Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Acht vnd zwentzigste
widergeboren / die erneert vns inn jrer schoß / die hatt die milch vnnd die speyß / das ist / das wort Gottes / mit dem sie vns erzeücht / ernert vnd erhaltet.

1561 Nach dem aber die wand abgrissen vnd die band zerbrochen / regiert Gott sein kirchen vil freylicher / vnd haltet vns nicht meer in so enger huot. Dann das volck Gottes ist nicht me begriffen in den marchen deß glopten lands / sonder es streckt sich auß biß ans end der wält (wiewol kein zweyfel ist dann das Gott auch dozuo mal die seinen vnder den Heiden gehept habe / als den Job / vnnd andere die er bekennt) vnd sind jetzund sein volck / nicht die beschnittnen / vnnd die das gesatzt haltend / sonder die Christum erkennend / ob sie schon weder bschnitten sind / noch mit dem gesatzt vmbgond. Diß ist ein neüwes volck / das auß dem gantzen umbkreiß der erden zuosammen gelesen ist im geist vnd glauben / dises hat auch dem nüwen testament den nammen geben / in welchem die Juden kein erbschafft habend / wo sie nit die gsatzlichen ding verlassend / vnd Christum der dz end deß gsatztes ist / mit glauben ergriffend. Es sind aber aller Propheten bücher voller zügnußen von der berüffung der Heiden zuo der gmeinschafft deß volcks Gottes / Jtem von der verstossung der Juden / die vonn deß hartneckigen haltens wegen auff dem gsatzt verworffen vnd enterbt werdend.

1562 Vber dz setzt auch der h. Apostel Paulus noch ein anderen vnderscheid in dem viij. cap. zun Hebreeren vß der weyssagung Jeremie. Dann er gibt dem volck deß nüwen testaments etliche fürtreffenliche gaben zuo / nammlich volkomne verzihung der sünden / dann er spricht / Dann ich wil gnädig sein jrer vngerechtikeit vnd jren sünden / vnd jrer überträttungen wil ich nit mer gedencken. Er gibt jm auch zuo ein vßgemachte ernüwerung der gmüteren vnd volkomne erleüchtung / dann er spricht / Jch wil geben meine gsatzt in jren sinn / vnd in jre hertzen wil ich sie schreiben. Vnd wirt nit mee jemands leeren seinen nechsten / vnd jemands seinen bruoder / vnd sagen / erkenn den Herren / dann sie werdend mich all kennen / von dem kleinesten an biß vff den grösten. Von dem gsatzt aber stat / dz es seye geschriben in steinine tafelen. Da sol aber niemand meinen / dz vnsere vätter kein geist vnd kein verzeihung der sünden gehept habind. Dann wie auch sie verzeihung der sünden vß gnaden durch den glauben empfangen / also hat Gott auch vorzeiten sein gsatz in jre hertzen gschriben / vnd sein geist jnen jngossen. Dann welcher wil vff den hütigen tag vnder vns können sagen / dz er Abrahamen / Mosen / Samuelen / Dauiden / Esaiam / Danielen / Zachariam / an erkantnuß / an glauben vnd an erlüchtung übertreffe? Darumb ist der vnderscheid nit in dem / dz die vätter deß alten Testaments die verzeihung der sünden vnd erleüchtung deß heiligen geists nit ghept habend / vnd wir die wir sind das volck deß neüwen Testaments / söliche ding allein erlanget habind / Sonder in der grösse / herrliche / vile / vnd überflüßige der gab / wirt der vnderscheid funden / dz nammlich söliche ding jetz vil überflüßiger vnd auff mee leüt außgegossen werdend dann dozuomal. Dann es sind alle völcker berüfft / die schöpffend mit voller hand das wasser deß läbens. Es geüßt auch Gott seinen geist vß über alles fleisch. Vorhin wz Gott in Judea bekannt / nun aber nach dem Christus der wält geleistet ist / so gond die jünger auß in allen vmbkreiß der erden / vnd berichtend alle reych der erden mit der erkantnuß Gottes. Vorhin mochtend die großmechtigen fürtreffenlichen leüth männer vnd Propheten gezellt werden / dieweil söliche gar nach allein vß dem glopten land entstuondend. Wär wolt aber jetz mögen zellen / die künig / Fürsten / helden / Propheten / vorstender / leerer / marterer / vnd alle fürnemmen personen von weib vnd man / die vns nit allein auß Judea / sonder auch auß Arabia / Jdumea / Phenitia / Mesopotamia / Persia / Asia / Egypto / Aphrica / Grecia / Jtalia / gegen auffgang vnd nidergang der Sonnen / gegen Mittag vnd gegen Mittnacht entsprungen sind / vnd noch vff den heutigen tag entspringend. Allen küngkrychen ist die gnadenrych verzyhung der sünden verkündet worden. Alle glöubigen auß allen reychen der gantzen wält sind

1561 Von dem volck deß neüwen testaments.
1562 Vonn dem vberfluß vnd der fürtreffenliche der gaben deß neüwen testaments.

Die Acht vnd zwentzigste
widergeboren / die erneert vns inn jrer schoß / die hatt die milch vnnd die speyß / das ist / das wort Gottes / mit dem sie vns erzeücht / ernert vnd erhaltet.

1561 Nach dem aber die wand abgrissen vnd die band zerbrochen / regiert Gott sein kirchen vil freylicher / vnd haltet vns nicht meer in so enger huͦt. Dann das volck Gottes ist nicht me begriffen in den marchen deß glopten lands / sonder es streckt sich auß biß ans end der waͤlt (wiewol kein zweyfel ist dann das Gott auch dozuͦ mal die seinen vnder den Heiden gehept habe / als den Job / vnnd andere die er bekennt) vnd sind jetzund sein volck / nicht die beschnittnen / vnnd die das gesatzt haltend / sonder die Christum erkennend / ob sie schon weder bschnitten sind / noch mit dem gesatzt vmbgond. Diß ist ein neüwes volck / das auß dem gantzen umbkreiß der erden zuͦsammen gelesen ist im geist vnd glauben / dises hat auch dem nüwen testament den nammen geben / in welchem die Juden kein erbschafft habend / wo sie nit die gsatzlichen ding verlassend / vnd Christum der dz end deß gsatztes ist / mit glauben ergriffend. Es sind aber aller Propheten buͤcher voller zügnußen von der beruͤffung der Heiden zuͦ der gmeinschafft deß volcks Gottes / Jtem von der verstossung der Juden / die vonn deß hartneckigen haltens wegen auff dem gsatzt verworffen vnd enterbt werdend.

1562 Vber dz setzt auch der h. Apostel Paulus noch ein anderen vnderscheid in dem viij. cap. zun Hebreeren vß der weyssagung Jeremie. Dann er gibt dem volck deß nüwen testaments etliche fürtreffenliche gaben zuͦ / nammlich volkomne verzihung der sünden / dann er spricht / Dann ich wil gnaͤdig sein jrer vngerechtikeit vnd jren sünden / vnd jrer übertraͤttungen wil ich nit mer gedencken. Er gibt jm auch zuͦ ein vßgemachte ernüwerung der gmuͤteren vnd volkomne erleüchtung / dann er spricht / Jch wil geben meine gsatzt in jren sinn / vnd in jre hertzen wil ich sie schreiben. Vnd wirt nit mee jemands leeren seinen nechsten / vnd jemands seinen bruͦder / vnd sagen / erkenn den Herren / dann sie werdend mich all kennen / von dem kleinesten an biß vff den groͤsten. Von dem gsatzt aber stat / dz es seye geschriben in steinine tafelen. Da sol aber niemand meinen / dz vnsere vaͤtter kein geist vnd kein verzeihung der sünden gehept habind. Dann wie auch sie verzeihung der sünden vß gnaden durch den glauben empfangen / also hat Gott auch vorzeiten sein gsatz in jre hertzen gschriben / vnd sein geist jnen jngossen. Dann welcher wil vff den hütigen tag vnder vns koͤnnen sagen / dz er Abrahamen / Mosen / Samuelen / Dauiden / Esaiam / Danielen / Zachariam / an erkantnuß / an glauben vnd an erlüchtung übertreffe? Darumb ist der vnderscheid nit in dem / dz die vaͤtter deß alten Testaments die verzeihung der sünden vnd erleüchtung deß heiligen geists nit ghept habend / vnd wir die wir sind das volck deß neüwen Testaments / soͤliche ding allein erlanget habind / Sonder in der groͤsse / herrliche / vile / vnd überflüßige der gab / wirt der vnderscheid funden / dz nammlich soͤliche ding jetz vil überflüßiger vnd auff mee leüt außgegossen werdend dann dozuͦmal. Dann es sind alle voͤlcker beruͤfft / die schoͤpffend mit voller hand das wasser deß laͤbens. Es geüßt auch Gott seinen geist vß über alles fleisch. Vorhin wz Gott in Judea bekannt / nun aber nach dem Christus der waͤlt geleistet ist / so gond die jünger auß in allen vmbkreiß der erden / vnd berichtend alle reych der erden mit der erkantnuß Gottes. Vorhin mochtend die großmechtigen fürtreffenlichen leüth maͤnner vnd Propheten gezellt werden / dieweil soͤliche gar nach allein vß dem glopten land entstuͦndend. Waͤr wolt aber jetz moͤgen zellen / die künig / Fürsten / helden / Propheten / vorstender / leerer / marterer / vnd alle fürnemmen personen von weib vnd man / die vns nit allein auß Judea / sonder auch auß Arabia / Jdumea / Phenitia / Mesopotamia / Persia / Asia / Egypto / Aphrica / Grecia / Jtalia / gegen auffgang vnd nidergang der Sonnen / gegen Mittag vnd gegen Mittnacht entsprungen sind / vnd noch vff den heutigen tag entspringend. Allen küngkrychen ist die gnadenrych verzyhung der sünden verkündet worden. Alle gloͤubigen auß allen reychen der gantzen waͤlt sind

1561 Von dem volck deß neüwen testaments.
1562 Vonn dem vberfluß vnd der fürtreffenliche der gaben deß neüwen testaments.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0458" n="[183]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">A</hi>cht
                            vnd zwentzigste</hi></hi><lb/></fw>widergeboren / die erneert vns inn
                   jrer schoß / die hatt die milch vnnd die speyß / das ist / das wort Gottes / mit
                   dem sie vns erzeücht / ernert vnd erhaltet.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="1561"> Von dem volck deß neüwen testaments.</note> Nach dem aber die wand abgrissen vnd die band zerbrochen / regiert Gott sein kirchen vil freylicher / vnd haltet vns nicht meer in so enger hu&#x0366;t. Dann das volck Gottes ist nicht me begriffen in den marchen deß glopten lands / sonder es streckt sich auß biß ans end der wa&#x0364;lt (wiewol kein zweyfel ist dann das Gott auch dozu&#x0366; mal die seinen vnder den Heiden gehept habe / als den Job / vnnd andere die er bekennt) vnd sind jetzund sein volck / nicht die beschnittnen / vnnd die das gesatzt haltend / sonder die Christum erkennend / ob sie schon weder bschnitten sind / noch mit dem gesatzt vmbgond. Diß ist ein neüwes volck / das auß dem gantzen umbkreiß der erden zu&#x0366;sammen gelesen ist im geist vnd glauben / dises hat auch dem nüwen testament den nammen geben / in welchem die Juden kein erbschafft habend / wo sie nit die gsatzlichen ding verlassend / vnd Christum der dz end deß gsatztes ist / mit glauben ergriffend. Es sind aber aller Propheten bu&#x0364;cher voller zügnußen von der beru&#x0364;ffung der Heiden zu&#x0366; der gmeinschafft deß volcks Gottes / Jtem von der verstossung der Juden / die vonn deß hartneckigen haltens wegen auff dem gsatzt verworffen vnd enterbt werdend.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="1562"> Vonn dem vberfluß vnd der
                      fürtreffenliche der gaben deß neüwen testaments.</note> Vber dz setzt auch der
                   h. Apostel Paulus noch ein anderen vnderscheid in dem viij. cap. zun Hebreeren vß
                   der weyssagung Jeremie. Dann er gibt dem volck deß nüwen testaments etliche
                   fürtreffenliche gaben zu&#x0366; / nammlich volkomne verzihung der sünden / dann er
                   spricht / Dann ich wil gna&#x0364;dig sein jrer vngerechtikeit vnd jren sünden / vnd jrer
                   übertra&#x0364;ttungen wil ich nit mer gedencken. Er gibt jm auch zu&#x0366; ein vßgemachte
                   ernüwerung der gmu&#x0364;teren vnd volkomne erleüchtung / dann er spricht / Jch wil
                   geben meine gsatzt in jren sinn / vnd in jre hertzen wil ich sie schreiben. Vnd
                   wirt nit mee jemands leeren seinen nechsten / vnd jemands seinen bru&#x0366;der / vnd
                   sagen / erkenn den Herren / dann sie werdend mich all kennen / von dem kleinesten
                   an biß vff den gro&#x0364;sten. Von dem gsatzt aber stat / dz es seye geschriben in
                   steinine tafelen. Da sol aber niemand meinen / dz vnsere va&#x0364;tter kein geist vnd
                   kein verzeihung der sünden gehept habind. Dann wie auch sie verzeihung der sünden
                   vß gnaden durch den glauben empfangen / also hat Gott auch vorzeiten sein gsatz in
                   jre hertzen gschriben / vnd sein geist jnen jngossen. Dann welcher wil vff den
                   hütigen tag vnder vns ko&#x0364;nnen sagen / dz er Abrahamen / Mosen / Samuelen / Dauiden
                   / Esaiam / Danielen / Zachariam / an erkantnuß / an glauben vnd an erlüchtung
                   übertreffe? Darumb ist der vnderscheid nit in dem / dz die va&#x0364;tter deß alten
                   Testaments die verzeihung der sünden vnd erleüchtung deß heiligen geists nit ghept
                   habend / vnd wir die wir sind das volck deß neüwen Testaments / so&#x0364;liche ding
                   allein erlanget habind / Sonder in der gro&#x0364;sse / herrliche / vile / vnd überflüßige
                   der gab / wirt der vnderscheid funden / dz nammlich so&#x0364;liche ding jetz vil
                   überflüßiger vnd auff mee leüt außgegossen werdend dann dozu&#x0366;mal. Dann es sind
                   alle vo&#x0364;lcker beru&#x0364;fft / die scho&#x0364;pffend mit voller hand das wasser deß la&#x0364;bens. Es
                   geüßt auch Gott seinen geist vß über alles fleisch. Vorhin wz Gott in Judea
                   bekannt / nun aber nach dem Christus der wa&#x0364;lt geleistet ist / so gond die jünger
                   auß in allen vmbkreiß der erden / vnd berichtend alle reych der erden mit der
                   erkantnuß Gottes. Vorhin mochtend die großmechtigen fürtreffenlichen leüth ma&#x0364;nner
                   vnd Propheten gezellt werden / dieweil so&#x0364;liche gar nach allein vß dem glopten land
                   entstu&#x0366;ndend. Wa&#x0364;r wolt aber jetz mo&#x0364;gen zellen / die künig / Fürsten / helden /
                   Propheten / vorstender / leerer / marterer / vnd alle fürnemmen personen von weib
                   vnd man / die vns nit allein auß Judea / sonder auch auß Arabia / Jdumea /
                   Phenitia / Mesopotamia / Persia / Asia / Egypto / Aphrica / Grecia / Jtalia /
                   gegen auffgang vnd nidergang der Sonnen / gegen Mittag vnd gegen Mittnacht
                   entsprungen sind / vnd noch vff den heutigen tag entspringend. Allen küngkrychen
                   ist die gnadenrych verzyhung der sünden verkündet worden. Alle glo&#x0364;ubigen auß allen
                   reychen der gantzen wa&#x0364;lt sind<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[183]/0458] Die Acht vnd zwentzigste widergeboren / die erneert vns inn jrer schoß / die hatt die milch vnnd die speyß / das ist / das wort Gottes / mit dem sie vns erzeücht / ernert vnd erhaltet. 1561 Nach dem aber die wand abgrissen vnd die band zerbrochen / regiert Gott sein kirchen vil freylicher / vnd haltet vns nicht meer in so enger huͦt. Dann das volck Gottes ist nicht me begriffen in den marchen deß glopten lands / sonder es streckt sich auß biß ans end der waͤlt (wiewol kein zweyfel ist dann das Gott auch dozuͦ mal die seinen vnder den Heiden gehept habe / als den Job / vnnd andere die er bekennt) vnd sind jetzund sein volck / nicht die beschnittnen / vnnd die das gesatzt haltend / sonder die Christum erkennend / ob sie schon weder bschnitten sind / noch mit dem gesatzt vmbgond. Diß ist ein neüwes volck / das auß dem gantzen umbkreiß der erden zuͦsammen gelesen ist im geist vnd glauben / dises hat auch dem nüwen testament den nammen geben / in welchem die Juden kein erbschafft habend / wo sie nit die gsatzlichen ding verlassend / vnd Christum der dz end deß gsatztes ist / mit glauben ergriffend. Es sind aber aller Propheten buͤcher voller zügnußen von der beruͤffung der Heiden zuͦ der gmeinschafft deß volcks Gottes / Jtem von der verstossung der Juden / die vonn deß hartneckigen haltens wegen auff dem gsatzt verworffen vnd enterbt werdend. 1562 Vber dz setzt auch der h. Apostel Paulus noch ein anderen vnderscheid in dem viij. cap. zun Hebreeren vß der weyssagung Jeremie. Dann er gibt dem volck deß nüwen testaments etliche fürtreffenliche gaben zuͦ / nammlich volkomne verzihung der sünden / dann er spricht / Dann ich wil gnaͤdig sein jrer vngerechtikeit vnd jren sünden / vnd jrer übertraͤttungen wil ich nit mer gedencken. Er gibt jm auch zuͦ ein vßgemachte ernüwerung der gmuͤteren vnd volkomne erleüchtung / dann er spricht / Jch wil geben meine gsatzt in jren sinn / vnd in jre hertzen wil ich sie schreiben. Vnd wirt nit mee jemands leeren seinen nechsten / vnd jemands seinen bruͦder / vnd sagen / erkenn den Herren / dann sie werdend mich all kennen / von dem kleinesten an biß vff den groͤsten. Von dem gsatzt aber stat / dz es seye geschriben in steinine tafelen. Da sol aber niemand meinen / dz vnsere vaͤtter kein geist vnd kein verzeihung der sünden gehept habind. Dann wie auch sie verzeihung der sünden vß gnaden durch den glauben empfangen / also hat Gott auch vorzeiten sein gsatz in jre hertzen gschriben / vnd sein geist jnen jngossen. Dann welcher wil vff den hütigen tag vnder vns koͤnnen sagen / dz er Abrahamen / Mosen / Samuelen / Dauiden / Esaiam / Danielen / Zachariam / an erkantnuß / an glauben vnd an erlüchtung übertreffe? Darumb ist der vnderscheid nit in dem / dz die vaͤtter deß alten Testaments die verzeihung der sünden vnd erleüchtung deß heiligen geists nit ghept habend / vnd wir die wir sind das volck deß neüwen Testaments / soͤliche ding allein erlanget habind / Sonder in der groͤsse / herrliche / vile / vnd überflüßige der gab / wirt der vnderscheid funden / dz nammlich soͤliche ding jetz vil überflüßiger vnd auff mee leüt außgegossen werdend dann dozuͦmal. Dann es sind alle voͤlcker beruͤfft / die schoͤpffend mit voller hand das wasser deß laͤbens. Es geüßt auch Gott seinen geist vß über alles fleisch. Vorhin wz Gott in Judea bekannt / nun aber nach dem Christus der waͤlt geleistet ist / so gond die jünger auß in allen vmbkreiß der erden / vnd berichtend alle reych der erden mit der erkantnuß Gottes. Vorhin mochtend die großmechtigen fürtreffenlichen leüth maͤnner vnd Propheten gezellt werden / dieweil soͤliche gar nach allein vß dem glopten land entstuͦndend. Waͤr wolt aber jetz moͤgen zellen / die künig / Fürsten / helden / Propheten / vorstender / leerer / marterer / vnd alle fürnemmen personen von weib vnd man / die vns nit allein auß Judea / sonder auch auß Arabia / Jdumea / Phenitia / Mesopotamia / Persia / Asia / Egypto / Aphrica / Grecia / Jtalia / gegen auffgang vnd nidergang der Sonnen / gegen Mittag vnd gegen Mittnacht entsprungen sind / vnd noch vff den heutigen tag entspringend. Allen küngkrychen ist die gnadenrych verzyhung der sünden verkündet worden. Alle gloͤubigen auß allen reychen der gantzen waͤlt sind 1561 Von dem volck deß neüwen testaments. 1562 Vonn dem vberfluß vnd der fürtreffenliche der gaben deß neüwen testaments.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/458
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [183]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/458>, abgerufen am 28.06.2024.