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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
oder das gsatzt auffzelösen sonder zuo erfüllen. Gefallt aber ye den Eebrächern so wol / das diß Eebrächerisch weib vom Herren zum tod nit ist verdampt vnd verurteylet worden / ä so gfalle jhnen auch das / das der Herr zum beschlussz der selben Histori hinzuo setzt vnd spricht / Gang hin vnd sündige fürhin nicht mer. Also hörind auch sie auff / sich selb mit Eebruch zuobeflecken vnd zuo verderben.

923 Ob wol aber der Herr hie in seinem gsatzt allein den eebruch genennt hat / so hat er doch auch allen muotwill / geylheit vnd überflussz / vnd alles das / das zur geylheit fürdernuß vnd anlaß gibt / verstanden / welches er nitt mitt minderem ernst vnd gerechtigkeit verbotten hat / dann den eebruch selbs. Es verbeütet der Herr im Euangelio heiter / nicht nur das ausser werck deß eebruchs / sonder auch die muotwillig vnd geyl anfechtung vnd begird deß gemüts / Dann er spricht924 / Jr habend gehört dz zuo den alten gesagt ist / Du lt nit eebrächen / Jch aber sagen eüch / das welcher ansicht eines anderen weib jren zuobegären / der hat die Ee mit jren gebrochen in seinem hertzen. Er leert auch am selben ort / dz man die augen außreissen vnd die händ abhauwen sölle / so sie vns ergerend / dz ist / man sölle den bösen anfächtungen bey zeiten weeren / ee dann sie inn das werck außbrächind. Darumb so wirt in disem gebott alle vnlautere anfächtung / alle vnreinigkeyt vnd schand / es sey deß munds oder deß gantzen leibs verbotten. 925 Vnd deßhalb so wirt auch huorey verbotten / welche geschicht so ledige personen mit einanderen zeschaffen habend / Welches von vilen für gar kein oder doch für ein gar kleine sünd gerechnet wirt / Also kan der Teüffel den leüten ein ding eingeben vnd sie verzauberen. Die Euangelisch vnnd Apostolisch leer leeret vns vil ein anders / Dann die heiligen Apostel926 verbietend die huorey gar heiter inn jhrem Sendbrieff / den sie auß jrem Synodo in der Statt Jerusalem gehalten / zuo allen Heyden außgeschickt vnd geschriben habend. So zellt auch S. Peter927 die huorey vnder die aller gröbsten laster / mit denen er die Christen gar vnnd gantz nicht wil zuo thuon haben. Es spricht auch S. Paulus928 / Fliehend die huorey / Jtem / lassend vns auch nit huorey treiben / wie etlich vnder jhnen sich damit befleckt habend vnd auff einen tag drey vnd zwentzig tausend fielend. Es streytet die huorey mit dem Pundt / mit welchem wir Gott vnd Gott vns verwannt vnd verpündet ist. So wirt auch durch huorey Gott sein ehr entzogen / vnd der Tempel Gottes schanntlich verwüstet vnd verunreiniget. dauon der heilig Apostel Paulus also bezeüget vnd spricht929 / Wüssend jhr nicht das eüwere leib / Christi glider sind? Sol ich nun die glider Christi nemmen vnnd zuo huoren glideren machen? das sey ferr / Oder wüssend jhr nicht / das wer an der huoren hanget / der ist ein leib? Dann es werdend sein zwey in einem fleisch / Wer aber dem Herren anhanget / der ist ein geist. Fliehend die huorey / Alle sünd die der mensch thuot / sind aussert seinem leib / Wer aber huoret / der sündet an seinem eignen leib. Oder wüssend jhr nicht / das eüwere leib Tempel sind deß heiligen geists / den jhr habend von Gott / vnnd sind nicht eüwer selbs? dann jhr sind theur erkaufft. Darumb so schleüßt huorey die huorer auß dem Reich Gottes / Dann es spricht Paulus auch am selben ort / Weder die huorer / noch die eebrächer werdend das Reich Gottes ererben. Darumb er auch an einem anderen ort930 nicht wil / das huorey vnder den Christen genennt werde / so ferr ist es das der treüw diener Jesu Christi huorenheüser vnnd huorenwinckel gelitten hette. / Zuo dem so füllt auch huorey den leib deß menschen mit mancherley kranckheiten / bringt jn vmb hab vnd guot vnd alles das er hat / bringt jhn zuo grosser armuot vnd arbeitsäligkeit / vnd zuoletst auch zuo verzweiflung / Jtem in grosse schand. Deß wir ein läblich exempel habend in der heiligen gschrifft / an dem aller stercksten Jsraeliter dem Sammson. Darumb warnet der weiß Salomon wol vnd recht alle menschen / das sie sich hütind vor der süssen zungen der huoren / dann jhr letstes

923 Was weyter vnd mer vnder dem nammen deß Eebruchs verbotten sey
924 Matth.5.
925 Ledige huorey.
926 Acto.15.
927 1.Pet.4.
928 1.Cor.10.
929 1.Cor.6.
930 Ephe.5.

Predig.
oder das gsatzt auffzeloͤsen sonder zuͦ erfüllen. Gefallt aber ye den Eebraͤchern so wol / das diß Eebraͤcherisch weib vom Herren zum tod nit ist verdampt vnd verurteylet worden / aͤ so gfalle jhnen auch das / das der Herr zum beschlussz der selben Histori hinzuͦ setzt vnd spricht / Gang hin vnd sündige fürhin nicht mer. Also hoͤrind auch sie auff / sich selb mit Eebruch zuͦbeflecken vnd zuͦ verderben.

923 Ob wol aber der Herr hie in seinem gsatzt allein den eebruch genennt hat / so hat er doch auch allen muͦtwill / geylheit vnd überflussz / vnd alles das / das zur geylheit fürdernuß vnd anlaß gibt / verstanden / welches er nitt mitt minderem ernst vnd gerechtigkeit verbotten hat / dann den eebruch selbs. Es verbeütet der Herr im Euangelio heiter / nicht nur das ausser werck deß eebruchs / sonder auch die muͦtwillig vnd geyl anfechtung vnd begird deß gemuͤts / Dann er spricht924 / Jr habend gehoͤrt dz zuͦ den alten gesagt ist / Du lt nit eebraͤchen / Jch aber sagen eüch / das welcher ansicht eines anderen weib jren zuͦbegaͤren / der hat die Ee mit jren gebrochen in seinem hertzen. Er leert auch am selben ort / dz man die augen außreissen vnd die haͤnd abhauwen soͤlle / so sie vns ergerend / dz ist / man soͤlle den boͤsen anfaͤchtungen bey zeiten weeren / ee dann sie inn das werck außbraͤchind. Darumb so wirt in disem gebott alle vnlautere anfaͤchtung / alle vnreinigkeyt vnd schand / es sey deß munds oder deß gantzen leibs verbotten. 925 Vnd deßhalb so wirt auch huͦrey verbotten / welche geschicht so ledige personen mit einanderen zeschaffen habend / Welches von vilen für gar kein oder doch für ein gar kleine sünd gerechnet wirt / Also kan der Teüffel den leüten ein ding eingeben vnd sie verzauberen. Die Euangelisch vnnd Apostolisch leer leeret vns vil ein anders / Dann die heiligen Apostel926 verbietend die huͦrey gar heiter inn jhrem Sendbrieff / den sie auß jrem Synodo in der Statt Jerusalem gehalten / zuͦ allen Heyden außgeschickt vnd geschriben habend. So zellt auch S. Peter927 die huͦrey vnder die aller groͤbsten laster / mit denen er die Christen gar vnnd gantz nicht wil zuͦ thuͦn haben. Es spricht auch S. Paulus928 / Fliehend die huͦrey / Jtem / lassend vns auch nit huͦrey treiben / wie etlich vnder jhnen sich damit befleckt habend vnd auff einen tag drey vnd zwentzig tausend fielend. Es streytet die huͦrey mit dem Pundt / mit welchem wir Gott vnd Gott vns verwannt vnd verpündet ist. So wirt auch durch huͦrey Gott sein ehr entzogen / vnd der Tempel Gottes schanntlich verwuͤstet vnd verunreiniget. dauon der heilig Apostel Paulus also bezeüget vnd spricht929 / Wüssend jhr nicht das eüwere leib / Christi glider sind? Sol ich nun die glider Christi nemmen vnnd zuͦ huͦren glideren machen? das sey ferr / Oder wüssend jhr nicht / das wer an der huͦren hanget / der ist ein leib? Dann es werdend sein zwey in einem fleisch / Wer aber dem Herren anhanget / der ist ein geist. Fliehend die huͦrey / Alle sünd die der mensch thuͦt / sind aussert seinem leib / Wer aber huͦret / der sündet an seinem eignen leib. Oder wüssend jhr nicht / das eüwere leib Tempel sind deß heiligen geists / den jhr habend von Gott / vnnd sind nicht eüwer selbs? dann jhr sind theur erkaufft. Darumb so schleüßt huͦrey die huͦrer auß dem Reich Gottes / Dann es spricht Paulus auch am selben ort / Weder die huͦrer / noch die eebraͤcher werdend das Reich Gottes ererben. Darumb er auch an einem anderen ort930 nicht wil / das huͦrey vnder den Christen genennt werde / so ferr ist es das der treüw diener Jesu Christi huͦrenheüser vnnd huͦrenwinckel gelitten hette. / Zuͦ dem so füllt auch huͦrey den leib deß menschen mit mancherley kranckheiten / bringt jn vmb hab vnd guͦt vnd alles das er hat / bringt jhn zuͦ grosser armuͦt vnd arbeitsaͤligkeit / vnd zuͦletst auch zuͦ verzweiflung / Jtem in grosse schand. Deß wir ein laͤblich exempel habend in der heiligen gschrifft / an dem aller stercksten Jsraeliter dem Sammson. Darumb warnet der weiß Salomon wol vnd recht alle menschen / das sie sich huͤtind vor der suͤssen zungen der huͦren / dann jhr letstes

923 Was weyter vnd mer vnder dem nammen deß Eebruchs verbotten sey
924 Matth.5.
925 Ledige huͦrey.
926 Acto.15.
927 1.Pet.4.
928 1.Cor.10.
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                   ergerend / dz ist / man so&#x0364;lle den bo&#x0364;sen anfa&#x0364;chtungen bey zeiten weeren / ee dann
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                   ein gar kleine sünd gerechnet wirt / Also kan der Teüffel den leüten ein ding
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                   ein anders / Dann die heiligen Apostel<note place="foot" n="926">
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                   auß jrem Synodo in der Statt Jerusalem gehalten / zu&#x0366; allen Heyden außgeschickt
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                   vnder jhnen sich damit befleckt habend vnd auff einen tag drey vnd zwentzig
                   tausend fielend. Es streytet die hu&#x0366;rey mit dem Pundt / mit welchem wir Gott vnd
                   Gott vns verwannt vnd verpündet ist. So wirt auch
                   durch hu&#x0366;rey Gott sein ehr entzogen / vnd der Tempel Gottes schanntlich verwu&#x0364;stet
                   vnd verunreiniget. dauon der heilig Apostel Paulus also bezeüget vnd spricht<note place="foot" n="929"> 1.Cor.6.</note> / Wüssend
                   jhr nicht das eüwere leib / Christi glider sind? Sol ich nun die glider Christi
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                   einem fleisch / Wer aber dem Herren anhanget / der ist ein geist. Fliehend die
                   hu&#x0366;rey / Alle sünd die der mensch thu&#x0366;t / sind aussert seinem leib / Wer aber
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                   schand. Deß wir ein la&#x0364;blich exempel habend in der heiligen gschrifft / an dem
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[CV./0301] Predig. oder das gsatzt auffzeloͤsen sonder zuͦ erfüllen. Gefallt aber ye den Eebraͤchern so wol / das diß Eebraͤcherisch weib vom Herren zum tod nit ist verdampt vnd verurteylet worden / aͤ so gfalle jhnen auch das / das der Herr zum beschlussz der selben Histori hinzuͦ setzt vnd spricht / Gang hin vnd sündige fürhin nicht mer. Also hoͤrind auch sie auff / sich selb mit Eebruch zuͦbeflecken vnd zuͦ verderben. 923 Ob wol aber der Herr hie in seinem gsatzt allein den eebruch genennt hat / so hat er doch auch allen muͦtwill / geylheit vnd überflussz / vnd alles das / das zur geylheit fürdernuß vnd anlaß gibt / verstanden / welches er nitt mitt minderem ernst vnd gerechtigkeit verbotten hat / dann den eebruch selbs. Es verbeütet der Herr im Euangelio heiter / nicht nur das ausser werck deß eebruchs / sonder auch die muͦtwillig vnd geyl anfechtung vnd begird deß gemuͤts / Dann er spricht 924 / Jr habend gehoͤrt dz zuͦ den alten gesagt ist / Du lt nit eebraͤchen / Jch aber sagen eüch / das welcher ansicht eines anderen weib jren zuͦbegaͤren / der hat die Ee mit jren gebrochen in seinem hertzen. Er leert auch am selben ort / dz man die augen außreissen vnd die haͤnd abhauwen soͤlle / so sie vns ergerend / dz ist / man soͤlle den boͤsen anfaͤchtungen bey zeiten weeren / ee dann sie inn das werck außbraͤchind. Darumb so wirt in disem gebott alle vnlautere anfaͤchtung / alle vnreinigkeyt vnd schand / es sey deß munds oder deß gantzen leibs verbotten. 925 Vnd deßhalb so wirt auch huͦrey verbotten / welche geschicht so ledige personen mit einanderen zeschaffen habend / Welches von vilen für gar kein oder doch für ein gar kleine sünd gerechnet wirt / Also kan der Teüffel den leüten ein ding eingeben vnd sie verzauberen. Die Euangelisch vnnd Apostolisch leer leeret vns vil ein anders / Dann die heiligen Apostel 926 verbietend die huͦrey gar heiter inn jhrem Sendbrieff / den sie auß jrem Synodo in der Statt Jerusalem gehalten / zuͦ allen Heyden außgeschickt vnd geschriben habend. So zellt auch S. Peter 927 die huͦrey vnder die aller groͤbsten laster / mit denen er die Christen gar vnnd gantz nicht wil zuͦ thuͦn haben. Es spricht auch S. Paulus 928 / Fliehend die huͦrey / Jtem / lassend vns auch nit huͦrey treiben / wie etlich vnder jhnen sich damit befleckt habend vnd auff einen tag drey vnd zwentzig tausend fielend. Es streytet die huͦrey mit dem Pundt / mit welchem wir Gott vnd Gott vns verwannt vnd verpündet ist. So wirt auch durch huͦrey Gott sein ehr entzogen / vnd der Tempel Gottes schanntlich verwuͤstet vnd verunreiniget. dauon der heilig Apostel Paulus also bezeüget vnd spricht 929 / Wüssend jhr nicht das eüwere leib / Christi glider sind? Sol ich nun die glider Christi nemmen vnnd zuͦ huͦren glideren machen? das sey ferr / Oder wüssend jhr nicht / das wer an der huͦren hanget / der ist ein leib? Dann es werdend sein zwey in einem fleisch / Wer aber dem Herren anhanget / der ist ein geist. Fliehend die huͦrey / Alle sünd die der mensch thuͦt / sind aussert seinem leib / Wer aber huͦret / der sündet an seinem eignen leib. Oder wüssend jhr nicht / das eüwere leib Tempel sind deß heiligen geists / den jhr habend von Gott / vnnd sind nicht eüwer selbs? dann jhr sind theur erkaufft. Darumb so schleüßt huͦrey die huͦrer auß dem Reich Gottes / Dann es spricht Paulus auch am selben ort / Weder die huͦrer / noch die eebraͤcher werdend das Reich Gottes ererben. Darumb er auch an einem anderen ort 930 nicht wil / das huͦrey vnder den Christen genennt werde / so ferr ist es das der treüw diener Jesu Christi huͦrenheüser vnnd huͦrenwinckel gelitten hette. / Zuͦ dem so füllt auch huͦrey den leib deß menschen mit mancherley kranckheiten / bringt jn vmb hab vnd guͦt vnd alles das er hat / bringt jhn zuͦ grosser armuͦt vnd arbeitsaͤligkeit / vnd zuͦletst auch zuͦ verzweiflung / Jtem in grosse schand. Deß wir ein laͤblich exempel habend in der heiligen gschrifft / an dem aller stercksten Jsraeliter dem Sammson. Darumb warnet der weiß Salomon wol vnd recht alle menschen / das sie sich huͤtind vor der suͤssen zungen der huͦren / dann jhr letstes 923 Was weyter vnd mer vnder dem nammen deß Eebruchs verbotten sey 924 Matth.5. 925 Ledige huͦrey. 926 Acto.15. 927 1.Pet.4. 928 1.Cor.10. 929 1.Cor.6. 930 Ephe.5.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CV.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/301>, abgerufen am 24.11.2024.