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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
das er nützit guotes für sich selb vermöge. Da zeigt der heilig Augustinus mitt disen worten heiter gnuog an / das die guoten werck also vnser sygind / das sy mitt hinzuo nit aufhörind auch Gottes sein / ja das sy nütdestminder zuoghörind der gnad Gottes / der sy thuot.

1626 Auß welchem allem / das wir bißhar von der waren vrsach der guoten wercken auß der geschrifft gerett / guot sein wirt zuo verston / wie vnd auff was weiß die geschrifft vnseren wercken die gerechtigkeit zuo gäbe. Dann wir habend an anderen orten heiter gnuog erzeigt / wellend auch hernach so ich kommen wird auff die tractation von dem Euangelio etwas weyters daruon anzeigen / das vns der glaub gerechtmache / vnnd nitt vnsere werck / welches dann das houpt vnd grundstuck ist der Euangelischen vnd Apostolischen leer. Dann vnsere werck überal / sind eintweders werck der natur vnd deß fleisches / oder werck deß gsatztes / oder werck deß glaubens vnd der gnad. Die werck aber der natur vnd deß fleisches machend nit grecht / sonder verdammend / dann wz vß fleisch geboren ist / dz ist fleisch / Die anfechtung aber vnd begird deß fleisches ist der tod / vnd ein fyentschafft wider Gott. Wz aber Paulus von den wercken deß gsatztes rede / hab ich nach der lenge in der vorgenden predig erlüteret. Vß den wercken deß gsatztes / spricht er / wirt kein fleisch grechtgmachet. So wir aber denn die werck der gnaden vnd deß glaubens erdurend vnd erwegend / so werdend wir finden / dz die selben gschehend oder gschehen sind von den glöubigen vnd grechten. Darumb ist offenbar dz die grechtmachung vor den wercken der grechtikeit gwesen ist / dann der grecht würckt grechtikeit / vnd ist die grechtikeit ein frucht deß grechten / vnd wirt deßhalb der mensch vß gnaden grechtgmachet / nit durch die werck / welche vff die grechtmachung erst volgend. Darzuo so bezüget die gschrifft heiter / dz auch Abraham der vatter aller glöubigen / nit vß den wercken der gnaden oder deß glaubens sey grechtgmacht worden. Der hat gläpt 430. jar vor dem gsatzt / hat gott glaubt / vnd vß warem glauben fürträffenliche werck thon / vß disen seinen wercken aber deß glaubens / ist er keins wegs grechtgmachet worden. Dann Paulus argumentiert heiter also1627 / Jst Abraham durch die werck grechtgmachet / so hat er wol ruom / aber nit by Gott. Wz sagt aber die gschrifft? Abraham hat Gott glaubt / vnd dz ist jm zur grechtikeit gerechnet. Dem aber der mit wercken vmbgat / wirt nit der lon vß gnad zuogrechnet / sonder vß schuld. Dem aber / der nit mit wercken vmbgat / glaubt aber in den der die gottlosen grechtmachet / dem wirt sein glaub grechnet zur grechtikeit. Dz wir aber schliessend / wir werdind auch nach dem exempel Abrahe grecht gmachet / dz schliessend wir nit vß vns selbs / sonder vß der apostolischen leer. Dann Paulus spricht / Dz ist aber nit gschriben allein vmb Abrahams willen dz es jm zuogerechnet sey / sonder auch vmb vnsertwillen / welchen es wirt zuogerechnet werden / so wir glaubend in Christum. Von disem handel hab ich aber auch hieruon disputiert in der ij. predig. Dz wil ich / dz alle glöubigen diß apostolisch vnd Euangelisch stuck wol in jren hertzen bhaltind / namlich / dz wir vß gnaden gottes / nit vß vnseren verdiensten / durch den glauben in Christum / vnd nit durch vnsere werck / grechtgmachet werdind.

1628 So wir aber dises stuck treibend vnd leerend / so werdend wir von vilen gezigen / wir sygind Patronen aller boßheit / vnd fyend aller tugenden vnd guoten wercken. Aber wir schältend mit diser vnser leer von der grechtmachung deß einigen glaubens / die guoten werck nit / haltend auch nit dz sie überflüßig vnd vergeben sygind / wir sagend nit / das sie nicht guot sygind / wir widerfächtend aber den mißbrauch der guoten wercken / vnd die leer von den guoten wercken / die mit dem Phariseischen saurteig vermischt / verderbt / vnd gefelscht ist. Dann wir leerend guote werck thuon / wir wöllend aber nit / dz man sie verkauffe vnd kauffe / vnd ein grempelmärckt daruß mache. Wir wöllend auch nit / dz jemant daruff sein vertrauwen setze / wir wöllend nit dz sich jemant selbs in den gaben Gottes rüme / Wir wöllend nit / dz jnen einfaltig zuogeben werde / die krafft grecht zuomachen / oder das ewig läben zuo verdienen.

1626 Das keine werck den menschen gerechtmachind.
1627 Rom.4.
1628 Dz man die guoten werck nit verwerffe / sonnder jhren mißbrauch.

Predig.
das er nützit guͦtes für sich selb vermoͤge. Da zeigt der heilig Augustinus mitt disen worten heiter gnuͦg an / das die guͦten werck also vnser sygind / das sy mitt hinzuͦ nit aufhoͤrind auch Gottes sein / ja das sy nütdestminder zuͦghoͤrind der gnad Gottes / der sy thuͦt.

1626 Auß welchem allem / das wir bißhar von der waren vrsach der guͦten wercken auß der geschrifft gerett / guͦt sein wirt zuͦ verston / wie vnd auff was weiß die geschrifft vnseren wercken die gerechtigkeit zuͦ gaͤbe. Dann wir habend an anderen orten heiter gnuͦg erzeigt / wellend auch hernach so ich kommen wird auff die tractation von dem Euangelio etwas weyters daruͦn anzeigen / das vns der glaub gerechtmache / vnnd nitt vnsere werck / welches dann das houpt vnd grundstuck ist der Euangelischen vnd Apostolischen leer. Dann vnsere werck überal / sind eintweders werck der natur vnd deß fleisches / oder werck deß gsatztes / oder werck deß glaubens vnd der gnad. Die werck aber der natur vnd deß fleisches machend nit grecht / sonder verdammend / dann wz vß fleisch geboren ist / dz ist fleisch / Die anfechtung aber vnd begird deß fleisches ist der tod / vnd ein fyentschafft wider Gott. Wz aber Paulus von den wercken deß gsatztes rede / hab ich nach der lenge in der vorgenden predig erlüteret. Vß den wercken deß gsatztes / spricht er / wirt kein fleisch grechtgmachet. So wir aber denn die werck der gnaden vnd deß glaubens erdurend vnd erwegend / so werdend wir finden / dz die selben gschehend oder gschehen sind von den gloͤubigen vnd grechten. Darumb ist offenbar dz die grechtmachung vor den wercken der grechtikeit gwesen ist / dann der grecht würckt grechtikeit / vnd ist die grechtikeit ein frucht deß grechten / vnd wirt deßhalb der mensch vß gnaden grechtgmachet / nit durch die werck / welche vff die grechtmachung erst volgend. Darzuͦ so bezüget die gschrifft heiter / dz auch Abraham der vatter aller gloͤubigen / nit vß den wercken der gnaden oder deß glaubens sey grechtgmacht worden. Der hat glaͤpt 430. jar vor dem gsatzt / hat gott glaubt / vnd vß warem glauben fürtraͤffenliche werck thon / vß disen seinen wercken aber deß glaubens / ist er keins wegs grechtgmachet worden. Dann Paulus argumentiert heiter also1627 / Jst Abraham durch die werck grechtgmachet / so hat er wol ruͦm / aber nit by Gott. Wz sagt aber die gschrifft? Abraham hat Gott glaubt / vnd dz ist jm zur grechtikeit gerechnet. Dem aber der mit wercken vmbgat / wirt nit der lon vß gnad zuͦgrechnet / sonder vß schuld. Dem aber / der nit mit wercken vmbgat / glaubt aber in den der die gottlosen grechtmachet / dem wirt sein glaub grechnet zur grechtikeit. Dz wir aber schliessend / wir werdind auch nach dem exempel Abrahe grecht gmachet / dz schliessend wir nit vß vns selbs / sonder vß der apostolischen leer. Dann Paulus spricht / Dz ist aber nit gschriben allein vmb Abrahams willen dz es jm zuͦgerechnet sey / sonder auch vmb vnsertwillen / welchen es wirt zuͦgerechnet werden / so wir glaubend in Christum. Von disem handel hab ich aber auch hieruͦn disputiert in der ij. predig. Dz wil ich / dz alle gloͤubigen diß apostolisch vnd Euangelisch stuck wol in jren hertzen bhaltind / namlich / dz wir vß gnaden gottes / nit vß vnseren verdiensten / durch den glauben in Christum / vnd nit durch vnsere werck / grechtgmachet werdind.

1628 So wir aber dises stuck treibend vnd leerend / so werdend wir von vilen gezigen / wir sygind Patronen aller boßheit / vnd fyend aller tugenden vnd guͦten wercken. Aber wir schaͤltend mit diser vnser leer von der grechtmachung deß einigen glaubens / die guͦten werck nit / haltend auch nit dz sie überflüßig vnd vergeben sygind / wir sagend nit / das sie nicht guͦt sygind / wir widerfaͤchtend aber den mißbrauch der guͦten wercken / vnd die leer von den guͦten wercken / die mit dem Phariseischen saurteig vermischt / verderbt / vnd gefelscht ist. Dann wir leerend guͦte werck thuͦn / wir woͤllend aber nit / dz man sie verkauffe vnd kauffe / vnd ein grempelmaͤrckt daruß mache. Wir woͤllend auch nit / dz jemant daruff sein vertrauwen setze / wir woͤllend nit dz sich jemant selbs in den gaben Gottes ruͤme / Wir woͤllend nit / dz jnen einfaltig zuͦgeben werde / die krafft grecht zuͦmachen / oder das ewig laͤben zuͦ verdienen.

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1627 Rom.4.
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[CXCI./0473] Predig. das er nützit guͦtes für sich selb vermoͤge. Da zeigt der heilig Augustinus mitt disen worten heiter gnuͦg an / das die guͦten werck also vnser sygind / das sy mitt hinzuͦ nit aufhoͤrind auch Gottes sein / ja das sy nütdestminder zuͦghoͤrind der gnad Gottes / der sy thuͦt. 1626 Auß welchem allem / das wir bißhar von der waren vrsach der guͦten wercken auß der geschrifft gerett / guͦt sein wirt zuͦ verston / wie vnd auff was weiß die geschrifft vnseren wercken die gerechtigkeit zuͦ gaͤbe. Dann wir habend an anderen orten heiter gnuͦg erzeigt / wellend auch hernach so ich kommen wird auff die tractation von dem Euangelio etwas weyters daruͦn anzeigen / das vns der glaub gerechtmache / vnnd nitt vnsere werck / welches dann das houpt vnd grundstuck ist der Euangelischen vnd Apostolischen leer. Dann vnsere werck überal / sind eintweders werck der natur vnd deß fleisches / oder werck deß gsatztes / oder werck deß glaubens vnd der gnad. Die werck aber der natur vnd deß fleisches machend nit grecht / sonder verdammend / dann wz vß fleisch geboren ist / dz ist fleisch / Die anfechtung aber vnd begird deß fleisches ist der tod / vnd ein fyentschafft wider Gott. Wz aber Paulus von den wercken deß gsatztes rede / hab ich nach der lenge in der vorgenden predig erlüteret. Vß den wercken deß gsatztes / spricht er / wirt kein fleisch grechtgmachet. So wir aber denn die werck der gnaden vnd deß glaubens erdurend vnd erwegend / so werdend wir finden / dz die selben gschehend oder gschehen sind von den gloͤubigen vnd grechten. Darumb ist offenbar dz die grechtmachung vor den wercken der grechtikeit gwesen ist / dann der grecht würckt grechtikeit / vnd ist die grechtikeit ein frucht deß grechten / vnd wirt deßhalb der mensch vß gnaden grechtgmachet / nit durch die werck / welche vff die grechtmachung erst volgend. Darzuͦ so bezüget die gschrifft heiter / dz auch Abraham der vatter aller gloͤubigen / nit vß den wercken der gnaden oder deß glaubens sey grechtgmacht worden. Der hat glaͤpt 430. jar vor dem gsatzt / hat gott glaubt / vnd vß warem glauben fürtraͤffenliche werck thon / vß disen seinen wercken aber deß glaubens / ist er keins wegs grechtgmachet worden. Dann Paulus argumentiert heiter also 1627 / Jst Abraham durch die werck grechtgmachet / so hat er wol ruͦm / aber nit by Gott. Wz sagt aber die gschrifft? Abraham hat Gott glaubt / vnd dz ist jm zur grechtikeit gerechnet. Dem aber der mit wercken vmbgat / wirt nit der lon vß gnad zuͦgrechnet / sonder vß schuld. Dem aber / der nit mit wercken vmbgat / glaubt aber in den der die gottlosen grechtmachet / dem wirt sein glaub grechnet zur grechtikeit. Dz wir aber schliessend / wir werdind auch nach dem exempel Abrahe grecht gmachet / dz schliessend wir nit vß vns selbs / sonder vß der apostolischen leer. Dann Paulus spricht / Dz ist aber nit gschriben allein vmb Abrahams willen dz es jm zuͦgerechnet sey / sonder auch vmb vnsertwillen / welchen es wirt zuͦgerechnet werden / so wir glaubend in Christum. Von disem handel hab ich aber auch hieruͦn disputiert in der ij. predig. Dz wil ich / dz alle gloͤubigen diß apostolisch vnd Euangelisch stuck wol in jren hertzen bhaltind / namlich / dz wir vß gnaden gottes / nit vß vnseren verdiensten / durch den glauben in Christum / vnd nit durch vnsere werck / grechtgmachet werdind. 1628 So wir aber dises stuck treibend vnd leerend / so werdend wir von vilen gezigen / wir sygind Patronen aller boßheit / vnd fyend aller tugenden vnd guͦten wercken. Aber wir schaͤltend mit diser vnser leer von der grechtmachung deß einigen glaubens / die guͦten werck nit / haltend auch nit dz sie überflüßig vnd vergeben sygind / wir sagend nit / das sie nicht guͦt sygind / wir widerfaͤchtend aber den mißbrauch der guͦten wercken / vnd die leer von den guͦten wercken / die mit dem Phariseischen saurteig vermischt / verderbt / vnd gefelscht ist. Dann wir leerend guͦte werck thuͦn / wir woͤllend aber nit / dz man sie verkauffe vnd kauffe / vnd ein grempelmaͤrckt daruß mache. Wir woͤllend auch nit / dz jemant daruff sein vertrauwen setze / wir woͤllend nit dz sich jemant selbs in den gaben Gottes ruͤme / Wir woͤllend nit / dz jnen einfaltig zuͦgeben werde / die krafft grecht zuͦmachen / oder das ewig laͤben zuͦ verdienen. 1626 Das keine werck den menschen gerechtmachind. 1627 Rom.4. 1628 Dz man die guͦten werck nit verwerffe / sonnder jhren mißbrauch.

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Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CXCI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/473>, abgerufen am 29.06.2024.