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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
deßhalb vil mer also Gott selb vnnd seinem gsatzt vnderworffen / welchem die diener der kirchen gleich als wol als die oberen vnderworffen sind. Dann so die läfftzen deß priesters dz wort Gottes nit redend / vnd er nur mit dem nammen ein priester ist / so sol jn auch keiner auß der gantzen gmein hören noch vor augen haben / ich wil gschweigen der Fürst oder Ober. Malachias spricht761 / Die läfftzen deß priesters söllend mit wüssenheit vnd kunst berichtet sein / dz man dz gsatzt von seinem mund frage / dann er ist ein bott deß Herren der herrscharen. Söliche priester nit wöllen hören die also sind / ist als vil als Gott selb verwerffen. Vnd sölichen priesteren sind die frommen Fürsten in Jsrael allweg beholffen vnd berathen gewesen. Aber falsche pfaffen habend sie abgstossen vnd entsetzt / auch bescholten so sie etwan jr ampt liederlich versahend. Sie habend auch darbey etwan ordnungen vnd gsatzte gemacht von den ämpteren wie die recht vnd ordenlich söllind versehen vnd verwalten werden.

762 Also stat vom Salomon geschriben.763 Vnd Salomon verstieß den Abiathar das er nit priester wäre deß Herren / auff dz er erfüllete dz wort deß Herren / dz er über dz hauß Eli geredt hat zuo Silo / vnd Zadock den priester satzt der künig an die statt Abiathars. Vnd im ij. buoch der Chronicken am viij. cap. lißt man auch also von jm. Vnd Salomon stellet die priester in jrer ordnung zuo jrem ampt / wie es Dauid sein vatter gesetzt hat / vnd die Leuiten vff jre huot / zeloben vnd zedienen vor den priestern / yetliche vff jren tag. Vnd im selbigen buoch stat wol auch764 von Joiada dem priester / dz er den künig Joas gesalbet habe vnd ins Reich gesetzt / Es stat aber auch dargegen / dz der künig den priester beschickt habe vnd jm befelch geben / die stür einzuoziehen vnd den tempel zeerneüweren. Also stat vom frommen vnd Gottsäligen Künig Ezechia765 / das er die Priester vnd Leuiten beschickt habe / vnd gesprochen / hörend mir zuo jhr Leuiten / heiligend eüch nun / das jhr heiligind das hauß deß Herren eüwerer vätteren Gotts / vnnd thuond herauß den vnflat auß dem heiligthumb. Jtem / Nun meine Sün / sind nit hinläßig / dann eüch hat der Herr erwölt / das jr vor jhm ston söllind / vnnd jm dienen. Vnd gleich hernach stat auch / das er sie geheissen hab opfferen auff dem Altar deß Herren. Jtem das er habe geordnet sänger in dem hauß deß Herren / die auch auff Jnstrumenten spiltind im Tempel. 766 Deßgleich so stallt er auch die Priester vnd Leuiten in jre ordnungen / einen yegklichen nach seinem ampt. Jtem er verordnet den Priesteren jre theil vnd besoldungen / vnd ließ jnen die durch andere darzuo verordnete Priester außteilen. So beschreib er auch alles volck in Jsrael vnd Juda / das sie kämind zum hauß deß Herren gehn Jerusalem den überschritt zuo halten dem Herren dem Gott Jsraels. Deßgleich767 schreib er gar herrliche brieff / als ob er gleich selb ein Priester gewesen were / an alles volck / mitt denen er sie zur waaren Religion vnd zur buoßwürckung vermanet. Auff welches alles sammen zuo letst von jm also geschriben stat.768 Also thet Ezechias im gantzen Juda / vnd thet was guot / recht vnd waarhafftig was vor dem Herren seinem Gott. Vß dem allem nun volget / dz so die Oberkeiten die religion verordnend vnd anrichtend nach dem wort Gottes / dz sie Gott ein wolgfallen daran thuond. Dergleichen wirt auch vom frommen vnd gottsäligen künig Josia gmäldet. Derhalben niemant mit grund sagen kan / dz die sorg vnd verwaltung der religion allein den Bischoffen zuoghöre.

769 Also habend auch die Christenlichen Keiser dise exempel der yetzgemälten vralten küngen vnd Fürsten als jrer vätteren für sich gsetzt / vnd jnen nachgfolget / vnd habend deßhalb die religions sachen in der kirchen Christi zum fleißigsten vnd höchsten gefürderet vnd sich deren angenommen. Arcadius vnd Honorius schreibend recht / dz so von der religion etwz zehandlen sey / so gebüre es sich dz die Bischof sölichs thügind. Noch so habend Gratianus Valentinianus vnd Theodosius vor jnen auch ein Göttliche satzung gmachet / in deren sie sich gegen aller welt erklärt habend / wz religion

761 Malach.2.
762 Dz die Fürsten vorzeiten auch in religions sachen habend gebott lassen vßgon.
763 3.Reg.2.
764 2.Pa.23.24.
765 2.Par.29.
766 2.Par.31.
767 2.Par.30.
768 2.Par.31.
769 Das auch die Christenlichen Oberen ordnungen gmachet in religions sachen.

Predig.
deßhalb vil mer also Gott selb vnnd seinem gsatzt vnderworffen / welchem die diener der kirchen gleich als wol als die oberen vnderworffen sind. Dann so die laͤfftzen deß priesters dz wort Gottes nit redend / vnd er nur mit dem nammen ein priester ist / so sol jn auch keiner auß der gantzen gmein hoͤren noch vor augen haben / ich wil gschweigen der Fürst oder Ober. Malachias spricht761 / Die laͤfftzen deß priesters soͤllend mit wüssenheit vnd kunst berichtet sein / dz man dz gsatzt von seinem mund frage / dann er ist ein bott deß Herren der herrscharen. Soͤliche priester nit woͤllen hoͤren die also sind / ist als vil als Gott selb verwerffen. Vnd soͤlichen priesteren sind die frommen Fürsten in Jsrael allweg beholffen vnd berathen gewesen. Aber falsche pfaffen habend sie abgstossen vnd entsetzt / auch bescholten so sie etwan jr ampt liederlich versahend. Sie habend auch darbey etwan ordnungen vnd gsatzte gemacht von den aͤmpteren wie die recht vnd ordenlich soͤllind versehen vnd verwalten werden.

762 Also stat vom Salomon geschriben.763 Vnd Salomon verstieß den Abiathar das er nit priester waͤre deß Herren / auff dz er erfüllete dz wort deß Herren / dz er über dz hauß Eli geredt hat zuͦ Silo / vnd Zadock den priester satzt der künig an die statt Abiathars. Vnd im ij. buͦch der Chronicken am viij. cap. lißt man auch also von jm. Vnd Salomon stellet die priester in jrer ordnung zuͦ jrem ampt / wie es Dauid sein vatter gesetzt hat / vnd die Leuiten vff jre huͦt / zeloben vnd zedienen vor den priestern / yetliche vff jren tag. Vnd im selbigen buͦch stat wol auch764 von Joiada dem priester / dz er den künig Joas gesalbet habe vnd ins Reich gesetzt / Es stat aber auch dargegen / dz der künig den priester beschickt habe vnd jm befelch geben / die stür einzuͦziehen vnd den tempel zeerneüweren. Also stat vom frommen vnd Gottsaͤligen Künig Ezechia765 / das er die Priester vnd Leuiten beschickt habe / vnd gesprochen / hoͤrend mir zuͦ jhr Leuiten / heiligend eüch nun / das jhr heiligind das hauß deß Herren eüwerer vaͤtteren Gotts / vnnd thuͦnd herauß den vnflat auß dem heiligthumb. Jtem / Nun meine Sün / sind nit hinlaͤßig / dann eüch hat der Herr erwoͤlt / das jr vor jhm ston soͤllind / vnnd jm dienen. Vnd gleich hernach stat auch / das er sie geheissen hab opfferen auff dem Altar deß Herren. Jtem das er habe geordnet saͤnger in dem hauß deß Herren / die auch auff Jnstrumenten spiltind im Tempel. 766 Deßgleich so stallt er auch die Priester vnd Leuiten in jre ordnungen / einen yegklichen nach seinem ampt. Jtem er verordnet den Priesteren jre theil vnd besoldungen / vnd ließ jnen die durch andere darzuͦ verordnete Priester außteilen. So beschreib er auch alles volck in Jsrael vnd Juda / das sie kaͤmind zum hauß deß Herren gehn Jerusalem den überschritt zuͦ halten dem Herren dem Gott Jsraels. Deßgleich767 schreib er gar herrliche brieff / als ob er gleich selb ein Priester gewesen were / an alles volck / mitt denen er sie zur waaren Religion vnd zur buͦßwürckung vermanet. Auff welches alles sammen zuͦ letst von jm also geschriben stat.768 Also thet Ezechias im gantzen Juda / vnd thet was guͦt / recht vnd waarhafftig was vor dem Herren seinem Gott. Vß dem allem nun volget / dz so die Oberkeiten die religion verordnend vnd anrichtend nach dem wort Gottes / dz sie Gott ein wolgfallen daran thuͦnd. Dergleichen wirt auch vom frommen vnd gottsaͤligen künig Josia gmaͤldet. Derhalben niemant mit grund sagen kan / dz die sorg vnd verwaltung der religion allein den Bischoffen zuͦghoͤre.

769 Also habend auch die Christenlichen Keiser dise exempel der yetzgemaͤlten vralten küngen vnd Fürsten als jrer vaͤtteren für sich gsetzt / vnd jnen nachgfolget / vnd habend deßhalb die religions sachen in der kirchen Christi zum fleißigsten vnd hoͤchsten gefürderet vnd sich deren angenommen. Arcadius vnd Honorius schreibend recht / dz so von der religion etwz zehandlen sey / so gebüre es sich dz die Bischof soͤlichs thuͤgind. Noch so habend Gratianus Valentinianus vnd Theodosius vor jnen auch ein Goͤttliche satzung gmachet / in deren sie sich gegen aller welt erklaͤrt habend / wz religion

761 Malach.2.
762 Dz die Fürsten vorzeiten auch in religions sachen habend gebott lassen vßgon.
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764 2.Pa.23.24.
765 2.Par.29.
766 2.Par.31.
767 2.Par.30.
768 2.Par.31.
769 Das auch die Christenlichen Oberen ordnungen gmachet in religions sachen.
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. LXXXII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/255>, abgerufen am 24.11.2024.