Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Zwey vnd zwentzigste
sonder läsend das best auß das sie habend. Es laufft auch der Herr selb mitten vnder den diensten vnd rüstet zuo. Er tregt herfür sein peürische schläck / milch vnd ancken / die aber aller Küngen vnd Fürsten trachten vnd kostlichen speysen weyt übertraffend / setzt jnen auch guots wolgemests vnd wolgerüsts kalbfleisch für. Laßt sich auch noch an dem allem nit benügen / sonder er stadt auch beym tisch dieweil sie ässend / vnd dienet jhnen zuo tisch / ja er dienet jnen zuo tisch / der so treffenliche verheissungen von Gott hatt / der ein vatter was aller glöubigen / ein großuatter vnd äni vnsers Herren Jesu Christi / der ein pundtsman Gottes was vnd viler gewaltigen künigen / der so ein hochgeachteter Fürst in dem selben gantzen land was vnd gehalten ward / der die vier gewaltigen künig von Orient mit dem streyt überwunden / vnnd die gefangnen künig mit sampt jhren anderen gefangnen vnd gantzem raub wider bracht vnd erlediget hat. Diser fürnemm held vnnd mann / gibt hiemit ein exempel allen reychen / wie man die frömbden eeren sölle / auch freündtligkeit vnd gastfreye gegen mencklichem üben vnd brauchen. Zuo dem allem auch dienet / das wie das mal auß was / das er jnen auch das gleit auff den wäg gibt / vnd sie etwan weit fürt. Darumb pfuch schämmind sich alle reychen jres gyts vnd nisseriche . Was fröuwt dich doch dein guot? wen nützt es? wen eeret es? oder was lobs vnd eeren erlanget es jm selbs bey den menschen? Loß du was dir der heilig Apostel Paulus sagt / der also spricht1057 / Der gastfreye sind yngedenck / dann durch die habend etlich die engel vnwüssend beherberget / da er freylich vom Loth vnd Abraham redt. So ist es auch kein zweyfel / dann das wir die engel Gottes / ja Christum selb auffnemmend / so offt wir frommen vnd fürnemmen leüten dienstbarkeit / freüntliche vnd gastfreye erzeigend vnd bewysend.

1058 Zum letsten so söllend aber auch die reychen jhr guot nicht nun brauchen zuo eerenbietung fürnemmen vnd eerlichen leüten / sonder vorauß vnd besonders zuo trost vnd hilff den dürfftigen vnd armen. Vnnd söllend da abermals yngedenck sein der leer deß heiligen Apostels Pauli / die ich doben anzogen / der da spricht1059 / Den reichen gebeüt / das sie guots thügind / reych seyend inn guoten wercken / gern gebind / gemeynsam seyend / vnd jhnen selbs ein guoten schatz ein guot fundament machind auffs zuokünfftig / das sie erlangind das ewig läben. Mit diser Apostolischen leer stimpt auch in allweg die prophetisch. Dann Esaias spricht von der statt Tyro also1060 / Es werdend all jhr gewerb vnnd gewün dem Herren geheiliget / dann da werdend sie nichts hindersich oder zuo huffen legen / sonder der gewerb Tyri wirt der burgeren deß Herren sein / zuo narung vnnd vffenthalt / vnnd zuo kleidung der alten. Da leert Esaias fein / wie wir vns ein wirigen schatz samlen söllind. Sölichs lißt man auch Matt. am vj. wie ich doben anzogen hab vnd ewer lieb vorgelesen. Es wölle auch hie ein jeder bey jhm selb zuo hertzen füren vnd yndenck sein der schönen leeren vnnd sprüchen / die vns Gott der Herr allenthalb in der geschrifft fürstelt / vnd wölle sich selb damit zur wolthat auffmunteren. Moses spricht im gesatzt1061 / Du solt dein hertz nit verherten / noch dein hand zuohalten gegen deinem armen bruoder / sonder solt sie jm vffthuon vnd jm geben / vnd dein hertz nit verdriessen lon das du jhm gebist / dann vmb söliches willen wirt dich der Herr dein Gott sägnen inn allen deinen wercken / vnd was du fürhanden nimpst. Es werdend nit auffhören arme zuo sein im land / darumb gebeüt ich dir vnd sag / das du dein hand auffthügist deinem bruoder / der getrengt vnd arm ist in deinem land. Also läsend wir auch in Psalmen1062 / Ein frommer mann der hat mitliden vnd lycht / vnd seine sachen handlet er mit rechtem vrteil. Er teilt vß vnd gibt den armen / sein frommkeit bstadt ewigklich / sein horn wirt in eeren erhöcht. So spricht auch Salomon1063 / Laß freüntliche vnd treüw nimmer von dir weichen / henck sie an deinen halß / schreib sie in die taflen deines hertzens / dann mit

1057 Hebr.13.
1058 Das guot sol man bruchen zur wolthat der armen.
1059 3.Timot.3.
1060 Esa.23.
1061 Deut.15.
1062 Psal.112.
1063 Prou.3.

Die Zwey vnd zwentzigste
sonder laͤsend das best auß das sie habend. Es laufft auch der Herr selb mitten vnder den diensten vnd rüstet zuͦ. Er tregt herfür sein peürische schlaͤck / milch vnd ancken / die aber aller Küngen vnd Fürsten trachten vnd kostlichen speysen weyt übertraffend / setzt jnen auch guͦts wolgemests vnd wolgerüsts kalbfleisch für. Laßt sich auch noch an dem allem nit benuͤgen / sonder er stadt auch beym tisch dieweil sie aͤssend / vnd dienet jhnen zuͦ tisch / ja er dienet jnen zuͦ tisch / der so treffenliche verheissungen von Gott hatt / der ein vatter was aller gloͤubigen / ein großuatter vnd aͤni vnsers Herren Jesu Christi / der ein pundtsman Gottes was vnd viler gewaltigen künigen / der so ein hochgeachteter Fürst in dem selben gantzen land was vnd gehalten ward / der die vier gewaltigen künig von Orient mit dem streyt überwunden / vnnd die gefangnen künig mit sampt jhren anderen gefangnen vnd gantzem raub wider bracht vnd erlediget hat. Diser fürnemm held vnnd mann / gibt hiemit ein exempel allen reychen / wie man die froͤmbden eeren soͤlle / auch freündtligkeit vnd gastfreye gegen mencklichem uͤben vnd brauchen. Zuͦ dem allem auch dienet / das wie das mal auß was / das er jnen auch das gleit auff den waͤg gibt / vnd sie etwan weit fuͤrt. Darumb pfuch schaͤmmind sich alle reychen jres gyts vnd nisseriche . Was froͤuwt dich doch dein guͦt? wen nützt es? wen eeret es? oder was lobs vnd eeren erlanget es jm selbs bey den menschen? Loß du was dir der heilig Apostel Paulus sagt / der also spricht1057 / Der gastfreye sind yngedenck / dann durch die habend etlich die engel vnwüssend beherberget / da er freylich vom Loth vnd Abraham redt. So ist es auch kein zweyfel / dann das wir die engel Gottes / ja Christum selb auffnemmend / so offt wir frommen vnd fürnemmen leüten dienstbarkeit / freüntliche vnd gastfreye erzeigend vnd bewysend.

1058 Zum letsten so soͤllend aber auch die reychen jhr guͦt nicht nun brauchen zuͦ eerenbietung fürnemmen vnd eerlichen leüten / sonder vorauß vnd besonders zuͦ trost vnd hilff den dürfftigen vnd armen. Vnnd soͤllend da abermals yngedenck sein der leer deß heiligen Apostels Pauli / die ich doben anzogen / der da spricht1059 / Den reichen gebeüt / das sie guͦts thuͤgind / reych seyend inn guͦten wercken / gern gebind / gemeynsam seyend / vnd jhnen selbs ein guͦten schatz ein guͦt fundament machind auffs zuͦkünfftig / das sie erlangind das ewig laͤben. Mit diser Apostolischen leer stimpt auch in allweg die prophetisch. Dann Esaias spricht von der statt Tyro also1060 / Es werdend all jhr gewerb vnnd gewün dem Herren geheiliget / dann da werdend sie nichts hindersich oder zuͦ huffen legen / sonder der gewerb Tyri wirt der burgeren deß Herren sein / zuͦ narung vnnd vffenthalt / vnnd zuͦ kleidung der alten. Da leert Esaias fein / wie wir vns ein wirigen schatz samlen soͤllind. Soͤlichs lißt man auch Matt. am vj. wie ich doben anzogen hab vnd ewer lieb vorgelesen. Es woͤlle auch hie ein jeder bey jhm selb zuͦ hertzen fuͤren vnd yndenck sein der schoͤnen leeren vnnd sprüchen / die vns Gott der Herr allenthalb in der geschrifft fürstelt / vnd woͤlle sich selb damit zur wolthat auffmunteren. Moses spricht im gesatzt1061 / Du solt dein hertz nit verherten / noch dein hand zuͦhalten gegen deinem armen bruͦder / sonder solt sie jm vffthuͦn vnd jm geben / vnd dein hertz nit verdriessen lon das du jhm gebist / dann vmb soͤliches willen wirt dich der Herr dein Gott saͤgnen inn allen deinen wercken / vnd was du fürhanden nimpst. Es werdend nit auffhoͤren arme zuͦ sein im land / darumb gebeüt ich dir vnd sag / das du dein hand auffthuͤgist deinem bruͦder / der getrengt vnd arm ist in deinem land. Also laͤsend wir auch in Psalmen1062 / Ein frommer mann der hat mitliden vnd lycht / vnd seine sachen handlet er mit rechtem vrteil. Er teilt vß vnd gibt den armen / sein frommkeit bstadt ewigklich / sein horn wirt in eeren erhoͤcht. So spricht auch Salomon1063 / Laß freüntliche vnd treüw nimmer von dir weichen / henck sie an deinen halß / schreib sie in die taflen deines hertzens / dann mit

1057 Hebr.13.
1058 Das guͦt sol man bruchen zur wolthat der armen.
1059 3.Timot.3.
1060 Esa.23.
1061 Deut.15.
1062 Psal.112.
1063 Prou.3.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0334" n="[121]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie
                      <choice><sic><hi rendition="#in">D</hi>rey</sic><corr><hi rendition="#in">Z</hi>wey</corr></choice>
                            vnd zwentzigste</hi></hi><lb/></fw>sonder la&#x0364;send das best auß das sie
                   habend. Es laufft auch der Herr selb mitten vnder den diensten vnd rüstet zu&#x0366;. Er
                   tregt herfür sein peürische schla&#x0364;ck / milch vnd ancken /
                   die aber aller Küngen vnd Fürsten trachten vnd kostlichen speysen weyt
                   übertraffend / setzt jnen auch gu&#x0366;ts wolgemests vnd wolgerüsts kalbfleisch für.
                   Laßt sich auch noch an dem allem nit benu&#x0364;gen / sonder er stadt auch beym tisch
                   dieweil sie a&#x0364;ssend / vnd dienet jhnen zu&#x0366; tisch / ja er dienet jnen zu&#x0366; tisch /
                   der so treffenliche verheissungen von Gott hatt / der ein vatter was aller
                   glo&#x0364;ubigen / ein großuatter vnd a&#x0364;ni vnsers Herren Jesu Christi / der ein pundtsman
                   Gottes was vnd viler gewaltigen künigen / der so ein hochgeachteter
                   Fürst in dem selben gantzen land was vnd gehalten ward / der die vier gewaltigen
                   künig von Orient mit dem streyt überwunden / vnnd die gefangnen künig mit sampt
                   jhren anderen gefangnen vnd gantzem raub wider bracht vnd erlediget hat. Diser
                   fürnemm held vnnd mann / gibt hiemit ein exempel allen reychen / wie man die
                   fro&#x0364;mbden eeren so&#x0364;lle / auch freündtligkeit vnd gastfreye gegen mencklichem u&#x0364;ben
                   vnd brauchen. Zu&#x0366; dem allem auch dienet / das wie das mal auß was / das er
                   jnen auch das gleit auff den wa&#x0364;g gibt / vnd sie etwan weit fu&#x0364;rt. Darumb
                   pfuch scha&#x0364;mmind sich alle reychen jres gyts vnd nisseriche
                  . Was fro&#x0364;uwt dich doch dein gu&#x0366;t? wen nützt es? wen eeret es? oder was
                   lobs vnd eeren erlanget es jm selbs bey den menschen? Loß du was dir der
                   heilig Apostel Paulus sagt / der also spricht<note place="foot" n="1057"> Hebr.13.</note> / Der gastfreye sind yngedenck / dann durch die
                   habend etlich die engel vnwüssend beherberget / da er freylich vom Loth vnd
                   Abraham redt. So ist es auch kein zweyfel / dann das wir die engel Gottes / ja
                   Christum selb auffnemmend / so offt wir frommen vnd fürnemmen leüten dienstbarkeit
                   / freüntliche vnd gastfreye erzeigend vnd bewysend. </p><lb/>
          <p><note place="foot" n="1058"> Das gu&#x0366;t sol man bruchen zur wolthat
                      der armen.</note> Zum letsten so so&#x0364;llend aber auch die reychen jhr gu&#x0366;t nicht
                   nun brauchen zu&#x0366; eerenbietung fürnemmen vnd eerlichen leüten / sonder vorauß vnd
                   besonders zu&#x0366; trost vnd hilff den dürfftigen vnd armen. Vnnd so&#x0364;llend da abermals
                   yngedenck sein der leer deß heiligen Apostels Pauli / die ich doben anzogen / der
                   da spricht<note place="foot" n="1059"> 3.Timot.3.</note>
                   / Den reichen gebeüt / das sie gu&#x0366;ts thu&#x0364;gind / reych seyend inn gu&#x0366;ten wercken /
                   gern gebind / gemeynsam seyend / vnd jhnen selbs ein gu&#x0366;ten schatz ein gu&#x0366;t
                   fundament machind auffs zu&#x0366;künfftig / das sie erlangind das ewig la&#x0364;ben. Mit diser
                   Apostolischen leer stimpt auch in allweg die prophetisch. Dann Esaias spricht von
                   der statt Tyro also<note place="foot" n="1060">
                      Esa.23.</note> / Es werdend all jhr gewerb vnnd gewün dem Herren geheiliget
                   / dann da werdend sie nichts hindersich oder zu&#x0366; huffen legen / sonder der gewerb
                   Tyri wirt der burgeren deß Herren sein / zu&#x0366; narung vnnd vffenthalt / vnnd zu&#x0366;
                   kleidung der alten. Da leert Esaias fein / wie wir vns ein wirigen
                   schatz samlen so&#x0364;llind. So&#x0364;lichs lißt man auch Matt. am vj. wie ich doben anzogen
                   hab vnd ewer lieb vorgelesen. Es wo&#x0364;lle auch hie ein jeder bey jhm selb zu&#x0366; hertzen
                   fu&#x0364;ren vnd yndenck sein der scho&#x0364;nen leeren vnnd sprüchen / die vns Gott der Herr
                   allenthalb in der geschrifft fürstelt / vnd wo&#x0364;lle sich selb damit zur wolthat
                   auffmunteren. Moses spricht im gesatzt<note place="foot" n="1061"> Deut.15.</note> / Du solt dein hertz nit verherten / noch dein hand
                   zu&#x0366;halten gegen deinem armen bru&#x0366;der / sonder solt sie jm vffthu&#x0366;n vnd jm geben /
                   vnd dein hertz nit verdriessen lon das du jhm gebist / dann vmb so&#x0364;liches willen
                   wirt dich der Herr dein Gott sa&#x0364;gnen inn allen deinen wercken / vnd was du
                   fürhanden nimpst. Es werdend nit auffho&#x0364;ren arme zu&#x0366; sein im land / darumb gebeüt
                   ich dir vnd sag / das du dein hand auffthu&#x0364;gist deinem bru&#x0366;der / der getrengt vnd
                   arm ist in deinem land. Also la&#x0364;send wir auch in Psalmen<note place="foot" n="1062"> Psal.112.</note> / Ein frommer mann der hat mitliden
                   vnd lycht / vnd seine sachen handlet er mit rechtem vrteil. Er teilt vß
                   vnd gibt den armen / sein frommkeit bstadt ewigklich / sein horn wirt in eeren
                   erho&#x0364;cht. So spricht auch Salomon<note place="foot" n="1063">
                      Prou.3.</note> / Laß freüntliche vnd treüw nimmer von dir weichen / henck
                   sie an deinen halß / schreib sie in die taflen deines hertzens / dann mit<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[121]/0334] Die Zwey vnd zwentzigste sonder laͤsend das best auß das sie habend. Es laufft auch der Herr selb mitten vnder den diensten vnd rüstet zuͦ. Er tregt herfür sein peürische schlaͤck / milch vnd ancken / die aber aller Küngen vnd Fürsten trachten vnd kostlichen speysen weyt übertraffend / setzt jnen auch guͦts wolgemests vnd wolgerüsts kalbfleisch für. Laßt sich auch noch an dem allem nit benuͤgen / sonder er stadt auch beym tisch dieweil sie aͤssend / vnd dienet jhnen zuͦ tisch / ja er dienet jnen zuͦ tisch / der so treffenliche verheissungen von Gott hatt / der ein vatter was aller gloͤubigen / ein großuatter vnd aͤni vnsers Herren Jesu Christi / der ein pundtsman Gottes was vnd viler gewaltigen künigen / der so ein hochgeachteter Fürst in dem selben gantzen land was vnd gehalten ward / der die vier gewaltigen künig von Orient mit dem streyt überwunden / vnnd die gefangnen künig mit sampt jhren anderen gefangnen vnd gantzem raub wider bracht vnd erlediget hat. Diser fürnemm held vnnd mann / gibt hiemit ein exempel allen reychen / wie man die froͤmbden eeren soͤlle / auch freündtligkeit vnd gastfreye gegen mencklichem uͤben vnd brauchen. Zuͦ dem allem auch dienet / das wie das mal auß was / das er jnen auch das gleit auff den waͤg gibt / vnd sie etwan weit fuͤrt. Darumb pfuch schaͤmmind sich alle reychen jres gyts vnd nisseriche . Was froͤuwt dich doch dein guͦt? wen nützt es? wen eeret es? oder was lobs vnd eeren erlanget es jm selbs bey den menschen? Loß du was dir der heilig Apostel Paulus sagt / der also spricht 1057 / Der gastfreye sind yngedenck / dann durch die habend etlich die engel vnwüssend beherberget / da er freylich vom Loth vnd Abraham redt. So ist es auch kein zweyfel / dann das wir die engel Gottes / ja Christum selb auffnemmend / so offt wir frommen vnd fürnemmen leüten dienstbarkeit / freüntliche vnd gastfreye erzeigend vnd bewysend. 1058 Zum letsten so soͤllend aber auch die reychen jhr guͦt nicht nun brauchen zuͦ eerenbietung fürnemmen vnd eerlichen leüten / sonder vorauß vnd besonders zuͦ trost vnd hilff den dürfftigen vnd armen. Vnnd soͤllend da abermals yngedenck sein der leer deß heiligen Apostels Pauli / die ich doben anzogen / der da spricht 1059 / Den reichen gebeüt / das sie guͦts thuͤgind / reych seyend inn guͦten wercken / gern gebind / gemeynsam seyend / vnd jhnen selbs ein guͦten schatz ein guͦt fundament machind auffs zuͦkünfftig / das sie erlangind das ewig laͤben. Mit diser Apostolischen leer stimpt auch in allweg die prophetisch. Dann Esaias spricht von der statt Tyro also 1060 / Es werdend all jhr gewerb vnnd gewün dem Herren geheiliget / dann da werdend sie nichts hindersich oder zuͦ huffen legen / sonder der gewerb Tyri wirt der burgeren deß Herren sein / zuͦ narung vnnd vffenthalt / vnnd zuͦ kleidung der alten. Da leert Esaias fein / wie wir vns ein wirigen schatz samlen soͤllind. Soͤlichs lißt man auch Matt. am vj. wie ich doben anzogen hab vnd ewer lieb vorgelesen. Es woͤlle auch hie ein jeder bey jhm selb zuͦ hertzen fuͤren vnd yndenck sein der schoͤnen leeren vnnd sprüchen / die vns Gott der Herr allenthalb in der geschrifft fürstelt / vnd woͤlle sich selb damit zur wolthat auffmunteren. Moses spricht im gesatzt 1061 / Du solt dein hertz nit verherten / noch dein hand zuͦhalten gegen deinem armen bruͦder / sonder solt sie jm vffthuͦn vnd jm geben / vnd dein hertz nit verdriessen lon das du jhm gebist / dann vmb soͤliches willen wirt dich der Herr dein Gott saͤgnen inn allen deinen wercken / vnd was du fürhanden nimpst. Es werdend nit auffhoͤren arme zuͦ sein im land / darumb gebeüt ich dir vnd sag / das du dein hand auffthuͤgist deinem bruͦder / der getrengt vnd arm ist in deinem land. Also laͤsend wir auch in Psalmen 1062 / Ein frommer mann der hat mitliden vnd lycht / vnd seine sachen handlet er mit rechtem vrteil. Er teilt vß vnd gibt den armen / sein frommkeit bstadt ewigklich / sein horn wirt in eeren erhoͤcht. So spricht auch Salomon 1063 / Laß freüntliche vnd treüw nimmer von dir weichen / henck sie an deinen halß / schreib sie in die taflen deines hertzens / dann mit 1057 Hebr.13. 1058 Das guͦt sol man bruchen zur wolthat der armen. 1059 3.Timot.3. 1060 Esa.23. 1061 Deut.15. 1062 Psal.112. 1063 Prou.3.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/334
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [121]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/334>, abgerufen am 24.11.2024.