Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite
Predig.

901 Das wöll eüwer lieb aber mercken / das daß band der Ee vnaufflößlich vnd eewig ist / dz ist nit mag zertrennt werden / dann auß zweyen wirt ein fleisch vnnd ein leib / wenn du den zerschneidist / so verderbst jn. Darumb was Gott zuosammen gefügt hatt / das sol der mensch nicht scheyden / welche deßhalb die Ee brächend / die tödend als vil als den leib. 902 Dann dennzuomal so laßt das göttlich vnd das menschlich recht die schidigung zuo zwüschend dem Eeman vnnd der Eebrächerin. Da sol aber kein mindere vnd geringere vrsach zuogelassen werden / von deren wegen die schidigung ergange / dann der Eebruch. Was aber grössere vrsachen sind / die hat der Herr im Euangelio nit verbotten / dieweil er die minder vnd geringer zuogelassen. Es bezeügend auch etlicher Christenlicher Fürsten vnd Keiseren sendbrieff vnd ordnungen die noch vorhanden sind / das auch bey der alten Christenlichen kirchen / nit nur der Eebruch / sonder auch andere ding vrsachen der schidigung gewesen sygind.

903 Damit aber diß band / dest steiffer vnnd stäter haffte / so ist vil daran gelegen / das die Ehen Christenlich vnnd recht / mitt forcht Gottes vnd guoter vernunfft bezogen werdind / das niemand darzuo zwungen oder genötiget werde / sonder / das die so hernach offentlich jhre verwilligung bekennend / vnd ausserlich zuosammen verbunden söllend werden / vorhin ein neigung zuosammen habind / vnd in jhren gemütern zuosammen stimmind vnnd ein anderen gefallind. Das auch sölliche personen zuosammen verehelichet werdind / die weder sipschafft noch magschafft 904 halb ein anderen zenach verwant / sonder die nach göttlichem vnd menschlichem rechten / mit raht vnd bewilligung der Elteren / zuosammen mögend verehlichet werden. Es sol auch in denen so sich verehlichen wöllend / ein frey auffrecht gemüt sein / das nichts anders suoche dann ewige wolfart vnd säligkeit / das ist / das allein auff den willen Gottes sehe / vnnd sich da kein böse anfechtung niendert abfüren lasse. Hierocles in lib. de Nuptijs spricht / vnfürsichtigkeit ist ein schwär ding / das auch leichte sachen schwär machet / vnnd vnnder annderem auch die Ee / Dann vil habend jhnenn selbs mitt weyben ein grosse vntragliche burde auff den halß geladen / Nicht das die Ee an jhr selb von jhrer natur also seye / sonnder wenn wir nemmend die wir nicht soltend / so kumpt es dann / das vnns die Ee vntraglich wirt. Vnnd also werdend waarlich der mehrteyl Ehen bezogen / dann deren sind vil die nicht weybend / vonn wegen das sie kinder gebärind / vnnd ein mittgehilffen jhres läbens habind / sonder ettlich von wegen deß zeytlichen guots / etlich von wegen der schöne deß leibs / ettlich lassend sich dann durch andere dergleichen vrsachen vnnd anfechtungen / gleich als durch böse rathgäben verfüren / vnnd nemmend nicht acht deß gemüts / der art / sitten vnnd gebärden / deren mitt denen sie sich vereelichen wöllend vnnd thuond söllichs mitt jrem grossen vnheil vnd verderbnuß. Dahar dienet auch / das Plutarchus in dem Büchlin De liberis educandis, Die Elteren warnet vnd vermanet / das sie jren Sünen sölliche weyber vermächlind / die nicht vil reycher vnnd gewaltiger sygind dann sie / Dann es wirdt weyßlich geredt das Sprüchwort / da man spricht / Wilt weyben so nimm deines geleichen. Vnnd in summa / in disem allem / sol vnns vorleüchten vnd vorgon / die forcht Gottes / das wort Gottes vnnd ernstlichs gebätt zuo Gott.

905 Jn der Ee aber söllend nicht mer dann zwey menschen sein / die zuosammen vnder ein joch gwätten werdind / Dann ob gleich vnnsere altvätter vil wyber gehept / so machend doch jhre exempel vnns kein gsatzt. Es ist yetz erschinen die zeit der verbesserung / vnd ist der Meßias inn die Wält kommen / der es alles gelert vnd reformiert hatt / er hat auch das gsatzt von der Ee widerumb dem ersten gsatzt vnd der ersten regel gleich gmachet / vnd hat gesprochen /

901 Das band der Ee st vnaufflößlich.
902 Von der Eescheydung.
903 Wie man die ee beziehen sölle.
904 Wolff'sche Ausgabe: Magdschafft; aber Decades: propinquitatis sanguinis aut affinitatis
905 Wider die Polygamie das ist vile der wyberen.
Predig.

901 Das woͤll eüwer lieb aber mercken / das daß band der Ee vnauffloͤßlich vnd eewig ist / dz ist nit mag zertrennt werden / dann auß zweyen wirt ein fleisch vnnd ein leib / wenn du den zerschneidist / so verderbst jn. Darumb was Gott zuͦsammen gefuͤgt hatt / das sol der mensch nicht scheyden / welche deßhalb die Ee braͤchend / die toͤdend als vil als den leib. 902 Dann dennzuͦmal so laßt das goͤttlich vnd das menschlich recht die schidigung zuͦ zwüschend dem Eeman vnnd der Eebraͤcherin. Da sol aber kein mindere vnd geringere vrsach zuͦgelassen werden / von deren wegen die schidigung ergange / dann der Eebruch. Was aber groͤssere vrsachen sind / die hat der Herr im Euangelio nit verbotten / dieweil er die minder vnd geringer zuͦgelassen. Es bezeügend auch etlicher Christenlicher Fürsten vnd Keiseren sendbrieff vnd ordnungen die noch vorhanden sind / das auch bey der alten Christenlichen kirchen / nit nur der Eebruch / sonder auch andere ding vrsachen der schidigung gewesen sygind.

903 Damit aber diß band / dest steiffer vnnd staͤter haffte / so ist vil daran gelegen / das die Ehen Christenlich vnnd recht / mitt forcht Gottes vnd guͦter vernunfft bezogen werdind / das niemand darzuͦ zwungen oder genoͤtiget werde / sonder / das die so hernach offentlich jhre verwilligung bekennend / vnd ausserlich zuͦsammen verbunden soͤllend werden / vorhin ein neigung zuͦsammen habind / vnd in jhren gemuͤtern zuͦsammen stimmind vnnd ein anderen gefallind. Das auch soͤlliche personen zuͦsammen verehelichet werdind / die weder sipschafft noch magschafft 904 halb ein anderen zenach verwant / sonder die nach goͤttlichem vnd menschlichem rechten / mit raht vnd bewilligung der Elteren / zuͦsammen moͤgend verehlichet werden. Es sol auch in denen so sich verehlichen woͤllend / ein frey auffrecht gemuͤt sein / das nichts anders suͦche dann ewige wolfart vnd saͤligkeit / das ist / das allein auff den willen Gottes sehe / vnnd sich da kein boͤse anfechtung niendert abfuͤren lasse. Hierocles in lib. de Nuptijs spricht / vnfürsichtigkeit ist ein schwaͤr ding / das auch leichte sachen schwaͤr machet / vnnd vnnder annderem auch die Ee / Dann vil habend jhnenn selbs mitt weyben ein grosse vntragliche burde auff den halß geladen / Nicht das die Ee an jhr selb von jhrer natur also seye / sonnder wenn wir nemmend die wir nicht soltend / so kumpt es dann / das vnns die Ee vntraglich wirt. Vnnd also werdend waarlich der mehrteyl Ehen bezogen / dann deren sind vil die nicht weybend / vonn wegen das sie kinder gebaͤrind / vnnd ein mittgehilffen jhres laͤbens habind / sonder ettlich von wegen deß zeytlichen guͦts / etlich von wegen der schoͤne deß leibs / ettlich lassend sich dann durch andere dergleichen vrsachen vnnd anfechtungen / gleich als durch boͤse rathgaͤben verfuͤren / vnnd nemmend nicht acht deß gemuͤts / der art / sitten vnnd gebaͤrden / deren mitt denen sie sich vereelichen woͤllend vnnd thuͦnd soͤllichs mitt jrem grossen vnheil vnd verderbnuß. Dahar dienet auch / das Plutarchus in dem Buͤchlin De liberis educandis, Die Elteren warnet vnd vermanet / das sie jren Sünen soͤlliche weyber vermaͤchlind / die nicht vil reycher vnnd gewaltiger sygind dann sie / Dann es wirdt weyßlich geredt das Sprüchwort / da man spricht / Wilt weyben so nimm deines geleichen. Vnnd in summa / in disem allem / sol vnns vorleüchten vnd vorgon / die forcht Gottes / das wort Gottes vnnd ernstlichs gebaͤtt zuͦ Gott.

905 Jn der Ee aber soͤllend nicht mer dann zwey menschen sein / die zuͦsammen vnder ein joch gwaͤtten werdind / Dann ob gleich vnnsere altvaͤtter vil wyber gehept / so machend doch jhre exempel vnns kein gsatzt. Es ist yetz erschinen die zeit der verbesserung / vnd ist der Meßias inn die Waͤlt kommen / der es alles gelert vnd reformiert hatt / er hat auch das gsatzt von der Ee widerumb dem ersten gsatzt vnd der ersten regel gleich gmachet / vnd hat gesprochen /

901 Das band der Ee st vnauffloͤßlich.
902 Von der Eescheydung.
903 Wie man die ee beziehen soͤlle.
904 Wolff‘sche Ausgabe: Magdschafft; aber Decades: propinquitatis sanguinis aut affinitatis
905 Wider die Polygamie das ist vile der wyberen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0295" n="CII."/>
          <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi> </hi><lb/>
          </fw>
          <p><note place="foot" n="901"> Das band der Ee st vnaufflo&#x0364;ßlich.</note> Das wo&#x0364;ll eüwer lieb aber mercken / das daß band der Ee vnaufflo&#x0364;ßlich vnd eewig ist / dz ist nit mag zertrennt werden / dann auß zweyen wirt ein fleisch vnnd ein leib / wenn du den zerschneidist / so verderbst jn. Darumb was Gott zu&#x0366;sammen gefu&#x0364;gt hatt / das sol der mensch nicht scheyden / welche deßhalb die Ee bra&#x0364;chend / die to&#x0364;dend als vil als den leib.  <note place="foot" n="902"> Von der Eescheydung.</note> Dann dennzu&#x0366;mal so laßt das go&#x0364;ttlich vnd das menschlich recht die schidigung zu&#x0366; zwüschend dem Eeman vnnd der Eebra&#x0364;cherin. Da sol aber kein mindere vnd geringere vrsach zu&#x0366;gelassen werden / von deren wegen die schidigung ergange / dann der Eebruch.  Was aber gro&#x0364;ssere vrsachen sind / die hat der Herr im Euangelio nit verbotten / dieweil er die minder vnd geringer zu&#x0366;gelassen. Es bezeügend auch etlicher Christenlicher Fürsten vnd Keiseren sendbrieff vnd ordnungen die noch vorhanden sind / das auch bey der alten Christenlichen kirchen / nit nur der Eebruch / sonder auch andere ding vrsachen der schidigung gewesen sygind.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="903"> Wie man die ee beziehen so&#x0364;lle.</note> Damit aber diß band / dest steiffer vnnd sta&#x0364;ter haffte / so ist vil daran gelegen / das die Ehen Christenlich vnnd recht / mitt forcht Gottes vnd gu&#x0366;ter vernunfft bezogen werdind / das niemand darzu&#x0366; zwungen oder geno&#x0364;tiget werde / sonder / das die so hernach offentlich jhre verwilligung bekennend / vnd ausserlich zu&#x0366;sammen verbunden so&#x0364;llend werden / vorhin ein neigung zu&#x0366;sammen habind / vnd in jhren gemu&#x0364;tern zu&#x0366;sammen stimmind vnnd ein anderen gefallind. Das auch so&#x0364;lliche personen zu&#x0366;sammen verehelichet werdind / die weder sipschafft noch magschafft <note place="foot" n="904"> Wolff&#x2018;sche Ausgabe: Magdschafft; aber Decades: propinquitatis sanguinis aut affinitatis</note>  halb ein anderen zenach verwant / sonder die nach go&#x0364;ttlichem vnd menschlichem rechten / mit raht vnd bewilligung der Elteren / zu&#x0366;sammen mo&#x0364;gend verehlichet werden.  Es sol auch in denen so sich verehlichen wo&#x0364;llend / ein frey auffrecht gemu&#x0364;t sein / das nichts anders su&#x0366;che dann ewige wolfart vnd sa&#x0364;ligkeit / das ist / das allein auff den willen Gottes sehe / vnnd sich da kein bo&#x0364;se anfechtung niendert abfu&#x0364;ren lasse.  Hierocles in lib. de Nuptijs spricht / vnfürsichtigkeit ist ein schwa&#x0364;r ding / das auch leichte sachen schwa&#x0364;r machet / vnnd vnnder annderem auch die Ee / Dann vil habend jhnenn selbs mitt weyben ein grosse vntragliche burde auff den halß geladen / Nicht das die Ee an jhr selb von jhrer natur also seye / sonnder wenn wir nemmend die wir nicht soltend / so kumpt es dann / das vnns die Ee vntraglich wirt. Vnnd also werdend waarlich der mehrteyl Ehen bezogen / dann deren sind vil die nicht weybend / vonn wegen das sie kinder geba&#x0364;rind / vnnd ein mittgehilffen jhres la&#x0364;bens habind / sonder ettlich von wegen deß zeytlichen gu&#x0366;ts / etlich von wegen der scho&#x0364;ne deß leibs / ettlich lassend sich dann durch andere dergleichen vrsachen vnnd anfechtungen / gleich als durch bo&#x0364;se rathga&#x0364;ben verfu&#x0364;ren / vnnd nemmend nicht acht deß gemu&#x0364;ts / der art / sitten vnnd geba&#x0364;rden / deren mitt denen sie sich vereelichen wo&#x0364;llend vnnd thu&#x0366;nd so&#x0364;llichs mitt jrem grossen vnheil vnd verderbnuß. Dahar dienet auch / das Plutarchus in dem Bu&#x0364;chlin De liberis educandis, Die Elteren warnet vnd vermanet / das sie jren Sünen so&#x0364;lliche weyber verma&#x0364;chlind / die nicht vil reycher vnnd gewaltiger sygind dann sie / Dann es wirdt weyßlich geredt das Sprüchwort / da man spricht / Wilt weyben so nimm deines geleichen.  Vnnd in summa / in disem allem / sol vnns vorleüchten vnd vorgon / die forcht Gottes / das wort Gottes vnnd ernstlichs geba&#x0364;tt zu&#x0366; Gott.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="905"> Wider die Polygamie das ist vile der
                      wyberen.</note> Jn der Ee aber so&#x0364;llend nicht mer dann zwey menschen sein / die
                   zu&#x0366;sammen vnder ein joch gwa&#x0364;tten werdind / Dann ob gleich vnnsere
                   altva&#x0364;tter vil wyber gehept / so machend doch jhre exempel vnns kein gsatzt. Es ist
                   yetz erschinen die zeit der verbesserung / vnd ist der Meßias inn die Wa&#x0364;lt kommen
                   / der es alles gelert vnd reformiert hatt / er hat auch das gsatzt von der Ee
                   widerumb dem ersten gsatzt vnd der ersten regel gleich gmachet / vnd hat
                   gesprochen /<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[CII./0295] Predig. 901 Das woͤll eüwer lieb aber mercken / das daß band der Ee vnauffloͤßlich vnd eewig ist / dz ist nit mag zertrennt werden / dann auß zweyen wirt ein fleisch vnnd ein leib / wenn du den zerschneidist / so verderbst jn. Darumb was Gott zuͦsammen gefuͤgt hatt / das sol der mensch nicht scheyden / welche deßhalb die Ee braͤchend / die toͤdend als vil als den leib. 902 Dann dennzuͦmal so laßt das goͤttlich vnd das menschlich recht die schidigung zuͦ zwüschend dem Eeman vnnd der Eebraͤcherin. Da sol aber kein mindere vnd geringere vrsach zuͦgelassen werden / von deren wegen die schidigung ergange / dann der Eebruch. Was aber groͤssere vrsachen sind / die hat der Herr im Euangelio nit verbotten / dieweil er die minder vnd geringer zuͦgelassen. Es bezeügend auch etlicher Christenlicher Fürsten vnd Keiseren sendbrieff vnd ordnungen die noch vorhanden sind / das auch bey der alten Christenlichen kirchen / nit nur der Eebruch / sonder auch andere ding vrsachen der schidigung gewesen sygind. 903 Damit aber diß band / dest steiffer vnnd staͤter haffte / so ist vil daran gelegen / das die Ehen Christenlich vnnd recht / mitt forcht Gottes vnd guͦter vernunfft bezogen werdind / das niemand darzuͦ zwungen oder genoͤtiget werde / sonder / das die so hernach offentlich jhre verwilligung bekennend / vnd ausserlich zuͦsammen verbunden soͤllend werden / vorhin ein neigung zuͦsammen habind / vnd in jhren gemuͤtern zuͦsammen stimmind vnnd ein anderen gefallind. Das auch soͤlliche personen zuͦsammen verehelichet werdind / die weder sipschafft noch magschafft 904 halb ein anderen zenach verwant / sonder die nach goͤttlichem vnd menschlichem rechten / mit raht vnd bewilligung der Elteren / zuͦsammen moͤgend verehlichet werden. Es sol auch in denen so sich verehlichen woͤllend / ein frey auffrecht gemuͤt sein / das nichts anders suͦche dann ewige wolfart vnd saͤligkeit / das ist / das allein auff den willen Gottes sehe / vnnd sich da kein boͤse anfechtung niendert abfuͤren lasse. Hierocles in lib. de Nuptijs spricht / vnfürsichtigkeit ist ein schwaͤr ding / das auch leichte sachen schwaͤr machet / vnnd vnnder annderem auch die Ee / Dann vil habend jhnenn selbs mitt weyben ein grosse vntragliche burde auff den halß geladen / Nicht das die Ee an jhr selb von jhrer natur also seye / sonnder wenn wir nemmend die wir nicht soltend / so kumpt es dann / das vnns die Ee vntraglich wirt. Vnnd also werdend waarlich der mehrteyl Ehen bezogen / dann deren sind vil die nicht weybend / vonn wegen das sie kinder gebaͤrind / vnnd ein mittgehilffen jhres laͤbens habind / sonder ettlich von wegen deß zeytlichen guͦts / etlich von wegen der schoͤne deß leibs / ettlich lassend sich dann durch andere dergleichen vrsachen vnnd anfechtungen / gleich als durch boͤse rathgaͤben verfuͤren / vnnd nemmend nicht acht deß gemuͤts / der art / sitten vnnd gebaͤrden / deren mitt denen sie sich vereelichen woͤllend vnnd thuͦnd soͤllichs mitt jrem grossen vnheil vnd verderbnuß. Dahar dienet auch / das Plutarchus in dem Buͤchlin De liberis educandis, Die Elteren warnet vnd vermanet / das sie jren Sünen soͤlliche weyber vermaͤchlind / die nicht vil reycher vnnd gewaltiger sygind dann sie / Dann es wirdt weyßlich geredt das Sprüchwort / da man spricht / Wilt weyben so nimm deines geleichen. Vnnd in summa / in disem allem / sol vnns vorleüchten vnd vorgon / die forcht Gottes / das wort Gottes vnnd ernstlichs gebaͤtt zuͦ Gott. 905 Jn der Ee aber soͤllend nicht mer dann zwey menschen sein / die zuͦsammen vnder ein joch gwaͤtten werdind / Dann ob gleich vnnsere altvaͤtter vil wyber gehept / so machend doch jhre exempel vnns kein gsatzt. Es ist yetz erschinen die zeit der verbesserung / vnd ist der Meßias inn die Waͤlt kommen / der es alles gelert vnd reformiert hatt / er hat auch das gsatzt von der Ee widerumb dem ersten gsatzt vnd der ersten regel gleich gmachet / vnd hat gesprochen / 901 Das band der Ee st vnauffloͤßlich. 902 Von der Eescheydung. 903 Wie man die ee beziehen soͤlle. 904 Wolff‘sche Ausgabe: Magdschafft; aber Decades: propinquitatis sanguinis aut affinitatis 905 Wider die Polygamie das ist vile der wyberen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/295
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/295>, abgerufen am 24.11.2024.