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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Ein vnd dreissigste
Herr / zuo wäm söllend wir gon? du hast die wort deß ewigen läbens / vnnd wir habend glaubt vnd erkennt / das du bist Christus der sun deß läbendigen Gottes. Sihe sie wöllend vnd könnend den Herren nicht verlassen / dann es ist kein anderer zuo dem sie sich thuon könnind / dann er ist allein das läben vnd das heil der glöubigen / vnd das so gar volkommen / das sie in jm allein beruowend. Mitt diser Euangelischen leer stimpt auch die Apostolisch / dann S. Paul spricht zun Coloss.1874 Es ist das wolgefallen deß vatters / das im Sun alle völle wonen sölte. Jtem1875 / im Sun wonet alle völle der Gottheit wäsenlich / vnd in jm sind jhr erfüllt. Vnnd inn der Epistel zun Hebreeren erzeigt er / das die glöubigen volkomne verzeihung der sünden habind / dieweil die opffer auffhörind geopferet zuo werden für die sünd / vnd das Gott durch den Propheten Jeremiam ein söliche volkdomne verzeihung der sünden verheisse / das er jhren auch nit mer gedencken wölle. Darumb welche Christum mit glauben besitzend / die besitzend volkommenlich alles das jnen zum läben vnd zum heil von nöten ist. Hiehär dienet die gantz Epistel zun Hebreeren / hiehär gehört auch der beschluß der achtenden predig daoben / in welchem ich erzellt hab / wz für schätz vns der himmlisch vatter in Christo gegeben habe.

1876 Auß disem volget nun von jm selber / das die das ware Euangelium Christi noch nit verstanden / das sie auch das Euangelium nicht lauter predigind / die alles das zum heil vnd läben von nöten / Christo dem Herren vnd waren Meßias eintweders nit allein / oder nit volkommenlich zuogebend. Dann es ist schantlich vnd Gott lesterlich / so man die Eer Christi den menschen vnd dem das minder auch vnd böser ist dann die menschen sind / zuogibt. Die fürnempsten übungen vnd hauptstuck je der gantzen Christenlichen religion mässend jhnen selbs der dingen nichts zuo. Dann die leer wenn sie rechtgschaffen vnd auffrecht ist / so fürt sie richtig zuo Christo. Das gebätt rüfft an / lobt vnd preyßt / vnd sagt danck / alles im nammen Christi. Die Sacrament verzeichnend vnnd bildend an die geheimnussen Christi. Die werck aber deß glaubens beschehend auß schuldiger pflicht / wie wol auch darnebend auß guotwilligem gemüt / dann wir sind erschaffen zuo guoten wercken / vnd allein vonn Christi wegen gefallend sie Gott. Dann er ist der räbstock / wir sind die schoß. Vnd also wirt alle Eer Christo vnuerletzt behalten / 1877 welches dann ein gewüß zeichen vnnd gemerck ist deß waren Euangelij.

1878 Also habend wir nun bißhär gehört / das Gott der vatter der barmhertzikeyt auß seiner lauteren gnad vnnd erbermd sich deß menschlichen geschlächts erbarmet / da es in dem hellischen kat stäcket / vnd gantz darinn vertiefft was / vnd das er seinen eingebornen Sun wie er den in den Propheten verheissen / in die wält geschickt habe / der vns auß dem kat zuge / vnd vns alles gäbe das vns zum läben vnd heil von nöten. Dann inn jhm ist er versünt / welcher für vnns mensch worden / gestorben / von todten wider aufferweckt vnnd gen himmel genommen ist.

1879 Vnd wiewol auß disem allem ettlicher maß mag abgenommen werden / weß dises heil seye / vnd wäm dise gnad zuo verkünden / so erforderet doch der handel / das wir sölichs außtrucklicher vnd heiterer anzeigind. Dann wir müssend vns selbs nicht söliche gedancken machen / das im himmel zwey bücher seyend / da in eim die yngeschriben seyend die sälig söllind werden / vnd das auß vnwidersprechlicher notwendikeit / Gott geb wie widerspennig sie dem wort Christi seyend / vnd wie grosse sünden sie begangind / Jm anderen aber die auffuerzeichnet seyend die verdampt söllind werden / die auch nicht mögind nicht verdampt werden / Gott geb wie Gottsäligklich sie läbind. Wir söllend vil mee dz halten vnnd wüssen / das daß heilig Euangelium Christi der gantzen wält

1874 Col.1.
1875 Col.2.
1876 Falsche predig deß Euangelij.
1877 Joann.15.
1878 Summa deß Euangelij.
1879 Das daß heil deß Euangelij allen menschen zuogehöre.

Die Ein vnd dreissigste
Herr / zuͦ waͤm soͤllend wir gon? du hast die wort deß ewigen laͤbens / vnnd wir habend glaubt vnd erkennt / das du bist Christus der sun deß laͤbendigen Gottes. Sihe sie woͤllend vnd koͤnnend den Herren nicht verlassen / dann es ist kein anderer zuͦ dem sie sich thuͦn koͤnnind / dann er ist allein das laͤben vnd das heil der gloͤubigen / vnd das so gar volkommen / das sie in jm allein beruͦwend. Mitt diser Euangelischen leer stimpt auch die Apostolisch / dann S. Paul spricht zun Coloss.1874 Es ist das wolgefallen deß vatters / das im Sun alle voͤlle wonen soͤlte. Jtem1875 / im Sun wonet alle voͤlle der Gottheit waͤsenlich / vnd in jm sind jhr erfüllt. Vnnd inn der Epistel zun Hebreeren erzeigt er / das die gloͤubigen volkomne verzeihung der sünden habind / dieweil die opffer auffhoͤrind geopferet zuͦ werden für die sünd / vnd das Gott durch den Propheten Jeremiam ein soͤliche volkdomne verzeihung der sünden verheisse / das er jhren auch nit mer gedencken woͤlle. Darumb welche Christum mit glauben besitzend / die besitzend volkommenlich alles das jnen zum laͤben vnd zum heil von noͤten ist. Hiehaͤr dienet die gantz Epistel zun Hebreeren / hiehaͤr gehoͤrt auch der beschluß der achtenden predig daoben / in welchem ich erzellt hab / wz für schaͤtz vns der himmlisch vatter in Christo gegeben habe.

1876 Auß disem volget nun von jm selber / das die das ware Euangelium Christi noch nit verstanden / das sie auch das Euangelium nicht lauter predigind / die alles das zum heil vnd laͤben von noͤten / Christo dem Herren vnd waren Meßias eintweders nit allein / oder nit volkommenlich zuͦgebend. Dann es ist schantlich vnd Gott lesterlich / so man die Eer Christi den menschen vnd dem das minder auch vnd boͤser ist dann die menschen sind / zuͦgibt. Die fürnempsten uͤbungen vnd hauptstuck je der gantzen Christenlichen religion maͤssend jhnen selbs der dingen nichts zuͦ. Dann die leer wenn sie rechtgschaffen vnd auffrecht ist / so fuͤrt sie richtig zuͦ Christo. Das gebaͤtt ruͤfft an / lobt vnd preyßt / vnd sagt danck / alles im nammen Christi. Die Sacrament verzeichnend vnnd bildend an die geheimnussen Christi. Die werck aber deß glaubens beschehend auß schuldiger pflicht / wie wol auch darnebend auß guͦtwilligem gemuͤt / dann wir sind erschaffen zuͦ guͦten wercken / vnd allein vonn Christi wegen gefallend sie Gott. Dann er ist der raͤbstock / wir sind die schoß. Vnd also wirt alle Eer Christo vnuerletzt behalten / 1877 welches dann ein gewüß zeichen vnnd gemerck ist deß waren Euangelij.

1878 Also habend wir nun bißhaͤr gehoͤrt / das Gott der vatter der barmhertzikeyt auß seiner lauteren gnad vnnd erbermd sich deß menschlichen geschlaͤchts erbarmet / da es in dem hellischen kat staͤcket / vnd gantz darinn vertiefft was / vnd das er seinen eingebornen Sun wie er den in den Propheten verheissen / in die waͤlt geschickt habe / der vns auß dem kat zuge / vnd vns alles gaͤbe das vns zum laͤben vnd heil von noͤten. Dann inn jhm ist er versuͤnt / welcher für vnns mensch worden / gestorben / von todten wider aufferweckt vnnd gen himmel genommen ist.

1879 Vnd wiewol auß disem allem ettlicher maß mag abgenommen werden / weß dises heil seye / vnd waͤm dise gnad zuͦ verkünden / so erforderet doch der handel / das wir soͤlichs außtrucklicher vnd heiterer anzeigind. Dann wir muͤssend vns selbs nicht soͤliche gedancken machen / das im himmel zwey buͤcher seyend / da in eim die yngeschriben seyend die saͤlig soͤllind werden / vnd das auß vnwidersprechlicher notwendikeit / Gott geb wie widerspennig sie dem wort Christi seyend / vnd wie grosse sünden sie begangind / Jm anderen aber die auffuerzeichnet seyend die verdampt soͤllind werden / die auch nicht moͤgind nicht verdampt werden / Gott geb wie Gottsaͤligklich sie laͤbind. Wir soͤllend vil mee dz halten vnnd wüssen / das daß heilig Euangelium Christi der gantzen waͤlt

1874 Col.1.
1875 Col.2.
1876 Falsche predig deß Euangelij.
1877 Joann.15.
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [226]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/544>, abgerufen am 22.11.2024.