&#x0366;len / vnd werdend sie verfolgen von
                   einer statt biß zur anderen / auff das vff eüch komme alles das gerecht blu&#x0366;t das
                   vergossen ist auff erden / von dem blu&#x0366;t an Abels deß gerechten / biß auff das
                   blu&#x0366;t Zacharie deß suns Barachie / welchen<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[LXIX./0229] Predig. bescheiden / waarhafft / dienstbar vnd guͦtwillig zuͦ allen ehrlichen dingen die man im hauß zuͦ schaffen hat. Huͤt dich auch vor allen denen dingen / auß denen boͤser vnd schaͤdlicher argwon entspringen mag. Greiff weder deins meister weib noch toͤchtern fraͤfenlich an / auch die haußmaͤgt nit / red nit zevil mit jnen weder offenlich noch heimlich. Deins meisters wyb / halt als dein muͦter / wie sie dann ist / vnd seine toͤchtern / halt als deine schwestern / vnd denen schand zuͦfuͤgen ist ein grosse schwaͤre sünd. Ein jüngling sol auch suber vnd nit vnflaͤtig sein / freyes ferigs dings / vffrecht / vnd zimlicher gmeiner speiß / nit schlaͤckerhafft vnd vngnuͤgig / vnd was deß dings als ist. Jn summa behalte ein yeder jüngling dz wol in seim hertzen / das dz eines jungen menschen ampt ist / sich sauber vnd rein enthalten von aller vnreinigkeit / Jtem vnderthaͤnig sein / nit woͤllen herrschen / sonder yederman dienen / allweg etwas rechts lernen / wenig reden / nimmer nichts hochmuͤtigs vnd hochtragens reden oder ruͤmselen / nit widerbefftzen / sonder vil leiden vnd lassen übergon. 671 Zum fünfften / von der ehrentbietung gegen den dienern der kirchen / die da hirten leerer vnd vaͤtter sind der Christenlichen gmeynden / wirt vil geredt / besonders von denen die lieber ein herrschafft hettend / dann ein dienst. Wir soͤllend aber erkennen das sie vns von Gott geben sind / vnd dz er durch sie mitt vns rede. Das sag ich aber von denen / die vns nit jr eigne troͤum fürtragend / sonder das wort der waarheit / von woͤlchem der Herr im Euangelio redt / wer eüch hoͤrt / der hoͤrt mich / wer eüch verachtet / der verachtet mich. Darumb so ist diser dienst vom Herren / durch welchen er vnser heil würckt / Vnd deßhalb sol man den dienern ghorsammen / so sie jr ampt recht brauchend vnd verrichtend. Man sol sie auch lieben / wol vnd ehrlich von jnen halten / vnd aͤmpsig für sie bitten. 672 Vnd dieweil sie vns saͤyend das geistlich / so sol man jnen nitt vergunnen noch abschlahen zuͦschneiden das fleischlich vnd zeitlich / Dann 673 der arbeiter ist seines lons werdt. 674 Vnd dieweil der Roͤmisch Landtvogt bey den Juden / dem heiligen Apostel Paulo sein hilff vnd beystand erzeigt / vnd nit abgschlagen hat / do die Juden jn vnderstuͦndend zemürden / vnd offnen gwalt an jn zeleggen / so sol vil minder ein Christenliche Oberkeit / den treüwen dieneren Christi vnd der kirchen / jr hilff schutz vnd schirm abschlahen. Dahar dienend yetzund die zeügnussen deß heiligen Apostels Pauli / der da spricht / j.Theß. am letsten Capitel / Wir bittend eüch lieben bruͤder / das jr erkennind die an eüch arbeitend / vnd eüch vorstond in dem Herren / vnnd vermanend eüch / das jhr sie haltind dester mehr in der liebe vmb jres wercks willen / vnd sind fridsam mit jnen. Vnd zun Hebr. am xiij. Capitel spricht er / Sind gehorsam eüwern vorstehern / vnd volgend jnen / dann sie wachend über eüwere seelen / als die da rechenschafft darfür geben soͤllend / auff das sie das mit froͤuden thuͤgind / vnd nit mit seüfftzen / dann das ist eüch nit nutzlich. Dann 675 was jamers vnnd übels gantzen Künigreichen vnd voͤlckern entstande auß der verachtung deß worts Gottes vnnd der dieneren / das mag man sehen auß vilen exempeln / sonderlich aber vß dem dz beschriben wirt im andern buͦch der Chronick am letsten capit. da also stadt / Vnd der Herr jrer vaͤtteren Gott sandt zuͦ jnen seine botten fruͤ (dann er schonet seines volcks vnd seiner wonung) aber sie spottetend der botten Gottes / vnd verachtetend seine wort / vnnd aͤffetend seine Propheten / biß der grimm deß Herren über sein volck wuͦchß / das kein heilen mer da was. Vnnd mit disen worten stimmend auch die / die der Herr Jesus im Euangelio redt Matth. am xxiij. Capit. da er spricht / Sihe ich senden zuͦ eüch Propheten vnd weisen / vnd gschrifft geleerten / vnd der selbigen werdend jhr etlich toͤden vnd creützigen / vnd etlich werdend jhr geißlen in eüweren schuͦlen / vnd werdend sie verfolgen von einer statt biß zur anderen / auff das vff eüch komme alles das gerecht bluͦt das vergossen ist auff erden / von dem bluͦt an Abels deß gerechten / biß auff das bluͦt Zacharie deß suns Barachie / welchen 671 Von der ehrembietung gegen den dieneren der kirchen. 672 1.Cor.9. 673 Matth.10. 674 Acto.23.24.25. 675 Verachtung der dieneren deß worts.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/229
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. LXIX.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/229>, abgerufen am 26.11.2024.