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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Neün vnd zwentzigste
daselbst biß zuo end deß Capitels volget / nammlich das er spricht. Wie dann? söllend wir sünden / dieweil wir nicht vnder dem gsatzt / sonder vnder der gnad sind? das seye verr. Wüssend jr nicht / welchem jr euch begäbend zuo knechten in gehorsamme / dz jr dessen knecht sind / dem jr gehorsamm sind / es seye der sünd zum tod / oder der gehorsamme zur gerechtigkeit? Gott seye aber gedancket / das jhr knecht der sünden gewesen sind / aber nun gehorsam worden von hertzen dem vorbild der leer / welchem jr ergeben sind. Dann nun / so jr fry worden sind von der sünd / sind jr knecht worden der gerechtikeit. Da zeigt er an / dz die gefreyeten Christi jre freyheit nit mißbruchind / noch sich jrem alten herren zuo beherschen begäbind. Dann er setzt zwen herren / die sünd vnd die gerechtigkeit / vnd setzt auch jr beder belonungen vnd besoldungen / nammlich den tod vnd das läben. Vnd setzt auch ein allgemeinen spruch / dz wir dessen knecht seyend / dem wir vns zur ghorsamme ergebind. Darauß schleüßt er / So wir nun durch die gnad Gottes erlößt sind von der knechtschafft der sünden / vnd der selbigen besoldung / dem tod / so sind wir je veränderet vnd gesetzt in die knechtschafft der gerechtikeit / dz wir läbind. Vnd spricht noch heiterer darauff / Jch wil menschlich daruon reden vmb der schwachheit willen eüwers fleisches. Gleich wie jr eüwere glider ergeben habend zuo dienst der vnreinikeit vnnd boßheit / vonn einer boßheit zuo der anderen / Also ergebend auch nun eüwere glider zuo dienst der gerechtikeit / das sie heilig werdind. Dann do jr der sünd knecht warend / da warend jr ledig von der gerechtikeit. Was hattend jr aber zuo der zeyt für ein nutz der dingen deren jhr euch jetz beschämend? dann das end sölicher dingen ist der tod. Nun aber so jr von sünden frey sind worden / vnd Gott dienend / habend jr ewere frucht / das jr heilig werdend / das end aber ist das ewig läben. Dann der tod ist der sünden lon / aber die gab Gottes / ist das ewig läben in Christo Jesu vnserem Herren. Diß ist alles so heiter vnd einfalt / das es vnsers weyteren außlegens nicht bedarff.

Vnd sölichs alles erleüteret er noch klärer im vij. Cap. gleich darauff mit einer gleichnuß / da er spricht / Ein weyb ist dem man vnderworffen vnnd verbunden / so lang der man läbt. Wenn aber der man stirbt / so darff sie einen anderen nemmen wen sie wil. Also sind auch wir dem gsatzt gstorben. Dann Christus ist für vns gestorben / geopfferet mit seinem leyb zuo versünung vnserer sünden / das wir fürhin jm vermechlet / vnd durch seinen geist schwanger gemachet / gebärind die schön vnd heilig frucht der guoten wercken / die wir vorhin / dieweil wir noch der sünd dienetend / vnd jren als einem herren vnderworffen warend / die böß vnd greülich frucht deß tods geburend / nammlich boßheit vnnd laster / welchen der tod zur straff verordnet ist. Wir wöllend aber die wort deß Apostels selb hören / der spricht also. Also auch jr / meine brüder / sind getödet dem gsatzt durch den leyb Christi / das jr bey einem anderen seyend / nammlich bey dem / der von todten aufferweckt ist / auff das wir Gott frucht bringind. Dann do wir im fleisch warend / do warend die sündlichen lüst / welche sich durch das gsatzt erhebend / gwaltig in vnseren glideren / dem tod frucht zuobringen. Nun aber sind wir vom gsatzt ledig / vnnd jm abgstorben / das vns gefangen hielt / also / das wir nun dienen söllend im neüwen wäsen deß geists / vnnd nicht im alten wäsen deß buochstabens.

Es ist auch bekannt das ort zun Röm. am viij. Capitel. Das gsatzt deß geists / der da läbendig machet in Christo Jesu / hat mich frey gemachet von dem gesatzt der sünd vnnd deß tods. Die weyß aber diser freyung beschreibt er gleich drauff / vnd spricht / dann das dem gsatzt vnmüglich was / das thet Gott / vnnd sandt seinen sun. Vnnd was weiter volget / dann dise wort sind mencklichem bekannt.

Jn der j. zun Corintheren am j. Cap. spricht er. Jr sind teür erkaufft / werdend

Die Neün vnd zwentzigste
daselbst biß zuͦ end deß Capitels volget / nammlich das er spricht. Wie dann? soͤllend wir sünden / dieweil wir nicht vnder dem gsatzt / sonder vnder der gnad sind? das seye verr. Wüssend jr nicht / welchem jr euch begaͤbend zuͦ knechten in gehorsamme / dz jr dessen knecht sind / dem jr gehorsamm sind / es seye der sünd zum tod / oder der gehorsamme zur gerechtigkeit? Gott seye aber gedancket / das jhr knecht der sünden gewesen sind / aber nun gehorsam worden von hertzen dem vorbild der leer / welchem jr ergeben sind. Dann nun / so jr fry worden sind von der sünd / sind jr knecht worden der gerechtikeit. Da zeigt er an / dz die gefreyeten Christi jre freyheit nit mißbruchind / noch sich jrem alten herren zuͦ beherschen begaͤbind. Dann er setzt zwen herren / die sünd vnd die gerechtigkeit / vnd setzt auch jr beder belonungen vnd besoldungen / nammlich den tod vnd das laͤben. Vnd setzt auch ein allgemeinen spruch / dz wir dessen knecht seyend / dem wir vns zur ghorsamme ergebind. Darauß schleüßt er / So wir nun durch die gnad Gottes erloͤßt sind von der knechtschafft der sünden / vnd der selbigen besoldung / dem tod / so sind wir je veraͤnderet vnd gesetzt in die knechtschafft der gerechtikeit / dz wir laͤbind. Vnd spricht noch heiterer darauff / Jch wil menschlich daruͦn reden vmb der schwachheit willen eüwers fleisches. Gleich wie jr eüwere glider ergeben habend zuͦ dienst der vnreinikeit vnnd boßheit / vonn einer boßheit zuͦ der anderen / Also ergebend auch nun eüwere glider zuͦ dienst der gerechtikeit / das sie heilig werdind. Dann do jr der sünd knecht warend / da warend jr ledig von der gerechtikeit. Was hattend jr aber zuͦ der zeyt für ein nutz der dingen deren jhr euch jetz beschaͤmend? dann das end soͤlicher dingen ist der tod. Nun aber so jr von sünden frey sind worden / vnd Gott dienend / habend jr ewere frucht / das jr heilig werdend / das end aber ist das ewig laͤben. Dann der tod ist der sünden lon / aber die gab Gottes / ist das ewig laͤben in Christo Jesu vnserem Herren. Diß ist alles so heiter vnd einfalt / das es vnsers weyteren außlegens nicht bedarff.

Vnd soͤlichs alles erleüteret er noch klaͤrer im vij. Cap. gleich darauff mit einer gleichnuß / da er spricht / Ein weyb ist dem man vnderworffen vnnd verbunden / so lang der man laͤbt. Wenn aber der man stirbt / so darff sie einen anderen nemmen wen sie wil. Also sind auch wir dem gsatzt gstorben. Dann Christus ist für vns gestorben / geopfferet mit seinem leyb zuͦ versuͤnung vnserer sünden / das wir fürhin jm vermechlet / vnd durch seinen geist schwanger gemachet / gebaͤrind die schoͤn vnd heilig frucht der guͦten wercken / die wir vorhin / dieweil wir noch der sünd dienetend / vnd jren als einem herren vnderworffen warend / die boͤß vnd greülich frucht deß tods geburend / nammlich boßheit vnnd laster / welchen der tod zur straff verordnet ist. Wir woͤllend aber die wort deß Apostels selb hoͤren / der spricht also. Also auch jr / meine bruͤder / sind getoͤdet dem gsatzt durch den leyb Christi / das jr bey einem anderen seyend / nammlich bey dem / der von todten aufferweckt ist / auff das wir Gott frucht bringind. Dann do wir im fleisch warend / do warend die sündlichen lüst / welche sich durch das gsatzt erhebend / gwaltig in vnseren glideren / dem tod frucht zuͦbringen. Nun aber sind wir vom gsatzt ledig / vnnd jm abgstorben / das vns gefangen hielt / also / das wir nun dienen soͤllend im neüwen waͤsen deß geists / vnnd nicht im alten waͤsen deß buͦchstabens.

Es ist auch bekannt das ort zun Roͤm. am viij. Capitel. Das gsatzt deß geists / der da laͤbendig machet in Christo Jesu / hat mich frey gemachet von dem gesatzt der sünd vnnd deß tods. Die weyß aber diser freyung beschreibt er gleich drauff / vnd spricht / dann das dem gsatzt vnmüglich was / das thet Gott / vnnd sandt seinen sun. Vnnd was weiter volget / dann dise wort sind mencklichem bekannt.

Jn der j. zun Corintheren am j. Cap. spricht er. Jr sind teür erkaufft / werdend

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[[186]/0464] Die Neün vnd zwentzigste daselbst biß zuͦ end deß Capitels volget / nammlich das er spricht. Wie dann? soͤllend wir sünden / dieweil wir nicht vnder dem gsatzt / sonder vnder der gnad sind? das seye verr. Wüssend jr nicht / welchem jr euch begaͤbend zuͦ knechten in gehorsamme / dz jr dessen knecht sind / dem jr gehorsamm sind / es seye der sünd zum tod / oder der gehorsamme zur gerechtigkeit? Gott seye aber gedancket / das jhr knecht der sünden gewesen sind / aber nun gehorsam worden von hertzen dem vorbild der leer / welchem jr ergeben sind. Dann nun / so jr fry worden sind von der sünd / sind jr knecht worden der gerechtikeit. Da zeigt er an / dz die gefreyeten Christi jre freyheit nit mißbruchind / noch sich jrem alten herren zuͦ beherschen begaͤbind. Dann er setzt zwen herren / die sünd vnd die gerechtigkeit / vnd setzt auch jr beder belonungen vnd besoldungen / nammlich den tod vnd das laͤben. Vnd setzt auch ein allgemeinen spruch / dz wir dessen knecht seyend / dem wir vns zur ghorsamme ergebind. Darauß schleüßt er / So wir nun durch die gnad Gottes erloͤßt sind von der knechtschafft der sünden / vnd der selbigen besoldung / dem tod / so sind wir je veraͤnderet vnd gesetzt in die knechtschafft der gerechtikeit / dz wir laͤbind. Vnd spricht noch heiterer darauff / Jch wil menschlich daruͦn reden vmb der schwachheit willen eüwers fleisches. Gleich wie jr eüwere glider ergeben habend zuͦ dienst der vnreinikeit vnnd boßheit / vonn einer boßheit zuͦ der anderen / Also ergebend auch nun eüwere glider zuͦ dienst der gerechtikeit / das sie heilig werdind. Dann do jr der sünd knecht warend / da warend jr ledig von der gerechtikeit. Was hattend jr aber zuͦ der zeyt für ein nutz der dingen deren jhr euch jetz beschaͤmend? dann das end soͤlicher dingen ist der tod. Nun aber so jr von sünden frey sind worden / vnd Gott dienend / habend jr ewere frucht / das jr heilig werdend / das end aber ist das ewig laͤben. Dann der tod ist der sünden lon / aber die gab Gottes / ist das ewig laͤben in Christo Jesu vnserem Herren. Diß ist alles so heiter vnd einfalt / das es vnsers weyteren außlegens nicht bedarff. Vnd soͤlichs alles erleüteret er noch klaͤrer im vij. Cap. gleich darauff mit einer gleichnuß / da er spricht / Ein weyb ist dem man vnderworffen vnnd verbunden / so lang der man laͤbt. Wenn aber der man stirbt / so darff sie einen anderen nemmen wen sie wil. Also sind auch wir dem gsatzt gstorben. Dann Christus ist für vns gestorben / geopfferet mit seinem leyb zuͦ versuͤnung vnserer sünden / das wir fürhin jm vermechlet / vnd durch seinen geist schwanger gemachet / gebaͤrind die schoͤn vnd heilig frucht der guͦten wercken / die wir vorhin / dieweil wir noch der sünd dienetend / vnd jren als einem herren vnderworffen warend / die boͤß vnd greülich frucht deß tods geburend / nammlich boßheit vnnd laster / welchen der tod zur straff verordnet ist. Wir woͤllend aber die wort deß Apostels selb hoͤren / der spricht also. Also auch jr / meine bruͤder / sind getoͤdet dem gsatzt durch den leyb Christi / das jr bey einem anderen seyend / nammlich bey dem / der von todten aufferweckt ist / auff das wir Gott frucht bringind. Dann do wir im fleisch warend / do warend die sündlichen lüst / welche sich durch das gsatzt erhebend / gwaltig in vnseren glideren / dem tod frucht zuͦbringen. Nun aber sind wir vom gsatzt ledig / vnnd jm abgstorben / das vns gefangen hielt / also / das wir nun dienen soͤllend im neüwen waͤsen deß geists / vnnd nicht im alten waͤsen deß buͦchstabens. Es ist auch bekannt das ort zun Roͤm. am viij. Capitel. Das gsatzt deß geists / der da laͤbendig machet in Christo Jesu / hat mich frey gemachet von dem gesatzt der sünd vnnd deß tods. Die weyß aber diser freyung beschreibt er gleich drauff / vnd spricht / dann das dem gsatzt vnmüglich was / das thet Gott / vnnd sandt seinen sun. Vnnd was weiter volget / dann dise wort sind mencklichem bekannt. Jn der j. zun Corintheren am j. Cap. spricht er. Jr sind teür erkaufft / werdend

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [186]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/464>, abgerufen am 22.11.2024.