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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
geisten alles fleisches / wölle einen man setzen über die gemeynd / der vor jhnen herauß vnd eingange / vnd sie auß vnnd ein füre / das die gemeynd deß Herren nit sey wie die schaaf on hirten. Damit vns Moses ein exempel gelassen hat / das wir in den erwöllungen auch also bättind. Dann es betriegend vnns offt vnsere vrtheil von den menschen / Gott sicht aber den geist / das hertz vnd gmüt an / vnd weißt wie ein yeder innwendig vnd im hertzen gesinnet ist / den sol man anrüffen / das er vns nit gleichßner gebe / sonder dapffere waarhaffte leüt. Es beschreibt auch Moses an gedachtem ort ein form die erwölten Richter fürzuostellen vnd einzuosetzen / dann sie wurdend für den Herren gestellt / vnd wurdend jhnen die händ auffgelegt mit gebätt. So vil aber das ampt der Richteren belanget / so beschreibt der Herr söllichs durch Mosen / mitt wenig aber gar krefftigen vnd alles begreiffenden worten vnd sprüchen / also namlich.1423 Verhörend eüwere brüder / vnd richtend recht zwüschend yederman vnd seinem bruoder vnd den frömbdlingen / kein person söllend jr im gricht kennen / sonder söllend den kleinen hören wie den grossen / vnd vor niemants person üch scheühen / dann das gricht ist Gottes. Jtem1424 / Richtend das volck mitt rechtem gericht / vnnd biegend das recht nit. Du solt auch kein person kennen / noch gaben nemmen / dann die gaben bländend die augen der weisen / vnnd verkeerend die wort der frommen. Dem rechten jag mit recht nach / auff das du läben vnnd ynnemmen mögist das land das dir der Herr dein Gott gäben wirt. Jtem1425 / Jhr söllend nit vnrecht handlen am gricht. Du solt nicht annemmen das angesicht deß armen / noch ehren deß grossen ansehen / sonder du solt deinem nechsten recht richten. Jtem weiter / Du solt nicht achten auff vngegründten lümbden / Du solt auch nicht volgen der menge zum bösen / vnd nit antworten vor gericht / das du der menge nach vom rechten weichist / Das ist / so du sichst das ein vnschuldiger von vilen verdampt wirt / so solt du jhn nit darumb auch verdammen / darumb das jhn die merer zal verdampt / sonder richt nach der gerechtigkeyt / vnnd thuo nichts vnrechts von der vile wegen deß meers. Du solt auch den armen nit zieren in seiner sach. Jtem das recht deines armen solt du nit biegen in seiner sach / Biß ferr von falschen sachen. Den vnschuldigen vnd gerechten solt du nicht töden / dann ich sprich nicht gerecht keinen gottlosen. Die frömbdling söllend jhr nitt trucken noch begwaltigen / dann jhr sind auch frömbdling gewesen in Egyptenland.

1426 Vnnd wiewol Gott sein volck / das er auß Egypten von der Tyranney der Künigen erlößt / nit widerumb künigen vnderworffen / oder mitt küngklichen tributen vnd schatzungen beschwärt / sonder ein gmeyns Regiment / vnnd aristocracij / das ist ein Regiment von den ausserläßnesten deß volcks (welchs denn die best regierung ist) yngsetzt vnd angericht hatt / Noch dieweil er die torheyt seines volcks wol gewüßt / vnnd das es der freyheit zevoll ein Künig begären werde / (das er jnen hernach do sies thetend durch den Samuel mit vil vnd starcken argumenten widerriet) so hat er auch dem Künig gsatzt fürgeschriben / damit er wüßte das er auch vnder den gsatzten läben / vnd nach den gsatzten richten sölte. Dise vnderrichtung deß Künigs lautet also1427 / So du kommen wirst in das land das dir der Herr dein Gott geben wirt / vnd sagen wirst / Jch wil ein künig über mich setzen / wie alle völcker vmb mich här habend / so solt du den zum künig über dich setzen / den der Herr dein Gott erwöllen wirt. Du solt aber auß deinen brüderen einen zum künig über dich setzen. Du kanst nit etwan einen frömbden / der nit dein bruoder ist / über dich setzen. Allein das er nit vil rösser halte vnd füre das volck nit wider in Egypten vmb der rösseren menge willen / das ist / dz er jm ein starcke reüterey zuo wegen bringe / dann der Herr hat eüch gesagt / zeühend nit wider durch disen wäg. Demnach sol er auch nit vil weiber nemmen / das sein

1423 Deut.1.
1424 Deut.17.
1425 Leuit.19.
1426 Von deß künigs vnderrichtung vnd ampt.
1427 Deut.17.

Predig.
geisten alles fleisches / woͤlle einen man setzen über die gemeynd / der vor jhnen herauß vnd eingange / vnd sie auß vnnd ein fuͤre / das die gemeynd deß Herren nit sey wie die schaaf on hirten. Damit vns Moses ein exempel gelassen hat / das wir in den erwoͤllungen auch also baͤttind. Dann es betriegend vnns offt vnsere vrtheil von den menschen / Gott sicht aber den geist / das hertz vnd gmuͤt an / vnd weißt wie ein yeder innwendig vnd im hertzen gesinnet ist / den sol man anruͤffen / das er vns nit gleichßner gebe / sonder dapffere waarhaffte leüt. Es beschreibt auch Moses an gedachtem ort ein form die erwoͤlten Richter fürzuͦstellen vnd einzuͦsetzen / dann sie wurdend für den Herren gestellt / vnd wurdend jhnen die haͤnd auffgelegt mit gebaͤtt. So vil aber das ampt der Richteren belanget / so beschreibt der Herr soͤllichs durch Mosen / mitt wenig aber gar krefftigen vnd alles begreiffenden worten vnd sprüchen / also namlich.1423 Verhoͤrend eüwere bruͤder / vnd richtend recht zwüschend yederman vnd seinem bruͦder vnd den froͤmbdlingen / kein person soͤllend jr im gricht kennen / sonder soͤllend den kleinen hoͤren wie den grossen / vnd vor niemants person üch scheühen / dann das gricht ist Gottes. Jtem1424 / Richtend das volck mitt rechtem gericht / vnnd biegend das recht nit. Du solt auch kein person kennen / noch gaben nemmen / dann die gaben blaͤndend die augen der weisen / vnnd verkeerend die wort der frommen. Dem rechten jag mit recht nach / auff das du laͤben vnnd ynnemmen moͤgist das land das dir der Herr dein Gott gaͤben wirt. Jtem1425 / Jhr soͤllend nit vnrecht handlen am gricht. Du solt nicht annemmen das angesicht deß armen / noch ehren deß grossen ansehen / sonder du solt deinem nechsten recht richten. Jtem weiter / Du solt nicht achten auff vngegründten lümbden / Du solt auch nicht volgen der menge zum boͤsen / vnd nit antworten vor gericht / das du der menge nach vom rechten weichist / Das ist / so du sichst das ein vnschuldiger von vilen verdampt wirt / so solt du jhn nit darumb auch verdammen / darumb das jhn die merer zal verdampt / sonder richt nach der gerechtigkeyt / vnnd thuͦ nichts vnrechts von der vile wegen deß meers. Du solt auch den armen nit zieren in seiner sach. Jtem das recht deines armen solt du nit biegen in seiner sach / Biß ferr von falschen sachen. Den vnschuldigen vnd gerechten solt du nicht toͤden / dann ich sprich nicht gerecht keinen gottlosen. Die froͤmbdling soͤllend jhr nitt trucken noch begwaltigen / dann jhr sind auch froͤmbdling gewesen in Egyptenland.

1426 Vnnd wiewol Gott sein volck / das er auß Egypten von der Tyranney der Künigen erloͤßt / nit widerumb künigen vnderworffen / oder mitt küngklichen tributen vnd schatzungen beschwaͤrt / sonder ein gmeyns Regiment / vnnd aristocracij / das ist ein Regiment von den ausserlaͤßnesten deß volcks (welchs denn die best regierung ist) yngsetzt vnd angericht hatt / Noch dieweil er die torheyt seines volcks wol gewüßt / vnnd das es der freyheit zevoll ein Künig begaͤren werde / (das er jnen hernach do sies thetend durch den Samuel mit vil vnd starcken argumenten widerriet) so hat er auch dem Künig gsatzt fürgeschriben / damit er wüßte das er auch vnder den gsatzten laͤben / vnd nach den gsatzten richten soͤlte. Dise vnderrichtung deß Künigs lautet also1427 / So du kommen wirst in das land das dir der Herr dein Gott geben wirt / vnd sagen wirst / Jch wil ein künig über mich setzen / wie alle voͤlcker vmb mich haͤr habend / so solt du den zum künig über dich setzen / den der Herr dein Gott erwoͤllen wirt. Du solt aber auß deinen bruͤderen einen zum künig über dich setzen. Du kanst nit etwan einen froͤmbden / der nit dein bruͦder ist / über dich setzen. Allein das er nit vil roͤsser halte vnd fuͤre das volck nit wider in Egypten vmb der roͤsseren menge willen / das ist / dz er jm ein starcke reüterey zuͦ wegen bringe / dann der Herr hat eüch gesagt / zeühend nit wider durch disen waͤg. Demnach sol er auch nit vil weiber nemmen / das sein

1423 Deut.1.
1424 Deut.17.
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1426 Von deß künigs vnderrichtung vnd ampt.
1427 Deut.17.
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                   sonder du solt deinem nechsten recht richten. Jtem weiter / Du solt nicht achten
                   auff vngegründten lümbden / Du solt auch nicht volgen der menge zum
                   bo&#x0364;sen / vnd nit antworten vor gericht / das du der menge nach vom rechten
                   weichist / Das ist / so du sichst das ein vnschuldiger von vilen verdampt wirt /
                   so solt du jhn nit darumb auch verdammen / darumb das jhn die merer zal verdampt /
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[CLXIIII./0419] Predig. geisten alles fleisches / woͤlle einen man setzen über die gemeynd / der vor jhnen herauß vnd eingange / vnd sie auß vnnd ein fuͤre / das die gemeynd deß Herren nit sey wie die schaaf on hirten. Damit vns Moses ein exempel gelassen hat / das wir in den erwoͤllungen auch also baͤttind. Dann es betriegend vnns offt vnsere vrtheil von den menschen / Gott sicht aber den geist / das hertz vnd gmuͤt an / vnd weißt wie ein yeder innwendig vnd im hertzen gesinnet ist / den sol man anruͤffen / das er vns nit gleichßner gebe / sonder dapffere waarhaffte leüt. Es beschreibt auch Moses an gedachtem ort ein form die erwoͤlten Richter fürzuͦstellen vnd einzuͦsetzen / dann sie wurdend für den Herren gestellt / vnd wurdend jhnen die haͤnd auffgelegt mit gebaͤtt. So vil aber das ampt der Richteren belanget / so beschreibt der Herr soͤllichs durch Mosen / mitt wenig aber gar krefftigen vnd alles begreiffenden worten vnd sprüchen / also namlich. 1423 Verhoͤrend eüwere bruͤder / vnd richtend recht zwüschend yederman vnd seinem bruͦder vnd den froͤmbdlingen / kein person soͤllend jr im gricht kennen / sonder soͤllend den kleinen hoͤren wie den grossen / vnd vor niemants person üch scheühen / dann das gricht ist Gottes. Jtem 1424 / Richtend das volck mitt rechtem gericht / vnnd biegend das recht nit. Du solt auch kein person kennen / noch gaben nemmen / dann die gaben blaͤndend die augen der weisen / vnnd verkeerend die wort der frommen. Dem rechten jag mit recht nach / auff das du laͤben vnnd ynnemmen moͤgist das land das dir der Herr dein Gott gaͤben wirt. Jtem 1425 / Jhr soͤllend nit vnrecht handlen am gricht. Du solt nicht annemmen das angesicht deß armen / noch ehren deß grossen ansehen / sonder du solt deinem nechsten recht richten. Jtem weiter / Du solt nicht achten auff vngegründten lümbden / Du solt auch nicht volgen der menge zum boͤsen / vnd nit antworten vor gericht / das du der menge nach vom rechten weichist / Das ist / so du sichst das ein vnschuldiger von vilen verdampt wirt / so solt du jhn nit darumb auch verdammen / darumb das jhn die merer zal verdampt / sonder richt nach der gerechtigkeyt / vnnd thuͦ nichts vnrechts von der vile wegen deß meers. Du solt auch den armen nit zieren in seiner sach. Jtem das recht deines armen solt du nit biegen in seiner sach / Biß ferr von falschen sachen. Den vnschuldigen vnd gerechten solt du nicht toͤden / dann ich sprich nicht gerecht keinen gottlosen. Die froͤmbdling soͤllend jhr nitt trucken noch begwaltigen / dann jhr sind auch froͤmbdling gewesen in Egyptenland. 1426 Vnnd wiewol Gott sein volck / das er auß Egypten von der Tyranney der Künigen erloͤßt / nit widerumb künigen vnderworffen / oder mitt küngklichen tributen vnd schatzungen beschwaͤrt / sonder ein gmeyns Regiment / vnnd aristocracij / das ist ein Regiment von den ausserlaͤßnesten deß volcks (welchs denn die best regierung ist) yngsetzt vnd angericht hatt / Noch dieweil er die torheyt seines volcks wol gewüßt / vnnd das es der freyheit zevoll ein Künig begaͤren werde / (das er jnen hernach do sies thetend durch den Samuel mit vil vnd starcken argumenten widerriet) so hat er auch dem Künig gsatzt fürgeschriben / damit er wüßte das er auch vnder den gsatzten laͤben / vnd nach den gsatzten richten soͤlte. Dise vnderrichtung deß Künigs lautet also 1427 / So du kommen wirst in das land das dir der Herr dein Gott geben wirt / vnd sagen wirst / Jch wil ein künig über mich setzen / wie alle voͤlcker vmb mich haͤr habend / so solt du den zum künig über dich setzen / den der Herr dein Gott erwoͤllen wirt. Du solt aber auß deinen bruͤderen einen zum künig über dich setzen. Du kanst nit etwan einen froͤmbden / der nit dein bruͦder ist / über dich setzen. Allein das er nit vil roͤsser halte vnd fuͤre das volck nit wider in Egypten vmb der roͤsseren menge willen / das ist / dz er jm ein starcke reüterey zuͦ wegen bringe / dann der Herr hat eüch gesagt / zeühend nit wider durch disen waͤg. Demnach sol er auch nit vil weiber nemmen / das sein 1423 Deut.1. 1424 Deut.17. 1425 Leuit.19. 1426 Von deß künigs vnderrichtung vnd ampt. 1427 Deut.17.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CLXIIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/419>, abgerufen am 22.11.2024.