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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Sibentzehende
welchem er vnderstuond die war vnd recht leer Christi in der kirchen anzuorichten vnd zuo erhalten / Die falsch aber vnd kätzerisch außzuoreüthen. Er beschalt auch die bischöff selb gar hefftig / do sie nit auffrecht wandletend vnd handletend / nach der regel deß heiligen Euangelij vnd der liebe / vnd erzalt jnen die grausamme handlungen der tyrannen wider sie / die vor jm gewesen warend / vnd was grossen fridens Gott durch jn den kirchen verlihen vnd gäben hette. Zeigt auch an wie übel es stünde so sie / die bischöff / also Gott vndanckbar sein wöltind / vnd selbs ein anderen lestertind / vnd mit schmach büchlinen byßind vnd vexiertind / mit welchen sie allen gottlosen götzendieneren ein fröud vnd glächter / vnd sich selb bey jnen zuospott machtind / so sie doch vil mee auß der heiligen gschrifft alle sachen handlen vnd zerleggen söltind. Dann er sprach / Wir habend die Euangelischen vnd Apostolischen bücher / deßgleich die geschrifften vnd weyssagungen der alten Propheten / die sollend vns leeren wz wir von dem heiligen willen Gottes halten söllind. Darumb lassend vns allen fyentlichen zanck vnd streyt hindan legen / vnd auß den von Gott yngegebnen worten zerlegung diser fragen mit vnseren hertzen vnd gemüteren nemmen vnd schöpffen.

756 Dahär dienet auch dz die frommen keiser / Gratianus Valentinianus vnd Theodosius auff dise meinung gebotten habend / nammlich / Wir wöllend dz alle völcker / so vnder vnser gnaden regierung vnd verwaltungen sind / in der religion wandlind vnd läbind / die der heilig Apostel Petrus den Römeren angäben hat / wie dann sölichs vnser religion so von jm biß auff vns här kommen außweyßt etc. Jn welchem ewer lieb sicht / wie die künig vnd Fürsten deß volcks im neüwen testament der kirchen Ammvätter vnnd Ammmüteren gewesen seyend / vnnd gehalten habind das die sorg der religion sonderlich jnen zuogehöre vnd zuostande.

757 Da werffend sie vns aber entgegen den außsatz Osie deß künigs Juda / welchen er überkam von wegen dessen / dz er dem priester in sein ampt griffen / vnd röuchwerck auff dem rouchaltar auffopfferet vnd anzündt hatt. Jtem sie werffend für das gebott / da Gott den Josua hieß vor dem priester Eleazar ston.758 Jtem das dem künig befolhen wirdt / das er das buoch deß gesatztes von den Leuiten empfahe.759 Aber760 vnsere disputation dienet nicht dahin / das wir wöllind das die ämpter vnd ständ der oberkeit vnd der dieneren der kirchen confundiert vnnd vermischt söllind werden / das nammlich der künig predige tauffe oder deß Herren Nachtmal zuo diene / oder das dargegen der priester zuo gericht sitze vnnd vrtheile vber den todschleger / oder mit recht vnnd vrtheil die eusseren spän der menschen zerlegge vnnd entscheide. Dann es hatt die kirchen Christi hierinn vnderscheidne ämpter / vnd behaltet auch die selbigen in jren vnderscheid / darzuo so ist auch Gott ein Gott der ordnung / nit der confusion vnd vnordnung. Sonder dahin reicht vnsere disputation / dz wir erzeigind vnd bewysind vor menigklichem / das es der oberkeit von ampts wegen zuostande / sich der religion annemmen / einstheil also / dz die selbig so sie zuo scheiteren gangen wäre widerumb auffgerichtet / anderstheils das die auffgerichtet / auch in jrem wäsen erhalten vnd nach der regel deß worts Gottes geübt vnd braucht werde. Dann darumb ward das gesatzt Gottes durch die priester den künigen in die händ gäben / damit der künig den willen Gottes in eüsseren vnd auch in kirchen sachen wüßte / vnd nach dem selben alle ding verhandlete vnd regierte. War ist es / das Josue der Hertzog vnd fürer deß volcks Gottes für Eleazar den priester gestelt ward. Aber man findt dargegen das auch er den priesteren gebott geben hatt. Vnd werdend also in jm als vil als beide personen / eins kirchen dieners vnd eins oberen in einen leib zemmen gfügt. Dem oberen wirt befolhen dz er den kirchendiener höre / dargegen sol auch der kirchendiener dem oberen volgen in allen denen dingen / die im gesatzt gebotten sind. Deßhalb so ist die oberkeit vonn Gott den priesteren oder dieneren der kirchen / nicht als herren / sonder als dieneren deß Herren Gottes / vnnd

756 Gratianus Valentinianus vnd Theodosus.
757 Von Osiasdem außsetzigen.
758 Num.27.
759 Deut.17.
760 Der oberkeit vnd der kirchendieneren ampt sol nit vermischt werden.

Die Sibentzehende
welchem er vnderstuͦnd die war vnd recht leer Christi in der kirchen anzuͦrichten vnd zuͦ erhalten / Die falsch aber vnd kaͤtzerisch außzuͦreüthen. Er beschalt auch die bischoͤff selb gar hefftig / do sie nit auffrecht wandletend vnd handletend / nach der regel deß heiligen Euangelij vnd der liebe / vnd erzalt jnen die grausamme handlungen der tyrannen wider sie / die vor jm gewesen warend / vnd was grossen fridens Gott durch jn den kirchen verlihen vnd gaͤben hette. Zeigt auch an wie übel es stuͤnde so sie / die bischoͤff / also Gott vndanckbar sein woͤltind / vnd selbs ein anderen lestertind / vnd mit schmach buͤchlinen byßind vnd vexiertind / mit welchen sie allen gottlosen goͤtzendieneren ein froͤud vnd glaͤchter / vnd sich selb bey jnen zuͦspott machtind / so sie doch vil mee auß der heiligen gschrifft alle sachen handlen vnd zerleggen soͤltind. Dann er sprach / Wir habend die Euangelischen vnd Apostolischen buͤcher / deßgleich die geschrifften vnd weyssagungen der alten Propheten / die sollend vns leeren wz wir von dem heiligen willen Gottes halten soͤllind. Darumb lassend vns allen fyentlichen zanck vnd streyt hindan legen / vnd auß den von Gott yngegebnen worten zerlegung diser fragen mit vnseren hertzen vnd gemuͤteren nemmen vnd schoͤpffen.

756 Dahaͤr dienet auch dz die frommen keiser / Gratianus Valentinianus vnd Theodosius auff dise meinung gebotten habend / nammlich / Wir woͤllend dz alle voͤlcker / so vnder vnser gnaden regierung vnd verwaltungen sind / in der religion wandlind vnd laͤbind / die der heilig Apostel Petrus den Roͤmeren angaͤben hat / wie dann soͤlichs vnser religion so von jm biß auff vns haͤr kommen außweyßt ꝛc. Jn welchem ewer lieb sicht / wie die künig vnd Fürsten deß volcks im neüwen testament der kirchen Ammvaͤtter vnnd Ammmuͤteren gewesen seyend / vnnd gehalten habind das die sorg der religion sonderlich jnen zuͦgehoͤre vnd zuͦstande.

757 Da werffend sie vns aber entgegen den außsatz Osie deß künigs Juda / welchen er überkam von wegen dessen / dz er dem priester in sein ampt griffen / vnd roͤuchwerck auff dem rouchaltar auffopfferet vnd anzündt hatt. Jtem sie werffend für das gebott / da Gott den Josua hieß vor dem priester Eleazar ston.758 Jtem das dem künig befolhen wirdt / das er das buͦch deß gesatztes von den Leuiten empfahe.759 Aber760 vnsere disputation dienet nicht dahin / das wir woͤllind das die aͤmpter vnd staͤnd der oberkeit vnd der dieneren der kirchen confundiert vnnd vermischt soͤllind werden / das nammlich der künig predige tauffe oder deß Herren Nachtmal zuͦ diene / oder das dargegen der priester zuͦ gericht sitze vnnd vrtheile vber den todschleger / oder mit recht vnnd vrtheil die eusseren spaͤn der menschen zerlegge vnnd entscheide. Dann es hatt die kirchen Christi hierinn vnderscheidne aͤmpter / vnd behaltet auch die selbigen in jren vnderscheid / darzuͦ so ist auch Gott ein Gott der ordnung / nit der confusion vnd vnordnung. Sonder dahin reicht vnsere disputation / dz wir erzeigind vnd bewysind vor menigklichem / das es der oberkeit von ampts wegen zuͦstande / sich der religion annemmen / einstheil also / dz die selbig so sie zuͦ scheiteren gangen waͤre widerumb auffgerichtet / anderstheils das die auffgerichtet / auch in jrem waͤsen erhalten vnd nach der regel deß worts Gottes geuͤbt vnd braucht werde. Dann darumb ward das gesatzt Gottes durch die priester den künigen in die haͤnd gaͤben / damit der künig den willen Gottes in eüsseren vnd auch in kirchen sachen wüßte / vnd nach dem selben alle ding verhandlete vnd regierte. War ist es / das Josue der Hertzog vnd fuͤrer deß volcks Gottes für Eleazar den priester gestelt ward. Aber man findt dargegen das auch er den priesteren gebott geben hatt. Vnd werdend also in jm als vil als beide personen / eins kirchen dieners vnd eins oberen in einen leib zemmen gfuͤgt. Dem oberen wirt befolhen dz er den kirchendiener hoͤre / dargegen sol auch der kirchendiener dem oberen volgen in allen denen dingen / die im gesatzt gebotten sind. Deßhalb so ist die oberkeit vonn Gott den priesteren oder dieneren der kirchen / nicht als herren / sonder als dieneren deß Herren Gottes / vnnd

756 Gratianus Valentinianus vnd Theodosus.
757 Von Osiasdem außsetzigen.
758 Num.27.
759 Deut.17.
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                   tyrannen wider sie / die vor jm gewesen warend / vnd was grossen fridens Gott
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                   in jren vnderscheid / darzu&#x0366; so ist auch Gott ein Gott der ordnung / nit der
                   confusion vnd vnordnung. Sonder dahin reicht vnsere disputation / dz wir erzeigind vnd bewysind vor menigklichem / das es der oberkeit
                   von ampts wegen zu&#x0366;stande / sich der religion annemmen / einstheil also / dz die
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                   eüsseren vnd auch in kirchen sachen wüßte / vnd nach dem selben alle ding
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                   Gottes für Eleazar den priester gestelt ward. Aber man findt dargegen das auch er
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [81]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/254>, abgerufen am 24.11.2024.