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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Acht vnd zwentzigste
fürhin nicht heimgesuocht / vnd wirt nicht mer geopfferet werden. Durch die laden deß punts aber hat der Prophet auch andere ceremonien vnd eussere ding verstanden / die durch die zuokunfft Christi sind auffgehept worden. S. Paulus schleüßt auch in der epistel zun Hebreeren auß der verheissung deß Herren (der im Propheten Jeremia verheißt das er ein neüw Testament wölle auffrichten) dises / vnd spricht1506 / Jn dem er sagt ein neüws / so veraltet das erst / was aber veraltet vnd überjaret / das ist nach bey seinem end. Jtem zun Epheseren spricht er auch / Christus ist vnser frid / der auß beden hat eins gemachet / vnnd hingenommen durch sein fleisch die mittelwand deß zuns / das ist die feyendschafft / so er auffgehept hatt das gesatzt der gebott vnnd erkantnußen / auff das er auß zweyen einen neüwen menschen schaffete / in jm frid zuo machen. Ephes. ij.

1507 Dann es hat Gott die Juden von den Heiden vnderscheiden / in dem das er sie jm selb als zuo einem eignen volck erwellt vnd geheiliget hat / nit nun durch die berüffung deß worts / sonder auch durch Sacrament. Dann es warend jnen die ceremonien fürgeschriben vnd gegeben / die als ein mitelwand zwüschend den Juden vnd Heiden / die erbschafft Gottes ynschlussend / also das in den ceremonien die erkantnuß deß vnderscheids stuond / dadurch den Juden als den rechten erben die erbschafft zuogesprochen ward / vnd die Heiden verstossen wurdend. Aber Christus ist in die wält kommen / der meinung / das er auß beden völckeren ein kirchen machte. Darumb hat er die mittelwand zerstört / das ist die ceremonischen gebott auffgehept. Vnd hat hierinnen Christus gehandlet / wie etwan auch ein Fürst thuot / der damit er widerwertige völcker vnder sein gewalt vnd herrschafft bringe / so hept er die widerwertigen tesseras, das ist zeichen der alten feyendschafft auff / damit sie einmütig seyend. Also hatt auch Christus die beschneidung mit sampt den opfferen vnnd gsatzlichen ceremonien auffgehept / damit auß den Juden vnnd Heiden ein kirchen wurde. 1508 Zun Colosseren vergleicht Paulus die ceremonien einer handgschrifft / damit wir Gott als vil als verschriben / das wir die schuld nicht mögind lougnen. Er spricht aber / das wir durch Christum von der schuld also seyend erlediget / das die handgschrifft zerrißen seye. Mit der zerrißung aber der handgschrifft wirt der schuldner ledig vnd loß. Darumb läsend wir / das im tod deß Herren der vmbhang deß Tempels von vnderst biß zuo oberst seye zerrissen / damit nammlich das gantz volck sähe / das die sünd jetz verzigen / vnd das volck Gottes von allem last deß gsatztes erlößt wäre. 1509 Deßhalb do das gottloß hartnäckig vnd trüwloß volck der Juden / nach dem tod Christi / fürfuor im Tempel die erfülten vnd auffgehepten ceremonien zuo üben / zuo erhalten / vnd mencklichem von Gottes wegen auffzuotrucken / do zerstort Christus sitzende zuo der gerechten deß vatters die Statt durch die Römischen keiser gantz vnd gar / vnd kart den Tempel im boden vmb. 1510 Welches vor dem Daniel auch Balaam geweißsaget hatt. Vnd hat jnen die gantzen 1500 jar här vnd noch lenger nie mögen verlangen den Tempel oder die statt wider zuo bauwen. Wir läsend beim Theodoreto vnd Ruffino / das die Juden vnder Juliano dem keiser mit grosser hoffnung fürgenommen ein neüwen Tempel zuo bauwen / vnnd habind das fundament gesuocht auff der statt deß Tempels / der vor langen zeyten von Tito dem sun Vespasiani verbrennt was. Aber der Herr / der im Euangelio die zerstörung auß dem Propheten Daniel vorgsagt vnd vnder anderen geredt hatt / Hierusalem wirt von den Heiden zerträtten werden / biß die zeit der Heiden erfüllt wirt / habe jr gottloß fürnemmen gwaltig zerstört. Dann als sie vil tausend fuoder gypß vnd kalch zuosammen gefürt / fiel eins mals ein grausammer wind yn / das die windsbrut mit grossem getöß vnnd vngestümme alle dise materi zerströwet. Es geschach auch ein grosser erdbidem / durch den gar nach die gebeüw desselben gantzen orts geebnet wurdend. Jtem

1506 Heb.8.
1507 Die ceremonien sind die mittelwand zwüschend Juden vnnd Heiden.
1508 Die ceremonien sind die handgschrifft / die Christus zerrissen.
1509 Zerstörung der statt Jerusalem vnnd deß Tempels. Dan.9.
1510 Num.24.

Die Acht vnd zwentzigste
fürhin nicht heimgesuͦcht / vnd wirt nicht mer geopfferet werden. Durch die laden deß punts aber hat der Prophet auch andere ceremonien vnd eussere ding verstanden / die durch die zuͦkunfft Christi sind auffgehept worden. S. Paulus schleüßt auch in der epistel zun Hebreeren auß der verheissung deß Herren (der im Propheten Jeremia verheißt das er ein neüw Testament woͤlle auffrichten) dises / vnd spricht1506 / Jn dem er sagt ein neüws / so veraltet das erst / was aber veraltet vnd überjaret / das ist nach bey seinem end. Jtem zun Epheseren spricht er auch / Christus ist vnser frid / der auß beden hat eins gemachet / vnnd hingenommen durch sein fleisch die mittelwand deß zuns / das ist die feyendschafft / so er auffgehept hatt das gesatzt der gebott vnnd erkantnußen / auff das er auß zweyen einen neüwen menschen schaffete / in jm frid zuͦ machen. Ephes. ij.

1507 Dann es hat Gott die Juden von den Heiden vnderscheiden / in dem das er sie jm selb als zuͦ einem eignen volck erwellt vnd geheiliget hat / nit nun durch die beruͤffung deß worts / sonder auch durch Sacrament. Dann es warend jnen die ceremonien fürgeschriben vnd gegeben / die als ein mitelwand zwüschend den Juden vnd Heiden / die erbschafft Gottes ynschlussend / also das in den ceremonien die erkantnuß deß vnderscheids stuͦnd / dadurch den Juden als den rechten erben die erbschafft zuͦgesprochen ward / vnd die Heiden verstossen wurdend. Aber Christus ist in die waͤlt kommen / der meinung / das er auß beden voͤlckeren ein kirchen machte. Darumb hat er die mittelwand zerstoͤrt / das ist die ceremonischen gebott auffgehept. Vnd hat hierinnen Christus gehandlet / wie etwan auch ein Fürst thuͦt / der damit er widerwertige voͤlcker vnder sein gewalt vnd herrschafft bringe / so hept er die widerwertigen tesseras, das ist zeichen der alten feyendschafft auff / damit sie einmuͤtig seyend. Also hatt auch Christus die beschneidung mit sampt den opfferen vnnd gsatzlichen ceremonien auffgehept / damit auß den Juden vnnd Heiden ein kirchen wurde. 1508 Zun Colosseren vergleicht Paulus die ceremonien einer handgschrifft / damit wir Gott als vil als verschriben / das wir die schuld nicht moͤgind lougnen. Er spricht aber / das wir durch Christum von der schuld also seyend erlediget / das die handgschrifft zerrißen seye. Mit der zerrißung aber der handgschrifft wirt der schuldner ledig vnd loß. Darumb laͤsend wir / das im tod deß Herren der vmbhang deß Tempels von vnderst biß zuͦ oberst seye zerrissen / damit nammlich das gantz volck saͤhe / das die sünd jetz verzigen / vnd das volck Gottes von allem last deß gsatztes erloͤßt waͤre. 1509 Deßhalb do das gottloß hartnaͤckig vnd trüwloß volck der Juden / nach dem tod Christi / fürfuͦr im Tempel die erfülten vnd auffgehepten ceremonien zuͦ uͤben / zuͦ erhalten / vnd mencklichem von Gottes wegen auffzuͦtrucken / do zerstort Christus sitzende zuͦ der gerechten deß vatters die Statt durch die Roͤmischen keiser gantz vnd gar / vnd kart den Tempel im boden vmb. 1510 Welches vor dem Daniel auch Balaam geweißsaget hatt. Vnd hat jnen die gantzen 1500 jar haͤr vnd noch lenger nie moͤgen verlangen den Tempel oder die statt wider zuͦ bauwen. Wir laͤsend beim Theodoreto vnd Ruffino / das die Juden vnder Juliano dem keiser mit grosser hoffnung fürgenommen ein neüwen Tempel zuͦ bauwen / vnnd habind das fundament gesuͦcht auff der statt deß Tempels / der vor langen zeyten von Tito dem sun Vespasiani verbrennt was. Aber der Herr / der im Euangelio die zerstoͤrung auß dem Propheten Daniel vorgsagt vnd vnder anderen geredt hatt / Hierusalem wirt von den Heiden zertraͤtten werden / biß die zeit der Heiden erfüllt wirt / habe jr gottloß fürnemmen gwaltig zerstoͤrt. Dann als sie vil tausend fuͦder gypß vnd kalch zuͦsammen gefuͤrt / fiel eins mals ein grausammer wind yn / das die windsbrut mit grossem getoͤß vnnd vngestuͤmme alle dise materi zerstroͤwet. Es geschach auch ein grosser erdbidem / durch den gar nach die gebeüw desselben gantzen orts geebnet wurdend. Jtem

1506 Heb.8.
1507 Die ceremonien sind die mittelwand zwüschend Juden vnnd Heiden.
1508 Die ceremonien sind die handgschrifft / die Christus zerrissen.
1509 Zerstoͤrung der statt Jerusalem vnnd deß Tempels. Dan.9.
1510 Num.24.
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[[173]/0438] Die Acht vnd zwentzigste fürhin nicht heimgesuͦcht / vnd wirt nicht mer geopfferet werden. Durch die laden deß punts aber hat der Prophet auch andere ceremonien vnd eussere ding verstanden / die durch die zuͦkunfft Christi sind auffgehept worden. S. Paulus schleüßt auch in der epistel zun Hebreeren auß der verheissung deß Herren (der im Propheten Jeremia verheißt das er ein neüw Testament woͤlle auffrichten) dises / vnd spricht 1506 / Jn dem er sagt ein neüws / so veraltet das erst / was aber veraltet vnd überjaret / das ist nach bey seinem end. Jtem zun Epheseren spricht er auch / Christus ist vnser frid / der auß beden hat eins gemachet / vnnd hingenommen durch sein fleisch die mittelwand deß zuns / das ist die feyendschafft / so er auffgehept hatt das gesatzt der gebott vnnd erkantnußen / auff das er auß zweyen einen neüwen menschen schaffete / in jm frid zuͦ machen. Ephes. ij. 1507 Dann es hat Gott die Juden von den Heiden vnderscheiden / in dem das er sie jm selb als zuͦ einem eignen volck erwellt vnd geheiliget hat / nit nun durch die beruͤffung deß worts / sonder auch durch Sacrament. Dann es warend jnen die ceremonien fürgeschriben vnd gegeben / die als ein mitelwand zwüschend den Juden vnd Heiden / die erbschafft Gottes ynschlussend / also das in den ceremonien die erkantnuß deß vnderscheids stuͦnd / dadurch den Juden als den rechten erben die erbschafft zuͦgesprochen ward / vnd die Heiden verstossen wurdend. Aber Christus ist in die waͤlt kommen / der meinung / das er auß beden voͤlckeren ein kirchen machte. Darumb hat er die mittelwand zerstoͤrt / das ist die ceremonischen gebott auffgehept. Vnd hat hierinnen Christus gehandlet / wie etwan auch ein Fürst thuͦt / der damit er widerwertige voͤlcker vnder sein gewalt vnd herrschafft bringe / so hept er die widerwertigen tesseras, das ist zeichen der alten feyendschafft auff / damit sie einmuͤtig seyend. Also hatt auch Christus die beschneidung mit sampt den opfferen vnnd gsatzlichen ceremonien auffgehept / damit auß den Juden vnnd Heiden ein kirchen wurde. 1508 Zun Colosseren vergleicht Paulus die ceremonien einer handgschrifft / damit wir Gott als vil als verschriben / das wir die schuld nicht moͤgind lougnen. Er spricht aber / das wir durch Christum von der schuld also seyend erlediget / das die handgschrifft zerrißen seye. Mit der zerrißung aber der handgschrifft wirt der schuldner ledig vnd loß. Darumb laͤsend wir / das im tod deß Herren der vmbhang deß Tempels von vnderst biß zuͦ oberst seye zerrissen / damit nammlich das gantz volck saͤhe / das die sünd jetz verzigen / vnd das volck Gottes von allem last deß gsatztes erloͤßt waͤre. 1509 Deßhalb do das gottloß hartnaͤckig vnd trüwloß volck der Juden / nach dem tod Christi / fürfuͦr im Tempel die erfülten vnd auffgehepten ceremonien zuͦ uͤben / zuͦ erhalten / vnd mencklichem von Gottes wegen auffzuͦtrucken / do zerstort Christus sitzende zuͦ der gerechten deß vatters die Statt durch die Roͤmischen keiser gantz vnd gar / vnd kart den Tempel im boden vmb. 1510 Welches vor dem Daniel auch Balaam geweißsaget hatt. Vnd hat jnen die gantzen 1500 jar haͤr vnd noch lenger nie moͤgen verlangen den Tempel oder die statt wider zuͦ bauwen. Wir laͤsend beim Theodoreto vnd Ruffino / das die Juden vnder Juliano dem keiser mit grosser hoffnung fürgenommen ein neüwen Tempel zuͦ bauwen / vnnd habind das fundament gesuͦcht auff der statt deß Tempels / der vor langen zeyten von Tito dem sun Vespasiani verbrennt was. Aber der Herr / der im Euangelio die zerstoͤrung auß dem Propheten Daniel vorgsagt vnd vnder anderen geredt hatt / Hierusalem wirt von den Heiden zertraͤtten werden / biß die zeit der Heiden erfüllt wirt / habe jr gottloß fürnemmen gwaltig zerstoͤrt. Dann als sie vil tausend fuͦder gypß vnd kalch zuͦsammen gefuͤrt / fiel eins mals ein grausammer wind yn / das die windsbrut mit grossem getoͤß vnnd vngestuͤmme alle dise materi zerstroͤwet. Es geschach auch ein grosser erdbidem / durch den gar nach die gebeüw desselben gantzen orts geebnet wurdend. Jtem 1506 Heb.8. 1507 Die ceremonien sind die mittelwand zwüschend Juden vnnd Heiden. 1508 Die ceremonien sind die handgschrifft / die Christus zerrissen. 1509 Zerstoͤrung der statt Jerusalem vnnd deß Tempels. Dan.9. 1510 Num.24.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [173]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/438>, abgerufen am 22.11.2024.