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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
mit zeitlichen trübsalen zestraffen) gestrafft werdend / Dann sie werdend mit einanderen geißlet / nit dz sie mit einanderen ein lasterhaffts läben fürind / sonder darumb dz sie mit einandern dz zeitlich läben lieb habend / wiewol sie sölichs auch vngleich / aber ye doch mit einandern thuond. Welches die glöubigen verachten söltend / damit jhene gestrafft vnd gwarnet dz ewig erlangtind / oder so sie ye zuo dem selbigen jre geferten vnd mitgnossen nitt sein wöltind / so duldetind vnd liebtend sies doch / dieweil (so lang sie läbend) niemand wüssen mag / ob sie sich etwan änderen vnd besseren werdind. Darumb ob wol die / denen durch den Propheten gesagt wirt / der sünder wirt in seiner sünd sterben / sein bluot aber wil ich von der hand deß wächters erforderen (dann darumb sind wächter / vnd fürgsetzte inn den gmeinden verordnet / dz sie die sünd straffind vnd niemand verschonind) nit ein gleiche / sonder vil ein schwächere sach habend / Noch so ist drumb der von söllicher schuld nit gar ledig / der / ob er wol kein fürgsetzter ist / weißt aber an denen by vnd mit denen er läbt vil dz warnens vnd straffens wärt wäre / thuots aber nit vnd laßts hingan / damit er sie nit erzürne / von der dingen wägen / die er in disem läben nitt braucht wie er solt / sonder mer liebet dann er solt etc. Das sind bißhar alles wort deß heiligen Augustini.

1101 Weiter so gehört zuo den vrsachen der trübsalen der außerwölten Gottes auch die / das der Herr mitt dem das er die seinen strafft / ein heitere anzeigung gibt seines gerechten grichts / das über die gottlosen vnd über die verachter Gottes gon wirt. Dann S. Peter spricht1102 / Es ist zeit / das dz gricht / dz ist die trübsal vnd widerwertigkeit / anfahe am huß deß herren. Facht es dann an vns nun an / wie wirts dann erst denen gon / die dem Euangelio Gottes nit glaubend? vnd so der gerecht kaum erhalten wirt / wo wil der gottloß vnd der sünder erschinen? Dahar dienet auch der mercklich spruch deß Herren / den er geredt als er hinauß an die richtstat gefürt ward1103 / So man das am grünen holtz thuot / was wil am türren werden? So die heiligen/ die fruchtbaren böum / die die aller schönesten frücht der guoten wercken tragend / in diser zeit auß Gottes verhängung also gar ellendigklich plaget vnnd verjämeret werdend / was wöllen wir dann von den gottlosen sagen / die gar ferr von aller tugend vnnd von allen guoten wercken sind? Die werdend freilich mit vnsaglichen straaffen vnd plagen gepeiniget werden.

1104 Dann so vil die vrsachen deren trübsalen belanget / mitt denen die gottlosen gestraafft werdend / so könnend deren keine andere sein / dann die laster die sie täglich begond. Darumb werdend sie gestraafft auß gerächtem gricht Gottes / damitt ein yeder sehe das Gott mitt sampt den gottlosen alles gottloß wäsen hasse. Also läsend wir das Pharao plaget syge. Also fiel Saul an sein eygen schwärdt / vnnd kam vmb auff dem berg Gelboe mitt vilen tausenden auß Jsrael / darumb das er wider den Herren gesündet hatt / der jhn also zuo einem exempel seines gerächten grichts / vnnd anderen zuo einem schräcken hatt verderben vnnd vmb bringen wöllen. Also wurdend Antiochus Epiphanes / der groß Herodes / Jtem Herodes Agrippa / vnd der Keiser Galerius Maximianus mitt grausammen kranckheiten getödet / darumb das sie wider Gott vnnd seine glöubigen grausamklich gehandlet hattend / welche Gott also rächen / vnnd sein gerächt gricht hatt wöllen zuo erkennen geben / vnd dise also zum exempel machen allen Tyrannen / in denen sie sähind vnnd lernetind was straaffen die verfolger der glöubigen zuo erwarten habind. Vnd wiewol der gütig Gott alle ding zuo guotem seinen geschöpfften thuot / vnd gmeynklich alle trübsalen darumb schickt / dz er vns von sünden vnd lasteren abziehe / Noch dieweil die gleichßner vnd die gottlosen die rathschleg Gottes verachtend / vnd den straffenden Gott nit erkennen / noch sich zuo jm keeren wöllend / so dienet es jnen alles zum verderben / gleich wie denen die Gott liebend alle ding zuo guotem dienend. Darumb kömmend sie vmb vnd verderbend in jhren trübsalen /

1101 Der glöubigen trübsal ist ein anzeigung deß gerechten grichts gottes über die gottlosen.
1102 1.Pet.4.
1103 Luc.23.
1104 Vrsach der trübsalen inn den gottlosen.

Predig.
mit zeitlichen truͤbsalen zestraffen) gestrafft werdend / Dann sie werdend mit einanderen geißlet / nit dz sie mit einanderen ein lasterhaffts laͤben fuͤrind / sonder darumb dz sie mit einandern dz zeitlich laͤben lieb habend / wiewol sie soͤlichs auch vngleich / aber ye doch mit einandern thuͦnd. Welches die gloͤubigen verachten soͤltend / damit jhene gestrafft vnd gwarnet dz ewig erlangtind / oder so sie ye zuͦ dem selbigen jre geferten vnd mitgnossen nitt sein woͤltind / so duldetind vnd liebtend sies doch / dieweil (so lang sie laͤbend) niemand wüssen mag / ob sie sich etwan aͤnderen vnd besseren werdind. Darumb ob wol die / denen durch den Propheten gesagt wirt / der sünder wirt in seiner sünd sterben / sein bluͦt aber wil ich von der hand deß waͤchters erforderen (dann darumb sind waͤchter / vnd fürgsetzte inn den gmeinden verordnet / dz sie die sünd straffind vnd niemand verschonind) nit ein gleiche / sonder vil ein schwaͤchere sach habend / Noch so ist drumb der von soͤllicher schuld nit gar ledig / der / ob er wol kein fürgsetzter ist / weißt aber an denen by vnd mit denen er laͤbt vil dz warnens vnd straffens waͤrt waͤre / thuͦts aber nit vnd laßts hingan / damit er sie nit erzürne / von der dingen waͤgen / die er in disem laͤben nitt braucht wie er solt / sonder mer liebet dann er solt ꝛc. Das sind bißhar alles wort deß heiligen Augustini.

1101 Weiter so gehoͤrt zuͦ den vrsachen der truͤbsalen der außerwoͤlten Gottes auch die / das der Herr mitt dem das er die seinen strafft / ein heitere anzeigung gibt seines gerechten grichts / das über die gottlosen vnd über die verachter Gottes gon wirt. Dann S. Peter spricht1102 / Es ist zeit / das dz gricht / dz ist die truͤbsal vnd widerwertigkeit / anfahe am huß deß herren. Facht es dann an vns nun an / wie wirts dann erst denen gon / die dem Euangelio Gottes nit glaubend? vnd so der gerecht kaum erhalten wirt / wo wil der gottloß vnd der sünder erschinen? Dahar dienet auch der mercklich spruch deß Herren / den er geredt als er hinauß an die richtstat gefuͤrt ward1103 / So man das am gruͤnen holtz thuͦt / was wil am türren werden? So die heiligen/ die fruchtbaren boͤum / die die aller schoͤnesten frücht der guͦten wercken tragend / in diser zeit auß Gottes verhaͤngung also gar ellendigklich plaget vnnd verjaͤmeret werdend / was woͤllen wir dann von den gottlosen sagen / die gar ferr von aller tugend vnnd von allen guͦten wercken sind? Die werdend freilich mit vnsaglichen straaffen vnd plagen gepeiniget werden.

1104 Dann so vil die vrsachen deren truͤbsalen belanget / mitt denen die gottlosen gestraafft werdend / so koͤnnend deren keine andere sein / dann die laster die sie taͤglich begond. Darumb werdend sie gestraafft auß geraͤchtem gricht Gottes / damitt ein yeder sehe das Gott mitt sampt den gottlosen alles gottloß waͤsen hasse. Also laͤsend wir das Pharao plaget syge. Also fiel Saul an sein eygen schwaͤrdt / vnnd kam vmb auff dem berg Gelboe mitt vilen tausenden auß Jsrael / darumb das er wider den Herren gesündet hatt / der jhn also zuͦ einem exempel seines geraͤchten grichts / vnnd anderen zuͦ einem schraͤcken hatt verderben vnnd vmb bringen woͤllen. Also wurdend Antiochus Epiphanes / der groß Herodes / Jtem Herodes Agrippa / vnd der Keiser Galerius Maximianus mitt grausammen kranckheiten getoͤdet / darumb das sie wider Gott vnnd seine gloͤubigen grausamklich gehandlet hattend / welche Gott also raͤchen / vnnd sein geraͤcht gricht hatt woͤllen zuͦ erkennen geben / vnd dise also zum exempel machen allen Tyrannen / in denen sie saͤhind vnnd lernetind was straaffen die verfolger der gloͤubigen zuͦ erwarten habind. Vnd wiewol der guͤtig Gott alle ding zuͦ guͦtem seinen geschoͤpfften thuͦt / vnd gmeynklich alle truͤbsalen darumb schickt / dz er vns von sünden vnd lasteren abziehe / Noch dieweil die gleichßner vnd die gottlosen die rathschleg Gottes verachtend / vnd den straffenden Gott nit erkennen / noch sich zuͦ jm keeren woͤllend / so dienet es jnen alles zum verderben / gleich wie denen die Gott liebend alle ding zuͦ guͦtem dienend. Darumb koͤmmend sie vmb vnd verderbend in jhren truͤbsalen /

1101 Der gloͤubigen truͤbsal ist ein anzeigung deß gerechten grichts gottes über die gottlosen.
1102 1.Pet.4.
1103 Luc.23.
1104 Vrsach der truͤbsalen inn den gottlosen.
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[CXXVI./0343] Predig. mit zeitlichen truͤbsalen zestraffen) gestrafft werdend / Dann sie werdend mit einanderen geißlet / nit dz sie mit einanderen ein lasterhaffts laͤben fuͤrind / sonder darumb dz sie mit einandern dz zeitlich laͤben lieb habend / wiewol sie soͤlichs auch vngleich / aber ye doch mit einandern thuͦnd. Welches die gloͤubigen verachten soͤltend / damit jhene gestrafft vnd gwarnet dz ewig erlangtind / oder so sie ye zuͦ dem selbigen jre geferten vnd mitgnossen nitt sein woͤltind / so duldetind vnd liebtend sies doch / dieweil (so lang sie laͤbend) niemand wüssen mag / ob sie sich etwan aͤnderen vnd besseren werdind. Darumb ob wol die / denen durch den Propheten gesagt wirt / der sünder wirt in seiner sünd sterben / sein bluͦt aber wil ich von der hand deß waͤchters erforderen (dann darumb sind waͤchter / vnd fürgsetzte inn den gmeinden verordnet / dz sie die sünd straffind vnd niemand verschonind) nit ein gleiche / sonder vil ein schwaͤchere sach habend / Noch so ist drumb der von soͤllicher schuld nit gar ledig / der / ob er wol kein fürgsetzter ist / weißt aber an denen by vnd mit denen er laͤbt vil dz warnens vnd straffens waͤrt waͤre / thuͦts aber nit vnd laßts hingan / damit er sie nit erzürne / von der dingen waͤgen / die er in disem laͤben nitt braucht wie er solt / sonder mer liebet dann er solt ꝛc. Das sind bißhar alles wort deß heiligen Augustini. 1101 Weiter so gehoͤrt zuͦ den vrsachen der truͤbsalen der außerwoͤlten Gottes auch die / das der Herr mitt dem das er die seinen strafft / ein heitere anzeigung gibt seines gerechten grichts / das über die gottlosen vnd über die verachter Gottes gon wirt. Dann S. Peter spricht 1102 / Es ist zeit / das dz gricht / dz ist die truͤbsal vnd widerwertigkeit / anfahe am huß deß herren. Facht es dann an vns nun an / wie wirts dann erst denen gon / die dem Euangelio Gottes nit glaubend? vnd so der gerecht kaum erhalten wirt / wo wil der gottloß vnd der sünder erschinen? Dahar dienet auch der mercklich spruch deß Herren / den er geredt als er hinauß an die richtstat gefuͤrt ward 1103 / So man das am gruͤnen holtz thuͦt / was wil am türren werden? So die heiligen/ die fruchtbaren boͤum / die die aller schoͤnesten frücht der guͦten wercken tragend / in diser zeit auß Gottes verhaͤngung also gar ellendigklich plaget vnnd verjaͤmeret werdend / was woͤllen wir dann von den gottlosen sagen / die gar ferr von aller tugend vnnd von allen guͦten wercken sind? Die werdend freilich mit vnsaglichen straaffen vnd plagen gepeiniget werden. 1104 Dann so vil die vrsachen deren truͤbsalen belanget / mitt denen die gottlosen gestraafft werdend / so koͤnnend deren keine andere sein / dann die laster die sie taͤglich begond. Darumb werdend sie gestraafft auß geraͤchtem gricht Gottes / damitt ein yeder sehe das Gott mitt sampt den gottlosen alles gottloß waͤsen hasse. Also laͤsend wir das Pharao plaget syge. Also fiel Saul an sein eygen schwaͤrdt / vnnd kam vmb auff dem berg Gelboe mitt vilen tausenden auß Jsrael / darumb das er wider den Herren gesündet hatt / der jhn also zuͦ einem exempel seines geraͤchten grichts / vnnd anderen zuͦ einem schraͤcken hatt verderben vnnd vmb bringen woͤllen. Also wurdend Antiochus Epiphanes / der groß Herodes / Jtem Herodes Agrippa / vnd der Keiser Galerius Maximianus mitt grausammen kranckheiten getoͤdet / darumb das sie wider Gott vnnd seine gloͤubigen grausamklich gehandlet hattend / welche Gott also raͤchen / vnnd sein geraͤcht gricht hatt woͤllen zuͦ erkennen geben / vnd dise also zum exempel machen allen Tyrannen / in denen sie saͤhind vnnd lernetind was straaffen die verfolger der gloͤubigen zuͦ erwarten habind. Vnd wiewol der guͤtig Gott alle ding zuͦ guͦtem seinen geschoͤpfften thuͦt / vnd gmeynklich alle truͤbsalen darumb schickt / dz er vns von sünden vnd lasteren abziehe / Noch dieweil die gleichßner vnd die gottlosen die rathschleg Gottes verachtend / vnd den straffenden Gott nit erkennen / noch sich zuͦ jm keeren woͤllend / so dienet es jnen alles zum verderben / gleich wie denen die Gott liebend alle ding zuͦ guͦtem dienend. Darumb koͤmmend sie vmb vnd verderbend in jhren truͤbsalen / 1101 Der gloͤubigen truͤbsal ist ein anzeigung deß gerechten grichts gottes über die gottlosen. 1102 1.Pet.4. 1103 Luc.23. 1104 Vrsach der truͤbsalen inn den gottlosen.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CXXVI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/343>, abgerufen am 23.11.2024.