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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Zwentzigste
lernend das natürliche vnd eeliche beyschlaffung der Eeleüten von Gott nitt für sünd oder vnreinigkeyt gehalten wirt / Das werck der huorey vnnd deß Eebruchs ist vnreinigkeyt / dann das streytet mit dem gsatzt Gottes. Aber die Ee hat Gott zuogelassen / vnd sie gesägnet / darumb werdend eeleüt durch den sägen Gottes geheiliget / so sie glöubig vnd gehorsam sind. Dessen habend wir vil argument vnd zeügnussen deß heiligen Apostels Pauli / der spricht inn der Epistel zun Hebreern895 / Die Ee ist ehrlich bey yederman / vnd das bett der Eeleüten vnbefleckt / die huorer aber vnd Eebrächer wirt Gott richten. Da redt der Apostel züchtig von der sach / dann durch das bett / verstat er eeliche werck vnd beyschlaffung / vnd zeüget daruon / das die vnbefleckt sey. 896 Wer wil nun das vnrein nemmen / das Gott gereiniget hat. Wer ist der nit wüsse / 897 das es den reinen alles rein ist? Darumb hat auch der heilig Bischoff vnd beichtiger oder bekenner Christi Paphnutius im Synodo zuo Nicea recht daruon geurtheilet / da er sprach / beyschlaffung der Eeleüten ist ein keüschheyt. So hatt sich auch der heilig züchtig vnd ersamb Apostel Christi Paulus nit geschämpt fürzuoschreiben / wie man sich in denen sachen halten sölle / dann er spricht898 / Der man leiste dem weib pflichtige guotwilligkeyt / desselben gleichen auch das weib dem man / Das weib ist jres leibs nit mächtig / sonder der man. Desselben gleichen der man / ist seines leibs nit mächtig / sonder das weib. Entziehe sich nit eins dem anderen / es sey dann auß beyder bewilligung ein zeit lang / das jhr eüch zum fasten vnnd bätten weil nemmind / vnd wider zesammen kommind / auff das eüch der Teüffel nit versuoche vmb eüwer vnmaß willen. Das sind nun heitere wort / die keiner weitteren außlegung bedörffend. Es spricht auch gedachter Apostel weyter zun Corintheren / So du zur Ee greiffest / so hast du nicht gesündet. Jtem / So ein Jungkfrauw zur Ee greifft / so hat sie nitt gesündet. Was ist aber reiners vnd heiligers dann die Jungkfrauwschafft? Noch so sündet ein Jungkfrauw nit / so sie jhr Jungkfrauwschafft mitt der heiligen Ee verwandlet. Darumb spricht der heilig Chrysostomus recht in einer Homelij / die erst stafflen zur reinigkeit / ist vngefelschte Jungkfrauwschafft / die ander aber / treüwe Ee. Es nennt auch der heilig Augustinus die Ee ein reinigkeit vnd mäßigkeit / wie man das bey jm findet de Bono coniugali cap.19. et 20. Jtem inn der 198. Epistel. Vnd auß disem Brunnen entstat vnd fleüßt der mertheil alle gemeyne ersambkeit / dann es gefalt die Ee Gott / huorey aber vnd alle vnreinigkeit mißfalt jm. Darumb wil er mit diser seiner heiligen ordnung vnnd einsatzung / alle schand vnd vnerbarkeit von seinen glöubigen abschaffen vnd außschliessen. Deßhalb so luogind alle glöubigen / besonders aber die Oberkeiten / das sie hierinn nit faul vnd hinläßig / sonder fleißig vnd dapffer sygind / die heilig Ee zuo schirmen / vnd alle huorey / grobheit vnd vnreinigkeit / mit höchstem ernst zuo straaffen.

899 Das hab ich nun bißhar nach der lenge auß der heiligen gschrifft wöllen anziehen / damit ein yeder sähe vnd verstande / das die Ee ein heilig ding sey / durch welche / so man sie recht vnnd ersambklich braucht / niemand mög verunreiniget werden / vnd das sie deßhalb allen menschen zuogelassen sey. Dann es spricht auch Paulus 900 / Der Bischoff sol sein / eins weibs man / der seinem hauß wol vorstande / der glöubige kinder habe. So mag man auch mit heiligen vnd anderen geschrifften probieren vnd bewären / das die heiligen Apostel Christi / vnd andere heilige Apostolische männer hirten vnd vorständer der kirchen / Eeweiber gehept heigind. Vnd ist nach falscher leer nichts / das der kirchen mer schade / vnd alle zucht vnd ordnung der kirchen mer zerstöre / dann wenn die diener der kirchen die als liechter vorleüchten soltend / huorer vnd ehebrächer sind. Durch dise ergernuß wirt alle ersamkeit mer verderbt vnd verhönt / dann durch die anderen all. Von welchen ich aber vff diß mal nit nach der lenge reden oder disputieren wil.

895 Hebr.13.
896 Acta 10.
897 Tit.1.
898 1.Cor.7.
899 Das die Ee niemand verbotten sey.
900 1.Tim.3.

Die Zwentzigste
lernend das natürliche vnd eeliche beyschlaffung der Eeleüten von Gott nitt für sünd oder vnreinigkeyt gehalten wirt / Das werck der huͦrey vnnd deß Eebruchs ist vnreinigkeyt / dann das streytet mit dem gsatzt Gottes. Aber die Ee hat Gott zuͦgelassen / vnd sie gesaͤgnet / darumb werdend eeleüt durch den saͤgen Gottes geheiliget / so sie gloͤubig vnd gehorsam sind. Dessen habend wir vil argument vnd zeügnussen deß heiligen Apostels Pauli / der spricht inn der Epistel zun Hebreern895 / Die Ee ist ehrlich bey yederman / vnd das bett der Eeleüten vnbefleckt / die huͦrer aber vnd Eebraͤcher wirt Gott richten. Da redt der Apostel züchtig von der sach / dann durch das bett / verstat er eeliche werck vnd beyschlaffung / vnd zeüget daruͦn / das die vnbefleckt sey. 896 Wer wil nun das vnrein nemmen / das Gott gereiniget hat. Wer ist der nit wüsse / 897 das es den reinen alles rein ist? Darumb hat auch der heilig Bischoff vnd beichtiger oder bekenner Christi Paphnutius im Synodo zuͦ Nicea recht daruͦn geurtheilet / da er sprach / beyschlaffung der Eeleüten ist ein keüschheyt. So hatt sich auch der heilig züchtig vnd ersamb Apostel Christi Paulus nit geschaͤmpt fürzuͦschreiben / wie man sich in denen sachen halten soͤlle / dann er spricht898 / Der man leiste dem weib pflichtige guͦtwilligkeyt / desselben gleichen auch das weib dem man / Das weib ist jres leibs nit maͤchtig / sonder der man. Desselben gleichen der man / ist seines leibs nit maͤchtig / sonder das weib. Entziehe sich nit eins dem anderen / es sey dann auß beyder bewilligung ein zeit lang / das jhr eüch zum fasten vnnd baͤtten weil nemmind / vnd wider zesammen kommind / auff das eüch der Teüffel nit versuͦche vmb eüwer vnmaß willen. Das sind nun heitere wort / die keiner weitteren außlegung bedoͤrffend. Es spricht auch gedachter Apostel weyter zun Corintheren / So du zur Ee greiffest / so hast du nicht gesündet. Jtem / So ein Jungkfrauw zur Ee greifft / so hat sie nitt gesündet. Was ist aber reiners vnd heiligers dann die Jungkfrauwschafft? Noch so sündet ein Jungkfrauw nit / so sie jhr Jungkfrauwschafft mitt der heiligen Ee verwandlet. Darumb spricht der heilig Chrysostomus recht in einer Homelij / die erst stafflen zur reinigkeit / ist vngefelschte Jungkfrauwschafft / die ander aber / treüwe Ee. Es nennt auch der heilig Augustinus die Ee ein reinigkeit vnd maͤßigkeit / wie man das bey jm findet de Bono coniugali cap.19. et 20. Jtem inn der 198. Epistel. Vnd auß disem Brunnen entstat vnd fleüßt der mertheil alle gemeyne ersambkeit / dann es gefalt die Ee Gott / huͦrey aber vnd alle vnreinigkeit mißfalt jm. Darumb wil er mit diser seiner heiligen ordnung vnnd einsatzung / alle schand vnd vnerbarkeit von seinen gloͤubigen abschaffen vnd außschliessen. Deßhalb so luͦgind alle gloͤubigen / besonders aber die Oberkeiten / das sie hierinn nit faul vnd hinlaͤßig / sonder fleißig vnd dapffer sygind / die heilig Ee zuͦ schirmen / vnd alle huͦrey / grobheit vnd vnreinigkeit / mit hoͤchstem ernst zuͦ straaffen.

899 Das hab ich nun bißhar nach der lenge auß der heiligen gschrifft woͤllen anziehen / damit ein yeder saͤhe vnd verstande / das die Ee ein heilig ding sey / durch welche / so man sie recht vnnd ersambklich braucht / niemand moͤg verunreiniget werden / vnd das sie deßhalb allen menschen zuͦgelassen sey. Dann es spricht auch Paulus 900 / Der Bischoff sol sein / eins weibs man / der seinem hauß wol vorstande / der gloͤubige kinder habe. So mag man auch mit heiligen vnd anderen geschrifften probieren vnd bewaͤren / das die heiligen Apostel Christi / vnd andere heilige Apostolische maͤnner hirten vnd vorstaͤnder der kirchen / Eeweiber gehept heigind. Vnd ist nach falscher leer nichts / das der kirchen mer schade / vnd alle zucht vnd ordnung der kirchen mer zerstoͤre / dann wenn die diener der kirchen die als liechter vorleüchten soltend / huͦrer vnd ehebraͤcher sind. Durch dise ergernuß wirt alle ersamkeit mer verderbt vnd verhoͤnt / dann durch die anderen all. Von welchen ich aber vff diß mal nit nach der lenge reden oder disputieren wil.

895 Hebr.13.
896 Acta 10.
897 Tit.1.
898 1.Cor.7.
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                   keiner weitteren außlegung bedo&#x0364;rffend. Es spricht auch gedachter Apostel weyter
                   zun Corintheren / So du zur Ee greiffest / so hast du nicht gesündet. Jtem / So
                   ein Jungkfrauw zur Ee greifft / so hat sie nitt gesündet. Was ist aber reiners vnd
                   heiligers dann die Jungkfrauwschafft? Noch so sündet ein Jungkfrauw nit / so sie
                   jhr Jungkfrauwschafft mitt der heiligen Ee verwandlet. Darumb spricht der heilig
                   Chrysostomus recht in einer Homelij / die erst stafflen zur reinigkeit /
                   ist vngefelschte Jungkfrauwschafft / die ander aber / treüwe Ee. Es nennt auch der
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                   de Bono coniugali cap.19. et 20. Jtem inn der 198. Epistel. Vnd auß disem Brunnen
                   entstat vnd fleüßt der mertheil alle gemeyne ersambkeit / dann es gefalt die Ee
                   Gott / hu&#x0366;rey aber vnd alle vnreinigkeit mißfalt jm. Darumb wil er mit diser
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [101]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/294>, abgerufen am 24.11.2024.