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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
dargegen alles guots geben vnd mitteylen wölle vnd möge. Dann wir läsend im hundert vnd sechs vnnd dreißigsten Psalmen also / Danckend dem Herren / dann er ist gütig / dann seine güte wäret ewigklich / der die erstgebornen in Egypten erschluog / dann sein güte ist ewig. Vnd Jsrael von jnen außfürt / dann sein güte ist ewig. Mit starcker hand vnd außgestrecktem arm / dann sein güte ist ewig. Darumb richtetend die nachkomnen jren glauben auff durch die vergangen wolthat Gottes / die er den vätteren bewisen / gwüsser zuouersicht / das sich auch Gott jren wurde erbarmen vnnd jnen auß seiner gewonten vnd anerbornen barmhertzigkeyt guots thuon / wie er auch jren vätteren thon hat. Vnnd was deßhalb dise Ceremoni nit ein geringe übung deß glaubens.

1366 Vber das so wurdend auch darinnen fürtragen die gheymnussen deß künfftigen heylands Christi / dann es ward darinn vorbildet wer Christus sein / vnd was er der wält geben wurde / wie die glöubigen sein teylhafft wurdind / vnd wie sie sich vor jm tragen vnd halten söltind. Dann vnder vilen thieren / ward keins erwölt dz sich zuo disem Sacrament so wol reimpte als ein Lamb / nicht nur von wegen der bedeütnuß der einfalte vnnd gedullt in Christo / sonder auch von deß opffers wegen / das er ein opffer ist / Dann Paulus spricht / Christus ist vnser Osterlamb auffgeopfferet. Es ward auch nach dem gesatz ein Lamb morgens vnd abends geopfferet / dann Christus ist das Lamb / das getödet ist von anfang der wält har. Von welchem auch Joannes der Töuffer gezeüget vnd gesprochen / Sihe das Lamb Gottes / das da hin nimpt die sünd der wält. Vnnd dieweil wir alle gejrret wie die schaaff / ein yedes seinen wäg / so ist der sun Gottes zuo vns herab kommen / vnd auch ein schaaff worden / das ist vnser substantz vnd natur. Aber gantz volkommen vnnd rein / on alle sünd vnd anlaster / empfangen von dem heiligen geist / vnd geboren von Maria der Junkfrauwen. Das Lamb aber was ein männli vnd järig / wol erstarcket / 1367 also ist Jesus Christus jmmerdar gester vnd hütt / vnd biß in ewigkeyt namlich / der Heyland der gantzen wält. Es ward auch genommen auß den Lämmeren vnnd Böcken / dann Christus ist geboren worden von sündern vnd gerächten / wie Matheus das anzeiget im ersten Capitel. Vnnd von deß vergoßnen bluots wegen deß Lambs wirt der gantzen gmeynd deß volcks Jsraels verschonet / Also hat das bluot Christi müssen vergossen werden / auff das damitt alle glöubigen gereiniget wurdind / vnnd Gott der himmlisch vatter / der erzürnet was / von dessen wegen / der gantzen kirchen vnd gmeynd verschonete. Es ward auch mit dem wadel von Ysopen an die pfosten vnnd übertüren deß hauses gesprützt. Das Ysopenkraut wirt verachtet vnnd schlächt gehalten / also wirt auch die predig deß Euangelij für ring vnd schlächt angesehen / aber dadurch muoß das bluot Christi an vns die wir das hauß Gottes sind / gesprützt oder verkündt werden zur vergebung der sünden. Das Lamb empfahend wir aber zum läben / so wir es ässend / das ist / glaubend / das Christus für vnns gelitten habe / dann durch den glauben wirt Christus gässen / welches er selb weitlöuffig außlegt Joan.am vj. Capitel. Das Lamb ward auch mit feür nit mit wasser zuobereitet / vnd gebraten / nit row gässen / dann Christus ist nit allein warer mensch sonder auch warer Got / vnd ein wares brandopffer. Der mag vns volkommenlich ledigmachen / dz es vnsers zuosetzens vnd zuothuons nichts bedarff / dann vnsere zuosätz sind wasser vnd gantz kalt. Es sol auch dz Lamb gar gässen werden / mit sampt dem haupt / den füssen / vnd dem yngweid / dann so wir nit glaubend das Christus waarer Gott sey / vnd auch waarer mensch / deßgleich auch vnsere weißheit vnd grächtigkeit / so ässend wir jn nit gar. Dz haupt ässend die nit / die da laugnend / dz Christus Gott sey. Die füß aber ässend die nit / die sein menschheit verlaugnend. Vnd dz yngeweyd ässend die nit / die nit erkennend die güter die da sind in Christo / vnd in jm den

1366 3 Vorbildung Christi / vnd seines leidens / auch der erlösung dadurch beschehen.
1367 Heb.13.

Predig.
dargegen alles guͦts geben vnd mitteylen woͤlle vnd moͤge. Dann wir laͤsend im hundert vnd sechs vnnd dreißigsten Psalmen also / Danckend dem Herren / dann er ist guͤtig / dann seine guͤte waͤret ewigklich / der die erstgebornen in Egypten erschluͦg / dann sein guͤte ist ewig. Vnd Jsrael von jnen außfuͤrt / dann sein guͤte ist ewig. Mit starcker hand vnd außgestrecktem arm / dann sein guͤte ist ewig. Darumb richtetend die nachkomnen jren glauben auff durch die vergangen wolthat Gottes / die er den vaͤtteren bewisen / gwüsser zuͦuersicht / das sich auch Gott jren wurde erbarmen vnnd jnen auß seiner gewonten vnd anerbornen barmhertzigkeyt guͦts thuͦn / wie er auch jren vaͤtteren thon hat. Vnnd was deßhalb dise Ceremoni nit ein geringe uͤbung deß glaubens.

1366 Vber das so wurdend auch darinnen fürtragen die gheymnussen deß künfftigen heylands Christi / dann es ward darinn vorbildet wer Christus sein / vnd was er der waͤlt geben wurde / wie die gloͤubigen sein teylhafft wurdind / vnd wie sie sich vor jm tragen vnd halten soͤltind. Dann vnder vilen thieren / ward keins erwoͤlt dz sich zuͦ disem Sacrament so wol reimpte als ein Lamb / nicht nur von wegen der bedeütnuß der einfalte vnnd gedullt in Christo / sonder auch von deß opffers wegen / das er ein opffer ist / Dann Paulus spricht / Christus ist vnser Osterlamb auffgeopfferet. Es ward auch nach dem gesatz ein Lamb morgens vnd abends geopfferet / dann Christus ist das Lamb / das getoͤdet ist von anfang der waͤlt har. Von welchem auch Joannes der Toͤuffer gezeüget vnd gesprochen / Sihe das Lamb Gottes / das da hin nimpt die sünd der waͤlt. Vnnd dieweil wir alle gejrret wie die schaaff / ein yedes seinen waͤg / so ist der sun Gottes zuͦ vns herab kommen / vnd auch ein schaaff worden / das ist vnser substantz vnd natur. Aber gantz volkommen vnnd rein / on alle sünd vnd anlaster / empfangen von dem heiligen geist / vnd geboren von Maria der Junkfrauwen. Das Lamb aber was ein maͤnnli vnd jaͤrig / wol erstarcket / 1367 also ist Jesus Christus jmmerdar gester vnd hütt / vnd biß in ewigkeyt namlich / der Heyland der gantzen waͤlt. Es ward auch genommen auß den Laͤmmeren vnnd Boͤcken / dann Christus ist geboren worden von sündern vnd geraͤchten / wie Matheus das anzeiget im ersten Capitel. Vnnd von deß vergoßnen bluͦts wegen deß Lambs wirt der gantzen gmeynd deß volcks Jsraels verschonet / Also hat das bluͦt Christi muͤssen vergossen werden / auff das damitt alle gloͤubigen gereiniget wurdind / vnnd Gott der himmlisch vatter / der erzürnet was / von dessen wegen / der gantzen kirchen vnd gmeynd verschonete. Es ward auch mit dem wadel von Ysopen an die pfosten vnnd übertüren deß hauses gesprützt. Das Ysopenkraut wirt verachtet vnnd schlaͤcht gehalten / also wirt auch die predig deß Euangelij für ring vnd schlaͤcht angesehen / aber dadurch muͦß das bluͦt Christi an vns die wir das hauß Gottes sind / gesprützt oder verkündt werden zur vergebung der sünden. Das Lamb empfahend wir aber zum laͤben / so wir es aͤssend / das ist / glaubend / das Christus für vnns gelitten habe / dann durch den glauben wirt Christus gaͤssen / welches er selb weitloͤuffig außlegt Joan.am vj. Capitel. Das Lamb ward auch mit feür nit mit wasser zuͦbereitet / vnd gebraten / nit row gaͤssen / dann Christus ist nit allein warer mensch sonder auch warer Got / vnd ein wares brandopffer. Der mag vns volkommenlich ledigmachen / dz es vnsers zuͦsetzens vnd zuͦthuͦns nichts bedarff / dann vnsere zuͦsaͤtz sind wasser vnd gantz kalt. Es sol auch dz Lamb gar gaͤssen werden / mit sampt dem haupt / den fuͤssen / vnd dem yngweid / dann so wir nit glaubend das Christus waarer Gott sey / vnd auch waarer mensch / deßgleich auch vnsere weißheit vnd graͤchtigkeit / so aͤssend wir jn nit gar. Dz haupt aͤssend die nit / die da laugnend / dz Christus Gott sey. Die fuͤß aber aͤssend die nit / die sein menschheit verlaugnend. Vnd dz yngeweyd aͤssend die nit / die nit erkennend die guͤter die da sind in Christo / vnd in jm den

1366 3 Vorbildung Christi / vnd seines leidens / auch der erloͤsung dadurch beschehen.
1367 Heb.13.
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                   dem Herren / dann er ist gu&#x0364;tig / dann seine gu&#x0364;te wa&#x0364;ret ewigklich / der die
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                   / Christus ist vnser Osterlamb auffgeopfferet. Es ward auch nach dem gesatz ein
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                   vergoßnen blu&#x0366;ts wegen deß Lambs wirt der gantzen gmeynd deß volcks Jsraels
                   verschonet / Also hat das blu&#x0366;t Christi mu&#x0364;ssen vergossen werden / auff das damitt
                   alle glo&#x0364;ubigen gereiniget wurdind / vnnd Gott der himmlisch vatter / der erzürnet
                   was / von dessen wegen / der gantzen kirchen vnd gmeynd verschonete. Es ward auch
                   mit dem wadel von Ysopen an die pfosten vnnd übertüren deß hauses gesprützt. Das
                   Ysopenkraut wirt verachtet vnnd schla&#x0364;cht gehalten / also wirt auch die predig deß
                   Euangelij für ring vnd schla&#x0364;cht angesehen / aber dadurch mu&#x0366;ß das blu&#x0366;t Christi an
                   vns die wir das hauß Gottes sind / gesprützt oder verkündt werden zur vergebung
                   der sünden. Das Lamb empfahend wir aber zum la&#x0364;ben / so wir es a&#x0364;ssend / das ist /
                   glaubend / das Christus für vnns gelitten habe / dann durch den glauben wirt
                   Christus ga&#x0364;ssen / welches er selb weitlo&#x0364;uffig außlegt Joan.am vj. Capitel. Das
                   Lamb ward auch mit feür nit mit wasser zu&#x0366;bereitet / vnd gebraten / nit row ga&#x0364;ssen
                   / dann Christus ist nit allein warer mensch sonder auch warer Got / vnd ein wares
                   brandopffer. Der mag vns volkommenlich ledigmachen / dz es vnsers zu&#x0366;setzens vnd
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                   auch dz Lamb gar ga&#x0364;ssen werden / mit sampt dem haupt / den fu&#x0364;ssen / vnd dem
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                   gar. Dz haupt a&#x0364;ssend die nit / die da laugnend / dz Christus Gott sey. Die fu&#x0364;ß
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[CLIIII./0399] Predig. dargegen alles guͦts geben vnd mitteylen woͤlle vnd moͤge. Dann wir laͤsend im hundert vnd sechs vnnd dreißigsten Psalmen also / Danckend dem Herren / dann er ist guͤtig / dann seine guͤte waͤret ewigklich / der die erstgebornen in Egypten erschluͦg / dann sein guͤte ist ewig. Vnd Jsrael von jnen außfuͤrt / dann sein guͤte ist ewig. Mit starcker hand vnd außgestrecktem arm / dann sein guͤte ist ewig. Darumb richtetend die nachkomnen jren glauben auff durch die vergangen wolthat Gottes / die er den vaͤtteren bewisen / gwüsser zuͦuersicht / das sich auch Gott jren wurde erbarmen vnnd jnen auß seiner gewonten vnd anerbornen barmhertzigkeyt guͦts thuͦn / wie er auch jren vaͤtteren thon hat. Vnnd was deßhalb dise Ceremoni nit ein geringe uͤbung deß glaubens. 1366 Vber das so wurdend auch darinnen fürtragen die gheymnussen deß künfftigen heylands Christi / dann es ward darinn vorbildet wer Christus sein / vnd was er der waͤlt geben wurde / wie die gloͤubigen sein teylhafft wurdind / vnd wie sie sich vor jm tragen vnd halten soͤltind. Dann vnder vilen thieren / ward keins erwoͤlt dz sich zuͦ disem Sacrament so wol reimpte als ein Lamb / nicht nur von wegen der bedeütnuß der einfalte vnnd gedullt in Christo / sonder auch von deß opffers wegen / das er ein opffer ist / Dann Paulus spricht / Christus ist vnser Osterlamb auffgeopfferet. Es ward auch nach dem gesatz ein Lamb morgens vnd abends geopfferet / dann Christus ist das Lamb / das getoͤdet ist von anfang der waͤlt har. Von welchem auch Joannes der Toͤuffer gezeüget vnd gesprochen / Sihe das Lamb Gottes / das da hin nimpt die sünd der waͤlt. Vnnd dieweil wir alle gejrret wie die schaaff / ein yedes seinen waͤg / so ist der sun Gottes zuͦ vns herab kommen / vnd auch ein schaaff worden / das ist vnser substantz vnd natur. Aber gantz volkommen vnnd rein / on alle sünd vnd anlaster / empfangen von dem heiligen geist / vnd geboren von Maria der Junkfrauwen. Das Lamb aber was ein maͤnnli vnd jaͤrig / wol erstarcket / 1367 also ist Jesus Christus jmmerdar gester vnd hütt / vnd biß in ewigkeyt namlich / der Heyland der gantzen waͤlt. Es ward auch genommen auß den Laͤmmeren vnnd Boͤcken / dann Christus ist geboren worden von sündern vnd geraͤchten / wie Matheus das anzeiget im ersten Capitel. Vnnd von deß vergoßnen bluͦts wegen deß Lambs wirt der gantzen gmeynd deß volcks Jsraels verschonet / Also hat das bluͦt Christi muͤssen vergossen werden / auff das damitt alle gloͤubigen gereiniget wurdind / vnnd Gott der himmlisch vatter / der erzürnet was / von dessen wegen / der gantzen kirchen vnd gmeynd verschonete. Es ward auch mit dem wadel von Ysopen an die pfosten vnnd übertüren deß hauses gesprützt. Das Ysopenkraut wirt verachtet vnnd schlaͤcht gehalten / also wirt auch die predig deß Euangelij für ring vnd schlaͤcht angesehen / aber dadurch muͦß das bluͦt Christi an vns die wir das hauß Gottes sind / gesprützt oder verkündt werden zur vergebung der sünden. Das Lamb empfahend wir aber zum laͤben / so wir es aͤssend / das ist / glaubend / das Christus für vnns gelitten habe / dann durch den glauben wirt Christus gaͤssen / welches er selb weitloͤuffig außlegt Joan.am vj. Capitel. Das Lamb ward auch mit feür nit mit wasser zuͦbereitet / vnd gebraten / nit row gaͤssen / dann Christus ist nit allein warer mensch sonder auch warer Got / vnd ein wares brandopffer. Der mag vns volkommenlich ledigmachen / dz es vnsers zuͦsetzens vnd zuͦthuͦns nichts bedarff / dann vnsere zuͦsaͤtz sind wasser vnd gantz kalt. Es sol auch dz Lamb gar gaͤssen werden / mit sampt dem haupt / den fuͤssen / vnd dem yngweid / dann so wir nit glaubend das Christus waarer Gott sey / vnd auch waarer mensch / deßgleich auch vnsere weißheit vnd graͤchtigkeit / so aͤssend wir jn nit gar. Dz haupt aͤssend die nit / die da laugnend / dz Christus Gott sey. Die fuͤß aber aͤssend die nit / die sein menschheit verlaugnend. Vnd dz yngeweyd aͤssend die nit / die nit erkennend die guͤter die da sind in Christo / vnd in jm den 1366 3 Vorbildung Christi / vnd seines leidens / auch der erloͤsung dadurch beschehen. 1367 Heb.13.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CLIIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/399>, abgerufen am 22.11.2024.